Der ewige Christus

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overkott
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Der ewige Christus

Beitrag von overkott »

Gab es Christus eigentlich schon vor Jesus? Wenn ja, in welcher Form?

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asderrix
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Re: Der ewige Christus

Beitrag von asderrix »

overkott hat geschrieben:Gab es Christus eigentlich schon vor Jesus? Wenn ja, in welcher Form?
Hä??????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????

Wie willst du Jesus von Christus trennen und was soll es vor dem Sohn Gottes gegeben haben?
Jedes Gedächtnismahl sagt: Das Beste kommt noch!

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overkott
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Re: Der ewige Christus

Beitrag von overkott »

asderrix hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Gab es Christus eigentlich schon vor Jesus? Wenn ja, in welcher Form?
Hä??????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????

Wie willst du Jesus von Christus trennen und was soll es vor dem Sohn Gottes gegeben haben?
Schon mal ein paar Seiten vor Matthäus gelesen?

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Christ86
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Re: Der ewige Christus

Beitrag von Christ86 »

overkott hat geschrieben:Gab es Christus eigentlich schon vor Jesus? Wenn ja, in welcher Form?
Christus muss es ja schon "vor" Jesus gegeben haben, denn Gott Sohn hat Fleisch angenommen und ist Mensch geworden. Irgenwann hat er ja Menschlichkeit angenommen - war er vorher nur Gott?

Es ist eine interessante Frage, wie die verschiedenen "Eigenschaften" (Mensch und Gott - Gott-Mensch) in zeitlichem Zusammenhang stehen. Das habe ich mich auch schon gefragt.

Hat die Kirche sich da mal explizit geäussert? Wenn ja, wo kann man das nachlesen?
Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104

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overkott
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Re: Der ewige Christus

Beitrag von overkott »

Christ86 hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Gab es Christus eigentlich schon vor Jesus? Wenn ja, in welcher Form?
Christus muss es ja schon "vor" Jesus gegeben haben, denn Gott Sohn hat Fleisch angenommen und ist Mensch geworden. Irgenwann hat er ja Menschlichkeit angenommen - war er vorher nur Gott?

Es ist eine interessante Frage, wie die verschiedenen "Eigenschaften" (Mensch und Gott - Gott-Mensch) in zeitlichem Zusammenhang stehen. Das habe ich mich auch schon gefragt.

Hat die Kirche sich da mal explizit geäussert? Wenn ja, wo kann man das nachlesen?
Christus war immer schon Gottes Sohn, der Friedenbringer, der den Armen gute Nachricht bringt und sich um die Gefangenen kümmert.

Habe ich in der Blackbox Datenbank gelesen.

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Norbert
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Re: Der ewige Christus

Beitrag von Norbert »

Im Prolog des Johannes Evangeliums ist eigentlich alles dazu gesagt!

Norbert
Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, erbarme Dich
meiner.

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asderrix
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Re: Der ewige Christus

Beitrag von asderrix »

overkott hat geschrieben:
asderrix hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Gab es Christus eigentlich schon vor Jesus? Wenn ja, in welcher Form?
Hä??????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????

Wie willst du Jesus von Christus trennen und was soll es vor dem Sohn Gottes gegeben haben?
Schon mal ein paar Seiten vor Matthäus gelesen?
Matthäus wäre mit so einer Frage auch überfordert :roll:
Bei der Menschwerdung wurde der Sohn Gottes, für uns Menschen der Gesalbte(Christus), der Messias, der den Namen Jesus erhielt.
Wenn man die Zeitlosigkeit Gottes bedenkt, war er dies alles aber vermutlich schon immer.
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Niels
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Re: Der ewige Christus

Beitrag von Niels »

Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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FranzSales
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Re: Der ewige Christus

Beitrag von FranzSales »

Einen "Christus" hat es vor der Inkarnation nicht gegeben. Wohl aber das Wort Gottes, die 2.Person der Dreieinigkeit.

So ist zB. "Jahwe" des Alten Bundes der, der im Neuen Bund Jesus heißt.
"Herr Jesus Christus, wir beten Dich an und benedeien Dich. In Deinem Heiligen Kreuz hast Du die Welt erlöst."

Amandus2
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Re: Der ewige Christus

Beitrag von Amandus2 »

FranzSales hat geschrieben:Einen "Christus" hat es vor der Inkarnation nicht gegeben. Wohl aber das Wort Gottes, die 2.Person der Dreieinigkeit.




So ist zB. "Jahwe" des Alten Bundes der, der im Neuen Bund Jesus heißt.

Jesus = Jahwe?????????????????????

:erschrocken:

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overkott
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Re: Der ewige Christus

Beitrag von overkott »

Jahwe ist doch der himmlische Vater, während Christus sein Sohn ist. Die Präexistenz ist also ein Frage von geistig und körperlich. Christus wird schließlich durch Jesus verkörpert, aber auch durch seine Jünger, durch die Kirche.

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asderrix
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Re: Der ewige Christus

Beitrag von asderrix »

Hallo Franz,
FranzSales hat geschrieben:So ist zB. "Jahwe" des Alten Bundes der, der im Neuen Bund Jesus heißt.
Diese Meinung ist mir auch neu, das der "Mal'ach Jahwe", Jesus Christus im AT ist, das sehe ich auch so, aber Christus mit Jahwe gleichgesetzt wird, :hae?: :achselzuck:
Jedes Gedächtnismahl sagt: Das Beste kommt noch!

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overkott
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Re: Der ewige Christus

Beitrag von overkott »

asderrix hat geschrieben:Hallo Franz,
FranzSales hat geschrieben:So ist zB. "Jahwe" des Alten Bundes der, der im Neuen Bund Jesus heißt.
Diese Meinung ist mir auch neu, das der "Mal'ach Jahwe", Jesus Christus im AT ist, das sehe ich auch so, aber Christus mit Jahwe gleichgesetzt wird, :hae?: :achselzuck:
Hier hilft wohl die Rechtfertigung Jesu nach Johannes weiter:

Jesus erwiderte ihnen: Heißt es nicht in eurem Gesetz: Ich habe gesagt: Ihr seid Götter? Wenn er jene Menschen Götter genannt hat, an die das Wort Gottes ergangen ist, und wenn die Schrift nicht aufgehoben werden kann, dürft ihr dann von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat, sagen: Du lästerst Gott - weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn? Wenn ich nicht die Werke meines Vaters vollbringe, dann glaubt mir nicht. Aber wenn ich sie vollbringe, dann glaubt wenigstens den Werken, wenn ihr mir nicht glaubt. Dann werdet ihr erkennen und einsehen, dass in mir der Vater ist und ich im Vater bin.

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overkott
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Re: Der ewige Christus

Beitrag von overkott »

Jesus bezieht sich wohl auf Deuteronomium 32,8 ff. Hier zeigt sich einerseits, dass Jakob pars por toto für seinen Stamm als Gottes Sohn bezeichnet wird, aber andererseits auch die Familienmitglieder als Gottes Söhne und Töchter bezeichnet werden.

Christus wird an dieser Stelle also durch Jakob verkörpert und sein Volk wie später durch Jesus und die Kirche.

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FranzSales
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Re: Der ewige Christus

Beitrag von FranzSales »

Ein unbekannter Autor im Netz hat das gut erklärt. M.E. war diese Auffassung auch in der Alten Kirche präsent

Wer ist Jahwe?

Im Alten Testament ist der am häufigsten verwendete Name für Gott Jahwe, der von den hebräischen Konsonanten YHWH kommt. Er war Israels nationaler Name für Gott, den ewiglebenden, selbst-existenten Schöpfer. Mit der Zeit sahen die Juden den Namen Gottes, YHWH, als zu heilig an, um ihn auszusprechen. Das hebräische Wort adonai („mein Herr“) oder Adonai, wurde stattdessen benutzt. Daher wird z.B. in der Luther-Bibel das Wort HERR (in Großbuchstaben) dort verwendet, wo in der hebräischen Heiligen Schrift YHWH erscheint.

Jahwe ist der gebräuchlichste Name für Gott, den man im Alten Testament findet – er wird über 68mal in Bezug auf ihn benutzt. Ein anderer Name für Gott im Alten Testament, ist „Elohim“, der über 25mal benutzt wird, wie in der Formulierung „Gott, der HERR“ (YHWH Elohim).

Im Neuen Testament gibt es viele Schriftstellen, wo die Verfasser Aussagen auf Jesus beziehen, die unter Bezugnahme auf Jahwe im Alten Testament geschrieben wurden. Diese Praxis der neutestamentlichen Autoren ist so häufig, dass uns deren Bedeutung entgehen mag. Indem Jahwe-Schriftstellen auf Jesus gemünzt werden, deuten diese Verfasser darauf hin, dass Jesus Jahwe oder Gott, der Fleisch wurde, war. Natürlich sollten wir nicht überrascht sein, dass die Verfasser diesen Vergleich ziehen, weil Jesus selber erklärte, dass sich Passagen des Alten Testaments auf ihn bezogen (Lk 24,25-27; 44-47; Joh 5,39-4; 45-46).

Jesus ist der „Ego Eimi“

Im Johannes-Evangelium sagte Jesus seinen Jüngern: „Jetzt sage ich’s euch, ehe es geschieht, damit ihr, wenn es geschehen ist, glaubt, dass ich es bin“ (Joh 13,19). Diese Formulierung „dass ich es bin“ ist eine Übersetzung des Griechischen ego eimi. Diese Wendung kommt im Johannes-Evangelium 24mal vor. Mindestens sie­ben dieser Aussagen werden als „absolut“ angesehen, weil ihnen keine Satzaus­sage wie z.B. in Johannes 6,35 „Ich bin das Brot des Lebens“ folgt. In diesen sieben absoluten Fällen folgt keine Satzaussage und das „Ich bin“ steht am Ende des Satzes. Dies weist darauf hin, dass Jesus diese Formulierung als einen Namen benutzt, um zu erkennen zu geben, wer er ist. Die sieben Stellen sind Johannes 8,24.28.58; 13,19; 18,5.6 und 8.

Wenn wir zurück zu Jesaja 41,4; 43,1 und 46,4 gehen, können wir den Hintergrund für Jesu Bezugnahme auf sich selbst als ego eimi (ICH BIN) im Johannesevangelium sehen. In Jesaja 41,4 sagt Gott oder Jahwe: „Ich bin’s, der HERR, der Erste und bei den Letzen noch derselbe.“ In Jesaja 43,1 sagt er: „Ich, ich bin der HERR“, und später heißt es: „Ihr seid meine Zeugen, spricht der HERR, und ich bin Gott“ (V. 12). In Jesaja 46,4 verweist Gott (Jahwe) wiederum auf sich selbst als der „Ich bin es“.

Die hebräische Formulierung „Ich bin es“ wird in der griechischen Version der Heiligen Schrift, der Septuaginta (welche die Apostel benutzten) in Jesaja 41,4; 43,1 und 46,4 mit der Wendung ego eimi übersetzt. Es scheint klar, dass Jesus die „Ich bin es“-Aussagen als Bezugnahmen auf sich selber machte, weil sie direkt mit Gottes (Jahwes) Aussagen über sich selber in Jesaja verbunden sind. Johannes sagte in der Tat, dass Jesus sagte, dass er Gott im Fleisch war (Die Stelle Johannes 1,1.14, welche das Evangelium einführt und von der Göttlichkeit und Mensch­werdung des Wortes spricht, bereitet uns für diese Tatsache vor).

Johannes‘ ego eimi („Ich bin“) Identifikation von Jesus kann auch bis zu 2. Mose 3 zurückverfolgt werden, wo Gott sich selber der „Ich bin“ identifiziert. Dort lesen wir: „Gott [hebräisch elohim] sprach zu Mose: ICH WERDE SEIN, DER ICH SEIN WERDE [a. Ü. Ich bin, der ich bin]. Und sprach: So sollst du zu den Israeliten sagen: ‚Ich werde sein‘ [Der ich bin], der hat mich zu euch gesandt.“ (V. 14).

Wir haben gesehen, dass das Johannes-Evangelium eine klare Verbindung zwischen Jesus und Jahwe, dem Namen Gottes im Alten Testament, herstellt. Aber wir sollten auch bemerken, dass Johannes Jesus nicht mit dem Vater gleichsetzt (wie dies auch die anderen Evangelien nicht tun). So betet Jesus z.B. zum Vater (Joh 17,1-15). Johannes versteht, dass sich der Sohn vom Vater unterscheidet – und er sieht auch, dass sich beide vom Heiligen Geist unterschei­den (Joh 14,15.17.25; 15,26). Da dies so ist, ist Johannes‘ Identifikation Jesu als Gott oder Jahwe (wenn wir an seinen hebräischen, alttestamentlichen Namen denken), eine trinitarische Erklärung von Gottes Wesen.

Gehen wir dies noch einmal durch, weil es wichtig ist. Johannes wiederholt Jesu Identifikation [Kennzeichnung] von sich selbst als der „ICH BIN“ des Alten Testaments. Da es nur einen Gott gibt und Johannes dies verstanden hat, dann bleibt uns nur die Schlussfolgerung, dass es zwei Personen geben muss, welche das eine Wesen Gottes teilen (Wir haben gesehen, dass Jesus, der Sohn Gottes, vom Vater verschieden ist). Mit dem Heiligen Geist, der auch von Johannes in den Kapiteln 14-17 besprochen wird, haben wir die Grundlage für die Dreieinigkeit.

Um jeden Zweifel in Bezug auf Johannes‘ Identifikation Jesu mit Jahwe zu beseitigen, können wir Johannes 12,37-41 zitieren, wo es heißt:

„Und obwohl er solche Zeichen vor ihren Augen tat, glaubten sie doch nicht an ihn, 12,38 damit erfüllt werde der Spruch des Propheten Jesaja, den er sagte: «Herr, wer glaubt unserm Predigen? Und wem ist der Arm des Herrn offenbart?» 12,39 Darum konnten sie nicht glauben, denn Jesaja hat wiederum gesagt: «12,4 Er hat ihre Augen verblendet und ihr Herz verstockt, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren, und ich ihnen helfe.» 12,41 Das hat Jesaja gesagt, weil er seine Herrlichkeit sah und redete von ihm.“

Die obigen Zitate, die Johannes verwendete, stammen aus Jesaja 53,1 und 6,1. Der Prophet sprach diese Worte ursprünglich unter Bezugnahme auf Jahwe. Johannes sagt, dass, was Jesaja tatsächlich sah, war „Jesu Herrlichkeit“ und dass er „von ihm redete“. Für den Apostel Johannes war Jesus also Jahwe im Fleisch; vor seiner menschlichen Geburt war er als Jahwe bekannt.

Jesus ist „der Herr“ des Neuen Testaments

Markus beginnt sein Evangelium mit der Aussage, dass es „das Evangelium von Jesus Christus, dem Sohne Gottes", ist (Mk 1,1). Er zitierte dann von Maleachi 3,1 und Jesaja 4,3 mit den folgenden Worten: „Wie geschrieben steht im Propheten Jesaja: «Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg bereiten soll.» «1,3 Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Steige eben!»“. Natürlich ist der Herr in Jesaja 4,3 Jahwe, der Name des selbst-existierenden Gottes Israels.

Wie oben angemerkt, zitiert Markus den ersten Teil von Maleachi 3,1: „Siehe, ich will meinen Boten senden, der vor mir her den Weg bereiten soll“ (der „Bote“ ist Johannes der Täufer). Der nächste Satz in Maleachi lautet: „Und bald wir kommen zu seinem Tempel der Herr, den ihr sucht; und der Engel des Bundes, den ihr begehrt, siehe, er kommt!“ Der „Herr“ ist natürlich Jahwe. Durch die Zitierung des ersten Teils dieses Verses, deutet Markus darauf hin, dass Jesus die Erfüllung dessen ist, was Maleachi über Jahwe sagte. Markus kündigt das Evangelium an, welches darin besteht, dass Jahwe, der Herr, als Bote des Bundes gekommen ist. Aber, sagt Markus, Jahwe ist Jesus, der Herr.

Vom Römer 1,9-1 verstehen wir, dass Christen bekennen, dass „Jesus der Herr ist“. Der Kontext bis zu Vers 13 zeigt deutlich, dass Jesus der Herr ist, den alle Menschen anrufen müssen, um gerettet zu werden. Paulus zitiert Joel 2,32, um diesen Punkt zu betonen: „Jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, soll gerettet werden“ (V. 13). Wenn Sie Joel 2,32 lesen, können Sie sehen, dass Jesus von diesem Vers zitierte. Aber in der alttestamentlichen Passage heißt es, dass das Heil zu allen kommt, die den Namen Jahwes anrufen – den göttlichen Namen für Gott. Für Paulus ist es natürlich Jesus, den wir anrufen, um gerettet zu werden.

In Philipper 2,9-11 lesen wir, dass Jesus einen Namen hat, „der über alle Namen ist“, dass in seinem Namen „sich alle Knie beugen sollen“, und dass „alle Zungen bekennen werden, dass Jesus Christus der Herr ist“. Paulus basiert diese Aussage auf Jesaja 43,23, wo wir Folgendes lesen: „Ich habe bei mir selbst geschworen, und Gerechtigkeit ist ausgegangen aus meinem Munde, ein Wort, bei dem es bleiben soll: Mir sollen sich alle Knie beugen und alle Zungen schwören und sagen: Im Herrn habe ich Gerechtigkeit und Stärke.“ Im Kontext des Alten Testaments ist dies Jahwe, der Gott Israels, der von sich selbst spricht. Er ist der Herr, der sagt: „Es ist sonst kein Gott außer mir.“

Doch Paulus zögerte nicht zu sagen, dass sich alle Knie vor Jesus beugen und alle Zungen ihn bekennen werden. Da Paulus nur an einen Gott glaubt, muss er Jesus irgendwie mit Jahwe gleichsetzen. Man mag daher die Frage stellen: Wenn Jesus Jahwe war, wo war dann der Vater im Alten Testament? Tatsache ist, dass beide, der Vater und der Sohn gemäß unserem trinitarischen Verständnis Gottes Jahwe sind, weil sie ein Gott sind (so wie auch der Heilige Geist). Alle drei Personen der Gottheit – Vater, Sohn und Heiliger Geist – teilen sich das eine göttliche Wesen und einen göttlichen Namen, der Gott, theos oder Jahwe heißt.

Der Hebräerbrief verbindet Jesus mit Jahwe

Eine der deutlichsten Aussage, die Jesus mit Jahwe, dem Gott des Alten Testa­ments, in Verbindung bringt, ist Hebräer 1, besonders die Verse 8-12. Aus den ersten paar Versen des Kapitel 1 geht klar hervor, dass Jesus Christus, als der Sohn Gottes, das Thema ist (V. 2). Gott „machte die Welt [das Universum]“ durch den Sohn und setzte ihn als „Erben über alles“ ein (V. 2). Der Sohn ist „der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens“ (V. 3). Er trägt alle Dinge „mit seinem kräftigen Wort“ (V. 3). Dann lesen wir in den Versen 8-12 Folgendes:

„Aber von dem Sohn: «Gott, dein Thron währt von Ewigkeit zu Ewigkeit, und das Zepter der Gerechtigkeit ist das Zepter deines Reiches. 1,9 Du hast geliebt die Gerechtigkeit und gehasst die Ungerechtigkeit; darum hat dich, o Gott, dein Gott gesalbt mit Freudenöl wie keinen deinesgleichen.» 1,1 Und: «Du, Herr, hast am Anfang die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk. 1,11 Sie werden vergehen, du aber bleibst. Sie werden alle veralten wie ein Gewand; 1,12 und wie einen Mantel wirst du sie zusammenrollen, wie ein Gewand werden sie gewechselt werden. Du aber bist derselbe, und deine Jahre werden nicht aufhören.“

Als Erstes sollten wir beachten, dass das Material in Hebräer 1 von mehreren Psalmen stammt. Die zweite Passage in der Auswahl wird von Psalm 12,5-7 zitiert. Dieser Abschnitt in den Psalmen ist eine klare Bezugnahme auf Jahwe, dem Gott des Alten Testaments, dem Schöpfer all dessen, was existiert. In der Tat, der ganze Psalm 12 dreht sich um Jahwe. Doch der Hebräerbrief wendet dieses Material auf Jesus an. Es gibt nur eine mögliche Schlussfolgerung: Jesus ist Gott oder Jahwe.

Beachten Sie die oben in Kursivschrift gesetzten Worte. Sie zeigen, das der Sohn, Jesus Christus, in Hebräer 1 sowohl Gott als auch Herr genannt wird. Ferner sehen wir, dass Jahwes Beziehung zu dem Einen, der angesprochen wird, „o Gott, dein Gott“, war. Daher sind sowohl der Ansprechende als auch der Angesprochene Gott. Wie kann das sein, da es nur einen Gott gibt? Die Antwort liegt natürlich in unserer trinitarischen Erklärung. Der Vater ist Gott und der Sohn ist auch Gott. Es sind zwei der drei Personen des einen Wesens, Gott, oder Jahwe in der hebräischen Sprache.

In Hebräer 1 wird Jesus als Schöpfer und Erhalter des Universums dargestellt. Er „bleibt derselbe“ (V. 12), oder einfach „ist“, d.h. sein Wesen ist ewig. Jesus ist das exakte „Ebenbild“ des Wesens Gottes (V. 3). Daher muss er auch Gott sein. Es ist kein Wunder, dass der Verfasser des Hebräerbriefes Abschnitte nehmen konnte, die Gott (Jahwe) beschrieben und sie auf Jesus bezog. James White, drückt es in The Forgotten Trinity [Die vergessene Dreieinigkeit] auf den Seiten 133-134 wie folgt aus:

„Der Autor des Hebräerbriefes zeigt keine Hemmung, indem er diese Passage aus dem Psalter nimmt – eine Passage, die nur passend ist, den ewigen Schöpfergott selber zu beschreiben –, und ihn auf Jesus Christus bezieht… Was bedeutet es, dass der Autor des Hebräerbriefes eine Passage nehmen konnte, die nur für Jahwe anwendbar ist, und sie dann auf den Sohn Gottes, Jesus Christus, bezieht? Es be­deutet, dass sie kein Problem damit sahen, eine solche Identifikation zu machen, weil sie glaubten, dass der Sohn in der Tat die Inkarnation von Jahwe war.“

Jesu Präexistenz in den Schriften des Petrus

Schauen wir uns ein weiteres Beispiel an, wie die Schriften des Neuen Testaments Jesus mit Jahwe, dem Herrn oder Gott des Alten Testaments, gleichsetzen. Der Apostel Petrus nennt Jesus, den „lebendigen Stein“, der „von den Menschen verworfen wurde, aber bei Gott auserwählt und kostbar ist“ (1Pt 2,4). Um zu zeigen, dass Jesus dieser lebendige Stein ist, zitiert er die folgenden drei Abschnitte aus der Heiligen Schrift:

„«Siehe, ich lege in Zion einen auserwählten, kostbaren Eckstein; und wer an ihn glaubt, der soll nicht zuschanden werden.» 2,7 Für euch nun, die ihr glaubt, ist er kostbar; für die Ungläubigen aber ist «der Stein, den die Bauleute verworfen haben und der zum Eckstein geworden ist, 2,8 ein Stein des Anstoßes und ein Fels des Ärgernisses»; sie stoßen sich an ihm, weil sie nicht an das Wort glauben, wozu sie auch bestimmt sind“ (1Pt 2,6-8).

Die Ausdrücke stammen aus Jesaja 28,16, Psalm 118,22 und Jesaja 8,14. In allen Fällen beziehen sich die Aussagen auf den Herrn, oder Jahwe, in ihrem alttesta­mentlichen Kontext. So ist es z.B. in Jesaja 8,14 Jahwe, der sagt:

„Sondern verschwört euch mit dem HERRN Zebaoth; den lasst eure Furcht und euren Schrecken sein. 8,14 Er wird ein Fallstrick sein und ein Stein des Anstoßes und ein Fels des Ärgernisses für die beiden Häuser Israel, ein Fallstrick und eine Schlinge für die Bürger Jerusalems“ (Jes 8,13-14).

Für Petrus, wie für die anderen Autoren des Neuen Testamtens, ist Jesus also mit dem Herrn des Alten Testaments gleichzusetzen – Jahwe, dem Gott Israels. Der Apostel Paulus zitiert in Römer 8,32-33 ebenfalls Jesaja 8,14, um zu zeigen, dass Jesus der „Stein des Anstoßes ist“, über den die ungläubigen Juden stolperten.

Zusammenfassend: Für die Autoren des Neuen Testaments ist Jahwe, der Fels Israels, in Jesus, dem „Felsen“ der Kirche, Mensch geworden. So wie Paulus vom Gott Israels sagte: „Und [sie, die Israeliten] haben alle dieselbe geistliche Speise gegessen und haben alle denselben geistlichen Trank getrunken; sie tranken nämlich von dem geistlichen Felsen, der ihnen folgte; der Fels aber war Christus.“

Quelle: http://www.wcg.org
"Herr Jesus Christus, wir beten Dich an und benedeien Dich. In Deinem Heiligen Kreuz hast Du die Welt erlöst."

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overkott
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Re: Der ewige Christus

Beitrag von overkott »

Die Identifikation Jesu mit Jahwe wird durch die Dreifaltigkeitstheologie verständlich: Vater und Sohn sind im Geist eins und bleiben doch drei.

Was Gottes Sohn in Jakob und seiner Familie sowie in Jesus und seiner Kirche anbelangt, ist es wichtig, dass Jesus nach Johannes darauf hinweist "an die Gottes Wort ergangen ist". Jakob und seine Familie sind Gottes Söhne und Töchter dem Wort, also dem Geist nach.

civilisation
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Re: Der ewige Christus

Beitrag von civilisation »

overkott hat geschrieben: ... Habe ich in der Blackbox Datenbank gelesen.
"Wat is en Blackbox Datenbank? Da stelle mehr uns
janz dumm. Und da sage mer so: En Blackbox Datenbank,
dat is ene jroße schwarze Raum, der
hat hinten un vorn e Loch. Dat eine Loch, dat is
de Feuerung. Und dat andere Loch, dat krieje
mer später.“
Und dat andere Loch, da kommt der Dampf raus. Heisser Dampf wohlgemerkt. Oder auch heiße Luft genannt.

Typisch.

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Sempre
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Re: Der ewige Christus

Beitrag von Sempre »

civilisation hat geschrieben:Und dat andere Loch, da kommt der Dampf raus. Heisser Dampf wohlgemerkt. Oder auch heiße Luft genannt.
Aber nur im Geiste!
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

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overkott
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Re: Der ewige Christus

Beitrag von overkott »

Dtn 31,30 Und Mose trug der vollzähligen Versammlung Israels den Wortlaut dieses Liedes vor, ohne irgend etwas auszulassen,
Dtn 32,1 Hört zu, ihr Himmel, ich will reden, die Erde lausche meinen Worten.
Dtn 32,2 Meine Lehre wird strömen wie Regen, meine Botschaft wird fallen wie Tau, wie Regentropfen auf das Gras und wie Tauperlen auf die Pflanzen.
Dtn 32,3 Ich will den Namen des Herrn verkünden. Preist die Größe unseres Gottes!
Dtn 32,4 Er heißt, Der Fels. Vollkommen ist, was er tut; denn alle seine Wege sind recht. Er ist ein unbeirrbar treuer Gott, er ist gerecht und gerade.
Dtn 32,5 Ein falsches, verdrehtes Geschlecht fiel von ihm ab, Verkrüppelte, die nicht mehr seine Söhne sind.
Dtn 32,6 Ist das euer Dank an den Herrn, du dummes, verblendetes Volk? Ist er nicht dein Vater, dein Schöpfer? Hat er dich nicht geformt und hingestellt?
Dtn 32,7 Denk an die Tage der Vergangenheit, lerne aus den Jahren der Geschichte! Frag deinen Vater, er wird es dir erzählen, frag die Alten, sie werden es dir sagen.
Dtn 32,8 Als der Höchste (den Göttern) [den Herrschern?] die Völker übergab, als er die Menschheit aufteilte, legte er die Gebiete der Völker nach der Zahl der Götter fest
Dtn 32,9 der Herr nahm sich sein Volk als Anteil, Jakob wurde sein Erbland.
Dtn 32,10 Er fand ihn in der Steppe, in der Wüste, wo wildes Getier heult. Er hüllte ihn ein, gab auf ihn acht und hütete ihn wie seinen Augenstern,
Dtn 32,11 wie der Adler, der sein Nest beschützt und über seinen Jungen schwebt, der seine Schwingen ausbreitet, ein Junges ergreift und es flügelschlagend davonträgt.
Dtn 32,12 Der Herr allein hat Jakob geleitet, kein fremder Gott stand ihm zur Seite.
Dtn 32,13 Er führte ihn auf die Berge des Landes, er nährte ihn mit den Früchten des Feldes, er stillte ihn mit Wein aus den felsen, mit Öl aus felsspalten.
Dtn 32,14 Mit Butter von Kühen, Milch von Schafen und Ziegen, dazu kam Fett von Lämmern, von Widdern aus Baschan und von Ziegenböcken, dazu Feinmehl aus Weizen. Das Blut der Trauben trankst du gegoren.
Dtn 32,15 Und Jakob aß und wurde satt, Jeschurun wurde fett und bockte. Ja, fett und voll und feist bist du geworden. Er stieß den Gott, der ihn geformt hatte, von sich und hielt den Fels für dumm, der ihn gerettet hatte.
Dtn 32,16 Sie weckten seine Eifersucht durch Fremde, durch greuliche Wesen reizten sie ihn zum Zorn,
Dtn 32,17 Sie opferten Geistern, die keine Gottheiten sind, und Göttern, die sie früher nicht kannten, Neulingen, die erst vor kurzem gekommen waren, vor denen eure Väter sich nicht fürchteten.
Dtn 32,18 An den Fels, der dich gezeugt hat, dachtest du nicht mehr, du vergaßest den Gott, der dich geboren hat.
Dtn 32,19 Da sah der Herr, daß er geschmäht wurde von seinen Söhnen und Töchtern, die seinen Zorn erregten.
Dtn 32,20 Und er sagte, Ich will mein Gesicht vor ihnen verbergen und dann sehen, was in Zukunft mit ihnen geschieht. Denn sie sind eine Generation des Aufruhrs, Söhne, in denen die Untreue sitzt.
Dtn 32,21 Sie haben meine Eifersucht geweckt durch einen Gott, der kein Gott ist, mich zum Zorn gereizt durch ihre Götter aus Luft - so wecke ich ihre Eifersucht durch ein Volk, das kein Volk ist, durch ein dummes Volk reize ich sie zum Zorn.
Dtn 32,22 In meiner Nase ist Feuer entbrannt. Es lodert bis in die unterste Totenwelt, verzehrt die Erde und was auf ihr wächst und schmilzt die Fundamente der Berge.

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Re: Der ewige Christus

Beitrag von overkott »

FranzSales hat geschrieben:Zusammenfassend: Für die Autoren des Neuen Testaments ist Jahwe, der Fels Israels, in Jesus, dem „Felsen“ der Kirche, Mensch geworden. So wie Paulus vom Gott Israels sagte: „Und [sie, die Israeliten] haben alle dieselbe geistliche Speise gegessen und haben alle denselben geistlichen Trank getrunken; sie tranken nämlich von dem geistlichen Felsen, der ihnen folgte; der Fels aber war Christus.“

Quelle: http://www.wcg.org
Einheitsübersetzt lautet die Stelle:

1Kor 1,4 und alle tranken den gleichen gottgeschenkten [!] Trank; denn sie tranken aus dem lebensspendenden Felsen, der mit ihnen zog. Und dieser Fels war Christus.

Wie dem auch sei:

Auch diese Stelle ist wieder ein schönes biblisches Beispiel für die geistliche Lesung.

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overkott
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Re: Der ewige Christus

Beitrag von overkott »

Wer über den ewigen Christus meditiert, dem geht auf: Klar, Jesus ist Christus. Jesus ist wirklich Gottes Sohn. Wir verehren Gott im Namen des Vaters, im Namen Jesu und im Namen des Hl. Geistes.

Aber wie ist das Verhältnis vom Erstgeborenen und vom Einziggeborenen? Klar ist, dass man sich das nicht einfach aussuchen kann. Klar ist auch, dass es hier um das Verhältnis von allgemein und besonders geht. Klar ist, dass mit dem Erstgeborenen der neuen Schöpfung Jesus als Ältester Sohn der Kirche gemeint ist, während mit dem Einziggeborenen leiblich Marias einziges Kind gemeint ist, wie schon beim Vorbild von Abraham und Isaak:

Hebr 11,17 Aufgrund des Glaubens brachte Abraham den Isaak dar, als er auf die Probe gestellt wurde, und gab den einzigen Sohn dahin, er, der die Verheißungen empfangen hatte
Hebr 11,18 und zu dem gesagt worden war: Durch Isaak wirst du Nachkommen haben.
Hebr 11,19 Er verließ sich darauf, dass Gott sogar die Macht hat, Tote zum Leben zu erwecken; [!] darum erhielt er Isaak auch zurück. [!] Das ist ein Sinnbild.

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