Marion hat geschrieben:cantus planus hat geschrieben:Rücksicht sollte man auf jene Katholiken nehmen, denen das immer noch ein schweres Ärgernis ist. Aber selbst das scheint heute zuvielverlangt.
Nein, das Rücksicht nehmen auf Galilei trifft nicht die Sache. Das hört sich an wie wenn Galilei behindert wäre.
Es ist objektiv falsch die Kommunion so zu verteilen. Es trifft den Herrn persönlich. Deswegen schmerzt es Galilei. Es ist nicht so, daß wenn kein Galilei mehr da wäre, oder Galilei damit keine Schmerzen mehr hätte die Sache irgendwie besser würde.
Das Rücksichtnehmen ist natürlich die Minimalforderung. Aus katholischer Sicht ist die Sache doch vollkommen klar. Aber wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass die Protestanten da größtenteils anderer Auffassung sind. Für sie ist das, was für uns Sakrileg ist, eben überhaupt kein Problem. Und aus protestantischer Sicht wäre Rücksichtnahme auf die katholischen Überzeugungen angebracht. Und wie ich schon sagte: selbst dazu reicht es oft nicht. Dass die protestantischen Überzeugungen objektiv falsch sind, ist davon unberührt. Allmählich nervt es mich ein wenig, in diesem Forum immer wieder darlegen zu müssen, dass mir die katholische Lehre diesbezüglich durchaus bekannt ist.
Das katholische Amtsträger dieses Sakrileg immer wieder für rechtens erklären, ist ein ganz anderes Problem. Man kann als Laie ja kaum noch glaubwürdig argumentieren, wenn selbst Äbte und Bischöfe das Gegenteil behaupten. Vom Ärgernis der Kommunionausteilung an Frère Roger ganz zu schweigen. Das hat schweren Schaden gebracht, und der Interkommunion Tür und Tor geöffnet. Und das man die wahren Umstände immer noch nicht kennt, ist umso ärgerlicher. Der Vatikan sollte diesbezüglich endlich Farbe bekennen. Dass man Frère Roger einfach in die falsche Reihe geschoben hat, und Kardinal Ratzinger dann vor lauter Überraschung unfähig war, den Leib Christi nicht auszuteilen, mag glauben, wer will...