David Berger: Der heilige Schein

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Kilianus
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Re: David Berger: Der heilige Schein

Beitrag von Kilianus »

Einen Hang zur Tradition hat der Gute übrigens immer noch.
David Berger hat geschrieben:Das traditionsreiche Verlagshaus für schwule Medien Bruno Gmünder hat heute beim Amtsgericht Charlottenburg einen Insolvenzantrag gestellt. [...] Die Geschäftsführung der Bruno Gmünder Group weiß um ihre Verantwortung und Verpflichtung das traditionsreiche Unternehmen weiterhin in die Zukunft zu führen.
:breitgrins:

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Gamaliel
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Re: David Berger: Der heilige Schein

Beitrag von Gamaliel »

Schwulenmagazin "Männer" entlässt Chefredakteur David Berger

Daraus:
David Berger ist verantwortlich für einen islamophoben Artikel bei der "Huffington Post", sagt der Bruno Gmünder Verlag - und trennt sich von Berger.
:dudu:

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Juergen
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Re: David Berger: Der heilige Schein

Beitrag von Juergen »

Berger arbeitete beim Bruno Gmünder Verglag und es gab/gibt eine wie auch immer geartete Kooperation zwischen dem Verlag und der Huffington Post. Nun schreibt ein Herr Krause einen Artikel in einem Blog der Huffington Post, der offenbar irgendwem nicht passt, und statt, daß der Autor zur Verantwortung gezogen wird, muß Berger gehen?
Was ist das denn für eine Logik?
Verstehe ich nicht.

Aber vielleicht wird Berger ja jetzt Mitarbeiter bei der Huffington Post? :narr: :tuete:
Gruß Jürgen

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cantus planus
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Re: David Berger: Der heilige Schein

Beitrag von cantus planus »

Meine Frage, was die "Huffington Post" eigentlich sei, ist noch immer offen: http://kreuzgang.org/viewtopic.php?p=738388#p738388
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

CIC_Fan

Re: David Berger: Der heilige Schein

Beitrag von CIC_Fan »


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cantus planus
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Re: David Berger: Der heilige Schein

Beitrag von cantus planus »

Das ist mir klar. Aber: was soll so ein Schrottmagazin? Wer liest das? Jeder Blog ist besser als diese "Online-Zeitung", zumal die "Huffington Post", wie immer wiederholt wird, angeblich für Qualität steht. Aber das ist hier ohnehin off topic.
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Juergen
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Re: David Berger: Der heilige Schein

Beitrag von Juergen »

Juergen hat geschrieben:Berger arbeitete beim Bruno Gmünder Verglag und es gab/gibt eine wie auch immer geartete Kooperation zwischen dem Verlag und der Huffington Post. Nun schreibt ein Herr Krause einen Artikel in einem Blog der Huffington Post, der offenbar irgendwem nicht passt, und statt, daß der Autor zur Verantwortung gezogen wird, muß Berger gehen?
Was ist das denn für eine Logik?
Verstehe ich nicht.
Unter dem Artikel (gibt's derzeit noch im google-cache) steht übrigens:
Auf dem MÄNNER-Blog publizierte Kommentare geben weder automatisch die Meinung der Huffington Post noch die der MÄNNER-Redaktion wieder.
Aber so langsam wird es klarer:
http://www.siegessaeule.de/no_cache/new ... euert.html

…Grund für die Trennung ist die Veröffentlichung von Daniel Krauses polemischen Text „Der Islamismus und die queere Szene“ durch Berger auf der Online-Plattform Huffington Post. Krause war kurz zuvor in Kritik geraten, weil er in einer WDR-Radiosendung gesagt hatte, dass ihn Massentierhaltung mehr berühre als die Judenvernichtung in Auschwitz. Der Politiklehrer wurde daraufhin vom Dienst suspendiert…
(Hervorhebung/Blau durch mich)


Wie schnell sich der Wind drehen kann, ist hier wieder mal deutlich zu sehen. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan…
Berger gilt lt. Tagespost als »in der LGBT-Community (Lesbian, Gay, Bisexual, Trans) durchaus umstritten.«. Die „Siegessäule“ nennt Bergers Aussagen »rechtspopulistisch«

Zumindest hat Berger nun wieder die Möglichkeit, sich als Opfer zu gerieren.
Wenn er so weiter macht, muß er allerdings aufpassen, daß ihm nicht irgendwann die Buhmänner ausgehen.
Juergen hat geschrieben:Aber vielleicht wird Berger ja jetzt Mitarbeiter bei der Huffington Post? :narr: :tuete:
Ja.
David Berger via Twitter hat geschrieben:https://twitter.com/DrDavidBerger/statu ... 513957632
Der neue Gay-Blog: unabhängig & offen für Debatten, über die in den queeren Medien nicht diskutiert werden darf http://www.huffingtonpost.de/proud-and-gay/
http://www.huffingtonpost.de/proud-and-gay/

Der Blog proud'n'gay ist ein Forum für aktuelle schwule Themen.

Als Moderatoren des Blogs fungieren der Publizist Dr. David Berger und Christian Mentz (Redakteur „Männer“).
Gruß Jürgen

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Juergen
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Re: David Berger: Der heilige Schein

Beitrag von Juergen »

Nach seinem gestrigen Artikel meldet sich D. B. nun auch noch mit einem Brief an Bischof Huonder zu Wort.

Klein David ist nämlich trotz seines eigenen Kirchenaustritts ganz doll in Sorge um die Kirche.
…Exzellenz, sehr geehrter Herr Bischof Vitus Huonder,

auf der Tagung des „Forums der deutschen Katholiken" haben Sie vor einigen Tagen in einem Vortrag erklärt, dass Bibelstellen, die die Todesstrafe für Homosexuelle fordern, der neue Leitfaden für den Umgang mit Homosexualität sein sollten. Und dafür den Applaus der Anwesenden bekommen.

Ich schreibe Ihnen diesen Brief aus ehrlicher Sorge.

Aus ehrlicher Sorge nicht weil ich Angst hätte, dass in ihrer Schweizer Diözese Chur oder hier in Deutschland wirklich die Todesstrafe für homosexuelle Akte wieder eingeführt werden könnte, sondern aus Sorge um die Kirche, für die Sie an entscheidender Stelle mit verantwortlich sind.
Es ist doch schön, daß sich auch die Ausgetretenen so viel Sorge um die Kirche machen - oder?

Weiter als das hier zitierte sollte man den Artikel allerdings auch nicht lesen, denn danach kommt der große Rundumschlag.
- Bischof ist böse
- meisten Priester sind schwul
- da war noch was mit kreuz.net
- usw. usw.
Gruß Jürgen

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Niels
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Re: David Berger: Der heilige Schein

Beitrag von Niels »

Dr. David Berger hat geschrieben:
Aus ehrlicher Sorge - nicht weil ich Angst hätte, dass in Ihrer Schweizer Diözese Chur (...)
Als promovierter Mensch (der ich nicht bin) würde ich meine Klamotten lieber dreimal korrekturlesen (lassen), bevor ich solche Schnellschüsse abfeuere. :roll:
Ist aber nicht meine Baustelle. :emil:

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Juergen
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Re: David Berger: Der heilige Schein

Beitrag von Juergen »

Niels hat geschrieben:
Dr. David Berger hat geschrieben:Aus ehrlicher Sorge - nicht weil ich Angst hätte, dass in Ihrer Schweizer Diözese Chur (...)
Als promovierter Mensch (der ich nicht bin) würde ich meine Klamotten lieber dreimal korrekturlesen (lassen), bevor ich solche Schnellschüsse abfeuere. :roll:
Ist aber nicht meine Baustelle. :emil:
Im Neuschreib werden Anreden doch inzwischen klein geschrieben. — Allerdings schreibt er später das „Sie“ groß.
Hm… :hmm:
Gruß Jürgen

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Kilianus
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Re: David Berger: Der heilige Schein

Beitrag von Kilianus »

Juergen hat geschrieben:
Niels hat geschrieben:
Dr. David Berger hat geschrieben:Aus ehrlicher Sorge - nicht weil ich Angst hätte, dass in Ihrer Schweizer Diözese Chur (...)
Als promovierter Mensch (der ich nicht bin) würde ich meine Klamotten lieber dreimal korrekturlesen (lassen), bevor ich solche Schnellschüsse abfeuere. :roll:
Ist aber nicht meine Baustelle. :emil:
Im Neuschreib werden Anreden doch inzwischen klein geschrieben. — Allerdings schreibt er später das „Sie“ groß.
Hm… :hmm:
Im Neuschreib ist die Anrede mit "Sie" auf alle Fälle groß zu schreiben, die Anrede mit "Du" wird "im Allgemeinen" klein, kann aber insbesondere in Briefen auch groß geschrieben werden.

Dieter
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Re: David Berger: Der heilige Schein

Beitrag von Dieter »

David Berger hat jegliche Glaubwürdigkeit als Kirchenkritiker verloren. Er hätte die Chance gehabt, ein anerkannter Kritiker zu werden (wie etwa Hans Küng). Die Voraussetzungen wären gut gewesen. Er hat aber alles verspielt durch seine pubertäre Art, mit seiner Homosexualität umzugehen. Wie ein 16jähriger Schuljunge meint er jetzt allen zeigen zu müssen, dass er "schwul" oder "gay" ist. Der Gipfel wurde erreicht, als er gemeinsam mit seinem Partner im Bett lag, zwischen ihnen ein junger Boy und dieses Trio sich von der Presse fotographieren ließ.

David Berger gehört offensichtlich zu den Menschen, die mit der Kirche unglücklich sind und ohne die Kirche auch oder sogar noch mehr. Er fühlt weiterhin theologisch zutiefst konservativ, aber ab und zu versucht er, aus diesem Weltbild auszubrechen und sich als "Kirchenkritiker" zu profilieren. Der Zug ist jedoch abgefahren. Kein Mensch nimmt ihn mehr ernst, weder seine früheren konservativen Freunde noch die Aktivisten der deutschen Schwulenbewegung.

Mit Briefen wie diesen an Bischof Huonder macht er sich nur lächerlich - und zwar auf allen Seiten.

David Berger ist nur noch ein tragischer Fall.

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Niels
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Re: David Berger: Der heilige Schein

Beitrag von Niels »

Dieter hat geschrieben:David Berger hat jegliche Glaubwürdigkeit als Kirchenkritiker verloren. Er hätte die Chance gehabt, ein anerkannter Kritiker zu werden (wie etwa Hans Küng). Die Voraussetzungen wären gut gewesen. Er hat aber alles verspielt durch seine pubertäre Art, mit seiner Homosexualität umzugehen. Wie ein 16jähriger Schuljunge meint er jetzt allen zeigen zu müssen, dass er "schwul" oder "gay" ist. Der Gipfel wurde erreicht, als er gemeinsam mit seinem Partner im Bett lag, zwischen ihnen ein junger Boy und dieses Trio sich von der Presse fotographieren ließ.

David Berger gehört offensichtlich zu den Menschen, die mit der Kirche unglücklich sind und ohne die Kirche auch oder sogar noch mehr. Er fühlt weiterhin theologisch zutiefst konservativ, aber ab und zu versucht er, aus diesem Weltbild auszubrechen und sich als "Kirchenkritiker" zu profilieren. Der Zug ist jedoch abgefahren. Kein Mensch nimmt ihn mehr ernst, weder seine früheren konservativen Freunde noch die Aktivisten der deutschen Schwulenbewegung.

Mit Briefen wie diesen an Bischof Huonder macht er sich nur lächerlich - und zwar auf allen Seiten.

David Berger ist nur noch ein tragischer Fall.
Da hast Du völlig recht, Dieter. :daumen-rauf:

Kilianus
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Re: David Berger: Der heilige Schein

Beitrag von Kilianus »

Der Unterschied zu Küng erschließt sich mir höchstens partiell.

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Niels
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Re: David Berger: Der heilige Schein

Beitrag von Niels »

Kilianus hat geschrieben:Der Unterschied zu Küng erschließt sich mir höchstens partiell.
Herr Dr. Berger gehört einer anderen Generation an.

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mensch
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Re: David Berger: Der heilige Schein

Beitrag von mensch »

Dieter hat geschrieben:David Berger hat jegliche Glaubwürdigkeit als Kirchenkritiker verloren. Er hätte die Chance gehabt, ein anerkannter Kritiker zu werden (wie etwa Hans Küng). Die Voraussetzungen wären gut gewesen. Er hat aber alles verspielt durch seine pubertäre Art, mit seiner Homosexualität umzugehen. Wie ein 16jähriger Schuljunge meint er jetzt allen zeigen zu müssen, dass er "schwul" oder "gay" ist. Der Gipfel wurde erreicht, als er gemeinsam mit seinem Partner im Bett lag, zwischen ihnen ein junger Boy und dieses Trio sich von der Presse fotographieren ließ.
Meine Vermutung ist, dass er glaubt jetzt etwas nachholen zu müssen, was ihm früher verwehrt wurde. Gemischt mit einer 'Jetzt zeig ich's Euch" Haltung gegenüber der Kirche.

Dabei hat ihn nie ein Mensch in die konservativen Strukturen gezwungen. Man kann sich als Katholik auch sehr wohl ein liberales Umfeld innerhalb der Kirche suchen, aber das wollte er scheinbar nicht. Vielleicht kann man dort nicht so gut Karriere machen.
David Berger gehört offensichtlich zu den Menschen, die mit der Kirche unglücklich sind und ohne die Kirche auch oder sogar noch mehr. Er fühlt weiterhin theologisch zutiefst konservativ, aber ab und zu versucht er, aus diesem Weltbild auszubrechen und sich als "Kirchenkritiker" zu profilieren.
Oh. Eine gute Analyse denke ich. Die "Queer-Szene" ist ihm auch nicht mehr so wohlgesonnen, nachdem er seine konservativen Haltungen nach außen getragen hat. Zu queer für die Kirche, zu konservativ für die Queers. Dabei hätte David Berger auch zu den Altkatholiken gehen können, dort hat man bekanntlich weniger Probleme mit gleichgeschlechtlichen Partnerschaften, dort hätte er auch weiter seine theologischen Qualitäten ausbauen können.
David Berger ist nur noch ein tragischer Fall.
Ein bisschen wie Eugen Drewermann, der manchmal auch so wirkt, als wäre er in seinem psychotherapeutischen Weltbild gefangen. Allerdings ist mit Drewermann tausendmal lieber, dem nehme ich seine manchmal etwas naiv wirkende, aber doch authentische Liebe zu den Menschen ab.

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umusungu
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Re: David Berger: Der heilige Schein

Beitrag von umusungu »

…Exzellenz, sehr geehrter Herr Bischof Vitus Huonder,

auf der Tagung des „Forums der deutschen Katholiken" haben Sie vor einigen Tagen in einem Vortrag erklärt, dass Bibelstellen, die die Todesstrafe für Homosexuelle fordern, der neue Leitfaden für den Umgang mit Homosexualität sein sollten. Und dafür den Applaus der Anwesenden bekommen.
sagt mir bitte, dass diese Aussage falsch ist!

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mensch
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Re: David Berger: Der heilige Schein

Beitrag von mensch »

Das halte ich für ziemlich böswillig interpretiert.

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Protasius
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Re: David Berger: Der heilige Schein

Beitrag von Protasius »

Betreff: Kongress "Freude am Glauben"
Juergen hat geschrieben:Den von „queer“ in­kri­mi­nie­rten Vortrag von Bischof Huonder gibt es derzeit dort:
http://www.kathtube.com/player.php?id=38226
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Hubertus
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Re: David Berger: Der heilige Schein

Beitrag von Hubertus »

mensch hat geschrieben:Man kann sich als Katholik auch sehr wohl ein liberales Umfeld innerhalb der Kirche suchen, aber das wollte er scheinbar nicht. Vielleicht kann man dort nicht so gut Karriere machen.
:kugel:
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Juergen
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Re: David Berger: Der heilige Schein

Beitrag von Juergen »

Hubertus hat geschrieben:
mensch hat geschrieben:Man kann sich als Katholik auch sehr wohl ein liberales Umfeld innerhalb der Kirche suchen, aber das wollte er scheinbar nicht. Vielleicht kann man dort nicht so gut Karriere machen.
:kugel:
Da muß man differenzieren: Die liberale Karriere endet(e) meist an der deutschen Staatsgrenze oder mancher Bistumsgrenze, wer in Rom Karriere machen wollte (will???), der kam mit konservativen Einstellungen weiter.
Gruß Jürgen

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Salmantizenser
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Re: David Berger: Der heilige Schein

Beitrag von Salmantizenser »

Juergen hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:
mensch hat geschrieben:Man kann sich als Katholik auch sehr wohl ein liberales Umfeld innerhalb der Kirche suchen, aber das wollte er scheinbar nicht. Vielleicht kann man dort nicht so gut Karriere machen.
:kugel:
Da muß man differenzieren: Die liberale Karriere endet(e) meist an der deutschen Staatsgrenze oder mancher Bistumsgrenze, wer in Rom Karriere machen wollte (will???), der kam mit konservativen Einstellungen weiter.
Dort soll des Öfteren aber auch eine Einstellung weiterhelfen, die jede "kirchenpolitische" Vorliebe transzendiert. :tuete:

Dieter
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Re: David Berger: Der heilige Schein

Beitrag von Dieter »

umusungu hat geschrieben:
…Exzellenz, sehr geehrter Herr Bischof Vitus Huonder,

auf der Tagung des „Forums der deutschen Katholiken" haben Sie vor einigen Tagen in einem Vortrag erklärt, dass Bibelstellen, die die Todesstrafe für Homosexuelle fordern, der neue Leitfaden für den Umgang mit Homosexualität sein sollten. Und dafür den Applaus der Anwesenden bekommen.
sagt mir bitte, dass diese Aussage falsch ist!

Natürlich ist diese Aussage falsch! Die Kirche beabsichtigt nicht, in Zukunft die Todesstrafe für Homosexualität zu fordern.

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Siard
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Re: David Berger: Der heilige Schein

Beitrag von Siard »

CIC_Fan hat geschrieben:Man kann zu DDr Berger stehen wie man will eines ist er konsequent
da gibt es andere die eine schwule Partnerschaft leben und (unter anderem hier) die kirchliche Lehre zur Homosexualität verteidigen
Wie es hier ist, weiß ich nicht. Allerdings scheinen mir manche in diesem Bereich eher Verfechter einer bestimmten "Moral", als der Lehre der Kirche zu sein.
Gerade bei Klerikern ist mir aufgefallen, daß manche, die selbst sehr an Geschlechtsgenossen interessiert waren, sich mit homophoben Äußerungen hervor taten.

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Lupus
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Re: David Berger: Der heilige Schein

Beitrag von Lupus »

Homosexualität ist auch für Katholiken keine Sünde, da sie Veranlagung, Vererbung, Krankheit oder was auch immer ist. Davon betroffenen Menschen sollen wir mit Anteilnahme, Feingefühl etc. begegnen.
Sünde ist erst die ausgelebte, aktive Homosexualität. Die sollen wir ablehnen.
Wann endlich kommt das hier im Forum wenigstens einmal zum Ausdruck und nicht immer dieses "in einen Korb werfen"! Siehe oben!

+L.
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!

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Siard
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Re: David Berger: Der heilige Schein

Beitrag von Siard »

Lupus hat geschrieben:Wann endlich kommt das hier im Forum wenigstens einmal zum Ausdruck und nicht immer dieses "in einen Korb werfen"! Siehe oben!
Die bisherigen Versuche sind mMn gescheitert.

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mensch
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Re: David Berger: Der heilige Schein

Beitrag von mensch »

Lupus hat geschrieben:HSünde ist erst die ausgelebte, aktive Homosexualität. Die sollen wir ablehnen.
Selbst in Rom hat man aber mittlerweile eingesehen, dass die Enthaltsamkeit für die meisten Menschen kaum machbar ist.

Ich verweise dazu auf den Konzilstext 51. Die eheliche Liebe und der Fortbestand des menschlichen Lebens:

"Wo nämlich das intime eheliche Leben unterlassen wird, kann nicht selten die Treue als Ehegut in Gefahr geraten".

Mit dieser Einsicht hat es Rom zumindest schwer, homosexuellen Menschen eine lebenslange Keuschheit zu verordnen.

Und was das in einen Korb werfen angeht, ist das selbst dem einen oder anderen Bischof nicht so geläufig. Ich erinnere nur an Bischof Overbeck, der in einer Talkshow bei Anne Will sagte, dass homosexuell sein eine Sünde sei. Andere Beispiele gibt es ebenfalls. Natürlich sind wir alle Menschen und können uns im Eifer des Gefechts auch mal vertun, es zeigt aber doch, wie künstlich diese vermeintliche Trennung zwischen dem was man tut, und dem, wozu man veranlagt ist, daherkommt. Die Bibel äußert sich mehrfach über Handlungen zwischen dem gleichen Geschlecht. Was heutzutage Homosexualität genannt wird, ist aber nicht nur eine Handlungsweise, sondern eine ganzheitliche Ausrichtung. Homosexuelles Handeln entspricht dem homosexuell Seienden. Dann sind wir aber wieder bei der alten Erkenntnis, dass das, was heutzutage Homosexualität genannt wird, eine rein wissenschaftliche Ebene ist, zu der sich die Bibel damals nicht äußern konnte, weil es damals etwas ist, was man damals nicht kannte.
Zuletzt geändert von mensch am Mittwoch 5. August 2015, 16:46, insgesamt 1-mal geändert.

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Juergen
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Re: David Berger: Der heilige Schein

Beitrag von Juergen »

Gemeint ist bei dieser verkürzten Steinbuchexegese Nr 51 aus Gaudium et spes
51. Die eheliche Liebe und der Fortbestand des menschlichen Lebens

Das Konzil weiß, daß die Gatten in ihrem Bemühen, das Eheleben harmonisch zu gestalten, oft durch mancherlei Lebensbedingungen der heutigen Zeit eingeengt sind und sich in einer Lage befinden, in der die Zahl der Kinder - mindestens zeitweise - nicht vermehrt werden kann und der Vollzug treuer Liebe und die volle Lebensgemeinschaft nur schwer gewahrt werden können. Wo nämlich das intime eheliche Leben unterlassen wird, kann nicht selten die Treue als Ehegut in Gefahr geraten und das Kind als Ehegut in Mitleidenschaft gezogen werden; denn dann werden die Erziehung der Kinder und auch die tapfere Bereitschaft zu weiteren Kindern gefährdet.

Manche wagen es, für diese Schwierigkeiten unsittliche Lösungen anzubieten, ja sie scheuen selbst vor Tötung nicht zurück. Die Kirche aber erinnert daran, daß es keinen wahren Widerspruch geben kann zwischen den göttlichen Gesetzen hinsichtlich der Übermittlung des Lebens und dem, was echter ehelicher Liebe dient.

Gott, der Herr des Lebens, hat nämlich den Menschen die hohe Aufgabe der Erhaltung des Lebens übertragen, die auf eine menschenwürdige Weise erfüllt werden muß. Das Leben ist daher von der Empfängnis an mit höchster Sorgfalt zu schützen. Abtreibung und Tötung des Kindes sind verabscheuenswürdige Verbrechen. Die geschlechtliche Anlage des Menschen und seine menschliche Zeugungsfähigkeit überragen in wunderbarer Weise all das, was es Entsprechendes auf niedrigeren Stufen des Lebens gibt. Deshalb sind auch die dem ehelichen Leben eigenen Akte, die entsprechend der wahren menschlichen Würde gestaltet sind, zu achten und zu ehren. Wo es sich um den Ausgleich zwischen ehelicher Liebe und verantwortlicher Weitergabe des Lebens handelt, hängt die sittliche Qualität der Handlungsweise nicht allein von der guten Absicht und Bewertung der Motive ab, sondern auch von objektiven Kriterien, die sich aus dem Wesen der menschlichen Person und ihrer Akte ergeben und die sowohl den vollen Sinn gegenseitiger Hingabe als auch den einer wirklich humanen Zeugung in wirklicher Liebe wahren. Das ist nicht möglich ohne aufrichtigen Willen zur Übung der Tugend ehelicher Keuschheit. Von diesen Prinzipien her ist es den Kindern der Kirche nicht erlaubt, in der Geburtenregelung Wege zu beschreiten, die das Lehramt in Auslegung des göttlichen Gesetzes verwirft (14). Mögen alle daran denken: Das menschliche Leben und die Aufgabe, es weiterzuvermitteln, haben nicht nur eine Bedeutung für diese Zeit und können deshalb auch nicht von daher allein bemessen und verstanden werden, sondern haben immer eine Beziehung zu der ewigen Bestimmung des Menschen.
Gruß Jürgen

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mensch
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Re: David Berger: Der heilige Schein

Beitrag von mensch »

Juergen hat geschrieben:Gemeint ist bei dieser verkürzten Steinbuchexegese Nr 51 aus Gaudium et spes
Da war keine Exegese notwendig und es war auch keine. Rom sagte in dem zitierten Satz, dass beim Unterlassen des intimen ehelichen Lebens nicht selten die Treue in Gefahr gerate.
Wenn aber Keuschheit und Enthaltsamkeit so einfach zu machen wäre, wie es bislang immer empfohlen wurde, dann dürfte das Ausbleiben der Intimität auch nicht die Treue gefährden. Rom sagt hier sogar, und das klingt nach einem deutlichen Erfahrungswert mit den Menschen, dass ein Ausbleiben von Intimität sogar häufig die Ehe gefährde. Die Menschen scheinen also im wesentlichen die Herausforderung der Keuschheit nicht zu meistern, nicht einmal innerhalb einer liebenden Bindung, die eine Ehe darstellt.

Dieter
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Re: David Berger: Der heilige Schein

Beitrag von Dieter »

Die Unterscheidung zwischen Veranlagung und Ausleben von HS ist in fast allen christlichen Denominationen üblich. Ausnahmen sind meines Wissens die Mormonen und Jehovas Zeugen, die schon die Veranlagung als sündhaft ansehen.

Wenn man über die Einstellung einer Kirche oder Freikirchen zum Thema HS spricht, ist mit "Homosexualität" also immer die gelebte HS gemeint.

Dieter
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Re: David Berger: Der heilige Schein

Beitrag von Dieter »

Der Kapuziner Willi Anderau zu den Aussagen von Bischof Huonder ("Todesstrafe für Homosexuelle"):

http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/sta ... y/118299

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Siard
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Re: David Berger: Der heilige Schein

Beitrag von Siard »

Dieter hat geschrieben:Der Kapuziner Willi Anderau zu den Aussagen von Bischof Huonder ("Todesstrafe für Homosexuelle"):

http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/sta ... y/118299
:patsch:

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