Religiöse Erziehung bei konfessionsverschiedenen Eheleuten

Fragen, Antworten, Nachrichten.
Stilus
Beiträge: 502
Registriert: Montag 30. August 2010, 10:16

Religiöse Erziehung bei konfessionsverschiedenen Eheleuten

Beitrag von Stilus »

Der nachfolgende Strang wurde aus dem "Who is who"-Thread abgespalten. -HeGe

Irmgard hat geschrieben:Noch relativ neu hier, oder auch nicht?

Ich lese schon eine Weile mit (und kann noch nicht mal sagen, wie ich hierher gefunden habe; ein Google-Search vermutlich). Ich bin fasziniert und erschrocken, fasziniert, weil ich selber einen sehr katholischen Hintergrund habe, erschrocken, weil ich mich mit vielem Katholischen als Ehefrau eines Protestanten und als Frau grundsätzlich sehr schwer tue. Vielleicht melde ich mich einfach aktiv mal dann und wann.

Einen guten Abend wünscht

Irmgard
Katholiken sind doch gar nicht so bissig wie sie immer gezeichnet werden...

Freu' mich auf deine beiträge - bin auch in einer Mischehe unterwegs und tu mich meinerseits mit der "heiligen evangelischen Kirche"* schwer...

kleiner Literaturtip für Dich: "Jesus von Nazareth" von einem gewissen Prof.Dr.Ratzinger

Herzlich
Stilus

*Das sagt ein kath. Rentner hinter mir immer in St.Bartholomäus, wenn ich meien Süße zu "ihren EKD**'lern" begleite
**Erdgebundene Kirche Deutschlands ;D
Uns ist geschenkt sein Heilger Geist
Ein Leben das kein Tod entreißt.


Jesus rettet!
Buddha macht nur inkrementelle Backups…

Benutzeravatar
Irmgard
Beiträge: 936
Registriert: Mittwoch 15. September 2010, 22:33

Re: Who is Who?

Beitrag von Irmgard »

torsten hat geschrieben:Da gilt es, aktiv zu werden.
Ich weiß nicht so recht. Mein Mann wird seine Kirche sicherlich nicht verlassen und auch nicht verlassen wollen. Das geht mir selber ähnlich. Wurzeln prägen. Unsere Familie kann man wohl am besten als "überzeugt christlich" bezeichnen. Unsere Kinder (katholisch) haben es da natürlich auch nicht so leicht, eine richtige Heimat zu finden. Fragen kamen schon, sobald wir überhaupt Gottesdienste mit den Kindern besucht haben (typisch: Gründonnerstag: katholisch; Karfreitag: evangelisch; Osternacht: katholisch).

Also, aktiv sind wir schon...

MfG

Irmgard
Zuletzt geändert von Irmgard am Donnerstag 16. September 2010, 18:09, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Irmgard
Beiträge: 936
Registriert: Mittwoch 15. September 2010, 22:33

Re: Who is Who?

Beitrag von Irmgard »

stilus hat geschrieben:... und tu mich meinerseits mit der "heiligen evangelischen Kirche"* schwer...
Das kann ich auch gut vorstellen. Sind schon verschiedene Welten.

Erdgebunde Kirche... so so

Gruß

Irmgard

Raimund J.
Beiträge: 6092
Registriert: Dienstag 3. April 2007, 09:33

Re: Who is Who?

Beitrag von Raimund J. »

Irmgard hat geschrieben: Ich weiß nicht so recht. Mein Mann wird seine Kirche sicherlich nicht verlassen und auch nicht verlassen wollen.
Es gibt aber doch nur eine! :huhu:

Willkommen im Forum
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

Stilus
Beiträge: 502
Registriert: Montag 30. August 2010, 10:16

Re: Who is Who?

Beitrag von Stilus »

Irmgard hat geschrieben:
stilus hat geschrieben:... und tu mich meinerseits mit der "heiligen evangelischen Kirche"* schwer...
Das kann ich auch gut vorstellen. Sind schon verschiedene Welten.

Erdgebunde Kirche... so so

Gruß

Irmgard
...ja aber beide wissen was Glauben ist und in so einer "Mischehe" ist das in entscheidenden Momenten viel wichtiger als man gemeinhein vermutet - das tragende Teil der Brücke zueinander ist der Glaube - vieles andere daran ist wichtig, aber es ist in der Krise immer sekundär. Oder würdest Du des Konfessionsunterschiedes halber von ihm lassen? ...oder ihn im Stich lassen?
Uns ist geschenkt sein Heilger Geist
Ein Leben das kein Tod entreißt.


Jesus rettet!
Buddha macht nur inkrementelle Backups…

Benutzeravatar
incarnata
Beiträge: 2047
Registriert: Mittwoch 8. November 2006, 01:11

Re: Who is Who?

Beitrag von incarnata »

Habt Ihr´s schon mal bei der Focolar-bewegung versucht ?Dort gibt es etliche Ehepaare aus konfessionsverschiedenen Ehen,gelebte Ökumene,ohne dass wesentliche Unterschiede vermischt werden.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

Benutzeravatar
Irmgard
Beiträge: 936
Registriert: Mittwoch 15. September 2010, 22:33

Re: Who is Who?

Beitrag von Irmgard »

Stilus hat geschrieben:- das tragende Teil der Brücke zueinander ist der Glaube - vieles andere daran ist wichtig, aber es ist in der Krise immer sekundär.
Das sehe ich auch so. Und nein, die Beziehung aufgeben würde ich nie. Ich finde es aber schwierig, Kindern zu verdeutlichen, warum es überhaupt Unterscheide gibt und warum "Papas Gemeinde" und "Mamas Kirche". Kinder brauchen eine Heimat und nicht Verunsicherung. Rund um die Erstkommunion ist das ein wichtiges Thema. Meine Tochter dazu: "Einen Gott, der seine Schafe in katholische und evangelische teilt, möchte ich mir gar nicht vorstellen."

@incarnata: nein, die Bewegung kenne ich noch nicht. Gehe mal lesen...

Benutzeravatar
Torsten
Beiträge: 6479
Registriert: Dienstag 17. Februar 2004, 02:23

Re: Who is Who?

Beitrag von Torsten »

Irmgard hat geschrieben:Meine Tochter dazu: "Einen Gott, der seine Schafe in katholische und evangelische teilt, möchte ich mir gar nicht vorstellen."
Es ist ja auch nicht Gott, es sind Menschen, die diese Unterteilung vornehmen. Geistige Ziehväter, deren Sprache, welche von unterschiedlicher Qualität und Heimat - doch immer nur dazu genutzt werden sollte, zu dem einen Wort zurückzufinden, das aus dem einen Vater kam und aus Fleisch und Blut war und ist. Ein ans Holz genagelter Mensch, und nicht ein Thesenpapier.

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Who is Who?

Beitrag von taddeo »

Irmgard hat geschrieben:Ich finde es aber schwierig, Kindern zu verdeutlichen, warum es überhaupt Unterscheide gibt und warum "Papas Gemeinde" und "Mamas Kirche". Kinder brauchen eine Heimat und nicht Verunsicherung. Rund um die Erstkommunion ist das ein wichtiges Thema. Meine Tochter dazu: "Einen Gott, der seine Schafe in katholische und evangelische teilt, möchte ich mir gar nicht vorstellen."
Daß es Schafe aus verschiedenen Ställen gibt, die Jesus als Hirte hüten muß, steht schon so im Evangelium. Daß die heute z. B. "katholisch" und "evangelisch" heißen, liegt an den Menschen und nicht an Gott. Dem war es aber scheinbar von Anfang an klar, daß das mit der Einheit nicht gut geht, und hat in seiner Liebe vorgesorgt. Es gibt allerdings immer wieder Hirtenhunde, die meinen, man müsse diese Ställe strikt nach "Lämmern", "Böcken" und "Hammeln" trennen.

Benutzeravatar
Irmgard
Beiträge: 936
Registriert: Mittwoch 15. September 2010, 22:33

Re: Who is Who?

Beitrag von Irmgard »

Torsten hat geschrieben:Geistige Ziehväter, deren Sprache, welche von unterschiedlicher Qualität und Heimat - doch immer nur dazu genutzt werden sollte, zu dem einen Wort zurückzufinden, das aus dem einen Vater kam und aus Fleisch und Blut war und ist.
Dem stimme ich zu. Trotzdem, religiöse Erziehung in konfessionsverschiedenen Ehen finde ich schwierig. Aber vielleicht ist das ja sogar einen eigenen Strang wert. Ideen sind mir willkommen. Meine Tochter hat sich jedenfalls auf das Lesen der Bibel zurückgezogen (altes Testament interessanterweise) und steht allen Institutionen sehr reserviert gegenüber.

Benutzeravatar
Torsten
Beiträge: 6479
Registriert: Dienstag 17. Februar 2004, 02:23

Re: Who is Who?

Beitrag von Torsten »

Irmgard hat geschrieben:und warum "Papas Gemeinde" und "Mamas Kirche". Kinder brauchen eine Heimat und nicht Verunsicherung.
Kinder brauchen einen Vater. Aber den finden sie nicht in "Papas Gemeinde".

Benutzeravatar
Irmgard
Beiträge: 936
Registriert: Mittwoch 15. September 2010, 22:33

Re: Who is Who?

Beitrag von Irmgard »

taddeo hat geschrieben:Dem war es aber scheinbar von Anfang an klar, daß das mit der Einheit nicht gut geht, und hat in seiner Liebe vorgesorgt.
Das gefällt mir. Danke.

Benutzeravatar
Irmgard
Beiträge: 936
Registriert: Mittwoch 15. September 2010, 22:33

Re: Who is Who?

Beitrag von Irmgard »

Torsten hat geschrieben:Kinder brauchen einen Vater.
Kinder brauchen Vater und Mutter (nein, dies ist kein Plädoyer für die Frauenordination!). Aber die Frage nach der Rolle der Frau in der Kirche finde ich persönlich auch sehr schwer zu beantworten. Was sagt man einer sehr interessierten 10jährigen? Insbesondere, wenn "Papas Gemeinde" das anders handhabt. Irgendwie bleibt einem in einer konfessionsverschiedenen Ehe weniger Zeit, bis die Fragen akut werden.

Benutzeravatar
Torsten
Beiträge: 6479
Registriert: Dienstag 17. Februar 2004, 02:23

Re: Who is Who?

Beitrag von Torsten »

Irmgard hat geschrieben:Das gefällt mir.
Das Leben in einem Stall?

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Who is Who?

Beitrag von taddeo »

Irmgard hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Dem war es aber scheinbar von Anfang an klar, daß das mit der Einheit nicht gut geht, und hat in seiner Liebe vorgesorgt.
Das gefällt mir. Danke.
Bitte, gern geschehen - aber mach mich nicht verantwortlich, falls es nicht stimmen sollte! ;D
Nur - anders kann ich mir die erwähnte Evangelienstelle von den verschiedenen Ställen nicht erklären.

Benutzeravatar
Sempre
Beiträge: 8891
Registriert: Sonntag 19. Juli 2009, 19:07

Re: Who is Who?

Beitrag von Sempre »

taddeo hat geschrieben:Daß es Schafe aus verschiedenen Ställen gibt, die Jesus als Hirte hüten muß, steht schon so im Evangelium.
Die Kirche liest Joh 10,16 traditionell so, dass es zwei Ställe gibt, nämlich Juden und Heiden.

Gruß
Sempre
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

Benutzeravatar
Nassos
Beiträge: 9048
Registriert: Montag 1. Juni 2009, 01:48

Re: Who is Who?

Beitrag von Nassos »

Das riecht nach einem separaten Strang, oh katholische und evangelische Schafe.
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Who is Who?

Beitrag von HeGe »

Irmgard hat geschrieben:Meine Tochter dazu: "Einen Gott, der seine Schafe in katholische und evangelische teilt, möchte ich mir gar nicht vorstellen."
Er möchte auch keine Teilung. Aber er weiß, ob Menschen den rechten Glauben hatten oder der Lehre Jesu und seiner Kirche nicht gefolgt sind.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

Benutzeravatar
Peregrin
Beiträge: 5422
Registriert: Donnerstag 12. Oktober 2006, 16:49

Re: Religiöse Erziehung bei konfessionsverschiedenen Eheleuten

Beitrag von Peregrin »

Soll man konfessionsverschiedene Eheleute auch religiös erziehen, oder nur die Kinder?
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Benutzeravatar
Irmgard
Beiträge: 936
Registriert: Mittwoch 15. September 2010, 22:33

Re: Religiöse Erziehung bei konfessionsverschiedenen Eheleuten

Beitrag von Irmgard »

Es gibt ja immerhin eine gemeinsame Basis, eine sehr große sogar. Und als erwachsener Mensch kann man auch Verschiedenheit akzeptieren und Gemeinsamkeit genießen. Ich hätte nur nicht gedacht, wie anders sich das doch für Kinder darstellt. Die wollen keine Verschiedenheit, Unterschiede (genauso wenig wie sie eine Trennung der Eltern erleben wollen). Sie wollen Wurzeln, Heimat.

Wir leben z.B. in einer Fusionsgemeinde mit 3 Kirchen. Die Gottesdienste rotieren. Am 1. So in der einen Kirche, am 2. So in der nächsten usw. Nun haben die drei Kirchen ein sehr unterschiedliche Formensprache und auch sehr unterschiedliche Liturgietraditionen. Meine Kinder mögen nur die Kirche, die sie noch aus der Zeit vor der Fusion kennen, die anderen Kirchen lehnen sie (wohl emotional ab). Die fühlen sich einfach nicht richtig an.

Das wird dann beim wechselnden Besuch katholischer Messen und protestantischer Gottesdienst nur noch schlimmer. Meinen Mann immer alleine in den Gottesdienst zu schicken, mag ich aber auch nicht.

Benutzeravatar
lifestylekatholik
Beiträge: 8702
Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Religiöse Erziehung bei konfessionsverschiedenen Eheleuten

Beitrag von lifestylekatholik »

Irmgard hat geschrieben:Es gibt ja immerhin eine gemeinsame Basis, eine sehr große sogar. Und als erwachsener Mensch kann man auch Verschiedenheit akzeptieren und Gemeinsamkeit genießen.
Was soll denn »Verschiedenheit akzeptieren« heißen? Ich weiß nicht, wieso ich es z. B. akzeptieren sollte, wenn jemand behauptete 3 + 3 = 9. Insbesondere nicht beim Einkaufen.

Verschiedenheit kann ich akzeptieren, wenn beide Varianten richtig sind, also z. B. verschiedene Lösungswege oder unterschiedliche Kleidergrößen für unterschiedliche Menschen. Aber darum geht es bei Konfessionsverschiedenheit ja nicht.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Benutzeravatar
Irmgard
Beiträge: 936
Registriert: Mittwoch 15. September 2010, 22:33

Re: Religiöse Erziehung bei konfessionsverschiedenen Eheleuten

Beitrag von Irmgard »

lifestylekatholik hat geschrieben:Verschiedenheit kann ich akzeptieren, wenn beide Varianten richtig sind, also z. B. verschiedene Lösungswege oder unterschiedliche Kleidergrößen für unterschiedliche Menschen. Aber darum geht es bei Konfessionsverschiedenheit ja nicht.
Warum geht es da nicht drum? Mein Mann ist als Protestant aufgewachsen und möchte daran nichts ändern. Ich kann seinen Standpunkt akzeptieren, ganau wie die Verschiedenheit in den Ansichten (eben als existente Tatsache). Zur Mission tauge ich nicht.

Meine Kinder sind katholisch getauft (das war mir wichtig) und da stehe ich in der Verantwortung. Es war mir aber nicht klar, wie sehr konfessionelle Unterschiede auch schon jüngere Kinder beschäftigen. Und da gibt es kaum hilfreiches Material/Literatur. Ich fühle mich da relativ allein gelassen (übrigens auch vom Pfarrer in meiner Gemeinde). Denn mit theologischem Tiefgang kann man das Thema auch noch nicht besprechen.

Benutzeravatar
Florianklaus
Beiträge: 3493
Registriert: Donnerstag 20. November 2008, 12:28
Wohnort: Bistum Münster

Re: Religiöse Erziehung bei konfessionsverschiedenen Eheleuten

Beitrag von Florianklaus »

Liebe Irmgard, das ist einfach eine menschlich schwierige Situation, für die es keine Patentrezepte gibt.

Wir waren früher auch konfessionsverschieden und haben die Kinder katholisch erzogen, bis sich das "Problem" durch meine Konversion aufgelöst hat.

Ich persönlich würde Wert darauf legen, daß die Kinder in "ihrer" Kirche beheimatet sind und nicht ständig einen konfessionellen Spagat hinlegen müssen.

Miserere Nobis Domine
Beiträge: 1846
Registriert: Samstag 4. April 2009, 22:17

Re: Religiöse Erziehung bei konfessionsverschiedenen Eheleuten

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Es ist ja wichtig, den Kindern zu vermitteln, dass die Existenz verschiedener Konfessionen nicht Gottes Wille ist, sondern Folge der Sündhaftigkeit der Menschen.

Benutzeravatar
lifestylekatholik
Beiträge: 8702
Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Religiöse Erziehung bei konfessionsverschiedenen Eheleuten

Beitrag von lifestylekatholik »

Irmgard hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:Verschiedenheit kann ich akzeptieren, wenn beide Varianten richtig sind, also z. B. verschiedene Lösungswege oder unterschiedliche Kleidergrößen für unterschiedliche Menschen. Aber darum geht es bei Konfessionsverschiedenheit ja nicht.
Warum geht es da nicht drum?
Weil die Protestanten in allem irren, in dem sie von der Kirche abweichen. Da handelt es sich nicht um mögliche gleichberechtigte Varianten, sondern schlicht um falsch. Die Kirche lehrt wahr. Wer der Kirche nicht folgt und sich beharrlich weigert, die Wahrheit anzuerkennen, ist dem großen Verführer auf den Leim gegangen und hat sich gegen Christus gewandt.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Religiöse Erziehung bei konfessionsverschiedenen Eheleuten

Beitrag von HeGe »

Florianklaus hat geschrieben:Ich persönlich würde Wert darauf legen, daß die Kinder in "ihrer" Kirche beheimatet sind und nicht ständig einen konfessionellen Spagat hinlegen müssen.
Ich denke, dass ist ein wichtiger Punkt. Viele Paare versuchen ihren Kindern heute vermutlich zu vermitteln, dass man in beiden Konfessionen das Richtige tut, Hauptsache die Basis stimmt. Nur merken die Kinder irgendwann, dass das logisch nicht sein kann und wenden sich ganz von der Religion ab, nachdem ja offensichtlich nicht einmal ihre Eltern die jeweils eigenen Standpunkte überzeugend vertreten können. Daher sollte man nach dem Motto "ganz oder gar nicht" die Erziehung auf eine Konfession konzentrieren. Mit der anderen Konfession kommen die Kinder früher oder später ohnehin in Kontakt und werden sich ganz von selbst damit beschäftigen.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

Benutzeravatar
Irmgard
Beiträge: 936
Registriert: Mittwoch 15. September 2010, 22:33

Re: Religiöse Erziehung bei konfessionsverschiedenen Eheleuten

Beitrag von Irmgard »

lifestylekatholik hat geschrieben:Wer der Kirche nicht folgt und sich beharrlich weigert, die Wahrheit anzuerkennen, ist dem großen Verführer auf den Leim gegangen und hat sich gegen Christus gewandt.
...hat sich gegen Christus gewandt...
Darüber muss ich jetzt erst einmal nachdenken. Ich habe das neulich in einer Predigt auch gehört (sogar in der Variante ...hat kein Recht zu leben...) und frage mich gerade, worauf das theologisch nun basieren soll. Das finde ich schon sehr "schweren Tobak". Oder sagen wir mal, meinem menschlichen Verstand erschließt sich das nicht. Da sind wir ja bei dem Gott, der seine Schäfchen trennt.
Florianklaus hat geschrieben:Ich persönlich würde Wert darauf legen, daß die Kinder in "ihrer" Kirche beheimatet sind und nicht ständig einen konfessionellen Spagat hinlegen müssen.
Das ist eigentlich auch mein Ansatz. Insofern gehen wir in die katholische Kirche und Gemeinde und sind nur bestimmten Tagen (Karfreitag, einer der Weihnachtstage) in einem protestantischen Gottesdienst. Meist, wenn die Schwiegereltern da sind, denen der Gottesdienstbesuch sehr wichtig ist. Wenn zur Erstkommunion nur die Mutter an der Kommunion teilnimmt, aber Vater und Großeltern sowie Onkel nicht, dann lassen sich Fragen nicht vermeiden, so sehr man sich auch bemüht. Nun kann man argumentieren, ich sei da selber Schuld und müsse da durch (so sieht das der Pfarrer meiner ursprünglichen Heimatgemeinde), aber das ist mir eigentlich zu einfach. Das meine ich mit "allein gelassen".
Florianklaus hat geschrieben:Wir waren früher auch konfessionsverschieden und haben die Kinder katholisch erzogen, bis sich das "Problem" durch meine Konversion aufgelöst hat.
Magst du schreiben, was dafür letztendlich der Auslöser war (es sei denn, das ist zu persönlich)?

Benutzeravatar
lifestylekatholik
Beiträge: 8702
Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Religiöse Erziehung bei konfessionsverschiedenen Eheleuten

Beitrag von lifestylekatholik »

Irmgard hat geschrieben:Da sind wir ja bei dem Gott, der seine Schäfchen trennt.
Na ja, nicht Gott trennt. Die Schäfchen trennen sich. Pfarrer Milch hat mal gesagt: »Christus gibt den Menschenherzen die Kraft, nicht den Zwang, sich für die Liebesvereinigung mit Ihm zu entscheiden.«
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Benutzeravatar
Marion
Beiträge: 8705
Registriert: Donnerstag 21. Mai 2009, 18:51
Kontaktdaten:

Re: Religiöse Erziehung bei konfessionsverschiedenen Eheleuten

Beitrag von Marion »

Irmgard, nicht überall wo Kirche draufsteht ist auch Kirche drin.
Es gibt nur eine Kirche!
Die katholische Kirche die auf Petrus gebaut ist sagt, daß sie es ist.

Jesus sagt auch:
Matth. 10.34. Ihr sollt nicht meinen, daß ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. 10.35] Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter.
[10.36] Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.
[10.37] Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert.
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

Benutzeravatar
Irmgard
Beiträge: 936
Registriert: Mittwoch 15. September 2010, 22:33

Re: Religiöse Erziehung bei konfessionsverschiedenen Eheleuten

Beitrag von Irmgard »

Und wenn ich jetzt die Bergpredigt dagegen halte?

Dass es nur die eine Kirche gibt, ist mir schon klar.

Nach der erwähnten Predigt (der mit ...hat kein Recht zu leben...) war meine Tochter ziemlich aufgebracht (Der hat gesagt, dass es meinen Vater nicht geben soll...). Das sind ja dann die Diskussionen, mit denen ich mich schwer tue.

Benutzeravatar
lifestylekatholik
Beiträge: 8702
Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Religiöse Erziehung bei konfessionsverschiedenen Eheleuten

Beitrag von lifestylekatholik »

Irmgard hat geschrieben:Nach der erwähnten Predigt (der mit ...hat kein Recht zu leben...)
Ich kann mir nicht recht vorstellen, was der gute Mann da gemeint haben soll. Wie hat er das denn begründet? :hmm:
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Benutzeravatar
Marion
Beiträge: 8705
Registriert: Donnerstag 21. Mai 2009, 18:51
Kontaktdaten:

Re: Religiöse Erziehung bei konfessionsverschiedenen Eheleuten

Beitrag von Marion »

Irmgard hat geschrieben:Und wenn ich jetzt die Bergpredigt dagegen halte?
Was steht Gegenteiliges denn in der Bergpredigt?
Irmgard hat geschrieben:Dass es nur die eine Kirche gibt, ist mir schon klar.
Jetzt musst du nur noch rausfinden welche es ist und es deinen Kindern klar rüberbringen.

Irmgard hat geschrieben:Nach der erwähnten Predigt (der mit ...hat kein Recht zu leben...) war meine Tochter ziemlich aufgebracht (Der hat gesagt, dass es meinen Vater nicht geben soll...). Das sind ja dann die Diskussionen, mit denen ich mich schwer tue.
Das ist nicht die Katholische Lehre!
Da hat wohl jemand Schwachsinn geredet. Oder ging es etwa um das ewige Leben?
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema