Peti hat geschrieben:Was ist dagegen einzuwenden, wenn ein Priester nach einem Werktagsgottesdienst einer Gruppe von Gläubigen einen persönlichen Segen spendet ?
Im Allemeinen: eigentlich nix. (Für solche Fälle gibt es das Rituale Romanum.
)
Im Besonderen stellen sich mir einige Fragen.
Zunächst frage ich mich ganz allgemein, wieso Du als vorgeblich papsttreuer Katholik (der Du bestimmt ohne Zweifel bist) da überhaupt hingehst. Ich war mal in St. Michael in der Sonntagabendmesse (es muss 2010 oder 2011 gewesen sein, weiß ich nicht mehr so genau, bin ja öfter in München), und da wurde eine ziemlich üble Rundumschlagpredigt gehalten, gegen böse Dogmen der bösen Kirche und gegen Papst Benedikt. Der "Prediger" und "Zelebrant" war Jesuit. Von der "Liturgie" im außerordentlich unordentlichen Ritus reden wir lieber gar nicht erst. Das einzig Gute war der Chor.
Was speziell diesen "Segen" angeht - einmal heißt er "Abrahamssegen", dann wieder "Abraham-Segen", wie nun? - stellt sich natürlich die Frage, was das genau sein soll.
Soll er Dich ermutigen, wie Abraham die Koffer zu packen und auszuwandern? (cf. Gen 11,27ff)
Dann mal los...
Oder soll er Euch gleichsam an die Frage erinnern, die an den Herrn gerichtet wurde (ich paraphrasiere) : Du bist keine 50 Jahre alt und willst Abraham gesehen haben? (cf. Joh 8,57).
In dem Falle kommt der "Segen" für die Mehrzahl der Anwesenden ein paar Jahre zu spät, gell? Außer natürlich, es sind Frührentner, oder die APPD gewinnt die nächste Wahl. Dann gibt's nämlich Rente ab 20.
Oder viel zu früh, denn Abraham selbst wurde 175 Jahre alt (cf. Gen 25,7). Das ging damals, heute schafft Ihr das nie.
Man sieht also: das Ganze ist Kappes bzw. Obermurks. Auf jeden Fall Etikettenschwindel.