Zweifel und Glaubenskrisen

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Epiklese
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Zweifel und Glaubenskrisen

Beitrag von Epiklese »

Wie geht ihr eigentlich mit Glaubenskrisen und Zweifeln um?
Ich kann mir jedenfalls kaum vorstellen, daß ein Christ immer und völlig verschont davon bleibt. Selbst unser Hl. Vater hat in seiner recht frühen "Einführung in das Christentum" geschrieben: "Wie es dem Glaubenden geschieht, das er vom Salzwasser des Zweifels gewürgt wird, das ihm der Ozean fortwährend in den Mund spült, so gibt es auch den Zweifel des Ungläubigen an seiner Ungläubigkeit. (...) Der Glaubende wie der Ungläubige haben, jeder auf seine Weise, am Zweifel und am Glauben Anteil, wenn sie sich nicht vor sich selbst verbergen und vor der Wahrheit ihres Seins."
Allerdings galt das Buch ja auch als aufrührerisch und der Fellay meinte gar, es stecke "voller Häresien" und sei "viel schlimmer", als alles, was Luther geschrieben habe. :roll:

Wie auch immer. Ich selber jedenfalls bin ja erst langsam vom "Glauben an den Glauben" wirklich auch zum Glauben an Gott selbst gekommen, und kann nichts wirklich Interessantes dazu beitragen. Sinngemäß schreibt Dostojevski irgendwo, daß er trotzallem noch ein Kind seiner Zeit sei, und geplagt sei vom Zweifel. Nur manchmal, so sagt er, schenke ihm Gott Momente der Ruhe, des Glaubens - der Hoffnung und der Liebe, sodaß er ausharren könne und sich trotzallem doch bestätigt fühle. Ähnlich geht es mir. Phasen, in denen ich sehr gläubig war und fromm, haben sich immer abgewechselt mit recht düsteren Zeiten, in denen ich "vom Salzwasser des Zweifels gewürgt" wurde, und nur wenig Lust hatte, zu leben. (Das klingt wohl depressiver, als es ist, aber überspitzt gesagt gibt es für mich letztlich nur die Alternative zwischen Ratzinger und Houellebecq, doch das wäre wieder ein anderes Thema.)
Insofern war mir der Kirchgang, das Stundengebet, die regelmäßige Lektüre der hl. Schrift, überhaupt: das Ritual, die Struktur und die Regelmäßigkeit, immer auch die Möglichkeit, Brücken zu bauen, dank derer ich von einer "Phase" des Glaubens zur nächsten gehen konnte, um die Abgründe des Zweifels halt zu über-brücken, und um langsam zu wachsen im und in dem Glauben.

Naja. Vielleicht hat ja der eine oder andere Lust, dazu etwas zu schreiben, und kann interessantere Lebenserfahrungen beitragen. ;)

Edit: Lesenswert wäre natürlich, wodurch sich diese Krisen eingestellt haben. Ob es zum Beispiel, wie bei mir, "um alles oder nichts" ging, oder ob es konkreter bezogen war auf bestimmte Aspekte des Lehramts u.dgl. Etc. pp.
Zuletzt geändert von Epiklese am Freitag 20. November 2009, 22:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Nassos
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Re: Zweifel und Glaubenskrisen

Beitrag von Nassos »

Von Zeit zu Zeit stellen die gefallenen Existenzen ihre Macht unter Beweis.

Ich habe nichts von Dostojewski gelesen. Wenn der Schwächeanfall vorbei ist, dann ist mir nach dem Jesusgebet zumute. Es wirkt wie klares Wasser nach 1000 Jahren Wüstendurst.
Wenn es denn liturgische Gesänge sind, breche ich in Weinen aus.

Na ja.

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Christ86
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Re: Zweifel und Glaubenskrisen

Beitrag von Christ86 »

Epiklese, ich mag deine Beiträge sehr :) Ich hatte selbst auch schon so einige Glaubenskrisen, meist hervorgerufen durch die historisch-kritsche Exegese und die daraus resultierenden Aussagen von Priestern. Das ist doch ungeheuerlich, diese Leugnung der Wahrheit. Das kann man doch nicht tun :nein:

Ich gehöre aber nicht der römisch-katholischen Kirche, sondern der altkatholischen Kirche an - so stehen wir wohl vor anderen Problemen.
Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104

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overkott
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Re: Zweifel und Glaubenskrisen

Beitrag von overkott »

Wenn du wirklich zweifelst, solltest du dich an den hl. Paulus halten, der seinen Glauben gewechselt hat. Für jetzt gelten Vertrauen, Hoffnung, Liebe, diese drei. Manchmal hälst du die alten Texte, um zu wissen, wovon du dich eigentlich abwenden willst, um irgendwann in den Texten zu entdecken, dass du dir selbst in deiner Mitte immer gleich geblieben bist.

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cantus planus
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Re: Zweifel und Glaubenskrisen

Beitrag von cantus planus »

overkott hat geschrieben:Wenn du wirklich zweifelst, solltest du dich an den hl. Paulus halten, der seinen Glauben gewechselt hat.
Wenn man bei jedem Zweifel den Glauben wechselt, ist man ein Fall für den Psychiater, nicht für den Hl. Paulus.
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overkott
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Re: Zweifel und Glaubenskrisen

Beitrag von overkott »

cantus planus hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Wenn du wirklich zweifelst, solltest du dich an den hl. Paulus halten, der seinen Glauben gewechselt hat.
Wenn man bei jedem Zweifel den Glauben wechselt, ist man ein Fall für den Psychiater, nicht für den Hl. Paulus.
Cantus, du sagst es.

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cantus planus
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Re: Zweifel und Glaubenskrisen

Beitrag von cantus planus »

Glaubenskrisen und -zweifel müssen zunächst einmal akzeptiert werden. Die tauchen immer mal auf. Man weiss ja, dass gerade die größten Heiligen teilweise heftigen Zweifeln ausgesetzt waren. Man muss sich bewusst machen, dass der Zweifel von Gott entfernt, und sich fragen, wem daran gelegen sein könnte. Oft hilft das Studium der Psalmen. Hier zeigt sich Zweifel, Wut und Angst neben tiefem Gottvertrauen. Man kann dem Herrn seinen Unglauben darbringen, und um Erleuchtung und Hilfe bitten. Gott wird durch den Zweifel nicht kleiner.
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overkott
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Re: Zweifel und Glaubenskrisen

Beitrag von overkott »

Christus oder Gott - dass ist die Mitte des Zweifels. Im Zweifel Christus.

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cantus planus
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Re: Zweifel und Glaubenskrisen

Beitrag von cantus planus »

Wie meinst du das?
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overkott
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Re: Zweifel und Glaubenskrisen

Beitrag von overkott »

Ich meine, dass in Christus doch sowieso alles eins geworden ist.

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Marion
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Re: Zweifel und Glaubenskrisen

Beitrag von Marion »

Christ86 hat geschrieben:Epiklese, ich mag deine Beiträge sehr :) Ich hatte selbst auch schon so einige Glaubenskrisen, meist hervorgerufen durch die historisch-kritsche Exegese und die daraus resultierenden Aussagen von Priestern. Das ist doch ungeheuerlich, diese Leugnung der Wahrheit. Das kann man doch nicht tun :nein:

Ich gehöre aber nicht der römisch-katholischen Kirche, sondern der altkatholischen Kirche an - so stehen wir wohl vor anderen Problemen.
Das ist kein Glaubenszweifel sondern ein (Ver)zweifeln an der Menschheit, speziell an den Aposteln.
Glaubenszweifel geht in Richtung wenn man sich frägt - gibts Gott wirklich oder bilde ich es mir nur ein? Liebt er auch mich oder hat er mich verlassen? Glaub ich überhaupt was wahr ist oder bin ich von jemandem hinters Licht geführt worden. Oder fehlendes Vertrauen in Gott, wenn einem z.b. Gedanken kommen wie, ich fänds besser, wenn Gott das so und so macht und nicht so wie er es offenbart hat ...
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overkott
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Re: Zweifel und Glaubenskrisen

Beitrag von overkott »

Marion hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben:Epiklese, ich mag deine Beiträge sehr :) Ich hatte selbst auch schon so einige Glaubenskrisen, meist hervorgerufen durch die historisch-kritsche Exegese und die daraus resultierenden Aussagen von Priestern. Das ist doch ungeheuerlich, diese Leugnung der Wahrheit. Das kann man doch nicht tun :nein:

Ich gehöre aber nicht der römisch-katholischen Kirche, sondern der altkatholischen Kirche an - so stehen wir wohl vor anderen Problemen.
Das ist kein Glaubenszweifel sondern ein (Ver)zweifeln an der Menschheit, speziell an den Aposteln.
Glaubenszweifel geht in Richtung wenn man sich frägt - gibts Gott wirklich oder bilde ich es mir nur ein? Liebt er auch mich oder hat er mich verlassen? Glaub ich überhaupt was wahr ist oder bin ich von jemandem hinters Licht geführt worden. Oder fehlendes Vertrauen in Gott, wenn einem z.b. Gedanken kommen wie, ich fänds besser, wenn Gott das so und so macht und nicht so wie er es offenbart hat ...
Gottesliebe zeigt sich in der Erfüllung des Gesetzes. Zweifel ist also die Frage nach nicht erkannter Nächstenliebe. Alles andere ist religiös verbrämte Eigenliebe mit einem deutlichen Zug nach hinten.

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Marion
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Re: Zweifel und Glaubenskrisen

Beitrag von Marion »

overkott hat geschrieben: Gottesliebe zeigt sich in der Erfüllung des Gesetzes. Zweifel ist also die Frage nach nicht erkannter Nächstenliebe.
Ich verstehe dich nicht, wie schließt du von dem einen auf das andere. Was haben die beiden Sachen miteinander zutun?
Und wie kann man nach was fragen was man nicht erkannt hat?

Ich verstehe hier wirklich nur Bahnhof :(
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Kai
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Re: Zweifel und Glaubenskrisen

Beitrag von Kai »

Epiklese hat geschrieben:Ich selber jedenfalls bin ja erst langsam vom "Glauben an den Glauben" wirklich auch zum Glauben an Gott selbst gekommen...
Tschuldigung, dass ich keine Antwort beitrage(n kann), sondern ein Gegenfrage stelle:

Das obige Zitat von Dir hat meine Neugierde geweckt. Was meinst Du damit, Glauben an den Glauben?
"We have feminized the Church so much that it is not attractive to men."
(Eric Sammons)

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Epiklese
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Re: Zweifel und Glaubenskrisen

Beitrag von Epiklese »

Kai hat geschrieben:
Epiklese hat geschrieben:Ich selber jedenfalls bin ja erst langsam vom "Glauben an den Glauben" wirklich auch zum Glauben an Gott selbst gekommen...
Tschuldigung, dass ich keine Antwort beitrage(n kann), sondern ein Gegenfrage stelle:

Das obige Zitat von Dir hat meine Neugierde geweckt. Was meinst Du damit, Glauben an den Glauben?
Das ist ein sehr weites Feld. Aber in erster Linie meine ich damit den Glauben an den gesellschaftspolitischen Nutzen des Glaubens. In der Regel läuft dies auf eine funktionalistische Vereinnahmung der Religion hinaus. Also auf einen zurechtgestutzten Glauben, der mißbraucht werden soll, um unchristliche Zustände nicht nur erträglicher zu machen, sondern diese am Leben zu erhalten.
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Kai
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Re: Zweifel und Glaubenskrisen

Beitrag von Kai »

Verstehe ich Dich richtig, Du sahst den Glauben also als nützliches psychologisches und gesellschaftliches Werkzeug, unabhängig vom Wahrheitsgehalt? Sozusagen als Manipulationsinstrument für die Masse. Nur allgemein oder auch für Dich konkret? Falls ja: Wie hast Du das denn gemacht, die erwünschten/erhofften Effekte des Glaubens zu nutzen ohne selbst von dessen Wahrheit überzeugt zu sein?

Ich erinnere mich noch, wie ich vor ca. 7 Jahren zu einem Arbeitskollegen, der sich im persönlichen Gespräch als Katholik "geoutet" hatte, sagte, ich würde gerne so glauben können wie er (denn aus seiner Erzähling strahlte was raus, das mich neidisch machte), nur könne ich es nicht. (Etwa ein Jahr später konnte ich es dann doch.)

Deswegen meine Neugier und mein Nachbohren, ich würde gerne verstehen, wie Du das anscheinend anders hinbekommen hast. Falls ich Dich nicht falsch verstanden habe und Du den Glauben doch nur als Tool für andere Leute betrachtet hast, Marke Opium für das Volk, Dich selbst aber davon ausgenommen hast. Also nicht "Glauben an den Glauben", sondern mehr überzeugt sein von der Nützlichkeit des Glaubens.
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ad-fontes
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Re: Zweifel und Glaubenskrisen

Beitrag von ad-fontes »

Ist es nicht bereits eine Instrumentalisierung des Glaubens, wenn seine Funktion dadurch gekennzeichnet sei, daß der Glaube den Menschen "einen Halt gebe"?
(Ich habe dies seit Jahren immer wieder gelesen und gehört; aber ohne es per se falsch zu finden, finde ich es noch heute komisch / befremdlich.)
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Marion
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Re: Zweifel und Glaubenskrisen

Beitrag von Marion »

ad-fontes hat geschrieben:Ist es nicht bereits eine Instrumentalisierung des Glaubens, wenn seine Funktion dadurch gekennzeichnet sei, daß der Glaube den Menschen "einen Halt gebe"?
(Ich habe dies seit Jahren immer wieder gelesen und gehört; aber ohne es per se falsch zu finden, finde ich es noch heute komisch / befremdlich.)
Ja, das finde ich auch - oft hört man auch: Bleib bei deinem Glauben, wenn er dir gut tut. Ich fühle mich bei solchen Antworten nicht ernst genommen. Es scheint mir wie wenn ein Psychiater (ein Sichauskenner) zu seinem unheilbaren Kranken (einem der es eh nie blicken wird) spricht.
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Nassos
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Re: Zweifel und Glaubenskrisen

Beitrag von Nassos »

Zweifel sind in Ordnung. Das Hinfallen ist seit dem Fall gegeben.
Auf das Aufstehen kommt es an.

Herr behüte uns vor den Zuflüsterungen des Widersachers und gib uns die Kraft, auf Deinem Weg, dem Weg der Erlösung zu bleiben. Alles andere liegt an uns.
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ad-fontes
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Re: Zweifel und Glaubenskrisen

Beitrag von ad-fontes »

Marion hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:Ist es nicht bereits eine Instrumentalisierung des Glaubens, wenn seine Funktion dadurch gekennzeichnet sei, daß der Glaube den Menschen "einen Halt gebe"?
(Ich habe dies seit Jahren immer wieder gelesen und gehört; aber ohne es per se falsch zu finden, finde ich es noch heute komisch / befremdlich.)
Ja, das finde ich auch - oft hört man auch: Bleib bei deinem Glauben, wenn er dir gut tut. Ich fühle mich bei solchen Antworten nicht ernst genommen. Es scheint mir wie wenn ein Psychiater (ein Sichauskenner) zu seinem unheilbaren Kranken (einem der es eh nie blicken wird) spricht.
Ja, genau: es setzt die (stillschweigende) Annahme voraus, ein "vitaler" Mensch brauche so etwas nicht.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Melody
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Re: Zweifel und Glaubenskrisen

Beitrag von Melody »

Interessant, dass es hier für fast alles einen Thread gibt, auch wenn die meisten nach ein paar Beiträgen bereits wieder eingeschlafen sind... :blinker:


Wie geht Ihr mit Glaubenszweifeln um?
Oder habt Ihr nie welche?

Irgendwie scheint es mir ein Tabuthema zu sein, und ich weiß nicht, ob man über sowas überhaupt ehrlich schreiben soll, aber auf der anderen Seite denke ich immer, wenn man nicht darüber spricht, dann wissen andere auch nicht, dass sie mit ihren Problemen keineswegs alleine dastehen.

Mich hatte es jedenfalls vorhin doch mal wieder einigermaßen heftig erwischt, als ich ein paar Stunden in der Freitagsanbetung saß. Plötzlich dachte ich, "ich glaube doch überhaupt nicht an Gott". Und die Gedanken drängten sich vor alles andere.

Kurz darauf fiel mir ein, dass es mir ganz exakt vor einem Jahr auch schon mal so ging. Durch diesen "Unfug" hatte ich mir vor einem Jahr meine ersten ignatianischen Exerzitien ein wenig ruiniert...

Mein Verstand versucht sich zu sagen, dass das nur Anfechtungen sind, dass ich treu bleiben muss, auch wenn ich nichts (mehr) spüre, dass es mir einfach nur nicht gut geht und ich mich insgesamt im Leben einsam und verlassen fühle, aber irgendwie habe ich doch Angst, ob ich nicht im tiefsten Innern ein Atheist sein könnte und mir nur was vormache und Glauben "spiele".

Ich weiß grad gar nichts mehr.
Ich hab Angst.
Ich will ja glauben.
Aber manchmal denke ich, ich kann das einfach alles nicht. :traurigtaps:

Nach meiner Konversion schien alles so leicht zu sein und meine Beziehung zu Christus so eng... ca. drei Jahre ging alles gut... aber nachdem ich mich damals wieder etwas gelöst hatte, ist so vieles kaputtgegangen. Rein äußerlich ist seit Ende 2010 wieder alles wie vorher. Aber innerlich will es nicht funktionieren.
Da ist einfach nur Leere.
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

Paul Heliosch
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Re: Zweifel und Glaubenskrisen

Beitrag von Paul Heliosch »

Als ich ein kleiner Junge war, hat mir ganz besonders Schokoladenpudding geschmeckt

...und ich dachte, dass es das höchste sei...

...bis mir die Milchzähne ausgefallen sind!

...Es hat eine Weile gebraucht bis der Schmerz über ihren Verlust überwunden war...

...heute bin ich froh, dass ich ALLES essen kann...

...aber nicht alles tut mir gut...

...irgendwann begriff ich; ich muss das nicht essen - ich kann, wenn ich will...

...die Freiheit, sich für das zu entscheiden, was mir gut tut,...

... bedarf einer gewissen Pädagogik...

...die uns unser Herr Jesus angedeihen lässt...

Paul Heliosch
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Re: Zweifel und Glaubenskrisen

Beitrag von Paul Heliosch »

(es geht um den guten Willen, ...wie du so schön sagst: "Ich will ja glauben!"...genau darauf kommt es an!)

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ChrisCross
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Re: Zweifel und Glaubenskrisen

Beitrag von ChrisCross »

Liebe Melody,

der Zweifel dürfte wohl uns allen bekannt sein. Es ist nur immer die Frage, und auch ich habe lange gebraucht, um zu verstehen, wie man damit umgeht. Mir selbst hat sich dieser Knoten gelöst, als ich erkannt habe, dass ich wirklich nicht von mir aus glauben kann. Der Glaube übersteigt in seiner unermesslichen Wahrheit eben den menschlichen Geist, der ohnehin schon durch die Ursünde geschwächt ist. Insofern hast du völlig recht, wenn du schreibst, du könnest nicht glauben. Der einzige, der dir zum Glauben helfen kann, ist der Herr mit seiner Gnade im Überfluß. Nur durch ihn sind wir fähig, den Glauben zu haben und zu behlaten. Ich persönlich stelle mir das immer wie die Gravitation vor: Der menschliche Geist ist klein und geschwächt und wie der Stein strebt er nach unten und wird auch fallen, wenn ihn niemand auf der rechten Höhe hält, wie es Gott in seiner Gnade mit dem Glauben tut.
Sicher darfst du dir aber sein, dass der Herr dies nicht ganz ohne Grund tut. Mir zum Beispiel hat er dadurch erst seine Gnade in Fülle gezeigt und zugleich mich auf meine Niedrigkeit zurückgewiesen, damit ich mich nicht überhebe und mich als Grund des Glaubens und damit auch mit Pelagius als Grund meiner Erlösung sehe. Nun weiß ich natürlich nicht, wie das bei dir ausschaut, aber ganz sinnlos lässt der Herr das nicht geschehen. Vielleicht mangelt es ja auch dir noch an dieser Erkenntnis, die erst erkannt, einmal wirklich bewegend sein wird.
Übrigens kannst du dir schon sicher sein, dass der Herr dich nicht ganz seiner Gnade "beraubt" hat, ist es dir doch immernoch gegeben, zu erkennen, wie nötig du den Glauben hast. Ich würde dir empfehlen, je wie es dir beliebt, einmal aufbauende Lektüre von Kirchenvätern und Kirchenlehrern zu lesen, oder auch den ein oder anderen Konversionsbericht, der uns so deutlich zeigt, dass erst Gott ruft und wir nur wegen seines Rufes auf ihn antworten können. Vielleicht wiederhole ich mich, aber insbesondere Augustinus' Bekenntnisse dürften dir sehr deutlich das Walten Gottes im Verborgenen so deutlich zeigen, dass sich auch für dich selbst einiges im göttlichen Licht erklärt. Und sicher ist auch das ein oder andere Gebet um Glauben zu Gott und seinen Heiligen da sicher sinnvoll. Die Gottesmutter hat sich bisher immer wieder als besondere Helferin gezeigt. Und wenn es ganz schlimm wird, liest du dir eben Berichte von Wundern durch, die auch noch heute leicht prüfbar sind und standhalten. Auch nur eines davon spült oft schon den Zweifel fort.

Gruß
ChrisCross
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1

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Reinhard
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Re: Zweifel und Glaubenskrisen

Beitrag von Reinhard »

Melody hat geschrieben:Wie geht Ihr mit Glaubenszweifeln um?
Oder habt Ihr nie welche?
....
Mich hatte es jedenfalls vorhin doch mal wieder einigermaßen heftig erwischt, als ich ein paar Stunden in der Freitagsanbetung saß. Plötzlich dachte ich, "ich glaube doch überhaupt nicht an Gott". Und die Gedanken drängten sich vor alles andere.

Kurz darauf fiel mir ein, dass es mir ganz exakt vor einem Jahr auch schon mal so ging. Durch diesen "Unfug" hatte ich mir vor einem Jahr meine ersten ignatianischen Exerzitien ein wenig ruiniert...
Ooooch ja, mit Deinen Zweifeln und Tiefen stehst Du überhaupt nicht alleine da ....
der Hl. Ignatius hat geschrieben:Ich nenne Trostlosigkeit alles, was zur dritten Regel in Gegensatz steht, als da ist: Verfinsterung der Seele, Verwirrung in ihr, Hinneigung zu den niedrigen und erdhaften Dingen, Unruhe verschiedener Getriebenheiten und Anfechtungen, die zum Mangel an Glauben, an Hoffnung, an Liebe bewegen, wobei sich die Seele ganz träg, lau, traurig findet und wie getrennt von ihrem Schöpfer und Herrn. Denn wie der Trost das Gegenteil der Trostlosigkeit ist, so sind auch die Gedanken, die der Trostlosigkeit entspringen, entgegengesetzt den Gedanken, die aus dem Trost entstehen.
Selbst ihm als Heiligem ging es nicht viel anders ! (von daher gibt es für Dich durchaus noch Hoffnung ! :blinker: )

Gerade in der Anbetung heule ich mich (durchaus im wahrsten Sinn des Wortes !) manchmal vor Gott aus, wenn das nötig ist. Denn dort gehört doch der Zweifel mit dem ganze Spektrum an Gefühlen hin: zu Ihm.
Er liebt Dich schließlich so, wie Du bist (ohne jede Vorbedingung !!). - Da sind die paar Gefühlswirren doch nicht das Problem. Ich glaube, unser Herr Jesus hat das Menschsein mit all seinen Abgründen auch deshalb durchgemacht, damit Er uns besser verstehen kann. (wie hätte Gott sonst wirklich nachfühlen können, wie das so ist, als Mensch ?)
Gott verträgt es sehr gut, wenn wir uns vor ihm einfach offen hinschmeißen. Vielleicht sind das sogar unsere ehrlichsten Momente, wenn wir einfach so, mit unserem ganzen Elend, vor Ihm sind. (Deshalb ist ein Tief in den Exerzitien eher heilsam als störend)
Heul Dich ruhig aus, schmeiß Ihm Deine Zweifel und alles "an den Kopf" - und lass Dich überraschen, wie Er antwortet !

Du kannst ja Psalm 102 mitnehmen vor Gott:
Versengt wie Gras und verdorrt ist mein Herz, / sodass ich vergessen habe, mein Brot zu essen.
Vor lauter Stöhnen und Schreien / bin ich nur noch Haut und Knochen.
Ich bin wie eine Dohle in der Wüste, / wie eine Eule in öden Ruinen.
Ich liege wach und ich klage / wie ein einsamer Vogel auf dem Dach.Versengt wie Gras und verdorrt ist mein Herz, / sodass ich vergessen habe, mein Brot zu essen.


Ich bete für Dich.

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Christoph95
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Re: Zweifel und Glaubenskrisen

Beitrag von Christoph95 »

Ich denke im Grunde muss man sich im Zweifeln die Frage stellen, warum man eigentlich da steht wo man ist, warum man das glaubt, was man glaubt. D.h. also zu sagen: Ich habe ja eine Beziehung zu Christus, auch wenn sie - was in allen Beziehungen vor kommt - gerade nicht auf ihrem Höhepunkte ist.

Ich hatte z.B. vor einiger Zeit einen sehr starken Moment des Zweifels. Ich war irgendwie auf einer SELK-Seite (ich wollte irgendwas nachgucken, weiß aber nicht mehr was) und sah, dass eine Kirche die ich schon oft von außen gesehen hatte eine SELK Kirche ist. Ungeplant fuhr ich da zufällig mal lang. Mir kamen Zweifel: ist die Katholische Kirche die Kirche Jesu Christi? Es war ein sehr starker Zweifel. Mir fiel keine Argument ein, dass meinen aktuellen Zweifel hätte überwinden können. Aber nach einiger Zeit hörte es auf.

Was ich regelmäßig mache (schon seit vielen Jahren) ist eine der schönsten Bibelstellen zu beten: Herr ich glaube, hilf meinem Unglauben
„Herr, erneuere deine Kirche und fang bei mir an!“ Sl. John Henry Newman

Pilgerer
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Re: Zweifel und Glaubenskrisen

Beitrag von Pilgerer »

Reinhard hat geschrieben:Gerade in der Anbetung heule ich mich (durchaus im wahrsten Sinn des Wortes !) manchmal vor Gott aus, wenn das nötig ist. Denn dort gehört doch der Zweifel mit dem ganze Spektrum an Gefühlen hin: zu Ihm.
Gott kennt ohnehin das Innerste des Menschen. Warum sollte also jemand seine inneren Gedanken oder Zweifel vor Gott verbergen? Vielmehr öffnet ein offenes Herz auch Gott die Möglichkeit, einzutreten und es neu an Ihn zu binden.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

Raphaela
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Re: Zweifel und Glaubenskrisen

Beitrag von Raphaela »

Melody hat geschrieben:Interessant, dass es hier für fast alles einen Thread gibt, auch wenn die meisten nach ein paar Beiträgen bereits wieder eingeschlafen sind... :blinker:
Wie geht Ihr mit Glaubenszweifeln um?
Oder habt Ihr nie welche?
Ich denke, jeder Mensch hat Glaubenszweifel, immer wieder mal. - Ich bespreche diese mit meinem geistlichen Begleiter.
Zuletzt geändert von Raphaela am Sonntag 8. Juli 2012, 17:45, insgesamt 1-mal geändert.
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

Vir Probatus
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Re: Zweifel und Glaubenskrisen

Beitrag von Vir Probatus »

taddeo hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben:Das mit der Frau kann ich mir aus dem 6. Gebot herleiten, das mit der Sahnetorte wüsste ich nicht.
Wer im Kleinen [= kirchliche Fastengebot] treu ist, wird auch im Großen [= Dekalog] treu sein.
Wenn man in kleinen Denkmustern denkt, mag das so sein. Wenn man aber über den Tellerrand blicken kann, ist es anders.
(Dann ist es so wie mit der Fischdelikatesse am Freitag).
Zuletzt geändert von Vir Probatus am Sonntag 8. Juli 2012, 22:50, insgesamt 1-mal geändert.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

gottsucherin
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Re: Zweifel und Glaubenskrisen

Beitrag von gottsucherin »

Ich denke, jeder Mensch hat Glaubenszweifel, immer wieder mal. - Ich bespreche diese mit meinem geistlichen Begleiter.[
Und wie finde ich einen guten geistlichen Begleiter? Ich weiß, irgendwo gibt es hier einen Thread dazu.
Viel interessanter ist für mich, wie schaffe ich die Balance zwischen geistlichem Leben und Alltagsleben (Beruf, Familie). Tja, und das ist der Punkt an dem mir ein geistlicher Begleiter aus dem Priesterstand nicht wirklich weiterhilft. Manchmal helfen "fromme Worte" im Alltag nicht wirklich weiter.
Beispiel: In unserer Pfarrei wird jährlich eine Novene zur Muttergottes von der immerwährenden Hilfe gebetet. Und jedes Jahr aufs Neue reibe ich mich daran und denke: Nein, das ist NICHT mein Glaube, hinter diesen Aussagen stehe ich nicht. Dann lese ich hier im Forum und stelle fest: nee, (so) fromm bin ich nicht.
Antwort eines Priesters letztes Jahr: ich solle den Rosenkranz beten und mich an Maria wenden.
Das hilft mir nicht wirklich weiter.
Tja, also wie mit Glaubenskrisen und Glaubenszweifel umgehen?
Darauf hoffen, dass irgendwann, wie so oft wieder Licht am Ende des Tunnels kommt und Gott selber ein kleines oder großes Zeichen seiner zärtlichen Liebe schickt.
(Hat er bis jetzt auch immer wieder getan - deo gratias).

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Melody
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Re: Zweifel und Glaubenskrisen

Beitrag von Melody »

gottsucherin hat geschrieben:Tja, also wie mit Glaubenskrisen und Glaubenszweifel umgehen?
Darauf hoffen, dass irgendwann, wie so oft wieder Licht am Ende des Tunnels kommt und Gott selber ein kleines oder großes Zeichen seiner zärtlichen Liebe schickt.
(Hat er bis jetzt auch immer wieder getan - deo gratias).
Ja, das ist es wirklich, man muss sich daran festhalten, dass man doch in der Vergangenheit schon so viele kleine Geschenke erhalten hat, wo es einem glasklar vor Augen stand, dass das von Gott kam... man war sich sicher, es war so deutlich, man hat es gespürt... diese Dinge muss man sich eigentlich alle notieren und bei Anflügen von Zweifel vor Augen halten...
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

ad_hoc
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Re: Zweifel und Glaubenskrisen

Beitrag von ad_hoc »

Das hilft mir nicht wirklich weiter.
Wenn Du wüßtest, was gut ist für Dich, bräuchtest Du nicht um Rat zu fragen.
Wenn Du um Rat nachsuchst und Du erhältst diesen, dann lehnst Du diesen Rat mit o. a. Zitat ab.
Warum? Was sind Deine Entscheidungsgrundlagen?
Wenn Du etwas ändern willst, musst Du Deine bisherigen Denk- und Vorstellungsgewohnheiten aufgeben - und etwas Neues wagen. Denn sonst wird sich nichts ändern.
Entweder kapierst Du das und gehst dementsprechend vor, oder Du bleibst bei Deinen bisherigen Gewohnheiten, Vorstellungen etc. und belästigst nicht weiter diejenigen, die Dir eigentlich, nachdem Du darum gebeten hattest, helfen wollen.

Unter dem Kreuz sagte Jesus zu seiner Mutter in Bezug auf Johannes: "Siehe Deinen Sohn." Und zu Johannes sagte Jesus: "Siehe Deine Mutter." So hat Jesus auch uns Maria, die Mutter Gottes, als Mutter gegeben, und uns Menschen gab Jesus seine Mutter als unsere Mutter.
Was willst Du also?

ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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