Bischof von Trier: Dr. Stephan Ackermann

Fragen, Antworten, Nachrichten.
Benutzeravatar
Yeti
Beiträge: 2843
Registriert: Donnerstag 10. Februar 2005, 14:39
Wohnort: In the middle of the Ländle

Re: Bischof von Trier: Dr. Stephan Ackermann

Beitrag von Yeti »

Ein guter Beitrag zur Synode.
#gottmensch statt #gutmensch

Vir Probatus
Beiträge: 4050
Registriert: Freitag 28. Januar 2011, 19:45
Wohnort: EB PB

Re: Bischof von Trier: Dr. Stephan Ackermann

Beitrag von Vir Probatus »

Yeti hat geschrieben:Ein guter Beitrag zur Synode.
Der Beichtstuhl und dessen häufige Frequentierung als Lösung aller Probleme ?
Wohl kaum.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Benutzeravatar
Protasius
Moderator
Beiträge: 7124
Registriert: Samstag 19. Juni 2010, 19:13

Re: Bischof von Trier: Dr. Stephan Ackermann

Beitrag von Protasius »

Vir Probatus hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:Ein guter Beitrag zur Synode.
Der Beichtstuhl und dessen häufige Frequentierung als Lösung aller Probleme ?
Wohl kaum.
Nein, alle Probleme löst er nicht, aber richtig benutzt löst er viele Probleme. Und vor allem würde das dazu führen, daß die Synodalen nicht über Pseudoprobleme wie Frauenpriestertum diskutieren, sondern die wirkliche Herausforderung angehen, nämlich die Neuevangelisierung.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Ralf

Re: Bischof von Trier: Dr. Stephan Ackermann

Beitrag von Ralf »

Vir Probatus hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:Ein guter Beitrag zur Synode.
Der Beichtstuhl und dessen häufige Frequentierung als Lösung aller Probleme ?
Wohl kaum.
Der Beichtstuhl sorgt aber für die richtige Einordnung von Problemen.

Benutzeravatar
Yeti
Beiträge: 2843
Registriert: Donnerstag 10. Februar 2005, 14:39
Wohnort: In the middle of the Ländle

Re: Bischof von Trier: Dr. Stephan Ackermann

Beitrag von Yeti »

Yeti hat geschrieben:Die Diözesansynode in Trier hat begonnen...
Ecce Homo hat geschrieben:Wieder mal typisch - man gaukelt vor, als könne man über alles reden und auch eventuell selbst was eigenes machen. Das MUSS in Enttäuschung enden...
Was man vom Bischof so hört und wenn man liest, über was so gesprochen werden soll...das könnte gut sein, leider ja.
Vir Probatus hat geschrieben:Das ist "Opium für das Volk".
Auch das könnte gut sein, obwohl das der Bischof verneint. Ich stelle mir aber die Frage, inwieweit überhaupt die Beteiligung derjenigen Laien aus dem Pastoralrat (s. Instruktion über die Diözesansynoden), die wiederum aus den Dekanats- und Pfarrgemeinderäten gewählt werden, welche aber wiederum oft nur wenige Prozente Wahlbeteiligung haben, auf irgendeine Weise für die Gesamtheit der Gläubigen im Bistum repräsentativ sein können. Vor allem, wenn man die Mitgliederlisten der "Laien" betrachtet. Wieviele Beteiligte davon sind nicht hauptamtlich von der Kirche beschäftigt (oder von ihr beauftragt)? Wo bleiben die wirklichen Laien und nicht klerikalisierte Hauptamtliche? Es bleibt also vermutlich alles beim Alten, man trinkt zusammen Kaffee und Kuchen, schimpft über die Kirche und geht mit stolz geschwellter Brust und vollem Wanst nach Hause in dem autosuggestiven Bewusstsein, "die Kirche" ganz mächtig vorangebracht zu haben. Ich kann mir nur einen Reim auf diese Angst vor wirklichen Neuerungen bei der Zusammensetzung solch einer Synode machen: Man hat vor denjenigen, die da an die Tür klopfen könnten, große Angst.

LG Yeti
Inzwischen kann man erste Zusammenfassungen der vorläufigen "Ergebnisse" einer Teilgruppe nachlesen, die, wie ich fürchte, repräsentativ sind:
Synode im Gespräch hat geschrieben:Zu den „ZEICHEN DER ZEIT“ gehört es nach Ansicht der Runde, dass sich die Lebensrealitäten grundlegend verändert haben, besonders bemerkt wurde eine Verdichtung der Arbeit sowohl in der Familienarbeit als auch im beruflichen Kontext. Durch die modernen Kommunikationsmittel besteht eine ständige Verfügbarkeit, die die Menschen in Hektik – Stress und getaktete Zeitabläufe bringt. Hierbei wird die Kirche nicht als Gegenpol erlebt, sondern die mangelnde Seelsorge („keine Zeit mehr“) prägt auch die kirchliche Wirklichkeit. Kirche wirkt zeitweise elitär, stellten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fest, was durch die oft nur schwer verständliche Sprache der Liturgie und Glaubensaussagen verstärkt wird. Wichtiger für die Menschen sind aber innere Überzeugungen.
Es kommt mir etwas seltsam vor, dass man die Verweltlichung der Kirche beklagt, die man jahrzehntelang betrieben hat und sich dabei unsinnigerweise auch noch aufs Konzil berufen hat. Dass Glaubensaussagen nicht verstanden werden, ist überraschend ehrlich, wenn auch nicht minder alarmierend. Verräterisch ist hingegen der letzte Satz: Wichtiger als Glaubensaussagen seien innere Überzeugungen.
Synode im Gespräch hat geschrieben:Dies wurde auch deutlich bei der Suche nach den „QUELLEN DES GLAUBENS“. Für die Runde sind die zum Beispiel Vorbilder, die die Menschen als Menschen wahrnehmen und die das Evangelium nicht nur in Worten verkündigen, sondern auch im Alltag umsetzen. Hier wurde auf die Zeichen unseres Papstes hingewiesen; in kleinen und großen Gesten hat er gezeigt, dass das geht: Evangelium leben und im Alltag umsetzen.
Ob man den Papst auch noch als Vorbild nennen würde, wenn man wahrhaben wollte, was der Papst auch gesagt hat? Wahrscheinlich würde man so reagieren:
Nur ein Kreuzknappe hat geschrieben:Lieber Papst Franziskus!
Du hast uns so viel Freude geschenkt mit deinen Überraschungstelefonaten und den vielen Interviews. Ganz toll finden wir auch, dass Du Dich so sehr sozial einsetzt. Die Bilder von Kranken und Behinderten, die Du tröstest, gingen um die ganze Welt.
In letzter Zeit aber äußerst Du Dich aber immer öfter in einer Art und Weise, dass wir von einer Berichterstattung leider absehen müssen. Du ermahnst katholische Universitäten, Du sagst, dass ein Christ nur ein Christ ist, wenn er sich auch zur Kirche zugehörig fühlt -- und jetzt erzählst Du uns auch noch, dass wir alle Sünder sind und gar kein Sündenbewusstsein mehr haben.
Sowas Oberlehrerhaftes können wir gar nicht brauchen. Das erinnert uns zu sehr an Deinen Vorgänger. Unser Tipp: Wenn Du wieder in die Medien kommen willst, lass solche Diskriminierungen von Menschen sein, denen Du doch eigentlich barmherzig begegnen solltest! Wenn Du Dich wieder etwas entspannt hast, melde Dich einfach wieder mal mit einer brauchbaren Story. Wir danken Dir! Deine Journalisten.
Synode im Gespräch hat geschrieben:Manche erleben Orte der Einkehr (z. B. Taizé) und die Orte, an denen die Muttergottes verehrt wird, als ihre Glaubensquellen.
Das liest sich, als hätte man lieber schreiben wollen: "Einzelne leisten der Wärme der Gemeinschaft noch immer unverständlichen Widerstand und separieren sich bewusst, um sich längst überholten Kultgewohnheiten zu widmen."
Synode im Gespräch hat geschrieben:Deutlich wurde, dass viele Menschen Frust mit der Kirche empfinden – und nicht etwa mit dem Glauben. „Kirche“ verbinden viele mit Formalismus, Hierarchie und häufig Unbeweglichkeit; damit lässt die „Amtskirche“ den lebendigen Gott nicht genügend durchscheinen. Zudem fehlt es mancherorts an guten und fesselnden Gottesdiensten, die eine besondere Wärme ausstrahlen.
Nein, mit dem Glauben der Kirche können sie ja gar keinen Frust empfinden, weil sie ihn gar nicht kennen. Ohnehin ist er ja nicht so wichtig wie "innere Überzeugungen". Was gute und fesselnde Gottesdienste betrifft, kann ich aber zumindest z.T. zustimmen. In vielen Predigten wird Leben und Wirken Jesu so verzerrt oberflächlich geschildert, als handle es sich dabei um den Gründer der "Aktion Sorgenkind". Und für eine größere Wärmeausstrahlung empfehle ich dringend die vermehrte Verwendung von Kerzen und Weihrauch, auch wenn das die CO²-Bilanz beeinträchtigen könnte. Eine solche besinnungsfördernde Stimmung dürfte natürlich auch nicht durch wichtigtuerisch umherscharwenzelnde (sich natürlich berufen fühlende) Laien und LaiInnen getrübt werden.

Mein (bisheriges) Fazit: "Die Synodalen repräsentieren das ganze Volk Gottes im Bistum Trier" - ich nehme - zugunsten der gläubigen Diözesanen - nicht an, dass das stimmt, s.o. (bez. der Zusammensetzung der Synodenteilnehmer). Insofern kann man das Ergebnis, sollte es so oder so ähnlich aussehen - getrost ignorieren. Schade ist es nur um das viele Geld, das auch sinnvoller hätte eingesetzt werden können.

LG Yeti
#gottmensch statt #gutmensch

Benutzeravatar
Florianklaus
Beiträge: 3493
Registriert: Donnerstag 20. November 2008, 12:28
Wohnort: Bistum Münster

Re: Bischof von Trier: Dr. Stephan Ackermann

Beitrag von Florianklaus »


Raphael

Re: Bischof von Trier: Dr. Stephan Ackermann

Beitrag von Raphael »

Florianklaus hat geschrieben:Der Bischof im Interview: http://www.allgemeine-zeitung.de/politi ... 848816.htm
Dieser Kurs der Anbiederung an den Zeitgeist ist ja an Peinlichkeit kaum noch zu überbieten! :patsch:

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11329
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Re: Bischof von Trier: Dr. Stephan Ackermann

Beitrag von Edi »

Raphael hat geschrieben:
Florianklaus hat geschrieben:Der Bischof im Interview: http://www.allgemeine-zeitung.de/politi ... 848816.htm
Dieser Kurs der Anbiederung an den Zeitgeist ist ja an Peinlichkeit kaum noch zu überbieten! :patsch:
Was will man von einem Ackermann schon erwarten, der hat sich bei Talkshows schon lange entprechend geäussert. Das sind Leute, die längst vom Glauben der Kirche abgewichen sind und die besser als Paulus wissen wollen, was natürlich und naturwidrig ist. Um nicht ganz unkirchlich zu wirken, machen sie Verrenkungen in jeder Hinsicht und leider ist Ackermann nicht der einzige, der so denkt. Ich vermute, dass die meisten deutschen Bischöfe mit ihm einig sind, auch wenn manche das noch nicht so deutlich sagen.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Daniel75
Beiträge: 85
Registriert: Mittwoch 21. April 2010, 18:27

Re: Bischof von Trier: Dr. Stephan Ackermann

Beitrag von Daniel75 »

So irritierend seine Äußerungen im Einzelfall sind, so hat er natürlich insofern Recht, dass man der Evangelisierung keinen Gefallen täte, wenn man ständig mit Begriffen wie "Todsünde" oder "widernatürlich" um sich werfen würde. Das tun zwar faktisch auch nur sehr wenige, aber es wäre tatsächlich nicht sehr hilfreich.

Was der Kirche sicherlich schadet, sind diese permanenten Debatten über Zweit- und Drittrangiges. Die Kirche ist nicht in die Welt gesandt worden, um die "Widernatürlichkeit von Homosexualität" zu propagieren, sondern um den Glauben an den menschgewordenen Gott zu verkünden. Insofern sind diese endlosen "Homo-Debatten" (und ähnliches), die leider sowohl von links als auch von rechts geführt werden, für den Missionsauftrag der Kirche sehr schädlich

KlausLange
Beiträge: 205
Registriert: Sonntag 9. Oktober 2011, 17:23
Wohnort: Brandenburg

Re: Bischof von Trier: Dr. Stephan Ackermann

Beitrag von KlausLange »

Edi hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Florianklaus hat geschrieben:Der Bischof im Interview: http://www.allgemeine-zeitung.de/politi ... 848816.htm
Dieser Kurs der Anbiederung an den Zeitgeist ist ja an Peinlichkeit kaum noch zu überbieten! :patsch:
Was will man von einem Ackermann schon erwarten, der hat sich bei Talkshows schon lange entprechend geäussert. Das sind Leute, die längst vom Glauben der Kirche abgewichen sind und die besser als Paulus wissen wollen, was natürlich und naturwidrig ist. Um nicht ganz unkirchlich zu wirken, machen sie Verrenkungen in jeder Hinsicht und leider ist Ackermann nicht der einzige, der so denkt. Ich vermute, dass die meisten deutschen Bischöfe mit ihm einig sind, auch wenn manche das noch nicht so deutlich sagen.
M.E. muss man diese Äußerungen auch vor dem Hintergrund der vakanten EB-Stelle in Freiburg sehen, vielleicht auch im Hinblick auf die neu zu besetzende Stelle des DBK-Vorsitzes, obwohl letzteres weniger wahrscheinlich ist - da wäre mein Berlin/Brandemburger Kardinal Woelki eher die Kompromisslösung, wenn Kardinal Marx abwinkt. Aber das nur nebenbei.

Mit solchen Äußerungen kann man in D. sehr wohl aufsteigen, da man - siehe Umfrage - Kirchenvolksnähe "Stallgeruch" demonstriert, dürfte das auch von Papst Franziskus durchgewunken werden. Vielleicht schätze ich Papst Franziskus an dieser Stelle auch falsch ein, aber ich habe da so meine Zweifel...

Didymus
Beiträge: 508
Registriert: Donnerstag 7. März 2013, 09:20

Re: Bischof von Trier: Dr. Stephan Ackermann

Beitrag von Didymus »

Bischof Ackermann bereitet offensichtlich ebenso wie sein Mitbruder Bischof Büchel die Bischofssynode in Rom vor. Nach Lage der Dinge dürfte dort zumindest ein Teil der bisherigen kirchlichen Lehre zu diesen Themen de facto aufgeweicht werden.

Benutzeravatar
Gallus
Beiträge: 3424
Registriert: Montag 27. Dezember 2010, 11:13
Wohnort: Erzbistum Köln

Re: Bischof von Trier: Dr. Stephan Ackermann

Beitrag von Gallus »

Schon Papst Benedikt hat gesagt, daß die Kirche nicht als Moralapostel mit erhobenem Zeigefinger erscheinen, sondern vor allem ihre eigentlich wichtigeren Glaubensbotschaften verkünden sollte.

Nur ist es ja so, daß solche Diskussionen wie die um die Sexualmoral gar nicht von der Kirche auf die öffentliche Agenda gesetzt werden. Vielmehr ist es eine völlig auf diese Themen fixierte Öffentlichkeit, die immer wieder die Kirche anschubst und von ihr fordert, für gut zu heißen, was die Öffentlichkeit will. Der Kirche eine Fixiertheit auf die Sexualmoral vorzuwerfen geht völlig in die Irre. Hochnotgeile Politiker, Journalisten, liberale Verbandskatholiken sind es, die immer wieder über das Thema reden wollen.

Warum machen sie das? Einerseits vermutlich, weil es sie grundsätzlich rollig macht, andererseits aber auch, weil solche lauen Vertreter des Bischofsstandes wie Ackermann sich immer wieder bereitwillig zum Kasper machen und vor der Meute hertreiben lassen. Da kann man natürlich als Mobber seinen Spaß haben mit solchen Leuten, die auch noch "Danke" sagen, wenn man sie veräppelt.

Würden Bischofe und Priester geschlossen die im Katechismus formulierte Lehre der Kirche ohne wenn und aber, ohne vielleicht und ohne Änderungswünsche vertreten, dann würde der Fraktion der Hochnotgeilen ganz schnell die Lust auf Debatten über Sexualmoral mit der Kirche vergehen. Aber das kapieren unsere Bischöfe ja nicht. Die lassen sich lieber zum Affen machen.

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Bischof von Trier: Dr. Stephan Ackermann

Beitrag von HeGe »

Didymus hat geschrieben:Nach Lage der Dinge dürfte dort zumindest ein Teil der bisherigen kirchlichen Lehre zu diesen Themen de facto aufgeweicht werden.
Lass dich von dem Gekläffe im deutschsprachigen Raum nicht irritieren, in anderen Ländern gibt es mehr vernünftige Bischöfe. Aufweichungen der Lehre offizieller Art wird es also nicht geben. Was ich eher fürchte, ist ein pastorales Begleitschreiben, o.ä., das neben einem Verweis auf die kirchliche Lehre irgendwelche schwammigen Ausführungen zum Thema Barmherzigkeit und "mit Respekt begegnen" enthält. Da liest dann nachher wieder jeder das raus, was er verstehen möchte.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

koukol
Beiträge: 417
Registriert: Donnerstag 18. Oktober 2012, 03:36

Re: Bischof von Trier: Dr. Stephan Ackermann

Beitrag von koukol »

Solange der Laissez-faire Oberkater die Zügel lang lässt, tanzen die Mäuse halt auf den Tischen.

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11329
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Re: Bischof von Trier: Dr. Stephan Ackermann

Beitrag von Edi »

koukol hat geschrieben:Solange der Laissez-faire Oberkater die Zügel lang lässt, tanzen die Mäuse halt auf den Tischen.
Einige ungeschickte Äusserungen von ihm haben dem Tanz ja noch Vorschub geleistet. Benedikt war hier klarer und eindeutiger und selbst unter ihm haben die Mäuse getanzt, nur vielleicht etwas weniger.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Re: Bischof von Trier: Dr. Stephan Ackermann

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Gallus hat geschrieben:Schon Papst Benedikt hat gesagt, daß die Kirche nicht als Moralapostel mit erhobenem Zeigefinger erscheinen, sondern vor allem ihre eigentlich wichtigeren Glaubensbotschaften verkünden sollte.

Nur ist es ja so, daß solche Diskussionen wie die um die Sexualmoral gar nicht von der Kirche auf die öffentliche Agenda gesetzt werden. Vielmehr ist es eine völlig auf diese Themen fixierte Öffentlichkeit, die immer wieder die Kirche anschubst und von ihr fordert, für gut zu heißen, was die Öffentlichkeit will. Der Kirche eine Fixiertheit auf die Sexualmoral vorzuwerfen geht völlig in die Irre. Hochnotgeile Politiker, Journalisten, liberale Verbandskatholiken sind es, die immer wieder über das Thema reden wollen.

Warum machen sie das? Einerseits vermutlich, weil es sie grundsätzlich rollig macht, andererseits aber auch, weil solche lauen Vertreter des Bischofsstandes wie Ackermann sich immer wieder bereitwillig zum Kasper machen und vor der Meute hertreiben lassen. Da kann man natürlich als Mobber seinen Spaß haben mit solchen Leuten, die auch noch "Danke" sagen, wenn man sie veräppelt.

Würden Bischofe und Priester geschlossen die im Katechismus formulierte Lehre der Kirche ohne wenn und aber, ohne vielleicht und ohne Änderungswünsche vertreten, dann würde der Fraktion der Hochnotgeilen ganz schnell die Lust auf Debatten über Sexualmoral mit der Kirche vergehen. Aber das kapieren unsere Bischöfe ja nicht. Die lassen sich lieber zum Affen machen.
:daumen-rauf: :klatsch: :daumen-rauf: :klatsch: :daumen-rauf: :klatsch: :daumen-rauf: :klatsch: :daumen-rauf: :ja:
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Didymus
Beiträge: 508
Registriert: Donnerstag 7. März 2013, 09:20

Re: Bischof von Trier: Dr. Stephan Ackermann

Beitrag von Didymus »

HeGe hat geschrieben:
Didymus hat geschrieben:Nach Lage der Dinge dürfte dort zumindest ein Teil der bisherigen kirchlichen Lehre zu diesen Themen de facto aufgeweicht werden.
Lass dich von dem Gekläffe im deutschsprachigen Raum nicht irritieren, in anderen Ländern gibt es mehr vernünftige Bischöfe. Aufweichungen der Lehre offizieller Art wird es also nicht geben. Was ich eher fürchte, ist ein pastorales Begleitschreiben, o.ä., das neben einem Verweis auf die kirchliche Lehre irgendwelche schwammigen Ausführungen zum Thema Barmherzigkeit und "mit Respekt begegnen" enthält. Da liest dann nachher wieder jeder das raus, was er verstehen möchte.
Exakt so sehe ich das auch. Deswegen schrieb ich "de facto".
Möglich auch, daß über ein Begleitschreiben hinaus den Bischofskonferenzen mehr Gestaltungsmöglichkeit bezüglich der konkreten Ausführung gegeben wird. Im Zuge von Dezentralisierung und so. Dann hilft es uns wenig, daß es in andern Ländern bessere Bischöfe gibt. Ansonsten absolute Zustimmung zu deinen Ausführungen.

Benutzeravatar
Yeti
Beiträge: 2843
Registriert: Donnerstag 10. Februar 2005, 14:39
Wohnort: In the middle of the Ländle

Re: Bischof von Trier: Dr. Stephan Ackermann

Beitrag von Yeti »

Raphael hat geschrieben:
Florianklaus hat geschrieben:Der Bischof im Interview: http://www.allgemeine-zeitung.de/politi ... 848816.htm
Dieser Kurs der Anbiederung an den Zeitgeist ist ja an Peinlichkeit kaum noch zu überbieten! :patsch:
Vor allem ist das an Dummdreistigkeit gar nicht von einem Bischof zu überbieten, aus dessen Bistum bezüglich der Umfrage lediglich 28 ausgefüllte Fragebögen eingesandt wurden. Er kann sich dabei nur auf den bisherigen Verlauf seiner Synode aus Laien-Klerikern berufen (s. meinen vorhergehenden Beitrag).

Dabei denke ich nicht einmal, dass diese Aussagen tatsächlich seine Meinung wiedergeben, er scheint einfach konfliktscheu zu sein. Ein Priester aus dem Bistum, in dessen Seminarzeit der Bischof dort Regens war, berichtete mir, dass er bei Streit und Konflikten in seine Wohnung ging, die Rollläden herunterließ und drei Tage nicht zu sehen war. [Unsachlichen Satz entfernt. -HeGe] DBK-Vorsitzender wird der bestimmt nicht, da kann er vor der veröffentlichten Meinung kriechen, wie er will - den moselfränkisch-provinziellen Stallgeruch wird er nicht los.

Und er erntet auch bereits Widerspruch - peinlicherweise von einem ehemaligen Theologieprofessor in Trier. Das Ackermännchen wird natürlich sagen (lassen), er habe das alles so gar nicht gemeint, man ist bestimmt "im Dialog". Wahrscheinlich mit sich selbst, bei heruntergelassenen Rollläden.

LG Yeti
#gottmensch statt #gutmensch

koukol
Beiträge: 417
Registriert: Donnerstag 18. Oktober 2012, 03:36

Re: Bischof von Trier: Dr. Stephan Ackermann

Beitrag von koukol »

Offensichtlich sind noch nicht alle Bistümer so verlottert, wie da mancheiner im Bistum Trier.

http://www.kath.net/news/44794

Benutzeravatar
Yeti
Beiträge: 2843
Registriert: Donnerstag 10. Februar 2005, 14:39
Wohnort: In the middle of the Ländle

Re: Bischof von Trier: Dr. Stephan Ackermann

Beitrag von Yeti »

koukol hat geschrieben:Offensichtlich sind noch nicht alle Bistümer so verlottert, wie da mancheiner im Bistum Trier.

http://www.kath.net/news/44794
Erster! (s.o.)
HeGe hat geschrieben:[Unsachlichen Satz entfernt. -HeGe]
Entschuldige die Arbeit, lieber HeGe, dann schreibe ich: "Wer sich so in schwierigen Situationen verhält, verhält sich verhaltensoriginell." :)
#gottmensch statt #gutmensch

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11329
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Re: Bischof von Trier: Dr. Stephan Ackermann

Beitrag von Edi »

Bischof Ackermann ist doch schon des öfteren mit seinen liberalen Ansichten aufgefallen, es ist also doch nicht das erste Mal. Nur ein Link, mehr fand ich auf die Schnelle nicht. http://kath.net/news/43799
Ich erinnere mich aber noch deutich wie er vor längerer Zeit in einer Talkshow war und schwieg, statt die Lehre der Kirche zu verteidigen und zu erklären, als jemand die Sodomie (hier darf man ja das Wort sagen) pries. Irgendwann hat er auch mal diese Leute besucht und wer weiß ob er auch bei ihren Praktiken zugesehen hat, sodaß er zur Ansicht kam, das alles sei nicht naturwidrig.
Für einen Bischof taugt dieser Mann nicht. Man wundert sich oft nur, wieso da so einer zum Bischof ernannt wurde. Gibt es in der Kirche keine geeigneten Leute mehr?
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

ad_hoc
Beiträge: 4877
Registriert: Mittwoch 14. Januar 2004, 12:14

Re: Bischof von Trier: Dr. Stephan Ackermann

Beitrag von ad_hoc »

Gibt es in der Kirche keine geeigneten Leute mehr?
Scheinbar nicht da, wo man solche Bischöfe heutzutage aussucht.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Bischof von Trier: Dr. Stephan Ackermann

Beitrag von taddeo »

ad_hoc hat geschrieben:
Gibt es in der Kirche keine geeigneten Leute mehr?
Scheinbar nicht da, wo man solche Bischöfe heutzutage aussucht.

Gruß, ad_hoc
Das ist in der Tat kein nur fiktives Problem mehr, sondern ein ganz reales.
Die Bischofskandidaten kommen heute schon aus den Weihejahrgängen von vor ca. 20 Jahren, die entweder bereits massiv eingebrochen oder ganz ausgefallen waren. Wo soll da die Auswahl herkommen, wenn keine Priester da sind? Und die paar, die es gibt, haben teilweise keine Lust auf so einen Drecksjob (wie es zB angeblich beim ersten für Passau ins Auge gefaßten Kandidaten gewesen sein soll), oder sind teils gesundheitlich nicht in der Lage dazu (gestern wurde bei uns bekannt, daß ein fähiger und beliebter, knapp 40jähriger Pfarrer, seit gut 2 Jahren auf seiner Pfarrei, wegen akuten Burnouts für unbestimmte Zeit in stationäre Behandlung muß), oder sind teils intellektuell nicht immer erste Wahl. Und dann soll ein Bischof ja auch noch gutkatholisch sein.
Dann hab mal nen Weihejahrgang von vier Leuten gehabt vor 20, 25 Jahren - wieviele bleiben da noch übrig? :hmm:

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Bischof von Trier: Dr. Stephan Ackermann

Beitrag von taddeo »

Interessant übrigens, daß bis heute abend noch keiner der üblichen Verdächtigen (Spiegel, Focus, SZ) dieses Interview irgendwie aufgegriffen hat.

Benutzeravatar
Yeti
Beiträge: 2843
Registriert: Donnerstag 10. Februar 2005, 14:39
Wohnort: In the middle of the Ländle

Re: Bischof von Trier: Dr. Stephan Ackermann

Beitrag von Yeti »

Das Interview selbst nicht, aber die besagte Quasselrunde.
Der Spiegel hat geschrieben:Stephan Ackermann ist seit 2009 Bischof von Trier. Im Jahr 2010 ernannte ihn die Deutsche Bischofskonferenz zum Missbrauchsbeauftragten der Katholischen Kirche.
Da hat sie gut gewählt. Von Amtsmissbrauch hat er jede Menge Ahnung.
#gottmensch statt #gutmensch

Benutzeravatar
Zarahfication
Beiträge: 259
Registriert: Freitag 14. Januar 2011, 21:03

Re: Bischof von Trier: Dr. Stephan Ackermann

Beitrag von Zarahfication »

Wieso wurde mein Beitrag zur ACKERMANN gelöscht?

Benutzeravatar
Florianklaus
Beiträge: 3493
Registriert: Donnerstag 20. November 2008, 12:28
Wohnort: Bistum Münster

Re: Bischof von Trier: Dr. Stephan Ackermann

Beitrag von Florianklaus »

Zarahfication hat geschrieben:Wieso wurde mein Beitrag zur ACKERMANN gelöscht?
Das kannst Du im Moderationsprotokoll nachlesen.

Benutzeravatar
Zarahfication
Beiträge: 259
Registriert: Freitag 14. Januar 2011, 21:03

Re: Bischof von Trier: Dr. Stephan Ackermann

Beitrag von Zarahfication »

Laut Bischof Ackermann ist Jesus im Unrecht, die Bibel im Unrecht, da Jesus nie zeitgemäß war. Er sprach sich gegen die Scheidung aus als alle Welt sich scheiden ließ. Nur wer zeitgemäß ist, hat Recht.

Nach diesem Bischof entscheidet NICHT Gott was Sünde ist oder nicht Sünde ist, sondern nur die öffentliche Meinung oder was gerade zeitgemäß ist. Gott hat sich nach dem "aufgeklärten" Bischof den Launen des Zeitgeistes zu unterwerfen und daher reformiert werden.

Der sogenannte aufgeklärte Christ hat einen Götzen, den er die "Moderne aufgeklärte Gesellschaft",nennt und dem er sich bedingungslos, gehorsamst und blind unterwirft.
Der sogenannte aufgeklärte Christ kapiert nicht,dass sich nicht Gott und die Bibel an dem Menschen anpassen müssen, sondern dass der Mensch sich an Gott und seine Werte anpassen muss. Was heute zeitgemäß ist, ist morgen schon out. Zeitgemäß ist nicht Maßstab für richtig oder falsch, sondern nur das Wort Gottes. Eine Kirche, die vor der Welt einknickt und ihre Lehre nach "in" oder "out" bzw nach Launen und irdischen Bedürfnisse der Menschen, der öffentlichen Meinung oder Gesellschaft richtet, ist ein Beweis für die Welt und die Ungläubigen, dass der christliche Glaube nichts weiter ist als ein menschliches Hirngespinst ohne Grundlage.

Eine Kirche, die Bischöfe und Priester beschäftigt, die sich des Evangeliums schämen, die sich der christlichen Werte schämen wird zu Recht nicht ernst genommen und erntet zu Recht Verachtung. Ackermann dient alles und Jedem aber nicht Christus.

Jesus hat das Heil des Menschen im Blick, Ackermann hingegen hat seinen eigenen Vorteil, seine eigene Ehre und menschliche Anerkennung im Blick.

Die christliche Ehe hat eine geistige Dimension, die die Liebe Christus zur Kirche und die die Einheit der Kirche mit Christus symbolisieren soll. Eine christliche Ehe kann nicht im Namen der Barmherzigkeit zu einem Produkt von egoistischen, fleischlichen irdischen Bedürfnisse, Gefühlsduselei oder flüchtigem Verliebt sein verkommen. Das Evangelium unverfälscht zu verkünden beinhaltet immer auch der Aufruf zur Heiligkeit und die Abkehr von der Sünde und Nichtanpassung an der Maßstäbe der Welt zu predigen.

Sexuelle Freizügigkeit, unverbindliche Beziehungen, einfache Scheidungen und alles -ist erlaubt-, was- Spaß- macht- Einstellung, machen viele Menschen leer, unglücklich und verursachen viel Leid. Dies ist auch Lebenswirklichkeit der heutigen Menschen. Diese Lebenswirklichkeit hat Ackermann vor lauter Anbiederei nicht gesehen.

WIE GESAGT,WENN DIE Kirche ihre Lehren ändert um sich an die Welt anzupassen bedeuten es eine Bankrott-Erklärung der Kirche an die Welt. Damit sagt die Kirche; Der ZEITGEIST hat IMMER RECHT UND die Kirche IMMER UNRECHT:

Benutzeravatar
marcus-cgn
Beiträge: 858
Registriert: Mittwoch 2. Mai 2012, 14:45

Re: Bischof von Trier: Dr. Stephan Ackermann

Beitrag von marcus-cgn »

taddeo hat geschrieben: Die Bischofskandidaten kommen heute schon aus den Weihejahrgängen von vor ca. 20 Jahren, die entweder bereits massiv eingebrochen oder ganz ausgefallen waren. Wo soll da die Auswahl herkommen, wenn keine Priester da sind? Und die paar, die es gibt, haben teilweise keine Lust auf so einen Drecksjob (wie es zB angeblich beim ersten für Passau ins Auge gefaßten Kandidaten gewesen sein soll), oder sind teils gesundheitlich nicht in der Lage dazu (gestern wurde bei uns bekannt, daß ein fähiger und beliebter, knapp 40jähriger Pfarrer, seit gut 2 Jahren auf seiner Pfarrei, wegen akuten Burnouts für unbestimmte Zeit in stationäre Behandlung muß), oder sind teils intellektuell nicht immer erste Wahl. Und dann soll ein Bischof ja auch noch gutkatholisch sein.
Dann hab mal nen Weihejahrgang von vier Leuten gehabt vor 20, 25 Jahren - wieviele bleiben da noch übrig? :hmm:
Es gibt doch genug Männer - manche noch etwas zu jung für das Bischofsamt - die mit beiden Beinen auf dem Boden des Konzils stehen, sich aber genauso selbstverständlich auf dem Parkett der alten Messe bewegen (weil sie ihren Duft wahrscheinlich schon früh und regelmäßig inhaliert haben), in Rom Theologie studieren durften und vom ersten Tag ihrer Weihe an den Priesterdienst konsequent eucharistisch, marianisch und papsttreu vollziehen. Mit einem solchen Karrieremuster empfiehlt man sich doch förmlich für die höheren Weihen. Wenn die dann als Hausgeistliche oder Dorfpfarrer enden kann man doch nicht sagen, der Weihejahrgang sei so kärglich, dass man keinen besseren gefunden habe.

Salmantizenser
Beiträge: 452
Registriert: Sonntag 14. Oktober 2012, 19:17
Wohnort: Exil-Limburger
Kontaktdaten:

Re: Bischof von Trier: Dr. Stephan Ackermann

Beitrag von Salmantizenser »

marcus-cgn hat geschrieben:Es gibt doch genug Männer - manche noch etwas zu jung für das Bischofsamt - die mit beiden Beinen auf dem Boden des Konzils stehen, sich aber genauso selbstverständlich auf dem Parkett der alten Messe bewegen (weil sie ihren Duft wahrscheinlich schon früh und regelmäßig inhaliert haben), in Rom Theologie studieren durften und vom ersten Tag ihrer Weihe an den Priesterdienst konsequent eucharistisch, marianisch und papsttreu vollziehen. Mit einem solchen Karrieremuster empfiehlt man sich doch förmlich für die höheren Weihen. Wenn die dann als Hausgeistliche oder Dorfpfarrer enden kann man doch nicht sagen, der Weihejahrgang sei so kärglich, dass man keinen besseren gefunden habe.
Dazu gehört mit Sicherheit nicht selten auch ein gewisser Karrierewille und entsprechende Charakterzüge. Das fehlt den frommen Jungpriestern mitunter...

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Bischof von Trier: Dr. Stephan Ackermann

Beitrag von taddeo »

marcus-cgn hat geschrieben:Es gibt doch genug Männer - manche noch etwas zu jung für das Bischofsamt - die mit beiden Beinen auf dem Boden des Konzils stehen, sich aber genauso selbstverständlich auf dem Parkett der alten Messe bewegen (weil sie ihren Duft wahrscheinlich schon früh und regelmäßig inhaliert haben), in Rom Theologie studieren durften und vom ersten Tag ihrer Weihe an den Priesterdienst konsequent eucharistisch, marianisch und papsttreu vollziehen.
Entschuldige bitte die Nachfrage, aber auf welcher Insel der Seligen lebst Du denn? :ikb_boat:
Ich kenne eigentlich ne ganze Menge Priester, aber mir fällt auf Anhieb kein einziger ein, der alle oder wenigstens die meisten Deiner Kriterien erfüllen würde.
(Außerdem fehlt da ein Kriterium, das für einen Bischof nicht ganz unerheblich ist: Er muß auch ein gewisses Talent fürs "Chefsein" mitbringen, für Verwaltung und Personalführung. Und da scheitert es oft schon bei den Pfarrern ... mir sagte mal ein Priester sinngemäß: "Wir haben noch genug Priester zum Messelesen, aber kaum mehr welche, die als Pfarrer taugen.")

Benutzeravatar
marcus-cgn
Beiträge: 858
Registriert: Mittwoch 2. Mai 2012, 14:45

Re: Bischof von Trier: Dr. Stephan Ackermann

Beitrag von marcus-cgn »

taddeo hat geschrieben: Entschuldige bitte die Nachfrage, aber auf welcher Insel der Seligen lebst Du denn? :ikb_boat:
Ich kenne eigentlich ne ganze Menge Priester, aber mir fällt auf Anhieb kein einziger ein, der alle oder wenigstens die meisten Deiner Kriterien erfüllen würde.
Bei den meisten jungen Männern dürfte dass, was ich beschrieben habe keine Seltenheit mehr sein:

- Eine kindliche Liebe zum Altarsakrament wird eigentlich jeder Neupriester mit sich bringen.
- Die Marienfrömmigkeit hat Johannes Paul II. tief in die Seelen der hier in Rede stehenden Generation verankert.
- Und papsttreu sind wir seit Francescos Wahl doch alle - oder zumindest fast alle... ;)

Natürlich ist es richtig, dass es nur eine Handvoll junger Leute gibt, die in ihrer Knabenzeit die alte Messe erleben durften, vielleicht sogar dort ministriert haben. Aber das ist ja gar nicht so entscheidend. Wichtiger ist die Gesinnung gegenüber der Tradition und darum steht es - und man muss es betonen - dank Papst Benedikt gar nicht so schlecht. Heute empfindet es der junge Mann doch als völlig selbstverständlich die Messe am Wandaltar zu zelebrieren - da wo es gestattet und möglich ist.

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema