Kurze Fragen - kurze Antworten

Fragen, Antworten, Nachrichten.
Gregorio Magno
Beiträge: 78
Registriert: Mittwoch 27. Mai 2009, 18:44

Re: Artikel von Klaus Gamber über ein Papyrusfragment

Beitrag von Gregorio Magno »

guten morgen, ihr beiden. herzlichen dank. ihr seid meine rettung gewesen! [Punkt]
"solis instar sola regnet caritas" gregor d. gr.

Benutzeravatar
ottaviani
Beiträge: 6844
Registriert: Mittwoch 24. März 2004, 17:24
Wohnort: wien

Weiß jemand was da los ist?

Beitrag von ottaviani »


Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: Weiß jemand was da los ist?

Beitrag von cantus planus »

Keine Ahnung. :achselzuck:
Radio Vatikan übernimmt quasi die Meldung der KNA. Es ist wohl deutlich, dass er gegangen wurde. Wäre er krank, hätte man das kurz und knapp gesagt.
Radio Vatikan hat geschrieben:Norwegen: Deutscher Bischof von Trondheim vorzeitig aus Amt entlassen

Papst Benedikt hat das Rücktrittsgesuch des Bischofs von Trondheim, Georg Müller, angenommen. Das gab der Vatikan am Montag bekannt. Zur Begründung des vorzeitigen Rücktritt Müllers verwies die Vatikanmitteilung auf Artikel 401 Paragraph 2 des Kanonischen Rechts. Demnach ist es einem Bischof erlaubt, vorzeitig zurückzutreten, wenn er aus gesundheitlichen oder anderen Gründen „nicht mehr recht in der Lage ist, seine Amtsgeschäfte wahrzunehmen“. Bis zur Regelung der Nachfolge solle der Bischof von Oslo, Markus Bernt Eidsvig, als Apostolischer Administrator die Leitung übernehmen. Der 58-jährige Bischof stammt aus der Nähe von Trier und war 1978 in Münster zum Priester geweiht worden. Seit 1981 war Bischof Georg Müller in der Prälatur Trondheim tätig.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Re: Weiß jemand was da los ist?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

cantus planus hat geschrieben:Wäre er krank, hätte man das kurz und knapp gesagt.
Nein, das ist nicht üblich.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: Weiß jemand was da los ist?

Beitrag von cantus planus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Wäre er krank, hätte man das kurz und knapp gesagt.
Nein, das ist nicht üblich.
Bei Bischof Krenn schon. ;D
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Benutzeravatar
Peregrin
Beiträge: 5422
Registriert: Donnerstag 12. Oktober 2006, 16:49

Re: Weiß jemand was da los ist?

Beitrag von Peregrin »

cantus planus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Wäre er krank, hätte man das kurz und knapp gesagt.
Nein, das ist nicht üblich.
Bei Bischof Krenn schon. ;D
Der wurde ja auch gegangen.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Benutzeravatar
pierre10
cum angelis psallat Domino
Beiträge: 2297
Registriert: Sonntag 4. September 2005, 06:23

Den anderen auffangen, selbst aufgefangen werden?

Beitrag von pierre10 »

Wir haben im Moment einen Trauerfall in unserem nächsten Umfeld, aber außerhalb der Familie. So haben wir uns bemüht, die junge Frau, deren Mutter starb aufzufangen, ihr zu helfen mit den seelischen Problemen des Verlustes der Mutter umzugehen.

Es stellt sich die Frage, wie wir andere auffangen können in einer Krise? Gleich ob es Probleme mit den Kindern, dem Partner oder den Eltern, auch den Arbeitskollegen gibt. Ist es nur der Trost, oder auch andere Form der Hilfe?

Pierre
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich

Benutzeravatar
Staubkorn
Beiträge: 642
Registriert: Mittwoch 24. September 2008, 21:50

Re: Den anderen auffangen, selbst aufgefangen werden?

Beitrag von Staubkorn »

Lieber Pierre
Das ist individuell ganz unterschiedlich. Manchmal hilft ein Gespräch, ein Anruf, ein Brief, manchmal ein Spaziergang und manchmal ein gemeinsames Essen, oft auch viel mehr...aber viele haben dafür leider nicht mehr die Zeit...
Ein Altvater wurde gefragt: "Was ist Demut?"
Er antwortete: "Demut ist, wenn du einem Bruder vergibst, der gegen dich gesündigt hat, noch bevor er selbst zu dir kommt und dich um Vergebung bittet."

Nueva
Beiträge: 938
Registriert: Freitag 29. Juni 2007, 13:55
Wohnort: München

Re: Den anderen auffangen, selbst aufgefangen werden?

Beitrag von Nueva »

So pauschal lässt sich das nicht sagen. Hängt doch immer ganz konkret von der Situation ab.
Manchmal ist mit einem GEspräch, mit DASEIN geholfen, ein andermal mit Unterstützung bei Behördengängen oder gar it finanzieller Unterstützung , ein andermal wird rechtliche Hilfe gebraucht undundund

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Tagung "Liturgie & Psyche" in Heiligenkreuz

Beitrag von cantus planus »

War irgendjemand auf der Tagung "Liturgie & Psyche" im Stift Heiligenkreuz oder hat etwas davon gehört?

Hier ein schönes Video: http://www.gloria.tv/?media=27977
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Re: Tagung "Liturgie & Psyche" in Heiligenkreuz

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Nein, aber von Amor und Psyche hab’ ich mal gehört.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Re: Tagung "Liturgie & Psyche" in Heiligenkreuz

Beitrag von Niels »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Nein, aber von Amor und Psyche hab’ ich mal gehört.
:kugel:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Benutzeravatar
Granuaile
Beiträge: 780
Registriert: Freitag 5. Mai 2006, 11:31
Wohnort: Zürich

Re: Tagung "Liturgie & Psyche" in Heiligenkreuz

Beitrag von Granuaile »

Amor und Liturgie können viel miteinander zu tun haben, wenn die Gottesdienstbesucher spüren, dass der Liturg nicht einfach die Liturgie "abarbeitet", weil er eben gerade an diesem Abend oder Sonntag gemäss Einsatzplan dran ist, sondern dass er bei der Sache ist und bei der Gestaltung der Liturgie - soweit er Gestaltungsspielraum hat - auch an die Gemeinde denkt. Wenn der Liturg also die Gemeinde nicht nur formal, sondern auch emotional anspricht, ist dies ein Zeichen von Liebe.
Ich weiss über die Tagung nicht mehr, als der kurze Trailer hergibt. Ich vermute aber, dass es in diese Richtung geht: Ansprechen der Gottesdienstteilnehmer, Gemeinschaftsgefühl usw. Ein gut gestalteter Gottesdienst mit guter Predigt kann Kraft geben, also die Psyche stärken.

Tomek M
Beiträge: 184
Registriert: Mittwoch 11. Juni 2008, 19:51
Wohnort: Ruhrgebiet

Tochter Zion ?

Beitrag von Tomek M »

Wieso wird Jerusalem Tochter Zion genannt?
Wie kam es zu diesem Namen?
Was bedeutet dieser Name?

Inabikari
Beiträge: 400
Registriert: Montag 31. Juli 2006, 11:15
Wohnort: Mittelfranken

Re: Tochter Zion ?

Beitrag von Inabikari »


Benutzeravatar
Staubkorn
Beiträge: 642
Registriert: Mittwoch 24. September 2008, 21:50

Re: Tochter Zion ?

Beitrag von Staubkorn »

Lieber Tomek
(Übrigens schöner Name. Ich mag die Polen! ;) )
Hier eine interessantere Seite zu "Zion".
http://www.hagia-maria-sion.net/sion/zion.html

Viel Freunde beim lesen. :)
Liebe Grüße
Ein Altvater wurde gefragt: "Was ist Demut?"
Er antwortete: "Demut ist, wenn du einem Bruder vergibst, der gegen dich gesündigt hat, noch bevor er selbst zu dir kommt und dich um Vergebung bittet."

Maja
Beiträge: 393
Registriert: Montag 25. Dezember 2006, 12:56
Wohnort: Europa

Wo ist "Magnificat" hin?

Beitrag von Maja »

... Also das Monatsheft fürs Stundengebet. Hat sich das in "Te deum" verwandelt??? Falls nicht: Wo und wie kann man das Magnificat bestellen?
"Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin." 1 Kor 12

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: Wo ist "Magnificat" hin?

Beitrag von cantus planus »

Nein. "Te Deum" und "Magnificat" sind unterschiedliche Publikationen. Obwohl naturgemäß sehr ähnlich.

Vielleicht hilft dir dieser Link: http://www.magnificat.de
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Maja
Beiträge: 393
Registriert: Montag 25. Dezember 2006, 12:56
Wohnort: Europa

Re: Wo ist "Magnificat" hin?

Beitrag von Maja »

Oh, danke, wie [Punkt] Bis Anfang Juli wird es nun (gleich bestellt) wohl hoffentlich in meinem Briefkasten landen.

LG, Maja
"Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin." 1 Kor 12

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: Wo ist "Magnificat" hin?

Beitrag von cantus planus »

Gern geschehen. :)

Gute Andacht!
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Asperges1976
Beiträge: 203
Registriert: Freitag 16. März 2007, 14:13
Wohnort: Bistum Trier

Paulinische Kapelle

Beitrag von Asperges1976 »

http://www.oecumene.radiovaticana.org/t ... p?c=298887

Da ich die Kapelle nur so vom Hörensagen kenne eine Frage:

Weiß jemand wie sie früher aussah bzw. jetzt aussieht?

Gibt es Bilder?

michaelis
Beiträge: 1307
Registriert: Montag 25. April 2005, 20:47
Wohnort: Erzbistum Köln

Re: Paulinische Kapelle

Beitrag von michaelis »

Asperges1976 hat geschrieben:Gibt es Bilder?
Sie fragen - NLM antwortet.

Benutzeravatar
anneke6
Beiträge: 8493
Registriert: Montag 19. September 2005, 12:27

Re: Wo ist "Magnificat" hin?

Beitrag von anneke6 »

:D Ich dachte, Du meintest die Userin, die ich vergrault habe…
???

Benutzeravatar
ad-fontes
Beiträge: 9523
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 12:34

Göttliches Recht - Kirchliche Ordnung

Beitrag von ad-fontes »

Gibt es irgendwo eine Synopse, die die Dinge göttlichen Rechts und die, die der kirchlichen Ordnung (Disziplin) zuzuzählen sind, einander gegenüberstellt bzw. auflistet?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

Benutzeravatar
ad-fontes
Beiträge: 9523
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 12:34

Re: Göttliches Recht - Kirchliche Ordnung

Beitrag von ad-fontes »

Oder könnten wir hier eine solche Zusammenschau zusammentragen?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Göttliches Recht - Kirchliche Ordnung

Beitrag von taddeo »

Dann könnte man vielleicht mal einen Anfang machen mit dem betreffenden Artikel in der Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B6ttliches_Recht

Der listet (fast erstaunlich) ziemlich präzise die Begriffsbestimmungen und auch schon einige wichtige Teilaspekte auf.

Raimund J.
Beiträge: 6092
Registriert: Dienstag 3. April 2007, 09:33

Wieviel Macht hat ein Bischof?

Beitrag von Raimund J. »

Gibt es "mächtige" Bischöfe? Ist ein Bischof tatsächlich Herr in seinem Bistum oder wird er nur von Termin zu Termin gehetzt?
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

Benutzeravatar
Maurus
Beiträge: 6813
Registriert: Donnerstag 2. März 2006, 12:56
Wohnort: Kurmainz

Re: Wieviel Macht hat ein Bischof?

Beitrag von Maurus »

Raimund Josef H. hat geschrieben:Gibt es "mächtige" Bischöfe? Ist ein Bischof tatsächlich Herr in seinem Bistum oder wird er nur von Termin zu Termin gehetzt?
Das hängt durchaus vom Bischof ab. Der Bischof ist Dienstherr der Hauptamtlichen, er hat formal also eine große tatsächliche Macht. Doch natürlich ist es auch hier so wie bei den Schülern und dem Lehrer: Man guckt sich aus, was man sich "bei dem" so alles erlauben kann. Greift der Bischof nicht frühzeitig ein, so tanzt man ihm bald auf dem Kopf herum. Ein Bischof sollte daher sofort bei Amtsantritt von seiner Autorität Gebrauch machen. Das kann durchaus mal böses Blut geben, aber die Leute wissen dann Bescheid. Kommt also ein Pfarrer und sagt: Herr Bischof, wenn das nicht so und so läuft, dann gehe ich, so muss er sagen: Geh! Dann kommt keiner mehr. Sagt er aber: Ok, ok, machen Sie, wie Sie meinen, dann kommen die anderen auch noch.

Ein schmaler Grat, aber ein Bischof muss ihn beschreiten können. Es sei denn natürlich, er will gar nicht führen. Dann ist es egal. Aber im Bistum sieht es dann auch entsprechend aus.

new
Beiträge: 343
Registriert: Montag 9. April 2007, 19:13
Wohnort: Bistum Chur

Re: Wieviel Macht hat ein Bischof?

Beitrag von new »

Ausser in der Schweiz. Da hat ein Bischof noch weniger Macht, weil die Priester etc. von der Staatskirche bezahlt werden denen vorsichtshalber auch praktisch alle Kirchen gehören

GeorgBln
Beiträge: 112
Registriert: Mittwoch 8. Juli 2009, 23:34

Katholische Kirche in Frankreich

Beitrag von GeorgBln »

Mich interessiert die Situation der katholischen Kirche in Frankreich. (Es kann sein, dass das bereits hier im Forum behandelt wurde, aber ich habe nichts gefunden.)

Wie stellt sich die Kirche heute in Frankreich dar? Ist sie eher konservativ oder eher "progressiv"?

Ich habe gehört, dass auch dort die Kirchengemeinden um ihr Überleben kämpfen müssen, aber die Klöster sollen ja teilweise blühende spirituelle Inseln sein, voll mit jungen Besuchern.

Auch gibt es ja in Frankreich keine Kirchensteuer wie in Deutschland, was wohl zur Folge hat, dass die Pfarrer ein sehr niedriges Gehalt bekommen (unter 1000 Euro). Dies ist in meinen Augen aber durchaus etwas, das die Kirche glaubwürdig macht.

Typisch für die französische katholische Kirche sollen auch die vielen charismatischen Gruppen sein, die nach dem Vobild amerikanischer Evangelikaler auf der Straße die Menschen anpredigen. (In meinen Augen eine bedenkliche Entwicklung!).

Hat jemand in Frankreich gelebt und kann etwas aus persönlicher Erfahrung berichten?

Ralf

Re: Katholische Kirche in Frankreich

Beitrag von Ralf »

Meine Erfahrung gründen nur auf eine einwöchige Pilgerreise mit Aufenthalt in mehreren Gemeinden und Gesprächen mit Priestern dort.

Damals schrieb ich in meinem Blog (vor fast 6 Jahren):
Die “erste Tochter der Kirche” wurde sie einst genannt, die katholische Kirche in Frankreich. Heute gehören die großen Kathedralen dem Staat, sonstige Kirchen den örtlichen Gemeinden (also nicht den Pfarrgemeinden) und, selbst im Burgund erlebt, verstauben und verfallen stark. Der sonntägliche Messbesuch liegt auch in den ländlichen Gebieten bei unter 5% der Getauften (welche etwas über die Hälfte der Bevölkerung ausmachen), viele Gemeinden werden von Laiengremien, die der Bischof ernennt, geführt und von einem für mehrere Gemeinden zuständigen (und oft älterem) Priester koordiniert, oder wie diese selbst sagten, moderiert. Ein Ortspfarrer erhält ein Gehalt von rund 500 Euro / Monat, dafür übernimmt die Gemeinde o. der Landkreis die Kosten für Miete (Pfarrhaus), Nebenkosten und Telefon. Ein Ortspfarrer arbeitete nebenberuflich und freiwillig als Kuchenverkäufer auf dem Markt. Eine Kirchensteuer gibt es nicht, die Kirche ist arm. Das ist die eine Seite.

Lebendige Ordensgemeinschaften (trotz Nachwuchsmangel der großen Orden), Franziskaner, die wie in frühesten Zeiten ohne Geld und ohne solches anzunehmen durch die Gegend ziehen und durch ihr Leben predigen ohne große Worte (das mit tollen Erfahrungen), über 800 Klarissen landesweit, neue mönchische Ordensgemeinschaften wie die von Jerusalem (s. Eintrag vom 12.08.), die stark an Zahl zunehmen, mehrere hundert Einsiedler im ganzen Land verstreut, das Priesterseminar in Paris ist voll (die theolog. Ausbildung erfolgt nicht an einer staatl. Uni in Paris), weitaus mehr Erwachsenentaufen als in Deutschland bei geringerer Bevölkerungszahl, viele Klöster als spirituelle Zentren und Eintrittspforte in die herrliche Welt des Glaubens… Das ist die andere.

Was mag davon Zukunft werden für die Kirche in Deutschland?

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: Katholische Kirche in Frankreich

Beitrag von cantus planus »

Ich glaube, ich erzählte schon einmal die Geschichte, wie man in Rom erleben konnte, dass zwei deutsche Kardinäle hinterm Petersdom mit ihren Limousinen und Chauffeur vorfuhren. Danach kam ein winziger Renault, in dessen Fonds sich drei französische Kardinäle quetschten. Das Bild spricht für sich.

Wirtschaftlich ist die Lage der französischen Kirche katastrophal. Die Kirchen in der Stadt werden leidlich gepflegt, die Orgeln sind weitestgehend heruntergekommen - sogar Sacré-Coeur in Paris ist kaum noch spielbar. Aber es gibt die Gegenseite: wir bewundern das sagenhafte Können französischer Organisten, wir bewundern die aufblühenden neuen Gemeinschaften, die kleinen lebendigen Ortsgemeinden, Pfarrer, die nicht über Bination jammern, sondern abends nach ihrem Einkommensjob (sic!) noch bereitwillig Beichte hören und die Messe feiern. Vieles mehr wäre anzufügen.

Fakt ist: ich wollte nicht tauschen. Fakt ist auch: in nicht einmal zwanzig Jahren sind wir genau da - und werden uns noch freuen, wenn uns der Staats wenigstens ein paar Kirchen abnimmt, damit sie erhalten bleiben. Wirtschaftlich kommen schwere Zeiten. Ich selbst bin gerade dabei, ein paar neue Standbeine zu suchen. Aber spirituell kann es nicht schlimmer werden, als es jetzt schon ist.

Gerne erzähle ich davon - und habe es hier im Forum auch schon getan - dass ich die lebendigsten, schönsten und liturgisch vorbildlichsten Gottesdienste in Frankreich erleben durfte. Neben viel Schatten sehe ich auch viel Licht in der französischen Kirche. Und es macht mir Mut für die Zukunft bei uns.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Gesperrt Vorheriges ThemaNächstes Thema