Alles zum Thema "Organspende"

Fragen, Antworten, Nachrichten.
Benutzeravatar
Melody
Beiträge: 4263
Registriert: Mittwoch 22. März 2006, 16:05
Wohnort: in der schönsten Stadt am Rhein... ;-)

Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Melody »

Raphaela hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:Das ist aber gut, daß da ein Bischof mal anfängt :ja:
Hoffentlich kippt er nicht um, sodaß sich dann auch noch mehr mutige finden und Rom dann auch was dazu sagen muss.

Weil wenn so kleine wie cantus anfragen, gibt es ja leider keine Antwort :traurigtaps:
Papst Benedikt hat einen Organspenderausweis!
Seit er Papst ist, hat er darüber kein Wort mehr gesagt. Aber als Bischof/Kardinal nannte er es einen Akt der Nächstenliebe und der Aufopferung
(Ich kenne Ratzingerschüler und weiß, wo der jetztige Papst früher mal Urlaub machte, da habe ich diese Info her.)
Ja, und?
Ich hatte vor Jahren auch noch einen Organspendeausweis, als ich auf die übliche Propaganda reingefallen bin... :achselzuck:

Ich bin froh, dass mich ein Priester der FSSP mal aufgeklärt hatte. Seitdem halte ich es für sehr wichtig, darüber aufzuklären. Leider steht man da auf verlorenem Posten, solange die Kirche nicht offiziell nochmal was dazu sagt. Hirntot ist nun mal nicht tot...
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

Benutzeravatar
Seraphina
Beiträge: 1245
Registriert: Dienstag 25. Januar 2011, 21:35
Wohnort: Erzbistum Köln

Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Seraphina »

Ich wäre auch fast auf die Propaganda reingefallen, hätte, das Ding auch fast ausgefüllt, als ich mir dachte, mal sehen, was die Kirche dazu sagt und hier im Forum nach gelesen habe...
Si Deus nobiscum, quis contra nos?

civilisation
Beiträge: 10481
Registriert: Montag 17. November 2008, 20:15

Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von civilisation »

Na und?

Ich habe auch einen Organspendeausweis. Darauf ist ausdrücklich vermerkt, daß ich kein Organspender bin.

Benutzeravatar
Knecht Ruprecht
Beiträge: 4553
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 21:08
Wohnort: Zurück in OWL

Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Knecht Ruprecht »

Die gesetzlichen Organspendemethoden sind mir völlig zu wieder, darum werde ich nie freiwillig Organe spenden. Doch ich zweifel auch nicht daran, dass die in Europa regierenden Sozialisten auch gegen meinen mich meiner Organe berauben.

Wenn ich Staat wäre. könnte jeder frei wählen, ob er Organspender sein will oder nicht. Zugleich wäre der potentielle Organspender priviligiert selbst Organspenden zu bekommen, wenn er diese bräuchte.

Alles schön einfach und gerecht. Aber die Europäer wollen es lieber sozialistisch.

Benutzeravatar
Seraphina
Beiträge: 1245
Registriert: Dienstag 25. Januar 2011, 21:35
Wohnort: Erzbistum Köln

Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Seraphina »

civilisation hat geschrieben:Na und?

Ich habe auch einen Organspendeausweis. Darauf ist ausdrücklich vermerkt, daß ich kein Organspender bin.
Das hatte ich auch schon überlegt...aber wenn meine Mama das rauskriegen würde...
Si Deus nobiscum, quis contra nos?

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von taddeo »

Seraphina hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:Na und?

Ich habe auch einen Organspendeausweis. Darauf ist ausdrücklich vermerkt, daß ich kein Organspender bin.
Das hatte ich auch schon überlegt...aber wenn meine Mama das rauskriegen würde...
Warum sollte sie das stören, daß ihre Tochter sich mit so einem heiklen Thema bewußt auseinandersetzt?
Außerdem ist diese Entscheidung pro oder contra Organspende ja jederzeit widerruflich - man muß nur den Ausweis wegschmeißen.

Was Knecht Ruprecht oben anspricht, ist natürlich die Kehrseite des Nicht-Spendenwollens:
Wer auf dem Ausweis ankreuzt, nicht als Organspender zur Verfügung zu stehen, sollte natürlich im Fall des Falles auch bereit sein, selbst auf eine Transplantation (eines Organes, für das ein anderer Mensch sterben mußte) zu verzichten, selbst wenn sie möglich wäre. Und so eine Entscheidung trifft sich, denke ich, für einen Ü40ger wie mich leichter als für ein Mädchen U20. Vielleicht wäre es das, was Deine Mutter am meisten schrecken würde.

Benutzeravatar
Seraphina
Beiträge: 1245
Registriert: Dienstag 25. Januar 2011, 21:35
Wohnort: Erzbistum Köln

Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Seraphina »

Naja, das Problem ist, meine Mutter befürwortet die Organspende, sie weiß aber meines Wissens nach die Sache mit dem Hirntod auch nicht...
wobei ich bezweifel, dass das ihre Meinung ändern würde...

...sie hatte mir letztens auch noch die Unterlagen für den Organspende-Ausweis mitgebracht..ich hab das dann mit dem Kommentar 'ich überlegs mir' in mein Zimmer gebracht...ich habe mich nicht getraut, ihr zu erklären, dass ich dagegen bin...

...ich fühle miich aber irgendwie verantwortungslos, weil ich das Ding gar nicht ausgefüllt habe, weder mit 'ja' noch mit 'nein'...
...aber ich wüsste auch nicht, wie ich das erklären sollte, wenn mich jemand fragte, warum ich dagegen sei, wo ja ich eigentlich ansonsten ein ziemlich sozialer Mensch sei...
Si Deus nobiscum, quis contra nos?

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von taddeo »

Seraphina hat geschrieben:Naja, das Problem ist, meine Mutter befürwortet die Organspende, sie weiß aber meines Wissens nach die Sache mit dem Hirntod auch nicht...
wobei ich bezweifel, dass das ihre Meinung ändern würde...

...sie hatte mir letztens auch noch die Unterlagen für den Organspende-Ausweis mitgebracht..ich hab das dann mit dem Kommentar 'ich überlegs mir' in mein Zimmer gebracht...ich habe mich nicht getraut, ihr zu erklären, dass ich dagegen bin...
Wenn Dich Deine Mutter nochmal drauf anspricht, könntest Du sie zB fragen, ob sie wisse, daß ein Toter, dem man Organe entnehmen will, als erstes eine Vollnarkose bekommt? Und wie denn das zusammenpasse mit der Aussage, ein "Hirntoter" sei tatsächlich tot und spüre nichts mehr? Oder daß eine hirntote Frau eine Schwangerschaft austragen könne? Oder daß ein Transplantationspatient vor allem auch eine Goldgrube für seine behandelnden Ärzte und die Pharmaindustrie ist - eine Nierentransplantation samt anschließender Dauermedikation kostet mehr pro Jahr als Dialyse - und daß diese Entscheidungen nie ohne massive wirtschaftliche "Begleitinteressen" getroffen werden können?
Du mußt natürlich selber schon ein bißchen was darüber wissen, aber diese Fragen waren es, die mich selber als erste nachdenklich gemacht haben.

Benutzeravatar
Seraphina
Beiträge: 1245
Registriert: Dienstag 25. Januar 2011, 21:35
Wohnort: Erzbistum Köln

Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Seraphina »

Dass derjenige eine Vollnarkose bekommt, weil er sonst sogar noch was spürt, wusste ich gar nicht... :glubsch:
Ich wusste nur, dass er nicht wirklich tot ist, sondern künstlich am Leben gehalten wird und unter Umständen aus diesem Zustand wieder erwachen könnte, auch wenn Ärzte das bestreiten. Allgemein heißt ja hirntot = tot...

...ich frage mich am allermeisten, wie die Ärzte, die sich daran beteiligen, wissentlich Menschen töten können...
Si Deus nobiscum, quis contra nos?

Benutzeravatar
Sempre
Beiträge: 8891
Registriert: Sonntag 19. Juli 2009, 19:07

Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Sempre »

Seraphina hat geschrieben:Dass derjenige eine Vollnarkose bekommt, weil er sonst sogar noch was spürt, wusste ich gar nicht... :glubsch:
Genauer: Weil er sonst strampelte und um sich schlüge, was bei der Zerlegung in Einzelteile störte.
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von taddeo »

Seraphina hat geschrieben:Dass derjenige eine Vollnarkose bekommt, weil er sonst sogar noch was spürt, wusste ich gar nicht... :glubsch:
Ich wusste nur, dass er nicht wirklich tot ist, sondern künstlich am Leben gehalten wird und unter Umständen aus diesem Zustand wieder erwachen könnte, auch wenn Ärzte das bestreiten. Allgemein heißt ja hirntot = tot...
Das sind offenbar Angelegenheiten, in denen große Unsicherheit herrscht. In einer PDF-Broschüre der Deutschen Stiftung Organtransplantation heißt es dazu:
Während der Organentnahme ist die Durchführung einer Narkose
zur Ausschaltung des Bewusstseins und der Schmerzreaktionen überflüssig,
weil das primäre Zielorgan – das Gehirn und die betroffenen
zentralen Rezeptoren – nachgewiesenermaßen irreversibel ausgefallen
sind. Periphere Rezeptoren im Rückenmark sind allerdings in ihrer
Funktion nicht beeinträchtigt und können zu Spontanbewegungen
und zum Anstieg von Blutdruck und Herzfrequenz führen. Deshalb wird
der Organspender zur Optimierung der chirurgischen Tätigkeit sowie
zur Vermeidung dieser spinalen Reflexe relaxiert und ein Blutdruckund
Herzfrequenzanstieg durch entsprechende Medikamente (z.B. Opiate)
behandelt.
Also: Keine Narkose, um das Bewußtsein und Reaktionen auszuschalten. Das heißt doch im Klartext: Das Hirn funktioniert nicht mehr, deshalb kann der "Tote" sich nicht mehr bemerkbar machen, wenn seine Nerven - etwa aus dem Rückenmark - Schmerz signalisieren, wenn wie bei jedem Schmerz Blutdruck und Herzfrequenz ansteigen. Das einfach als "Reflexe" abzutun, ist schon seltsam. Und statt Narkose nennt man das dann einfach "Relaxierung", das klingt gleich viel laxer und harmloser.

Benutzeravatar
ChrisCross
Beiträge: 2645
Registriert: Freitag 22. April 2011, 23:28

Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von ChrisCross »

Seraphina hat geschrieben:Dass derjenige eine Vollnarkose bekommt, weil er sonst sogar noch was spürt, wusste ich gar nicht... :glubsch:
Ich wusste nur, dass er nicht wirklich tot ist, sondern künstlich am Leben gehalten wird und unter Umständen aus diesem Zustand wieder erwachen könnte, auch wenn Ärzte das bestreiten. Allgemein heißt ja hirntot = tot...

...ich frage mich am allermeisten, wie die Ärzte, die sich daran beteiligen, wissentlich Menschen töten können...
Warum treiben Ärtze ab, warum helfen Ärtze bei unnötigen Todesstrafen mit (Nur um es klarzustellen: Die Todesstrafe halte ich nicht für grundsätzlich falsch, aber eben analog zur Notwehr mit Todesfolge nur für den Notfall erlaubt. Die meisten Todestrafen sprechen dagegen, wenn schon die Kosten eines solchen Prozesses höher sind ls die der Inhaftierung.), warum verhindern Ärtze schon vor der Empfängnis das Leben, für das sie sich einsetzen sollten, warum verschrieben Ärtze ein Medikament an Frauen, das ihre natürliche Körperfunktion aushebelt, sie also eigentlich krank macht? Was wundert dich noch? Sieh nach Holland, da wird schon viel weiter gedacht.
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1

Benutzeravatar
ChrisCross
Beiträge: 2645
Registriert: Freitag 22. April 2011, 23:28

Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von ChrisCross »

Nachtrag:
Ich schwöre und rufe Apollon, den Arzt, und Asklepios und Hygeia und Panakeia und alle Götter und Göttinnen zu Zeugen an, dass ich diesen Eid und diesen Vertrag nach meiner Fähigkeit und nach meiner Einsicht erfüllen werde.
Ich werde den, der mich diese Kunst gelehrt hat, gleich meinen Eltern achten, ihn an meinem Unterricht teilnehmen lassen, ihm wenn er in Not gerät, von dem Meinigen abgeben, seine Nachkommen gleich meinen Brüdern halten und sie diese Kunst lehren, wenn sie sie zu lernen verlangen, ohne Entgelt und Vertrag. Und ich werde an Vorschriften, Vorlesungen und aller übrigen Unterweisung meine Söhne und die meines Lehrers und die vertraglich verpflichteten und nach der ärztlichen Sitte vereidigten Schüler teilnehmen lassen, sonst aber niemanden.
Ich werde ärztliche Verordnungen treffen zum Nutzen der Kranken nach meiner Fähigkeit und meinem Urteil, hüten aber werde ich mich davor, sie zum Schaden und in unrechter Weise anzuwenden.
Auch werde ich niemandem ein tödliches Gift geben, auch nicht wenn ich darum gebeten werde, und ich werde auch niemanden dabei beraten; auch werde ich keiner Frau ein Abtreibungsmittel geben.
Rein und fromm werde ich mein Leben und meine Kunst bewahren.
Ich werde nicht schneiden, sogar Steinleidende nicht, sondern werde das den Männern überlassen, die dieses Handwerk ausüben.
In alle Häuser, in die ich komme, werde ich zum Nutzen der Kranken hineingehen, frei von jedem bewussten Unrecht und jeder Übeltat, besonders von jedem geschlechtlichen Missbrauch an Frauen und Männern, Freien und Sklaven.
Was ich bei der Behandlung oder auch außerhalb meiner Praxis im Umgange mit Menschen sehe und höre, das man nicht weiterreden darf, werde ich verschweigen und als Geheimnis bewahren.
Wenn ich diesen Eid erfülle und nicht breche, so sei mir beschieden, in meinem Leben und in meiner Kunst voranzukommen, indem ich Ansehen bei allen Menschen für alle Zeit gewinne; wenn ich ihn aber übertrete und breche, so geschehe mir das Gegenteil.
Wird der Eid eigentlich noch geschworen und wenn ja, hat er dann für manchen noch tatsächliche Bedeutung oder ist es eher Gewohnheit bzw Brauchtum ohne praktische Relevanz?
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1

Benutzeravatar
Seraphina
Beiträge: 1245
Registriert: Dienstag 25. Januar 2011, 21:35
Wohnort: Erzbistum Köln

Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Seraphina »

Sempre hat geschrieben:
Seraphina hat geschrieben:Dass derjenige eine Vollnarkose bekommt, weil er sonst sogar noch was spürt, wusste ich gar nicht... :glubsch:
Genauer: Weil er sonst strampelte und um sich schlüge, was bei der Zerlegung in Einzelteile störte.
...mir wird gerade irgendwie schlecht, wenn ich zu viel darüber nachdenke...
ChrisCross hat geschrieben:
Seraphina hat geschrieben:Dass derjenige eine Vollnarkose bekommt, weil er sonst sogar noch was spürt, wusste ich gar nicht... :glubsch:
Ich wusste nur, dass er nicht wirklich tot ist, sondern künstlich am Leben gehalten wird und unter Umständen aus diesem Zustand wieder erwachen könnte, auch wenn Ärzte das bestreiten. Allgemein heißt ja hirntot = tot...

...ich frage mich am allermeisten, wie die Ärzte, die sich daran beteiligen, wissentlich Menschen töten können...
Warum treiben Ärtze ab, warum helfen Ärtze bei unnötigen Todesstrafen mit (Nur um es klarzustellen: Die Todesstrafe halte ich nicht für grundsätzlich falsch, aber eben analog zur Notwehr mit Todesfolge nur für den Notfall erlaubt. Die meisten Todestrafen sprechen dagegen, wenn schon die Kosten eines solchen Prozesses höher sind ls die der Inhaftierung.), warum verhindern Ärtze schon vor der Empfängnis das Leben, für das sie sich einsetzen sollten, warum verschrieben Ärtze ein Medikament an Frauen, das ihre natürliche Körperfunktion aushebelt, sie also eigentlich krank macht? Was wundert dich noch? Sieh nach Holland, da wird schon viel weiter gedacht.
...du hast Recht, was sollte uns noch wundern...?

...ich bin nicht ganz informiert: was passiert denn in Holland?
Si Deus nobiscum, quis contra nos?

civilisation
Beiträge: 10481
Registriert: Montag 17. November 2008, 20:15

Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von civilisation »

@ Seraphina

Niederlande – Mobile Teams sollen beim Sterben helfen
http://www.focus.de/gesundheit/gesundhe ... 1828.html
daraus:
In den Niederlanden sollen mobile Teams einer Sterbehilfeorganisation durch das Land reisen, um Patienten auf Wunsch beim Sterben zu helfen. Die Teams, bestehend aus einem Arzt und mindestens einem Pfleger, nehmen ihre Arbeit am 1. März auf.

Benutzeravatar
Seraphina
Beiträge: 1245
Registriert: Dienstag 25. Januar 2011, 21:35
Wohnort: Erzbistum Köln

Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Seraphina »

ChrisCross hat geschrieben:Nachtrag:
Ich schwöre und rufe Apollon, den Arzt, und Asklepios und Hygeia und Panakeia und alle Götter und Göttinnen zu Zeugen an, dass ich diesen Eid und diesen Vertrag nach meiner Fähigkeit und nach meiner Einsicht erfüllen werde.
Ich werde den, der mich diese Kunst gelehrt hat, gleich meinen Eltern achten, ihn an meinem Unterricht teilnehmen lassen, ihm wenn er in Not gerät, von dem Meinigen abgeben, seine Nachkommen gleich meinen Brüdern halten und sie diese Kunst lehren, wenn sie sie zu lernen verlangen, ohne Entgelt und Vertrag. Und ich werde an Vorschriften, Vorlesungen und aller übrigen Unterweisung meine Söhne und die meines Lehrers und die vertraglich verpflichteten und nach der ärztlichen Sitte vereidigten Schüler teilnehmen lassen, sonst aber niemanden.
Ich werde ärztliche Verordnungen treffen zum Nutzen der Kranken nach meiner Fähigkeit und meinem Urteil, hüten aber werde ich mich davor, sie zum Schaden und in unrechter Weise anzuwenden.
Auch werde ich niemandem ein tödliches Gift geben, auch nicht wenn ich darum gebeten werde, und ich werde auch niemanden dabei beraten; auch werde ich keiner Frau ein Abtreibungsmittel geben.
Rein und fromm werde ich mein Leben und meine Kunst bewahren.
Ich werde nicht schneiden, sogar Steinleidende nicht, sondern werde das den Männern überlassen, die dieses Handwerk ausüben.
In alle Häuser, in die ich komme, werde ich zum Nutzen der Kranken hineingehen, frei von jedem bewussten Unrecht und jeder Übeltat, besonders von jedem geschlechtlichen Missbrauch an Frauen und Männern, Freien und Sklaven.
Was ich bei der Behandlung oder auch außerhalb meiner Praxis im Umgange mit Menschen sehe und höre, das man nicht weiterreden darf, werde ich verschweigen und als Geheimnis bewahren.
Wenn ich diesen Eid erfülle und nicht breche, so sei mir beschieden, in meinem Leben und in meiner Kunst voranzukommen, indem ich Ansehen bei allen Menschen für alle Zeit gewinne; wenn ich ihn aber übertrete und breche, so geschehe mir das Gegenteil.
Wird der Eid eigentlich noch geschworen und wenn ja, hat er dann für manchen noch tatsächliche Bedeutung oder ist es eher Gewohnheit bzw Brauchtum ohne praktische Relevanz?
Wikipedia hat geschrieben:Der Eid des Hippokrates, benannt nach dem griechischen Arzt Hippokrates von Kós (um 460 bis 370 v. Chr.), gilt als erste grundlegende Formulierung einer ärztlichen Ethik. Die Urheberschaft des Eides ist jedoch noch ungeklärt.
Der Eid des Hippokrates wird in seiner klassischen Form heute nicht mehr von Ärzten geleistet und hat keine Rechtswirkung, hat aber gleichwohl immer noch Einfluss auf die Formulierung moderner Alternativen. Er enthält mehrere Elemente, die auch heute noch Bestandteil ärztlicher Ethik sind (Gebot, Kranken nicht zu schaden, Schweigepflicht, Verbot sexueller Handlungen an Patienten etc.). Manche Teile entsprechen nicht mehr den heutigen Gegebenheiten (bspw. das Verbot, Blasensteine zu operieren, da Chirurgen damals ein eigener Berufsstand neben den Ärzten waren); diese werden oft entsprechend heutiger Gegebenheiten uminterpretiert (z. B. als Verbot, Behandlungen durchzuführen, für die der Arzt nicht das nötige Spezialwissen besitzt). Schwangerschaftsabbruch und aktive Sterbehilfe werden durch den Eid des Hippokrates ausdrücklich untersagt.
Eine moderne Alternative ist die Genfer Deklaration des Weltärztebundes.
In Deutschland werden weder der Eid noch das Genfer Gelöbnis nach der Approbation verpflichtend abgeleistet, werden jedoch in insbesondere medizinethischen Diskussionen als ethische Richtlinie beziehungsweise Ehrenkodex argumentativ angeführt.
Si Deus nobiscum, quis contra nos?

Benutzeravatar
ChrisCross
Beiträge: 2645
Registriert: Freitag 22. April 2011, 23:28

Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von ChrisCross »

Seraphina hat geschrieben:
ChrisCross hat geschrieben:Nachtrag:
Ich schwöre und rufe Apollon, den Arzt, und Asklepios und Hygeia und Panakeia und alle Götter und Göttinnen zu Zeugen an, dass ich diesen Eid und diesen Vertrag nach meiner Fähigkeit und nach meiner Einsicht erfüllen werde.
Ich werde den, der mich diese Kunst gelehrt hat, gleich meinen Eltern achten, ihn an meinem Unterricht teilnehmen lassen, ihm wenn er in Not gerät, von dem Meinigen abgeben, seine Nachkommen gleich meinen Brüdern halten und sie diese Kunst lehren, wenn sie sie zu lernen verlangen, ohne Entgelt und Vertrag. Und ich werde an Vorschriften, Vorlesungen und aller übrigen Unterweisung meine Söhne und die meines Lehrers und die vertraglich verpflichteten und nach der ärztlichen Sitte vereidigten Schüler teilnehmen lassen, sonst aber niemanden.
Ich werde ärztliche Verordnungen treffen zum Nutzen der Kranken nach meiner Fähigkeit und meinem Urteil, hüten aber werde ich mich davor, sie zum Schaden und in unrechter Weise anzuwenden.
Auch werde ich niemandem ein tödliches Gift geben, auch nicht wenn ich darum gebeten werde, und ich werde auch niemanden dabei beraten; auch werde ich keiner Frau ein Abtreibungsmittel geben.
Rein und fromm werde ich mein Leben und meine Kunst bewahren.
Ich werde nicht schneiden, sogar Steinleidende nicht, sondern werde das den Männern überlassen, die dieses Handwerk ausüben.
In alle Häuser, in die ich komme, werde ich zum Nutzen der Kranken hineingehen, frei von jedem bewussten Unrecht und jeder Übeltat, besonders von jedem geschlechtlichen Missbrauch an Frauen und Männern, Freien und Sklaven.
Was ich bei der Behandlung oder auch außerhalb meiner Praxis im Umgange mit Menschen sehe und höre, das man nicht weiterreden darf, werde ich verschweigen und als Geheimnis bewahren.
Wenn ich diesen Eid erfülle und nicht breche, so sei mir beschieden, in meinem Leben und in meiner Kunst voranzukommen, indem ich Ansehen bei allen Menschen für alle Zeit gewinne; wenn ich ihn aber übertrete und breche, so geschehe mir das Gegenteil.
Wird der Eid eigentlich noch geschworen und wenn ja, hat er dann für manchen noch tatsächliche Bedeutung oder ist es eher Gewohnheit bzw Brauchtum ohne praktische Relevanz?
Wikipedia hat geschrieben:Der Eid des Hippokrates, benannt nach dem griechischen Arzt Hippokrates von Kós (um 460 bis 370 v. Chr.), gilt als erste grundlegende Formulierung einer ärztlichen Ethik. Die Urheberschaft des Eides ist jedoch noch ungeklärt.
Der Eid des Hippokrates wird in seiner klassischen Form heute nicht mehr von Ärzten geleistet und hat keine Rechtswirkung, hat aber gleichwohl immer noch Einfluss auf die Formulierung moderner Alternativen. Er enthält mehrere Elemente, die auch heute noch Bestandteil ärztlicher Ethik sind (Gebot, Kranken nicht zu schaden, Schweigepflicht, Verbot sexueller Handlungen an Patienten etc.). Manche Teile entsprechen nicht mehr den heutigen Gegebenheiten (bspw. das Verbot, Blasensteine zu operieren, da Chirurgen damals ein eigener Berufsstand neben den Ärzten waren); diese werden oft entsprechend heutiger Gegebenheiten uminterpretiert (z. B. als Verbot, Behandlungen durchzuführen, für die der Arzt nicht das nötige Spezialwissen besitzt). Schwangerschaftsabbruch und aktive Sterbehilfe werden durch den Eid des Hippokrates ausdrücklich untersagt.
Eine moderne Alternative ist die Genfer Deklaration des Weltärztebundes.
In Deutschland werden weder der Eid noch das Genfer Gelöbnis nach der Approbation verpflichtend abgeleistet, werden jedoch in insbesondere medizinethischen Diskussionen als ethische Richtlinie beziehungsweise Ehrenkodex argumentativ angeführt.
Danke, ich sollte wohl aufmerksamer lesen. Wie sehen denn die Ärzte des Forums den Eid? Lutherbeck? :blinker:
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1

Benutzeravatar
Seraphina
Beiträge: 1245
Registriert: Dienstag 25. Januar 2011, 21:35
Wohnort: Erzbistum Köln

Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Seraphina »

civilisation hat geschrieben:@ Seraphina

Niederlande – Mobile Teams sollen beim Sterben helfen
http://www.focus.de/gesundheit/gesundhe ... 1828.html
daraus:
In den Niederlanden sollen mobile Teams einer Sterbehilfeorganisation durch das Land reisen, um Patienten auf Wunsch beim Sterben zu helfen. Die Teams, bestehend aus einem Arzt und mindestens einem Pfleger, nehmen ihre Arbeit am 1. März auf.
:kotz:
Si Deus nobiscum, quis contra nos?

Benutzeravatar
Peregrin
Beiträge: 5422
Registriert: Donnerstag 12. Oktober 2006, 16:49

Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Peregrin »

Seraphina hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:@ Seraphina

Niederlande – Mobile Teams sollen beim Sterben helfen
http://www.focus.de/gesundheit/gesundhe ... 1828.html
daraus:
In den Niederlanden sollen mobile Teams einer Sterbehilfeorganisation durch das Land reisen, um Patienten auf Wunsch beim Sterben zu helfen. Die Teams, bestehend aus einem Arzt und mindestens einem Pfleger, nehmen ihre Arbeit am 1. März auf.
:kotz:
Die wissen schon, warum sie Prinz Friso in England aufbewahren.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Benutzeravatar
Reinhard
cum angelis psallat Domino
Beiträge: 2161
Registriert: Montag 30. Mai 2011, 11:06
Wohnort: in der ostdeutschen Diaspora

Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Reinhard »

Peregrin hat geschrieben:Die wissen schon, warum sie Prinz Friso in England aufbewahren.
Dit soort afschuwelijke veronderstelling kan gewoon niet. Zelfs niet vanuit de ziekelijke hersen van een Duitser !   Sorry.

Benutzeravatar
Hubertus
Beiträge: 15231
Registriert: Montag 3. Mai 2010, 20:08

Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Hubertus »

civilisation hat geschrieben:Na und?

Ich habe auch einen Organspendeausweis. Darauf ist ausdrücklich vermerkt, daß ich kein Organspender bin.
Dto.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von HeGe »

cantus planus im ersten Beitrag des Strangs hat geschrieben: :!: Bitte keine Diskussion, ob ihr ein Organ spenden würdet, wie es mit Nieren für die eigenen Kinder wäre etc. Dafür gibt es bereits einen eigenen Strang! Vielen Dank!
:regel:
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

iustus
Beiträge: 7159
Registriert: Samstag 8. Juli 2006, 14:59

Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von iustus »

Marion hat geschrieben:
Fuldaer Bischof übt scharfe Kritik an Hirntod-Definition hinsichtlich Organspenden

In der heutigen Fuldaer Zeitung vom 6. März 212 erschien ein aufsehenderregender Artikel von Heinz-Josef Algermissen, dem Oberhirten des Bistums Fulda. So deutlich hat bislang kein katholischer Bischof das seit Jahrzehnten verbreitete Hirntod-Konzept kritisiert und als unhaltbar entlarvt.
Wir dokumentieren die Stellungnahme Algermissens im vollen Wortlaut:
...
http://kultur-und-medien-online.blogspo ... n-man.html
Hat er auch gesagt, was man dann mit "Hirntoten" macht?

Maschinen abstellen verbietet sich genauso wie bei Wachkomapatienten.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

Benutzeravatar
Hubertus
Beiträge: 15231
Registriert: Montag 3. Mai 2010, 20:08

Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Hubertus »

Vortrag des Münchner Moraltheologen, Prof. Dr. Konrad Hilpert: "Organspende: Ist die Organspende Christenpflicht?"

http://www.muenchner-kirchenradio.de/ex ... licht.html
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

Benutzeravatar
Melody
Beiträge: 4263
Registriert: Mittwoch 22. März 2006, 16:05
Wohnort: in der schönsten Stadt am Rhein... ;-)

Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Melody »

Gibt es den Vortrag auch schriftlich?
Oder hast Du ihn Dir angehört und kannst etwas dazu sagen?
Ich mag keine Audio-Dateien... :/
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

Benutzeravatar
Hubertus
Beiträge: 15231
Registriert: Montag 3. Mai 2010, 20:08

Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Hubertus »

Melody hat geschrieben:Gibt es den Vortrag auch schriftlich?
Oder hast Du ihn Dir angehört und kannst etwas dazu sagen?
Ich mag keine Audio-Dateien... :/
Ich weiß schon, hatte auch nach einem Abdruck gesucht, aber auf die Schnelle nichts gefunden.
Das Audio habe ich mir noch nicht zuende angehört.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

Benutzeravatar
Pelikan
Beiträge: 1149
Registriert: Mittwoch 7. Juli 2004, 17:09

Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Pelikan »

iustus hat geschrieben:Hat er auch gesagt, was man dann mit "Hirntoten" macht?

Maschinen abstellen verbietet sich genauso wie bei Wachkomapatienten.
Es existiert keine Verpflichtung, sich durch Beatmungs- oder andere Maschinen am Leben erhalten zu lassen. Da ein Hirntod im Gegensatz zum Koma vollkommen irreversibel ist, kann ich nicht erkennen, welchen Sinn die Verzögerung des Sterbeprozesses haben soll.

Benutzeravatar
lifestylekatholik
Beiträge: 8702
Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von lifestylekatholik »

Pelikan hat geschrieben:Es existiert keine Verpflichtung, sich durch Beatmungs- oder andere Maschinen am Leben erhalten zu lassen. Da ein Hirntod im Gegensatz zum Koma vollkommen irreversibel ist, kann ich nicht erkennen, welchen Sinn die Verzögerung des Sterbeprozesses haben soll.
Ich auch nicht.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Benutzeravatar
Marion
Beiträge: 8694
Registriert: Donnerstag 21. Mai 2009, 18:51
Kontaktdaten:

Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Marion »

Pelikan hat geschrieben: Da ein Hirntod im Gegensatz zum Koma vollkommen irreversibel ist, ...
Das stimmt nicht. Es gibt einige bei denen Hirntod festgestellt wurde, die nach Pflege und Behandlung wieder ganz normal lebten. Allerdings nicht viele, da ja das in der Regel nur bei potentiellen Organspendern festgestellt wird (alle andern sterben und leben ohne so einen Hirntodtest-Test, weil es keinen Interessiert ob der Hirntod ist - kostet ja auch was so ein Test) und die dann mit Sicherheit sterben, weil ihnen ja die Organe entnommen werden.
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Seraphina hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:
Seraphina hat geschrieben:Dass derjenige eine Vollnarkose bekommt, weil er sonst sogar noch was spürt, wusste ich gar nicht... :glubsch:
Genauer: Weil er sonst strampelte und um sich schlüge, was bei der Zerlegung in Einzelteile störte.
...mir wird gerade irgendwie schlecht, wenn ich zu viel darüber nachdenke...
pdf/aktion-leben.hirntod.organspende.pdf
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

iustus
Beiträge: 7159
Registriert: Samstag 8. Juli 2006, 14:59

Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von iustus »

Pelikan hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:Hat er auch gesagt, was man dann mit "Hirntoten" macht?

Maschinen abstellen verbietet sich genauso wie bei Wachkomapatienten.
Es existiert keine Verpflichtung, sich durch Beatmungs- oder andere Maschinen am Leben erhalten zu lassen. Da ein Hirntod im Gegensatz zum Koma vollkommen irreversibel ist, kann ich nicht erkennen, welchen Sinn die Verzögerung des Sterbeprozesses haben soll.
Wieso sollen sich Hirntote im Sterbeprozess befinden? Wir alle befinden uns im irreversiblen Sterbeprozess. Wenn Hirntote leben, können sie dies noch jahrelang. Wer will sich die Entscheidung anmaßen, dass dieser Zustand "lebensunwert" ist?
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Organspende: Kirchlich erlaubt?

Beitrag von taddeo »

iustus hat geschrieben:Wenn Hirntote leben, können sie dies noch jahrelang.
Aber im Normalfall nicht ohne maschinelle Unterstützung elementarer Lebensfunktionen (zB Beatmung), soweit ich weiß. Und dies kann jeder Mensch für sich ablehnen, wenn er das nicht möchte.

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema