Re: Der Fastenthread
Verfasst: Sonntag 22. Februar 2015, 10:33
Euch allen einen gesegneten Sonntag!
http://www.cicero.de/berliner-republik/ ... 3#commentsEs ist spät geworden an diesem Freitag in der Fastenzeit, vom Domberg aus sieht man die Lichter schwirren. Beim Essen im Speisesaal des Kardinal-Döpfner-Hauses wird Marx familiär. Den Rotwein trinkt er in langen Zügen, vom Kalbsbraten mit Rahmschwammerl nimmt er zweimal nach, beim zweiten Mal drei Krustenstücke. Er kaut, schimpft und lacht. Aber den Nachtisch lässt er stehen, und als alle denken, jetzt geht der Abend erst richtig los, da ist der Kardinal weg.
Paßt ja alles. Fasten muß man nicht mehr, und statt Fleischverzichts hat er ja ein anderes Opfer gebracht: Den Nachtisch hat er stehen lassen.Gallus hat geschrieben:http://www.cicero.de/berliner-republik/ ... 3#commentsEs ist spät geworden an diesem Freitag in der Fastenzeit, vom Domberg aus sieht man die Lichter schwirren. Beim Essen im Speisesaal des Kardinal-Döpfner-Hauses wird Marx familiär. Den Rotwein trinkt er in langen Zügen, vom Kalbsbraten mit Rahmschwammerl nimmt er zweimal nach, beim zweiten Mal drei Krustenstücke. Er kaut, schimpft und lacht. Aber den Nachtisch lässt er stehen, und als alle denken, jetzt geht der Abend erst richtig los, da ist der Kardinal weg.
Macht es nicht wie die Heuchler.Hubertus hat geschrieben:Paßt ja alles. Fasten muß man nicht mehr, und statt Fleischverzichts hat er ja ein anderes Opfer gebracht: Den Nachtisch hat er stehen lassen.Gallus hat geschrieben:http://www.cicero.de/berliner-republik/ ... 3#commentsEs ist spät geworden an diesem Freitag in der Fastenzeit, vom Domberg aus sieht man die Lichter schwirren. Beim Essen im Speisesaal des Kardinal-Döpfner-Hauses wird Marx familiär. Den Rotwein trinkt er in langen Zügen, vom Kalbsbraten mit Rahmschwammerl nimmt er zweimal nach, beim zweiten Mal drei Krustenstücke. Er kaut, schimpft und lacht. Aber den Nachtisch lässt er stehen, und als alle denken, jetzt geht der Abend erst richtig los, da ist der Kardinal weg.
Stimmt, macht es nicht wie der Marx.overkott hat geschrieben:Macht es nicht wie die Heuchler.
Dieses Zitat aus dem "Cicero" mag ein gelungener essayistischer Kunstgriff sein, für nen Journalisten ein tatsächlich "gefundenes Fressen" - widerlich ist aber nicht das, WAS hier geschildert wird, sondern DASS es überhaupt geschildert wird. Die Essensgewohnheiten eines Kardinals gehen die Öffentlichkeit genauso wenig was an wie die jedes anderen Menschen. Und offen gesagt halte ich es für schäbig, daraus dann noch Rückschlüsse auf seine Fastengewohnheiten zu ziehen bzw. es so darzustellen, als sei ihm das Fasten völlig egal. Wie er fastet, geht uns hier einen feuchten Dreck an, jeder fasse sich an die eigene Nase. (Im übrigen ist man am fremden Tisch ohnehin nicht an Fastengebote gebunden, wie bekannt sein dürfte.)Hubertus hat geschrieben:Paßt ja alles. Fasten muß man nicht mehr, und statt Fleischverzichts hat er ja ein anderes Opfer gebracht: Den Nachtisch hat er stehen lassen.Gallus hat geschrieben:http://www.cicero.de/berliner-republik/ ... 3#commentsEs ist spät geworden an diesem Freitag in der Fastenzeit, vom Domberg aus sieht man die Lichter schwirren. Beim Essen im Speisesaal des Kardinal-Döpfner-Hauses wird Marx familiär. Den Rotwein trinkt er in langen Zügen, vom Kalbsbraten mit Rahmschwammerl nimmt er zweimal nach, beim zweiten Mal drei Krustenstücke. Er kaut, schimpft und lacht. Aber den Nachtisch lässt er stehen, und als alle denken, jetzt geht der Abend erst richtig los, da ist der Kardinal weg.
Da er selbst sich in Angelegenheiten einmischt, die ihn nichts angehen, muß er mit so etwas rechnen. Und ich finde es darf auch kritisiert werden.taddeo hat geschrieben:Die Essensgewohnheiten eines Kardinals gehen die Öffentlichkeit genauso wenig was an wie die jedes anderen Menschen.
Schäbig finde ich hier ein starkes Wort. Fein ist es nicht, aber schäbig?taddeo hat geschrieben:Und offen gesagt halte ich es für schäbig, …
Dieses Argument halte ich hier für wenig gelungen, es wäre sinnvoller, auf sein Alter zu verweisen.taddeo hat geschrieben:(Im übrigen ist man am fremden Tisch ohnehin nicht an Fastengebote gebunden, wie bekannt sein dürfte.)
Wenn du vom CIC ausgehst, kannst du ihm gar keinen Vorwurf machen, weil in Deutschland die einzigen verpflichtenden Abstinenztage Aschermittwoch und Karfreitag sind. Und was für ein anderes Opfer er an jenem Freitag gebracht hat, können wir nicht wissen, und - wie taddeo bereits anführte - geht es uns auch eigentlich nichts an.Peter Ernst hat geschrieben:Ab 60 Jahre ist man vom Abbruchfasten befreit, nicht von der Abstinenz. D.h. an Fasttagen darf man sich sattessen (muss aber nicht), aber eben keinen Kalbsbraten.
Das war offenbar keine öffentliche Veranstaltung, sondern da läßt sich einer, der ebenfalls an dem Essen teilgenommen hat, despektierlich über eine Person aus. Das muß nicht sein, dafür gibt es keinen sachlichen Grund, es zu publizieren.Siard hat geschrieben:Da er selbst sich in Angelegenheiten einmischt, die ihn nichts angehen, muß er mit so etwas rechnen. Und ich finde es darf auch kritisiert werden.taddeo hat geschrieben:Die Essensgewohnheiten eines Kardinals gehen die Öffentlichkeit genauso wenig was an wie die jedes anderen Menschen.
Ich stehe zu dem Ausdruck, den ich bewußt gebraucht habe. Man muß den Kardinal nicht mögen, aber er hat genauso ein Recht auf seine persönliche Freiheit wie wir alle es für uns in Anspruch nehmen. Wie und was er ißt, geht niemanden was an, schon gar nicht als Argument für seine moralische Untauglichkeit, wie es hier rüberkommt.Schäbig finde ich hier ein starkes Wort. Fein ist es nicht, aber schäbig?taddeo hat geschrieben:Und offen gesagt halte ich es für schäbig, …
Es ist das naheliegendste Argument. Sein Alter und seine Gesundheit können natürlich ebenfalls Gründe sein, aber allein schon die Tatsache, daß er als Gast auswärts zum Essen geladen ist, verbietet es, sich über sein vermeintliches Fehlverhalten auszulassen.Dieses Argument halte ich hier für wenig gelungen, es wäre sinnvoller, auf sein Alter zu verweisen.taddeo hat geschrieben:(Im übrigen ist man am fremden Tisch ohnehin nicht an Fastengebote gebunden, wie bekannt sein dürfte.)
Einen Vorwurf habe ich ja auch nicht gemacht. Persönlich finde ich diese Fastenregelungen die es in die Beliebigkeit eines jeden stellt, auf was er verzichten möchte nicht so gut. Am Ende verzichtet einer auf die Tagesschau, der andere auf Kaugummi, der nächste ist so verwirrt, dass er aufs Verzichten verzichtet. Auch hier haben es die Orthodoxen leichter.Wenn du vom CIC ausgehst, kannst du ihm gar keinen Vorwurf machen, weil in Deutschland die einzigen verpflichtenden Abstinenztage Aschermittwoch und Karfreitag sind. Und was für ein anderes Opfer er an jenem Freitag gebracht hat, können wir nicht wissen, und - wie taddeo bereits anführte - geht es uns auch eigentlich nichts an.
Sein Alter erklärt die Menge, ok. Allerdings ist er eine Persönlichkeit, auf deren Verhalten geschaut wird, daher muß er auch in halböffentlichem Rahmen besondere Vorsicht walten lassen, besonders, wenn er es von anderen erwartet. Ob es sich wirklich um einen fremden Tisch handelt, ist anderswo schon kritisch betrachtet worden.taddeo hat geschrieben:Es ist das naheliegendste Argument. Sein Alter und seine Gesundheit können natürlich ebenfalls Gründe sein, aber allein schon die Tatsache, daß er als Gast auswärts zum Essen geladen ist, verbietet es, sich über sein vermeintliches Fehlverhalten auszulassen.
Inhaltlich hast du recht. Ich sehe die das allerdings auch als eine Folge des derzeitigen Trends, die eigene Bescheidenheit öffentlich zu präsentieren: Seht her, Bischof X bewohnt eine Zwei-Zimmer-Mietswohnung, Bischof Y fährt einen gebrauchten Kleinwagen, Bischof Z benutzt öffentliche Verkehrsmittel. Seht her, wir sind alle soooo bescheiden, bitte bitte berichtet positiv über uns.taddeo hat geschrieben:Dieses Zitat aus dem "Cicero" mag ein gelungener essayistischer Kunstgriff sein, für nen Journalisten ein tatsächlich "gefundenes Fressen" - widerlich ist aber nicht das, WAS hier geschildert wird, sondern DASS es überhaupt geschildert wird. Die Essensgewohnheiten eines Kardinals gehen die Öffentlichkeit genauso wenig was an wie die jedes anderen Menschen. Und offen gesagt halte ich es für schäbig, daraus dann noch Rückschlüsse auf seine Fastengewohnheiten zu ziehen bzw. es so darzustellen, als sei ihm das Fasten völlig egal. Wie er fastet, geht uns hier einen feuchten Dreck an, jeder fasse sich an die eigene Nase. (Im übrigen ist man am fremden Tisch ohnehin nicht an Fastengebote gebunden, wie bekannt sein dürfte.)
Ja? Haben sie? Weil sie sich entscheiden "können" (kat' oikonomian), an welche von den rigorosen Regeln sie sich halten und an welche nicht?Peter Ernst hat geschrieben:Einen Vorwurf habe ich ja auch nicht gemacht. Persönlich finde ich diese Fastenregelungen die es in die Beliebigkeit eines jeden stellt, auf was er verzichten möchte nicht so gut. Am Ende verzichtet einer auf die Tagesschau, der andere auf Kaugummi, der nächste ist so verwirrt, dass er aufs Verzichten verzichtet. Auch hier haben es die Orthodoxen leichter.Wenn du vom CIC ausgehst, kannst du ihm gar keinen Vorwurf machen, weil in Deutschland die einzigen verpflichtenden Abstinenztage Aschermittwoch und Karfreitag sind. Und was für ein anderes Opfer er an jenem Freitag gebracht hat, können wir nicht wissen, und - wie taddeo bereits anführte - geht es uns auch eigentlich nichts an.
Sie - also die einzelnen Orthodoxen - können sich keineswegs selbst entscheiden... das entscheidet immer noch der Priester/geistliche Vater oder Bischof. Und an diese Entscheidung hält man sich.Athanasius0570 hat geschrieben:Ja? Haben sie? Weil sie sich entscheiden "können" (kat' oikonomian), an welche von den rigorosen Regeln sie sich halten und an welche nicht?Peter Ernst hat geschrieben:Einen Vorwurf habe ich ja auch nicht gemacht. Persönlich finde ich diese Fastenregelungen die es in die Beliebigkeit eines jeden stellt, auf was er verzichten möchte nicht so gut. Am Ende verzichtet einer auf die Tagesschau, der andere auf Kaugummi, der nächste ist so verwirrt, dass er aufs Verzichten verzichtet. Auch hier haben es die Orthodoxen leichter.Wenn du vom CIC ausgehst, kannst du ihm gar keinen Vorwurf machen, weil in Deutschland die einzigen verpflichtenden Abstinenztage Aschermittwoch und Karfreitag sind. Und was für ein anderes Opfer er an jenem Freitag gebracht hat, können wir nicht wissen, und - wie taddeo bereits anführte - geht es uns auch eigentlich nichts an.
Sehe ich ganz anders. Wenn man sich mit Journalisten umgibt, muß man eben damit leben, was sie berichten. So einfach ist das.taddeo hat geschrieben:Dieses Zitat aus dem "Cicero" mag ein gelungener essayistischer Kunstgriff sein, für nen Journalisten ein tatsächlich "gefundenes Fressen" - widerlich ist aber nicht das, WAS hier geschildert wird, sondern DASS es überhaupt geschildert wird. Die Essensgewohnheiten eines Kardinals gehen die Öffentlichkeit genauso wenig was an wie die jedes anderen Menschen.
Nun, meine Stoßrichtung ging keineswegs in erster Linie gegen das persönliche Verhalten von Krad. Marx, sondern ich wollte nur die Absurdität der nachkonzilaren "Fasten-" und "Abstinzeregeln" (inkl. "Freitagsopfer") aufzeigen.taddeo hat geschrieben:Und offen gesagt halte ich es für schäbig, daraus dann noch Rückschlüsse auf seine Fastengewohnheiten zu ziehen bzw. es so darzustellen, als sei ihm das Fasten völlig egal. Wie er fastet, geht uns hier einen feuchten Dreck an, jeder fasse sich an die eigene Nase. (Im übrigen ist man am fremden Tisch ohnehin nicht an Fastengebote gebunden, wie bekannt sein dürfte.)
Und auch für den verlinkten Artikel gilt: es geht überhaupt nicht ums Fasten. Es ist mal wieder lediglich Abstinenz von bestimmten (Genuß-)Mitteln gemeint:lutherbeck hat geschrieben:Ist fasten out?
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... WU&cad=rja
Nein, sicher nicht!
Ob Schokolade, Fleisch oder Alkohol: Hier in der Redaktion wird gefastet! Ich weiß gar nicht, warum mich das so überrascht hat, es ist ja schließlich Fastenzeit.
Ich schließe mich an.lutherbeck hat geschrieben:Einen guten Palmsonntag euch!
Da ich zum Kollektieren eingeteilt war, war ich dieses Jahr erstmals in der Vorabendmesse zu Palmsonntag. An solchen Festtagen mit besonderer Liturgie kommen einem Vorabendmessen ja schon irgendwie merkwürdig vor.lutherbeck hat geschrieben:Einen guten Palmsonntag euch!
Für Leute, die im Schichtdienst arbeiten ist das alles andere als ein Irrweg. - Besonders dann, wenn der Schichtdienst äußerst flexibel ist und man keine andere Möglichkeit hat.Siard hat geschrieben:Ich nutze – wenn schon eine Abendmesse – lieber die am Sonntag selbst. Vorabendmessen empfinde ich als schrecklichen Irrweg.