Freitagsopfer

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asderrix
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Beitrag von asderrix »

Edi hat geschrieben: Auf die Schnelle mal nachgesehen...Es wird erst nach der Sintflut erwähnt, dass die Menschen auch Fleisch essen können. Demnach kann man davon ausgehen, dass es bis dahin beim Vegetarismus blieb, denn eine neue Regelung fand ich dazwischen nicht.
Als eine Vermutung kann ich das stehen lassen, als eine Tatsache nicht.
Dem würde auch widersprechen, dass ja Gott nach dem Sündenfall Tiere tötete, also da auch die Möglichkeit gegeben ist, dass Menschen Tiere töten, was durch das Opfer des Kain ja belegt ist.
Sicher ist es möglich, dass die Schafe nur zur Woll- und Milchgewinnung gehalten wurden, nahe liegend wäre aber auch, dass auch hier die Tiere zum Verzehr bestimmt waren.

Mir fällt gerade ein, fällt nicht auch in diese Zeit der Bericht von einem große Jäger vor dem Herrn, bin aber zu faul jetzt zu suchen.

lg
asder

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Mariamante
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Beitrag von Mariamante »

asderrix hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:
asderrix hat geschrieben: Wer sagt das vor der Sintflut kein Fleisch gegessen wurde?
Steht in der Bibel in Genesis wenn ich mich nicht irre.
Eben: Kap.1, 29: "Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise."
Vor dem Sündenfall, ist mir klar, dass der Mensch kein Fleisch gegessen hat.

Das in der Zeit nach dem Sündenfall und vor der Sintflut kein Fleisch gegessen wurde ist mir neu.

Da bat ich um einen Beleg.

lg
asder
Die Vision an Petrus ist sicher auch bekannt, als ihm ein Tuch vom Himmel erscheint mit allerlei Kleintieren- und ihm befohlen wird, davon zu essen. Petrus aber antwortet: Niemals soll Unreines über meine Lippen kommen. Und die Stimme sagt ihm: Erkläre du nicht für unrein, was rein ist.

Das Kirchengebot der Enthaltsamkeit vom Fleischessen hat seinen tiefen Sinn. Aber man sollte nicht übersehen, dass es auch Bußübungen gibt, die dem Herr noch mehr gefallen - wie in der Gerichtsrede angedeutet wird. Dort geht es nicht um Vegetarismus oder nicht- sondern um die Liebe zum Herrn "im Geringsten".
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Mariamante
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Beitrag von Mariamante »

Mir fällt gerade ein, fällt nicht auch in diese Zeit der Bericht von einem große Jäger vor dem Herrn, bin aber zu faul jetzt zu suchen
.


Das war wohl Nimrod:
Die Bibel überliefert einen Nimrod, der Urenkel Noachs - in der Linie von Ham und Chus/Kusch - war. Nach Genesis (10:8) war Nimrod "der erste, der Macht gewann auf Erden", also der erste Mensch in der Geschichte, der einen Herrschaftsanspruch erhob. Laut Genesis (10,9) war Nimrod ein "gewaltiger Jäger vor dem Herrn", Herrscher über Babel, Erech, Akkad und Chalne. Nach 1. Mose 10, 8-10 ist Nimrod der Gründer von Ninive.
http://de.wikipedia.org/wiki/Nimrod#Bibel
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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

asderrix hat geschrieben:Dem würde auch widersprechen, dass ja Gott nach dem Sündenfall Tiere tötete...
Mneh? Gott tötete Tiere? Das gibt's doch nicht. Du meinst jetzt aber nicht die Tieropfer, deren erstes offenbar Abel darbrachte?

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asderrix
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Beitrag von asderrix »

Nietenolaf hat geschrieben:
asderrix hat geschrieben:Dem würde auch widersprechen, dass ja Gott nach dem Sündenfall Tiere tötete...
Mneh? Gott tötete Tiere? Das gibt's doch nicht. Du meinst jetzt aber nicht die Tieropfer, deren erstes offenbar Abel darbrachte?
Nein, Gott machte ihnen Kleidern aus Tierfellen:

Gen.3,21 Und Gott der HERR machte Adam und seinem Weibe Röcke von Fellen und kleidete sie.

Ich glaub net das die armen Viecher dann ohne Fell weiter gerannt sind :nein: :nein:

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Asderrix hat geschrieben:Gott machte ihnen Kleidern aus Tierfellen
Och, Asder. Dort steht nicht, daß Gott Tiere getötet hat. Überhaupt ist das eine anthropologisch höchst wichtige Stelle. Ich behaupte nämlich, daß Du jetzt gerade dieses Tierfell trägst, das Gott dem Menschen damals verliehen hat. Du wirst es auch nachher tragen, wenn Du unter die Dusche springst. Die hll. Väter interpretieren das verschieden: diese Tierfelle sind die Sterblichkeit (z.B. hl. Gregor der Theologe), die "tierische" Art zu leben (sich von Materie zu ernähren, z.B. beim hl. Irenaeus von Lyon), der beschwerliche physische Leib des Menschen, der ihn vor der Welt der Geister isoliert.

Du siehst am auferstandenen Christus ein Beispiel dafür, wie ein Mensch ohne dieses "Tierfell" ist: er ist der Physik nicht mehr untertan, geht durch Türen, legt augenblicklich lange Distanzen zurück usw.

Allerdings gibt es (ganz selten) auch die wörtliche Interpretation dieser "Tierfelle". Ich habe tatsächlich auch schon die Meinung gelesen, diese Tierfelle stammen vom ersten Tieropfer, was Gott den Menschen zu tun beigebracht hat. Allerdings ist diese Meinung eher marginal. Origenes z.B. vertrat das, aber an anderer Stelle lachte er über die "Altweibergeschichten", Gott würde Tiere töten und aus deren Fellen Kleidung nähen.

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asderrix
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Beitrag von asderrix »

Nietenolaf hat geschrieben: Überhaupt ist das eine anthropologisch höchst wichtige Stelle. Ich behaupte nämlich, daß Du jetzt gerade dieses Tierfell trägst, das Gott dem Menschen damals verliehen hat. Du wirst es auch nachher tragen, wenn Du unter die Dusche springst. Die hll. Väter interpretieren das verschieden: diese Tierfelle sind die Sterblichkeit (z.B. hl. Gregor der Theologe), die "tierische" Art zu leben (sich von Materie zu ernähren, z.B. beim hl. Irenaeus von Lyon), der beschwerliche physische Leib des Menschen, der ihn vor der Welt der Geister isoliert.
Diese Interpretation ist mir neu, hab ich auch noch nie gehört.
Sie erscheint mir auch sehr weit an (Tier)Haaren herbeigezogen.

Hier ist klar beschrieben das er ihnen Röcke machte.
Nur ein Teil des Körpers wurde bekleidet, wäre obige Theorie richtig müsste meines Erachtens hier Haut stehen, da, dass den vollständigen Menschen bekleidet.

Aber, wir kommen vom Thema weg, Nimrod (danke Mariamante) ist ein Beweis dafür, dass in dieser Zeit sehr wohl Fleisch gegessen wurde.

lg
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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

asderrix hat geschrieben:Sie [die Interpretation der "Tierfelle" - N.] erscheint mir auch sehr weit an (Tier)Haaren herbeigezogen...
Hier ist klar beschrieben das er ihnen Röcke machte.
Entschuldige, aber das sind geistlose Altweibergeschichten, und Deine "Röcke" ein sehr plattes und eindimensionales Schriftverständnis. Bei Karl May und anderswo liest man mitunter von einem "Jagdrock"; meinst Du, Old Shatterhand rannte oben ohne durch die Prärie? Soviel sollte man schon von seinem Neudeutsch oder -sächsisch abstrahieren können, um nicht zu meinen, Adam und Eva seien in Lederröcken Richtung Nod gerannt.

Woanders in der Hl. Schrift ist nämlich auch ganz klar beschrieben, daß ein paar Bäume Rat halten oder daß das Himmelreich Sauerteig ist, oder daß man sich die Hand abhacken muß, um in dieses Himmelreich einzugehen. Die Schrift ist voller Allegorien, da kommst Du nicht drumherum. Da's aber nicht ganz zum Thema gehört, lasse ich's dabei bewenden.

Asderrix hat geschrieben:Aber, wir kommen vom Thema weg, Nimrod (danke Mariamante) ist ein Beweis dafür, dass in dieser Zeit sehr wohl Fleisch gegessen wurde.
Nimrod ist ein Nachkomme Noahs, er wird nach der Sintflut erwähnt. Nicht so schnell schießen, Asder. Die Sache mit dem Fleisch vor der Sintflut bleibt vollkommen unbewiesen. Du implizierst damit auch, daß die Menschen weiterhin bewußt das Gebot Gottes übertreten haben, indem sie sich Dinge zur Nahrung machten, die sie nicht zu essen hatten. Das kann zwar theoretisch sein, aber es ist erstens unbewiesen und zweitens unvereinbar mit den "Gottessöhnen" (Gen. 6 etc.).

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asderrix
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Beitrag von asderrix »

Nietenolaf hat geschrieben:
asderrix hat geschrieben:Sie [die Interpretation der "Tierfelle" - N.] erscheint mir auch sehr weit an (Tier)Haaren herbeigezogen...
Hier ist klar beschrieben das er ihnen Röcke machte.
Entschuldige, aber das sind geistlose Altweibergeschichten, und Deine "Röcke" ein sehr plattes und eindimensionales Schriftverständnis.


Oki, ich entschuldige es, die kann man ja nichts übel nehmen :sauer:

Bei Karl May und anderswo liest man mitunter von einem "Jagdrock"; meinst Du, Old Shatterhand rannte oben ohne durch die Prärie? Soviel sollte man schon von seinem Neudeutsch oder -sächsisch abstrahieren können, um nicht zu meinen, Adam und Eva seien in Lederröcken Richtung Nod gerannt.


Wozu den armen Old Shatterhand jetzt missbrauchst weiß ich nicht, Rock ist für mich selbstverständlich nicht nur unterhalb der Gürtellienie angesiedelt, es steht hier für Kleidung.


Woanders in der Hl. Schrift ist nämlich auch ganz klar beschrieben, daß ein paar Bäume Rat halten oder daß das Himmelreich Sauerteig ist, oder daß man sich die Hand abhacken muß, um in dieses Himmelreich einzugehen. Die Schrift ist voller Allegorien, da kommst Du nicht drumherum. Da's aber nicht ganz zum Thema gehört, lasse ich's dabei bewenden.
Wie das mit den Allegorien beim barmherzigen Samariter war weist schon?

Es wird erzählt das ein Pastor da so sehr ins Allegorisieren kam, das ein Zuhörer nicht mehr an sich halten konnte und gerufen hat, "und der Esel das bist du!"

Allegorien haben sicher ihren Sinn.
Hier sind keine Voraussetzungen dafür gegeben, das der Begriff einen anderen, als den wirklichen Tatbestand beschreibt.
Der Wunsch der hinter diesem Deutungsversuch steht, scheint mir der zu sein, dass man sich nicht vorstellen kann, das Gott bereit war Hand an seine Schöpfung zulegen als Folgen des Sündenfalls.
Für mich war aber gerade dieses immer ein sehr eindrückliches Geschehen, dass, kaum war die Sünde in die Welt gekommen, Blut geflossen ist.
Asderrix hat geschrieben:Aber, wir kommen vom Thema weg, Nimrod (danke Mariamante) ist ein Beweis dafür, dass in dieser Zeit sehr wohl Fleisch gegessen wurde.
Nimrod ist ein Nachkomme Noahs, er wird nach der Sintflut erwähnt. Nicht so schnell schießen, Asder.


Mann soll mit geschlossenen Augen doch nimmer lesen und schreiben. 8)

Die Sache mit dem Fleisch vor der Sintflut bleibt vollkommen unbewiesen.


Stimmt, es gibt einigeswas dafür spricht, dass Fleisch gegessen wurde, die Theorie, dass Fleisch erst nach der Sintflut gegessen wurde kann aber nicht bewiesen werden.

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »


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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Fa ich alle nachkonziliaren neuerungen ablehne halte ich mich auch an das fleischverbot am freitag es sei den, wie auch im katechismus steht ich bin wo eingeladen und es gibt fleich im restaurant gibt es ja jetzt schon überal vegetarisch

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

ottaviani hat geschrieben:Fa ich alle nachkonziliaren neuerungen ablehne halte ich mich auch an das fleischverbot am freitag es sei den, wie auch im katechismus steht ich bin wo eingeladen und es gibt fleich im restaurant gibt es ja jetzt schon überal vegetarisch
Fünf Jahre nach Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils zogen die katholischen Bischöfe von England daraus den Schluss und schafften am 30. Dezember 1967 das freitägliche Verbot des Fleischverzehrs ab, ein Jahr, nachdem für Katholiken in Deutschland Fleisch und Wurst am Freitag erlaubt worden waren.

Wie hier zu lesen ist, wurde der Fleischverzicht am Freitag nur in nicht katholischen Gebieten abgeschafft.

Was analisiere ich daraus? Dass Katholiken die in nicht katholischen Gebieten leben, sich eine antikatholischen Lebensführung aneignen.
Diesen schlechten Zustand kann nur entgegengewirkt werden, wenn katholische Bistümer in nicht katholischen Gebieten durch Bistümer in katholischen Gebieten beherrscht werden.

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Athanasius2
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Fleischverbot gilt noch, aber keine Fischpflicht!

Beitrag von Athanasius2 »

Besser ist es am Freitag auch keinen Fisch zu essen und strengere Büße zu machen.

Aber verpflichtet ist der Verzicht auf Fleisch immer noch, überall in der Welt, es sei denn die Bischöfe haben ausdrücklich dispensiert (was vielerorts von Modernisten missbraucht wurde ums ganz abzuschaffen).
Codex Iuris Canonici, 1983 hat geschrieben:Canon 1251:
"Abstinenz von Fleischspeisen oder von einer anderen Speise entsprechend den Vorschriften der Bischofskonferenz ist zu halten an allen Freitagen des Jahres, wenn nicht auf einen Freitag ein Hochfest fällt: Abstinenz aber und Fasten ist zu halten an Aschermittwoch und Karfreitag."

Canon 1252:
"Das Abstinenzgebot verpflichtet alle, die das vierzehnte Lebensjahr vollendet haben; das Fastengebot verpflichtet alle Volljährigen bis Zum Beginn des sechzigsten Lebensjahres. Die Seelsorger und die Eltern sollen aber dafür sorgen, daß auch diejenigen, die wegen ihres jugendlichen Alters zu Fasten und Abstinenz nicht verpflichtet sind, zu einem echten Verständnis der Buße geführt werden."
Am Aschermittwoch und am Karfreitag muss man auf Strafe der Todsünde Fleisch stehen lassen, und an anderen Freitägen auch wenn es keine andere Bestimmungen durch die Bischöfe gibt.

Ich halte mich aber immer am Fleischverbot, auch wenn ich eigentlich dispensiert bin (auch unter Bedingungen des alten Kirchenrechtes von 1917), auch zu Hause. Ich akzeptiere die pervertierenden Generaldispensationen nicht, auch wenn ich die jenigen nicht von Todsünde bezichtige, nur weil sie sich nicht am Fleischverbot halten.

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Die Didache (Didascalia Apostolorum, za. 70 n. Chr. bis 110 n. Chr.) enthält schon das Fleischverbot am Freitag als Gedächtnis des Leidens Jesu Christi. Schon damals galt es als apostolische Lehre und Praxis. Daran sollten wir uns orientieren.

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Mariamante
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Beitrag von Mariamante »

Athanasius2 hat geschrieben:Die Didache (Didascalia Apostolorum, za. 70 n. Chr. bis 110 n. Chr.) enthält schon das Fleischverbot am Freitag als Gedächtnis des Leidens Jesu Christi. Schon damals galt es als apostolische Lehre und Praxis. Daran sollten wir uns orientieren.

Kurze Anmerkung: Ein Missbrauch wäre es allerdings, am Freitag zwar auf Fleischspeisen zu verzichten, aber sich dafür mit Mehlspeichen etcpp vollzumampfen.
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

es ist im vorkonziliaren katechismus nur von abstinenz nicht vom fasttag die rede das überlaßen wir gerne den jüngern der sog"Gospa" in Medjugorje

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Pit
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Beitrag von Pit »

Oder wie es die einen oder anderen Ordensbrüder im Lauf der Geschichte praktizierten:
Fisch ist nicht Fleisch.
Also liessen sie freitags das Fleisch stehen und assen Forelle, Karpfen etc. ;-)
Aber ist es nicht auch eine Frage, mit welcher inneren Einstellung ich darauf achte,oder ob ich nur darauf achte, weil es die Kirche vorschreibt.
Mir ist z.B. aufgefallen, daß hier beim Thema Fasten fast pers se das Thema Abnehmen zur Sprache kommt.
Kann ich nicht auch fasten, um - z.B. Karfreitag - aus einer inneren, geistig-geistlichen Überzeugung heraus zu fasten? "Solidarität" mit ärmeren Menschen (soweit möglich), Fasten um deutlich zu machen: Konsum ist nicht alles, ich kann auch Verzicht üben.
In der Fastenzeit richtig fasten dürfte ich aus Gesundheitsgründen nicht, also esse ich z.B. morgens und mittags normal, verzichte aber bewusst auf "Süsskram" und auf Bier (in geselliger Runde). Dafür nutze ich aber freie Zeit, um ein geistiges Buch zu lesen, letztes mal war es die "Nachfolge Christi".

Gruß, Pit
Mariamante hat geschrieben:
Kurze Anmerkung: Ein Missbrauch wäre es allerdings, am Freitag zwar auf Fleischspeisen zu verzichten, aber sich dafür mit Mehlspeichen etcpp vollzumampfen.
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Johannes XXIII.
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Beitrag von Johannes XXIII. »

Es schon etwas pharasäisch zu sagen es gilt ja nur Fleischverbor oder es gibt irgendwelche Dispensionen. Wichtig ist doch zusagen: ich verzichte am Freitag auf Fleisch oder noch mehr, weil mir das hilf mir ins Bewusstsein zu rufen, dass unser Herr Jesus Christus an einem Freitag am Kreuz für UNS gestorben ist.
Es geht hier ja nicht um die Einhaltung irgendwelcher Vorschriften. Das wäre äußerst häretisch, da uns ja Jesus von den Vorschriften des Alten Bundes befreit hat.
Was ja auch schlimm ist, dass die meisten Leute so wieso nicht wüssten, an welchen Freitagen sie nicht fasten dürfen. Denn an Hochfesten ist es ja verboten zu fasten. :nein: :nein: :nein:
Also sollten wir lieber am Freitag aus Überzeugung kein Fleisch essen. Wenn man aus Überzeugung kein Fleisch ist wird man sich auch nicht mit etwas anderem voll stopfen.
"Wenn die Menschen, gerade die Jugend, ungestüm nach dem Sinn des Lebens fragen: Gebt ihr eine überzeugende, verständliche Antwort." (P.P. Johannes Paulus II.)

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Melody
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Beitrag von Melody »

Hehe... hier fällt mir immer wieder mein absoluter Lieblingswitz ein, den ich mal in einem katholischen internationalem Forum gelesen hatte:

When Ole quit farming, he discovered that he was the only Lutheran in his new little town of Catholics. That was okay, but the neighbors had a problem with his barbequing beef every Friday. Since they couldn't eat meat on Friday, the tempting aroma was getting the best of them. Hoping they could do something to stop this, the neighbors got together and went over to talk to Ole. "Ole," they said, "since you are the only Lutheran in this whole town and there's not a Lutheran church for many miles, we think you should join our church and become a Catholic." Ole thought about it for a minute and decided they were probably right. Ole talked to the priest, and they arranged it.

The big day came and the priest had Ole kneel. He put his hand on Ole's head and said, "Ole, you were born a Lutheran, you were raised a Lutheran, and now," he said as he sprinkled some incense over Ole's head, "now you are a Catholic!"

Ole was happy and the neighbors were happy. But the following Friday evening at suppertime, there was again the aroma of grilled beef coming from Ole's yard. The neighbors went to talk to him about this and as they approached the fence, they heard Ole saying to the steak: "You were born a beef, you were raised a beef", and as he sprinkled salt over the meat he said, "and NOW you are a FISH!"

:mrgreen:

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Johannes XXIII.
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Beitrag von Johannes XXIII. »

Der ist wirlich sehr gut, vorallem charaketerisiert er den Umgang früher mit dem Freitagsgebot. "Es ist ja alles nur Ansichtssache, auch ob es nun Fisch oder Fleisch ist."
"Wenn die Menschen, gerade die Jugend, ungestüm nach dem Sinn des Lebens fragen: Gebt ihr eine überzeugende, verständliche Antwort." (P.P. Johannes Paulus II.)

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Walter
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Re: Fleischverbot gilt noch, aber keine Fischpflicht!

Beitrag von Walter »

Athanasius2 hat geschrieben:
Codex Iuris Canonici, 1983 hat geschrieben:Canon 1251:
"Abstinenz von Fleischspeisen oder von einer anderen Speise entsprechend den Vorschriften der Bischofskonferenz ist zu halten an allen Freitagen des Jahres, wenn nicht auf einen Freitag ein Hochfest fällt: Abstinenz aber und Fasten ist zu halten an Aschermittwoch und Karfreitag."

Canon 1252:
"Das Abstinenzgebot verpflichtet alle, die das vierzehnte Lebensjahr vollendet haben; das Fastengebot verpflichtet alle Volljährigen bis Zum Beginn des sechzigsten Lebensjahres. Die Seelsorger und die Eltern sollen aber dafür sorgen, daß auch diejenigen, die wegen ihres jugendlichen Alters zu Fasten und Abstinenz nicht verpflichtet sind, zu einem echten Verständnis der Buße geführt werden."
Am Aschermittwoch und am Karfreitag muss man auf Strafe der Todsünde Fleisch stehen lassen, und an anderen Freitägen auch wenn es keine andere Bestimmungen durch die Bischöfe gibt.
Eine Frage zum Strafvollzugsrecht der lateinischen Kirche: Im CIC steht nichts von Todsünde. Liegt die automatisch vor, wenn man als Katholik gegen ein "Gebot" des CIC verstößt?

Wenn aber wirklich allein ein nicht gebeichtetes freitägliches Fleischessen zur ewigen Verdammnis führt, wieso ist diese somit heilsnotwendige Regel nicht im KKK erwähnt? Damit läuft er ja Gefahr, dass alle Katholiken in die Hölle kommen? :shock:
γενηθήτω το θέλημά σου·

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Walter,

Nur liegt eine Todsünde vor, wenn ernste Materie, voller Wille und Bekanntheit mit der Sündigkeit vorliegt. Das ändert von Fall zu Fall natürlich.

Übrigens ist es in der Tat wenn freiwillig und mit vollem Wissen begangen Todsünde, aber vor allem weil es ein Gebot der Kirche betrifft, und die Kirche kann binden und lösen. Auch haben die Bischöfe meistens dispensiert, also....

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Vom hl. Simeon, Narr in Christo (6. Jh., Edessa) ist bekannt, daß er an einem Karfreitag mit einer großen Wurst durch die Stadt lief, die er wie ein Diakons-Orarion über die Schulter gelegt hatte; sie ab und an in Senf tunkend, aß er sie nach und nach auf. Er wußte ganz sicher, was er tat. :mrgreen:
ἐὰν γὰρ ἀποϑάνῃ ἄνϑρωπος, ζήσεται συντελέσας ἡμέρας τοῦ βίου αὐτοῦ· ὑπομενῶ, ἕως ἂν πάλιν γένωμαι.

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ar26
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Fleischverbot am Freitag

Beitrag von ar26 »

Korrekterweise sollten aber, da es hier sich um ein deutschsprachiges Forum handelt, die Normen vollständig zitiert werden:
Partikularnorm Nr. 16 der Deutschen Bischofskonferenz
zu
cc. 1251, 1253 CIC
Bußordnung / Fasten-Abstinenz
(Kirchliche Bußpraxis / Weisungen zur Bußpraxis)

1. Aschermittwoch und Karfreitag

Der Aschermittwoch und der Karfreitag sind strenge Fast- und Abstinenztage. Der katholische Christ beschränkt sich an diesen Tagen auf eine einmalige Sättigung (Fasten) und verzichtet auf Fleischspei­sen (Abstinenz).



2. Fastenopfer

Jeder Christ soll je nach seiner wirtschaftlichen Lage jährlich, wo möglich am Ende der österlichen Bußzeit, ein für ihn spürbares Geldopfer für die Hungernden und Notleidenden geben.



3. Die Freitage des Jahres

Alle Freitage des Jahres sind im Gedenken an das Leiden und Sterben des Herrn kirchliche Bußtage, an denen der Christ zu einem Freitagsopfer verpflichtet ist; ausgenommen sind die Freitage, auf die ein Hochfest fällt. Das Freitagsopfer kann verschiedene Formen annehmen: Verzicht auf Fleischspei­sen, der nach wie vor sinnvoll und angemessen ist, spürbare Einschränkung im Konsum, besonders bei Genussmitteln, Dienste und Hilfeleistungen für den Nächsten. Das durch das Freitagsopfer Ersparte sollte mit Menschen in Not geteilt werden. Auch eine andere spürbare Einschränkung im Konsumver­halten ist denkbar. Das Zeugnis gemeinsamen Freitagsopfers hat zudem seinen besonderen Wert. Kirchliche Häuser, Ordensgemeinschaften und geistliche Vereinigungen können hier ein Beispiel ge­ben. Dem Sinn des Freitagsopfers entsprechen auch: Gebet und andere Frömmigkeitsübungen, eine wirkliche Einschränkung und der Dienst am Nächsten.


Fulda, den 22. September 1992, 23. September 1993 und 26. September 1995.

Rekognosziert mit Dekret der Bischofskongregation vom 16. Mai 1995 und 12. September 1995.

Die Partikularnormen erhalten für den Bereich der Deutschen Bischofskonferenz am 1. Januar 1996 ihre Rechtskraft. Gleichzeitig verlieren die von der Deutschen und von der Berliner Bischofskonferenz zu denselben Canones erlassenen Partikularnormen ihre Geltung.

Bonn / Mainz, den 5. Oktober 1995

+ Karl Lehmann

Bischof von Mainz, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz



[KABl. 1995, 613]
Insofern kann zumindest im Bereich der DBK von einer pervertierten Generalabsolution nicht gesprochen werden. Ich für meinen Teil musste aber, nachdem ich mich mit dem Thema näher beschäftigt hatte, feststellen, dass der Fleischverzicht die einfachste und beste Lösung, wenn auch vielleicht nicht die ehrenhafteste ist, um das Kirchengebot zu erfüllen. Ein allzu großes Opfer ist es in heutiger Zeit halt nicht, aber es hält die Erinnerung an das Opfer des HERRN wach.

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BrJM
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Aufgeweichte Sache ...

Beitrag von BrJM »

Aufgeweichte Sache ...

Es sieht kaum noch einer den Sinn, und das hat auch etwas mit der immer laueren - kälteren Gesellschaft der Glaubenden zu tun.

Ich denke es ist ein AKT der Liebe, zu Gott, zu Jesus auf Freitag weder Fleisch noch Fisch zu essen. Die Regel U.L.F: von Berg Karmel hat den S.Stock da eine Weise Sache aufgetragen, die wir gerne weiterleben möchten, die Tradition.

Nicht nur weil -braune- Skapulierträger Mittwoch und Samstags kein Fleisch essen sollten (dazu zählt für mich auch Fisch), oder weil Freitag das Kirchengebot - hier gilt dann auch die Fastenzeit [ab Aschermittwoch bis einschl. Karsamstag - bis zur Osternacht -] bzw. zur Adventszeit.

Ich denke zum einen aus Liebe zur Natur mal auf Fleisch zu verzichten (bei uns gibt es nur an besonderen Festtagen Fleisch und Sonntags auch schon mal Fisch), also einen mäßigen Verbrauch an den Tag zu legen ist, sondern auch aus gesundheitlich nicht so viel Fleisch zu essen tut gut - insbesondere wir heute mit soviel Fleischmanipulation (Gen-; Hormonbehandlung; Klonen usw...), was sicher nicht verträglich sein wird - für uns Menschen.
Gesandt, wie kleine Lämmer unter den Wölfen. Um die Menschen zur Abkehr von den Götzen zu bewegen. Einzuladen auf den, kommenden Christus zu schauen. Wir bereiten IHM den weg.
Dazu hat er uns aus dem Mülleimer gezogen!

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Udalricus
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Beitrag von Udalricus »

Johannes XXIII. hat geschrieben:Der ist wirlich sehr gut, vorallem charaketerisiert er den Umgang früher mit dem Freitagsgebot. "Es ist ja alles nur Ansichtssache, auch ob es nun Fisch oder Fleisch ist."
So hab ich mal gelesen, dass auch der Fischotter als Fisch deklariert wurde, um ihn am Freitag essen zu dürfen!

Im Übrigen Danke, dass ein paar Seiten vorher so schön erklärt wurde, wie mein Namenspatron zu seinem Fisch kam.

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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Udalricus hat geschrieben: So hab ich mal gelesen, dass auch der Fischotter als Fisch deklariert wurde, um ihn am Freitag essen zu dürfen!
Fischotter? Na wäh. Der Biber!
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Mariamante
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Beitrag von Mariamante »

Nietenolaf hat geschrieben:Vom hl. Simeon, Narr in Christo (6. Jh., Edessa) ist bekannt, daß er an einem Karfreitag mit einer großen Wurst durch die Stadt lief, die er wie ein Diakons-Orarion über die Schulter gelegt hatte; sie ab und an in Senf tunkend, aß er sie nach und nach auf. Er wußte ganz sicher, was er tat. :mrgreen:
Vom Abt eines Klosters habe ich gelesen: An einem Freitag kam ein Bettler, der schwach und hungig war. Da man damals der Überzeugung war, dass Fleischessen kräftige, sah der Abt keine Sünde darin, dem Gast Fleisch aufzuwarten. Und als jener allein kein Fleisch essen wollte, da hatte der Abt auch keine Probleme damit, mit dem Gast Fleisch zu essen.
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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Die hl. Märtyrer von Gorcum (Niederlande), Ordensleute sowie Weltpriester, starben lieber des Hungertodes als am Freitag das Kirchengebot der Fleischabstinenz zu brechen. Die Geuzen (Raubbanden protestantischer Prägung die im Dienste Wilhelm von Oranien standen) wollten ihre Gefangenen dazu zwingen, aber lieber starben sie.

Das ist eine Geschichte die ich mir zum Vorbild nehme, nicht ein Abt und ein Verhungerter.

Die Treue im angeblich kleinen (Fleischverbot) stärkte die Hl. Märtyrer von Gorcum um einige Tage später in Brielle den Märtyrertod zu sterben durch die Hände kalvinistischer Henker und irrgläubiger Schiffsleute. Nur weil sie vom katholischen Glauben keinen Zentimeter abweichen wollten.

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Mariamante
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Beitrag von Mariamante »

Athanasius2 hat geschrieben:Die hl. Märtyrer von Gorcum (Niederlande), Ordensleute sowie Weltpriester, starben lieber des Hungertodes als am Freitag das Kirchengebot der Fleischabstinenz zu brechen. Die Geuzen (Raubbanden protestantischer Prägung die im Dienste Wilhelm von Oranien standen) wollten ihre Gefangenen dazu zwingen, aber lieber starben sie.

Das ist eine Geschichte die ich mir zum Vorbild nehme, nicht ein Abt und ein Verhungerter.

Die Treue im angeblich kleinen (Fleischverbot) stärkte die Hl. Märtyrer von Gorcum um einige Tage später in Brielle den Märtyrertod zu sterben durch die Hände kalvinistischer Henker und irrgläubiger Schiffsleute. Nur weil sie vom katholischen Glauben keinen Zentimeter abweichen wollten.

Du wirst sicher auch an das Makkabäerbuch denken, wo ähnliche Ereignisse geschildert werden (aus Treue zu Gott keine unreinen Speisen zu sich nehmen).

Der erwähnte Abt dachte wahrscheinlich an das Wort der Schrift wo es heißt: "Der Sabbath ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbath" oder auch: "Der Buchstabe tötet, der Geist macht lebendig."
Gelobt sei Jesus Christus

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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Athanasius2 hat geschrieben:Die hl. Märtyrer von Gorcum (Niederlande), Ordensleute sowie Weltpriester, starben lieber des Hungertodes als am Freitag das Kirchengebot der Fleischabstinenz zu brechen. Die Geuzen (Raubbanden protestantischer Prägung die im Dienste Wilhelm von Oranien standen) wollten ihre Gefangenen dazu zwingen, aber lieber starben sie.

Das ist eine Geschichte die ich mir zum Vorbild nehme, nicht ein Abt und ein Verhungerter.
Wieso muß man das gegenüberstellen?
Ich denke, die Geschichten passen sehr gut zusammen.

Es ist doch das gleiche mit dem Sonntagsgebot. Als Katholiken sind wir gerufen es zu halten, selbst wenn uns (z.B. in einem totalitären Regime) dafür Ungemach und Verfolgung droht. Wenn man aber auf dem Weg zur Kirche einem Schwerverletzten begegnet, so ist es Christenpflicht ihm zu helfen und die Messe sausen zu lassen.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

CIC, Canones 1249-1251 hat geschrieben: C. 1249Alle Gläubigen sind, jeder auf seine Weise, aufgrund göttlichen Gesetzes gehalten, Buße zu tun; damit sich aber alle durch eine bestimmte gemeinsame Beachtung der Buße miteinander verbinden, werden Bußtage vorgeschrieben, an welchen die Gläubigen sich in besonderer Weise dem Gebet widmen, Werke der Frömmigkeit und der Caritas verrichten, sich selbst verleugnen, indem sie die ihnen eigenen Pflichten getreuer erfüllen und nach Maßgabe der folgenden Canones besonders Fasten und Abstinenz halten.

C. 1250 - Bußtage und Bußzeiten für die ganze Kirche sind alle Freitage des ganzen Jahres und die österliche Bußzeit.

C. 1251 - Abstinenz von Fleischspeisen oder von einer anderen Speise entsprechend den Vorschriften der Bischofskonferenz ist zu halten an allen Freitagen des Jahres, wenn nicht auf einen Freitag ein Hochfest fällt: Abstinenz aber und Fasten ist zu halten an Aschermittwoch und Karfreitag.

C. 1252
Das Abstinenzgebot verpflichtet alle, die das vierzehnte Lebensjahr vollendet haben; das Fastengebot verpflichtet alle Volljährigen bis Zum Beginn des sechzigsten Lebensjahres. Die Seelsorger und die Eltern sollen aber dafür sorgen, daß auch diejenigen, die wegen ihres jugendlichen Alters zu Fasten und Abstinenz nicht verpflichtet sind, zu einem echten Verständnis der Buße geführt werden.

C. 1253
Die Bischofskonferenz kann die Beobachtung von Fasten und Abstinenz näher bestimmen und andere Bußformen, besonders Werke der Caritas und Frömmigkeitsübungen, ganz oder teilweise an Stelle von Fasten und Abstinenz festlegen.
Handbuch des Kath. Kirchenrechts, S. 806 hat geschrieben:Gemäß der Partikularnorm der Deutschen Bischofskonferenz sind Aschermittwoch und Karfreitag gebotene Fast- und Abstinenztage. An den Bußtagen (alle Freitage des Jahres, ausgenommen jene, auf die ein Hochfest fällt) sind alle Gläubigen verpflichtet, ein Freitagsopfer zu bringen, das nach persönlicher Wahl bestehen kann: in einem Werk der Nächstenliebe, in einer Tat der Frömmigkeit (Gebet, Lesung der Heiligen Schrift, geistliche Lesung, Werktagsmesse) oder in einem spürbaren Verzicht, z.B. auf Alkohol und Tabak, auf Fleischspeisen, wobei das damit Ersparte für Menschen in Not gegeben werden sollte.
Hervorhebung von mir...
Partikularnorm Nr. 16 der Deutschen Bischofskonferenz
zu
cc. 1251, 1253 CIC
Bußordnung / Fasten-Abstinenz
(Kirchliche Bußpraxis / Weisungen zur Bußpraxis)

1. Aschermittwoch und Karfreitag
Der Aschermittwoch und der Karfreitag sind strenge Fast- und Abstinenztage. Der katholische Christ
beschränkt sich an diesen Tagen auf eine einmalige Sättigung (Fasten) und verzichtet auf Fleischspeisen
(Abstinenz).

2. Fastenopfer
Jeder Christ soll je nach seiner wirtschaftlichen Lage jährlich, wo möglich am Ende der österlichen
Bußzeit, ein für ihn spürbares Geldopfer für die Hungernden und Notleidenden geben.

3. Die Freitage des Jahres
Alle Freitage des Jahres sind im Gedenken an das Leiden und Sterben des Herrn kirchliche Bußtage,
an denen der Christ zu einem Freitagsopfer verpflichtet ist; ausgenommen sind die Freitage, auf die
ein Hochfest fällt. Das Freitagsopfer kann verschiedene Formen annehmen: Verzicht auf Fleischspeisen,
der nach wie vor sinnvoll und angemessen ist, spürbare Einschränkung im Konsum, besonders bei
Genussmitteln, Dienste und Hilfeleistungen für den Nächsten. Das durch das Freitagsopfer Ersparte
sollte mit Menschen in Not geteilt werden. Auch eine andere spürbare Einschränkung im Konsumverhalten
ist denkbar. Das Zeugnis gemeinsamen Freitagsopfers hat zudem seinen besonderen Wert.
Kirchliche Häuser, Ordensgemeinschaften und geistliche Vereinigungen können hier ein Beispiel geben.
Dem Sinn des Freitagsopfers entsprechen auch: Gebet und andere Frömmigkeitsübungen, eine
wirkliche Einschränkung und der Dienst am Nächsten.

Fulda, den 22. September 1992, 23. September 1993 und 26. September 1995.

Rekognosziert mit Dekret der Bischofskongregation vom 16. Mai 1995 und 12. September 1995.

Die Partikularnormen erhalten für den Bereich der Deutschen Bischofskonferenz am 1. Januar 1996
ihre Rechtskraft. Gleichzeitig verlieren die von der Deutschen und von der Berliner Bischofskonferenz
zu denselben Canones erlassenen Partikularnormen ihre Geltung.
Bonn / Mainz, den 5. Oktober 1995

+ Karl Lehmann

Bischof von Mainz, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz
Damit ist doch eigentlich alles gesagt...
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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