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Die Wiederkunft Christi

Verfasst: Montag 22. November 2010, 07:59
von overkott
Im Licht des hl. Bonaventura haben wir den Eindruck, dass in den vergangenen 150 Jahren Theologen die Bibel wie Heinz Schliemann auf der Suche nach dem Schatz im Acker gelesen haben. Worte wurden wie Steine umgedreht, um zu schauen, was drunter liegt, statt den geistlichen Wert der Worte selbst zu sehen.

Die Wiederkunft Christi als eschatologisches Zukunftsthema war historisch nicht auswertbar und wurde wie ein Stein von Bauleuten als Irrtum einer Naherwartung verworfen. Auch die Realpräsenz Christi in der Eucharistiefeier als geistliches Gegenwartsereignis war für Historiker nicht rückwärts gewandt genug. Ekklesiologisch war die Kirche mit ihrer Überbetonung der Volksidee zu sehr auf der neokonservativen Schiene, als dass sie die Kirche selbst als Anfang der eschatologischen Wiederkunft hätte verstehen können.