Kurze Fragen - kurze Antworten IV

[Protasius]

Der Textzusammenhang bzgl. dieses "capitium" wäre hilfreich und würde mich interessieren. Vielleicht ließe sich dann eine Erklärung finden.
Gruß G.

Als Textbeispiel diene der folgende Abschnitt aus dem Caeremoniale Parisiense:

De Caeremoniis communibus
Caput primum - De Vestibus

5. Pueri sint raso capite, nec quicquam è capillis appareat praeter tenuissimum circulum, qui coronae instar caput totum cingat, & ductus à media fronte, qua desinunt capilli, verticem totum per ipsam cervicem ambiat. Super vestes talares induunt Albas Aestate, Hyemali verò tempore supter vestes talares & Albas, induunt Cappas & Capitia longa ex lana in Ecclesia Metropolitana & Collegiatis; in aliis verò minora Capitia ex lana.

Anhand des Wörterbuchs von Robert nehme ich an, es handelt sich dabei um die Krägen, die Meßdiener manchmal tragen (v. a. bei den Dominikanern).

[Seraphina]

Hab mir letztens mit irgendjemandem zusammen die Frage gestellt: Eltern können nicht die Paten von ihren Kindern werden (ist ja klar), ginge es denn (natürlich wenn die Kinder schon erwachsen sind) theoretisch andersherum?

[Niels]

Dem scheint nichts entgegenzustehen:

Paten
Can. 872 — Einem Täufling ist, soweit dies geschehen kann, ein Pate zu geben; dessen Aufgabe ist es, dem erwachsenen Täufling bei der christlichen Initiation ‚beizustehen bzw. das zu taufende Kind zusammen mit den Eltern zur Taufe zu bringen und auch mitzuhelfen, daß der Getaufte ein der Taufe entsprechendes christliches Leben führt und die damit verbundenen Pflichten getreu erfüllt.

Can. 873 — Es sind nur ein Pate oder eine Patin oder auch ein Pate und eine Patin beizuziehen.

Can. 874 — § 1. Damit jemand zur Übernahme des Patendienstes zugelassen wird, ist erforderlich:

1° er muß vom Täufling selbst bzw. von dessen Eltern oder dem, der deren Stelle vertritt, oder, wenn diese fehlen, vom Pfarrer oder von dem Spender der Taufe dazu bestimmt sein; er muß zudem geeignet und bereit sein, diesen Dienst zu leisten;

2° er muß das sechzehnte Lebensjahr vollendet haben, außer vom Diözesanbischof ist eine andere Altersgrenze festgesetzt oder dem Pfarrer oder dem Spender der Taufe scheint aus gerechtem Grund eine Ausnahme zulässig;

3° er muß katholisch und gefirmt sein sowie das heiligste Sakrament der Eucharistie bereits empfangen haben; auch muß er ein Leben führen, das dem Glauben und dem zu übernehmenden Dienst entspricht;

4° er darf mit keiner rechtmäßig verhängten oder festgestellten kanonischen Strafe behaftet sein;

5° er darf nicht Vater oder Mutter des Täuflings sein.

§ 2. Ein Getaufter, der einer nichtkatholischen kirchlichen Gemeinschaft angehört, darf nur zusammen mit einem katholischen Paten, und zwar nur als Taufzeuge, zugelassen werden.

[Seraphina]

Danke für Deine Mühe, das rauszusuchen
Gilt für Firmpaten eigentlich das gleiche wie für Taufpaten?

[Niels]

Ja:

Paten

Can. 892 — Dem Firmling soll, soweit dies geschehen kann, ein Pate zur Seite stehen; dessen Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, daß der Gefirmte sich wie ein wahrer Zeuge Christi verhält und die Verpflichtungen, die mit diesem Sakrament verbunden sind, getreu erfüllt.

Can. 893 — § 1. Damit jemand den Patendienst ausüben darf, muß er die in can. 874 genannten Voraussetzungen erfüllen.

§ 2. Es empfiehlt sich, daß als Pate herangezogen wird, wer denselben Dienst bei der Taufe übernommen hat.

[Seraphina]

Wie schön, dass du weißt, wo man sowas nachschlagen kann, danke

Okay, andere Frage (weiß auch nicht wie ich da gerade drauf komme^^):
Was stellen wir nächstes Jahr mit den Palmzweigen von diesem Jahr an, die wir zuhause haben?


(manchmal habe ich das Gefühl, man lässt Konvertiten dumm sterben; ich weiß einfach gar nix, ich muss nahezu alles irgendwo nachschlagen oder irgendwen fragen... )
...da fällt mir ein: ich wollte noch irgendwas fragen, aber mir ist es gerade entfallen...

[lifestylekatholik]

(manchmal habe ich das Gefühl, man lässt Konvertiten dumm sterben; ich weiß einfach gar nix, ich muss nahezu alles irgendwo nachschlagen oder irgendwen fragen... )

Das geht nicht nur Konvertiten so. Bei mir ist’s genauso. Dabei hatte ich von der ersten Klasse bis zur letzten Reliunterricht, war Ministrant und auch auf Jugendfreizeiten mit der Gemeinde etc.

[Niels]

Wie schön, dass du weißt, wo man sowas nachschlagen kann, danke

Okay, andere Frage (weiß auch nicht wie ich da gerade drauf komme^^):
Was stellen wir nächstes Jahr mit den Palmzweigen von diesem Jahr an, die wir zuhause haben?


(manchmal habe ich das Gefühl, man lässt Konvertiten dumm sterben; ich weiß einfach gar nix, ich muss nahezu alles irgendwo nachschlagen oder irgendwen fragen... )
...da fällt mir ein: ich wollte noch irgendwas fragen, aber mir ist es gerade entfallen...

An Aschermittwoch/im Osterfeuer verbrennen. Wenn vorhanden, im Garten oder Familiengrab (so hab' ich's bisher immer gemacht), notfalls im Wald vergraben.

[Robert Ketelhohn]

Die dürfen auch auf den Kompost. Außer du erleidest indessen
das Martyrium. Dann werden ’s Berührungsreliquien.

[Niels]

Wie schön, dass du weißt, wo man sowas nachschlagen kann, danke

Okay, andere Frage (weiß auch nicht wie ich da gerade drauf komme^^):
Was stellen wir nächstes Jahr mit den Palmzweigen von diesem Jahr an, die wir zuhause haben?


(manchmal habe ich das Gefühl, man lässt Konvertiten dumm sterben; ich weiß einfach gar nix, ich muss nahezu alles irgendwo nachschlagen oder irgendwen fragen... )
...da fällt mir ein: ich wollte noch irgendwas fragen, aber mir ist es gerade entfallen...

Immer gerne...
Tja, das nicht nur den Konvertiten, sondern geht uns allen so (wie Stylie schon schrieb), liebe Seraphina...

[Seraphina]

(manchmal habe ich das Gefühl, man lässt Konvertiten dumm sterben; ich weiß einfach gar nix, ich muss nahezu alles irgendwo nachschlagen oder irgendwen fragen... )

Das geht nicht nur Konvertiten so. Bei mir ist’s genauso. Dabei hatte ich von der ersten Klasse bis zur letzten Reliunterricht, war Ministrant und auch auf Jugendfreizeiten mit der Gemeinde etc.

Religionsunterricht kann man (meistens) eh in die Tonne kloppen, leider.

Aber ich meine, woher soll ich irgendetwas wissen?! Ich hatte ganz vier Mal jeweils eine Stunde Konversionsunterricht beim Pfarrer (vermutlich hatte dieser nicht häufiger Zeit und anscheinend war irgendwie keiner sonst in der Lage uns zu unterrichten...) und dann wurden wir mehr oder weniger ins kalte Wasser geschmissen: Beichte, offizielle Aufnahme in die Kirche, Firmung, Erstkommunion...und dann schaut mal, wo ihr bleibt...
Ich meine der Pfarrer kümmert sich schon ein wenig um uns, aber der hat fünf Gemeinden zu betreuen und auch noch ein bisschen was anderes zu tun...uns fehlt jeglicher Bezugspunkt, die Leute die man so aus der Gemeinde kennt, sind nie da (Leute aus der Schule, etc.), die Leute, die man bei Jugendmessen kennenlernt, sind auch nur dann da und sonst nie, die Jugendlichen aus dem Firmvorbereitungskurs von meiner besten Freundin (gleichzeitig meine Firmpatin), die ich kennengelernt habe, waren auch nur da, um hinterher Geschenke abzukassieren, Familie und Freunde sind alle nicht katholisch, meine Firmpatin lässt sich auch seltenst in der Kirche blicken, außerdem muss ich mich eher um sie kümmern, als umgekehrt (vorallem ich, die ja selber kaum eine Ahnung hat, soll anderen helfen...), weil sie ständig von Atheisten und Esoterikern beeinflusst wird...

sry, ich weiß, das war offtopic, aber musste gerade sein

An Aschermittwoch/im Osterfeuer verbrennen. Wenn vorhanden, im Garten oder Familiengrab (so hab' ich's bisher immer gemacht), notfalls im Wald vergraben.

Öhm...wird alles schwierig...
Naja, ist ja noch ein wenig hin

[Niels]

Dafür hast Du ja den Kreuzgang.

(Wirf die Zweige, wenn's soweit ist, doch einfach auf einen Komposthaufen auf dem nächsten Friedhof.)

[Melody]

An Aschermittwoch/im Osterfeuer verbrennen. Wenn vorhanden, im Garten oder Familiengrab (so hab' ich's bisher immer gemacht), notfalls im Wald vergraben.

Öhm...wird alles schwierig...
Naja, ist ja noch ein wenig hin

Ich hatte das seinerzeit auch alles immer den Pfarrer per Mail gefragt, bei dem ich konvertiert war. Damals konnte ich dann meine alten Palmzweige in der Sakristei abgeben, und sie kamen mit ins Osterfeuer.

Die Mutter von meinem Ex-Freund war damals ganz erstaunt, als ich ihr sagte, sowas dürfe nicht in den Müll. Sie meinte, sie würde sie auch ganz "ehrfürchtig" in die Mülltonne werfen...

Naja. In den letzten Jahren hab ich nun mangels Gelegenheit schon eine ganze Tüte alter Palmzweige gesammelt... ich sollte mal einen Waldspaziergang machen...

[Niels]

Damals konnte ich dann meine alten Palmzweige in der Sakristei abgeben, und sie kamen mit ins Osterfeuer.

Darauf wollte ich hinaus, als ich schrieb: "An Aschermittwoch/im Osterfeuer verbrennen."

[Melody]

Damals konnte ich dann meine alten Palmzweige in der Sakristei abgeben, und sie kamen mit ins Osterfeuer.

Darauf wollte ich hinaus, als ich schrieb: "An Aschermittwoch/im Osterfeuer verbrennen."

Mir war's aber schon irgendwo peinlich, denn es war ja eine "Extrawurst". Ich glaub, niemand anders hat seine Palmzweige da abgegeben...

[Seraphina]

Dafür hast Du ja den Kreuzgang.

Danke, dass ich euch immer doofe Fragen stellen darf...
...und ihr sogar antwortet

Damals konnte ich dann meine alten Palmzweige in der Sakristei abgeben, und sie kamen mit ins Osterfeuer.

Darauf wollte ich hinaus, als ich schrieb: "An Aschermittwoch/im Osterfeuer verbrennen."

Mir war's aber schon irgendwo peinlich, denn es war ja eine "Extrawurst". Ich glaub, niemand anders hat seine Palmzweige da abgegeben...

Eben. Irgendwie scheint sowas niemanden zu interessieren...
Ich hab aber auch schonmal gehört, dass es sogar Gemeinden gibt, die die vor Aschermittwoch sammeln...
(ist ja auch irgendwie sinnvoll)
Mal schauen, unser Pfarrer ist immer so schlecht zu erreichen...aber wie gesagt, es ist ja noch ein wenig hin

Die dürfen auch auf den Kompost. Außer du erleidest indessen
das Martyrium. Dann werden ’s Berührungsreliquien.

Das hat nix mit dem Thema zu tun und ich hoffe nicht, dass es hier in Deutschland jemals soweit kommen wird![/size]

[Niels]

Da hat Robert schon recht, was den Kompost angeht. Kompost ist ja genauso Natur wie Wald.

[Robert Ketelhohn]

Selbstverständlich dürfen alte Palmzweige auch einfach so in den Müll.

[Melody]

Selbstverständlich dürfen alte Palmzweige auch einfach so in den Müll.

Nein, in den normalen Hausmüll dürfen sie nicht.
(Wenn mein liberal-konservativer Pfarrer das schon gesagt hat, dann stimmt das auch... außerdem sagt einem das ja schon der gesunde Menschenverstand...)

Gesegnete Gegenstände entsorgt man nicht im Müll.
(wobei einem leider auch Ostern gesegnete Schokolade und Eier schlechtwerden kann, dann geht's halt nicht anders... )

[Niels]

Wenn gesegnete Dinge zerfallen sind, können die Überreste in den Müll gegeben werden. (Ist die Materie aufgelöst, besteht der Segen nicht mehr.)

[Melody]

Robert sprach aber nicht von zerfallenen Palmzweigen.

Meine sind jetzt einige Jahre alt, sie sind zwar hellbraun, aber von zerfallen keine Spur...

[Protasius]

Palmzweige bestehen wie die meisten organischen Stoffe überwiegend aus Kohlenstoff; das häufigste Isotop C-12 zerfällt gar nicht, das Isotop C-14 hat eine Halbwertszeit von 5730 Jahren; auf einen Zerfall dürft ihr bei einem Palmzweig also ziemlich lange warten.

[ChrisCross]

Palmzweige bestehen wie die meisten organischen Stoffe überwiegend aus Kohlenstoff; das häufigste Isotop C-12 zerfällt gar nicht, das Isotop C-14 hat eine Halbwertszeit von 5730 Jahren; auf einen Zerfall dürft ihr bei einem Palmzweig also ziemlich lange warten.

Alter Materialist du Ich bleib lieber beim Hylemorphismus.

[Robert Ketelhohn]

Selbstverständlich dürfen alte Palmzweige auch einfach so in den Müll.

Nein, in den normalen Hausmüll dürfen sie nicht.

Doch.

(Wenn mein liberal-konservativer Pfarrer das schon gesagt hat, dann stimmt das auch...

Auf „Liberal-Konservative“ sollte man generell nicht hören.

außerdem sagt einem das ja schon der gesunde Menschenverstand...)

Nein, im Gegenteil.

Gesegnete Gegenstände entsorgt man nicht im Müll.

Weshalb denn nicht, wenn sie einmal entsorgt werden müssen?

(wobei einem leider auch Ostern gesegnete Schokolade und Eier schlechtwerden kann, dann geht's halt nicht anders... )

Siehste. Genauso ist es. Wenn dir Weihwasser grün wird, kippst du es auch weg. Etc.

[Melody]

Siehste. Genauso ist es. Wenn dir Weihwasser grün wird, kippst du es auch weg. Etc.

Nee.

Weihwasser kippe ich auch nicht einfach in den Ausguss. Es muss zurück in die Natur, also kippe ich es, wenn, draußen ins Gebüsch. Kam aber erst einmal vor.

[Germanus]

Interessant, dass die Ausgangsfrage nur das "Dürfen" thematisiert hatte. Dann braucht man nur in irgendwelche Bücher zu schauen und nach Canones suchen, die das regeln, und dann ist es gut. Traditionellerweise wird Gesegnetes nicht einfach irgendwohin auf den Müll geworfen. Das fängt beim eucharistischen Brot an, sobald es für die Eucharistie gebacken ist, und erstreckt sich auf alles, was zur besonderen "Heiligung" ausgesondert wurde. Mit irgendwelchen Vorschriften hat das wohl auch zu tun, aber es hat nur wenig bis garnichts damit zu tun, dass Abfalleimer schmutziger oder schlechter sind als eine Piscina, ein besonderer Platz im Garten o.ä.: Solche Überlieferungen sollen eigentlich eher dem Menschen helfen, das unsichtbare Heilige wahrzunehmen.

[Melody]

Ja, sicher.
Es geht halt darum, dass man wahrnimmt, dass gesegnete Palmzweige eben nicht mehr wie ungesegnete zu behandeln sind.

Das meinte ich auch mit der Formulierung, das sage einem der gesunde Menschenverstand.

Ich kam nach meiner Konversion ja genauso von selbst auf die Frage, was man denn nun mit den alten Palmzweigen macht, wie sich nun Seraphina diese Frage gestellt hat. Man spürt doch instinktiv, dass es irgendwo nicht ganz "richtig" wäre, sie zu entsorgen wie "normale" Dinge. Vorschrift hin oder her.

[Mary]

Wenn dir Weihwasser grün wird,

oh??

[Robert Ketelhohn]

Wenn dir Weihwasser grün wird,

oh??

Theoretisch. Ist mir noch nicht passiert.

[HeGe]

Ja, sicher.
Es geht halt darum, dass man wahrnimmt, dass gesegnete Palmzweige eben nicht mehr wie ungesegnete zu behandeln sind.

Das meinte ich auch mit der Formulierung, das sage einem der gesunde Menschenverstand.

Ich kam nach meiner Konversion ja genauso von selbst auf die Frage, was man denn nun mit den alten Palmzweigen macht, wie sich nun Seraphina diese Frage gestellt hat. Man spürt doch instinktiv, dass es irgendwo nicht ganz "richtig" wäre, sie zu entsorgen wie "normale" Dinge. Vorschrift hin oder her.

Wobei ich mich schon frage, wieso der Komposthaufen in meinem Garten oder auf dem Friedhof "heiliger" sein soll, als der große Komposthaufen in der Müllsammelstelle.

[cantus planus]

Bei uns zu Hause kamen die neuen Palmzweige hinter die Kreuze im Haus. Die alten Palmzweige wurden in einem Tongefäss gesammelt und zu Ostern verbrannt. Die Asche kam dann in die Blumenbeete. Weihwasser würde ich auch draussen an die Blumen kippen. Bei mir hält das allerdings nie so lange, dass es sich irgendwie veränderte.

[Juergen]

Bei uns zu Hause kamen die neuen Palmzweige hinter die Kreuze im Haus. Die alten Palmzweige wurden in einem Tongefäss gesammelt und zu Ostern verbrannt.

Zu Ostern verbrannt?

Bei mir bleiben die Palmzweige das Jahr über hinterm Kreuz stecken.
Auf Aschermittwoch werden sie im Kamin verbrannt.

Bei mir hält das allerdings nie so lange, dass es sich irgendwie veränderte.

Der trockenste Ort in einem katholischen Haushalt ist doch meist das Weihwassergefäß.