Maurus hat geschrieben:Ob man Weihnachten feiert ist eine Frage des Glaubens. Wie man es feiert auch ein gutes Stück Tradition.
So sehe ich das auch. Als Glied der Kirche feiert man mit der Kirche Weihnachten.
Wir feiern Weihnachten gemäß der Tradition der Kirche. Wir feiern im Glauben mit der Kirche in der Tradition der Kirche. Ob der Glaube des einzelnen nun tiefer oder flacher genannt werden mag, spielt dabei keine Rolle.
Christiane hat geschrieben:Stimmt nicht. Es müsste wohl besser heißen "in welchem Geist man Weihnachten feiert, ist eine Frage des Glaubens". Schließlich haben wir in meinen noch nicht so lange vergangenen atheistischen Tagen in meiner atheistischen Familie auch immer Weihnachten gefeiert. Nur lief das eben unter gänzlicher Ausklammerung der religiösen Komponente. Weihnachten als reine Brauchtumspflege. Das war halt das Fest, wo man besonders viele Geschenke bekommt.
Ich ziehe vor, das sprachlich so zu unterscheiden: Wer glaubt, feiert Weihnachten, wer nicht glaubt, feiert an Weihnachten.
Ihr habt nicht Weihnachten gefeiert, nicht die Geburt des Herrn gefeiert.
Wenn man z.B. den Mauerfall feiert, eine Flasche Sekt aufmacht und auf den Fall der Mauer anstößt, dann feiert man den Mauerfall. Dazu muss man dem Mauerfall eine Bedeutung beimessen, die zu feiern man für angesagt hält. Wer das nicht tut, simuliert.
Wenn ihr an Weihnachten nicht die Geburt des Herrn gewürdigt habt, habt ihr nicht Weihnachten gefeiert.
Robert hat geschrieben:Das gilt selbst vom Weihnachtsdatum. Mach mal ’ne Umfrage, wann Weihnachten sei. Ich wette, es werden keine großen Unterschiede zwischen Getauften und Ungetauften herauskommen. Die große Mehrheit wird dir antworten: am 24. Dezember. Wenn du sie korrigierst, werden sie mit dir streiten, dich auslachen oder sogar böse werden. Kann ohne weiteres auch in der eigenen Familie vorkommen.
Verstehe ich nicht. Streiten über Fakten? Es steht doch in jedem Kalender: Heiligabend, 1. Weihnachtstag, 2. Weihnachtstag. Die heilige Nacht ist vom 24. auf den 25. Dezember.
Robert hat geschrieben:Nun feiern wir als Gläubige Weihnachten nicht wegen dieses rituell-säkularen Brauchtums. Nie im Leben. Oder? – Oder vielleicht doch? Ein ganz klein wenig? – Ich denke, den meisten, die bewußt christlich und als Gläubige Weihnacht feiern wollen, geht es nicht viel anders als mir. Sie haben als Kinder selber diese rituell-säkularen Weihnachten erlebt und gefeiert – und dabei das Brimborium geliebt und sich um Jesus Christus wenig geschert, wenn überhaupt. So ganz können wir da wohl nicht raus.
Ob das die meisten sind? Bei uns im Elternhaus war Weihnachten jedenfalls ganz klar Weihnachten, Ankunft des Herrn. Und bei 9 von 10 katholischen oder evangelischen Klassenkameraden ebenso. Selbst der Musikunterricht und der Bastelunterricht in Grundschule und Gymnasium bereitete die Ankunft des Herrn vor.
Robert hat geschrieben:Wir können unsern Kindern darum – selbst wenn wir’s wollten – nicht vermitteln, es gebe bei uns, weil wir Christen seien, keine Geschenke, keinen Weihnachtsbaum, keinen Adventskranz.
Warum sollten wir das denn wollen? Wir mussten für die gesamte Verwandtschaft Geschenke basteln, als Zeichen der Nächstenliebe. Das ist m.E. eine gute Übung für Kinder. Und was spricht denn gegen einen Weihnachtsbaum oder einen Adventskranz?
Robert hat geschrieben:Absetzen müssen wir uns von dem profanen Brimborium dennoch. – Wie geht das? – Der „Weihnachtsmann“ kommt nicht ins Haus, das ist ganz klar. Das kann man den Sprößlingen auch recht gut vermitteln. »Wir sind Christen, keine Heiden.«
Ja, der „Weihnachtsmann“ ist hinderlich, verdunkelt den Sankt Nikolaus. Aber welches sonstige "profane Brimborium" meinst Du denn? Liturgie, Weihnachtslieder singen, Kerzen, Weihnachtsbaum, musizieren, beschenken, Verwandte besuchen, Familie treffen.
Robert hat geschrieben:Weihnacht ist am 25. Dezember. Der Heiligabend ist tagsüber ein normaler Fastentag, manchen Vorbereitungen aufs Weihnachtsfest gewidmet, wie dem Aufstellen des Baums. Zum Heiligen Abend wird er recht eigentlich erst mit dem Aufbruch zur Christmette. Daran schließt sich in der Regel noch ein Beisammensein der Gläubigen in der Gemeinde an, worauf wir heimkehren, etwas schlafen, dann Geschenke unterm Baum finden und endlich festlich schmausen.
Kann man ja so machen. Das wird eh in verschiedenen Ländern unterschiedliche gehandhabt. Wann nun die 'Bescherung' stattfindet, was spielt das für eine Rolle? Hauptsache, das eigentliche Geschenk, das Christkind, verschwindet nicht unter Geschenkpapierhaufen. Dazu hilft ein feierlicher Rahmen mit Kerzen,
Kommet, ihr Hirten und weiterem Brimborium.
Christiane hat geschrieben:Will sagen, seit meiner Bekehrung habe ich Weihnachten natürlich aus einem anderen Bewusstsein heraus gefeiert. Das ganze dekorative Brimborium habe ich aber nach wie vor gerne mitgenommen.
Brimborium gehört ja auch zu einem Fest. Dekoration des Weihnachtszimmers, des Eßtisches, Kleidung, etc. pp.
Gruß
Sempre