Das ist aus mehreren Gründen eine sehr gute Nachricht!civilisation hat geschrieben:Ansgar Puff wird neuer Weihbischof in Köln
1.) bekommt der Südbezirk des Erzbistums mit Ansgar Puff einen sehr guten Nachfolger für Heiner Koch. Auch wenn sich die beiden in ihrer persönlichen Art unterscheiden, sind sie beide herausragende Priester, die mit den Leuten - auch den einfachen - sehr gut können und dabei jeweils einen überzeugenden Weg gefunden haben, zum Glauben und zu Christus hinzuführen.
2.) kann sich das Neokatechumenat durch diese Bischofsernennung im Erzbistum weiter stabilisieren (das Priesterseminar Redemptoris Mater liegt im Bezirk des neuen Weihbischofs). Viel wichtiger dürfte aber noch sein, dass
3.) diese Bischofsernennung ein klares Bekenntnis zur Neuevangelisation ist. Die erste Stadtmission in Düsseldorf wurde maßgeblich von Ansgar Puff initiiert und angeschoben. Sie war im Grunde genommen eine Erweiterung des missionarischen Ansatzes des Neokatechumenats, das im Übrigen auch schon im Vorfeld der Stadtmission auf der Straße missioniert hat. Der Kardinal war von dieser Initiative derart begeistert, dass er mit seinem gesamten Priesterrat von einer Tagung aus nach Düsseldorf gereist ist, um sich an einer Straßenmission zu beteiligen. Es dürfte daher nicht fern liegen, dass der Aufstieg von Ansgar Puff im Erzbistum nicht zuletzt mit seinem Einsatz für diese Stadtmission zusammenhängt (eine zweite Stadtmission in Düsseldorf wird übrigens gerade vorbereitet).
4.) bringt diese Ernennung etwas von der Linie Papst Franziskus nach Deutschland. Unser neuer Heiliger Vater hat mich in vielen Dingen an den priesterlichen Stil Ansgar Puffs erinnert: unprätentiös, bescheiden, die Armen und die am Rande Stehenden nicht aus dem Blick verlierend und zudem mit einer außerordentlichen Gabe gesegnet, das Evangelium in einer besonderen Weise aufzubrechen, so dass es die Menschen in einer neuen, frischen, direkten Weise anspricht (auch wenn sie die Texte schon xy Mal gehört haben).
5.) hat der neue Weihbischof in den rund 15 Jahren als Pfarrer bereits das erlebt, was der Kirche in Deutschland in den nächsten 15 bis 30 Jahren noch bevorsteht. Seine Hauptpfarrei lag in einem Stadtteil, der sich auf dem absteigenden Ast befindet. Freiwillig zieht da kaum mehr jemand hin. Die Folge: Die Kirchengemeinde schrumpft erheblich, weil die Neuhinzuziehenden eher einer Moschee angehören. Für die Gemeindearbeit ist ein solcher Schrumpfungsprozess natürlich nicht besonders förderlich, aber dieser Situation werden wir uns in Deutschland stellen müssen. Zudem ist die - recht schöne - Kirche in diesem Stadtteil durch die Bauplanung der Nachkriegszeit faktisch unsichtbar geworden, weil sie von allen Seiten zugebaut wurde. Ansgar Puff hat in dieser Situation - wie ich finde - recht gute Wege gefunden, die Kirche wieder sichtbar zu machen und den Menschen näher zu bringen. Die Osternachtsmesse in der Kirche ist jedenfalls sehr gut besucht (im Gegensatz zu anderen Gemeinden in der Stadt). Er hat also das, was der Kirche in Deutschland in der vollen Härte noch bevorsteht, schon selbst erlebt und einige ganz gute Ideen entwickelt, wie Antwortsversuche auf diese Situation aussehen können.
Beten wir für den neuen Weihbischof, dass der Herr ihn auch künftig segnen möge!