Nachrichten aus den Bistümern III

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Gamaliel
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III

Beitrag von Gamaliel »

Zahlen zum konziliaren Frühling:

Prognose rechnet mit einem drastischen Rückgang der Priesterzahlen in der Schweiz

Daraus:
Seit 1970 hat sich die Zahl der Schweizer Diözesanpriester halbiert.
[...]
Ausgehend vom bisherigen Trend rechnet die Prognose mit einem weiteren Absinken der Priesterzahl in den nächsten 20 Jahren. Landesweit geht sie um rund 37 Prozent zurück, am stärksten in den Bistümern Basel und St. Gallen.
[...]
So zeigt sich, dass das Durchschnittsalter der Diözesanpriester bei 65 Jahren liegt und manche bis ins hohe Alter noch im Seelsorgedienst stehen.

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Gamaliel
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III

Beitrag von Gamaliel »

Ein ganz wichtiger Bericht: :schnarch:

Deutschland: Antisemitismusbericht übt Kritik auch an Kirchen

Daraus:
Im Antisemitismusbericht der deutschen Bundesregierung wird den Kirchen vorgeworfen, nicht konsequent genug gegen Judenhass in den eigenen Reihen vorzugehen.
[...]
"Erreicht, so ist etwa zu fragen, der christlich-jüdische Dialog wirklich die Basis der Kirchenmitglieder?", heißt es in dem Bericht. Die Frage, "ob und in welchem Ausmaß innerhalb der Kirchen möglicherweise ein gewisser latenter Antisemitismus auszumachen ist", sei legitim und bedürfe einer Antwort.
:maske:
Die Expertise zur katholischen Kirche des Berliner Theologen Matthias Blum kommt zu dem Schluss, dass eine "stärkere Profilierung der eigenen konfessionellen Identität" die Ächtung des Antisemitismus in den Hintergrund treten lassen könnte. Eine Verschlechterung des christlich-jüdischen Dialogs könnte die Folge sein.
:nuckel:
Kritisch setzt sich der Antisemitismusbericht mit der Religionsvermittlung auseinander. So wird gefragt, ob im Religionsunterricht noch immer der "Überlegenheitsanspruch der christlichen Religion gegenüber Juden" bedient werde. "Inwieweit werden heute im Religionsunterricht Juden immer noch als Gegner der christlichen Religion präsentiert?"
:patsch:
Besondere Aufmerksamkeit richtet der Bericht auf die lefebvrianische Piusbruderschaft. Die Debatte um die Aufhebung der Exkommunikation ihrer Bischöfe durch Papst Benedikt XVI. habe "Defizite in der Auseinandersetzung mit judenfeindlichen Strömungen deutlich gemacht".
:D


Eine Vorabversion des vollständigen Berichtes stellt der Deutsche Bundestag als pdf-Datei hier zur Verfügung.

civilisation
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III

Beitrag von civilisation »

Da erübrigt sich wohl jeder weitere Kommentar.

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Robert Ketelhohn
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Gamaliel hat geschrieben:Ein ganz wichtiger Bericht: :schnarch:

Deutschland: Antisemitismusbericht übt Kritik auch an Kirchen

Daraus:
Im Antisemitismusbericht der deutschen Bundesregierung wird den Kirchen vorgeworfen, nicht konsequent genug gegen Judenhass in den eigenen Reihen vorzugehen.
[...]
"Erreicht, so ist etwa zu fragen, der christlich-jüdische Dialog wirklich die Basis der Kirchenmitglieder?", heißt es in dem Bericht. Die Frage, "ob und in welchem Ausmaß innerhalb der Kirchen möglicherweise ein gewisser latenter Antisemitismus auszumachen ist", sei legitim und bedürfe einer Antwort.
:maske:
Die Expertise zur katholischen Kirche des Berliner Theologen Matthias Blum kommt zu dem Schluss, dass eine "stärkere Profilierung der eigenen konfessionellen Identität" die Ächtung des Antisemitismus in den Hintergrund treten lassen könnte. Eine Verschlechterung des christlich-jüdischen Dialogs könnte die Folge sein.
:nuckel:
Kritisch setzt sich der Antisemitismusbericht mit der Religionsvermittlung auseinander. So wird gefragt, ob im Religionsunterricht noch immer der "Überlegenheitsanspruch der christlichen Religion gegenüber Juden" bedient werde. "Inwieweit werden heute im Religionsunterricht Juden immer noch als Gegner der christlichen Religion präsentiert?"
:patsch:
Besondere Aufmerksamkeit richtet der Bericht auf die lefebvrianische Piusbruderschaft. Die Debatte um die Aufhebung der Exkommunikation ihrer Bischöfe durch Papst Benedikt XVI. habe "Defizite in der Auseinandersetzung mit judenfeindlichen Strömungen deutlich gemacht".
:D


Eine Vorabversion des vollständigen Berichtes stellt der Deutsche Bundestag als pdf-Datei hier zur Verfügung.
Schnarchen sollte man angesichts dessen nicht, o Gamaliel. Es ist dies ein in
seiner Offenheit deutliches Zeichen dafür, daß die liberal-demokratische „west-
liche Werteordnung“, gesteuert noch von außerhalb ihrer liegenden Interessen,
den apostolischen Glauben der Kirche tödlich haßt und bis zur Vernichtung be-
kämpfen wird.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Robert Ketelhohn
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Beruhigen kann allenfalls die intellektuelle Erbärmlichkeit der Autoren. So
ist etwa bereits im Titel von „Antisemetismus“ (sic!) die Rede.

Das wird aber durch geifernden Haß wettgemacht. Nach Jürgen Möllemann
müssen sie bis ins Grab hinein treten, en passant muß Martin Hohmann an-
geschossen werden etc. Der Geist derer zeigt da durch hohle Masken seine
Fratze, die nicht ruhen können, bevor ihr Gegner tot und vernichtet ist, und
nicht einmal dann.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
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Gamaliel
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III

Beitrag von Gamaliel »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Schnarchen sollte man angesichts dessen nicht, o Gamaliel.
Der Schlaf überkommt mich auch nicht gegenüber dem umherschleichenden und nach Beute suchenden Löwen und seinen Gehilfen, im Gegenteil, ich habe ja extra in meinem Beitrag auf dieses Elaborat aufmerksam gemacht.
Das :schnarch: bezog sich auf die eventuell erwartete eilfertige Umsetzung, der in diesem "wichtigen" Bericht gewonnen "Erkenntnisse".

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Robert Ketelhohn
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Gamaliel hat geschrieben:ich habe ja extra in meinem Beitrag auf dieses Elaborat aufmerksam gemacht.
Bild
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civilisation
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III

Beitrag von civilisation »

Wie könnte es auch anders sein - WB Jaschke äußert sich zum "Antisemitismusbericht".

Katholische Kirche wehrt sich gegen Vorwürfe in Antisemitismusbericht
Im Dialog nicht erst seit Nostra Aetate
http://www.domradio.de/aktuell/77745/ka ... richt.html
daraus:
Grundsätzlich könne es keine Überlegenheit der Christen gegenüber den Juden nicht geben, erinnerte der Hamburger Weihbischof auch an die Berliner Rede des Papstes vor jüdischen Vertretern. Dort habe Benedikt gesagt, „dass es einen Heilsweg gibt und dass dieser eine Heilsweg das Heil, das von den Juden kommt, von Gott unwiderruflich ist“, so Jaschke weiter: „Die Juden sind unsere Schwestern und Brüder, unsere älteren Geschwister. Und das Heil bleibt für immer als das Heil, das von den Juden kommt.“
Der Umgang mit der Piusbruderschaft habe dem christlich-jüdischen Dialog sehr geschadet, räumt Jaschke weiter ein. „Nicht weil die Piusbrüder als solche so wichtig wären, aber der Eindruck, dass man in Rom unkritisch mit den Piusbrüdern umgeht und gar nicht wahrnimmt, was ein Mann wie Williamson an unsäglichem Unsinn gesagt hat. Dieser Eindruck ist ganz, ganz schlimm. Aber das steht nicht für die katholische Kirche. Aber noch einmal: Wenn man sich so unsägliche Pannen in unserer Kirche und um den Papst herum leistet, dann ist das ganz bitter.“
Und Jaschkes Gefasel und seine Auftritte haben der Kirche schon in anderen Dingen sehr geschadet.

:/

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overkott
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III

Beitrag von overkott »

Auf einer Pastoralreise durch seinen Sprengel macht der Paderborner Weihbischof derzeit jungen Menschen Mut, ihren Glauben mitzuteilen, zu teilen und nicht für sich zurückzubehalten. Dieser Glaube werde aus Erfahrungen in der betenden Kirche, der helfenden Kirche und der täglichen Kirche mit Christus erwachsen. Ferner rät er von Selbstsucht und Egoismus in Konflikten ab.

Raphaela
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III

Beitrag von Raphaela »

overkott hat geschrieben:Auf einer Pastoralreise durch seinen Sprengel macht der Paderborner Weihbischof derzeit jungen Menschen Mut, ihren Glauben mitzuteilen, zu teilen und nicht für sich zurückzubehalten. Dieser Glaube werde aus Erfahrungen in der betenden Kirche, der helfenden Kirche und der täglichen Kirche mit Christus erwachsen. Ferner rät er von Selbstsucht und Egoismus in Konflikten ab.
Paderborn hat mehr als nur einen Weihbischof, welchen meinst du denn? Weihbischof König?
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

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overkott
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III

Beitrag von overkott »

Raphaela hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Auf einer Pastoralreise durch seinen Sprengel macht der Paderborner Weihbischof derzeit jungen Menschen Mut, ihren Glauben mitzuteilen, zu teilen und nicht für sich zurückzubehalten. Dieser Glaube werde aus Erfahrungen in der betenden Kirche, der helfenden Kirche und der täglichen Kirche mit Christus erwachsen. Ferner rät er von Selbstsucht und Egoismus in Konflikten ab.
Paderborn hat mehr als nur einen Weihbischof, welchen meinst du denn? Weihbischof König?
Weihbischof Marx ist es jedenfalls nicht mehr.

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ottaviani
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III

Beitrag von ottaviani »

Seit wann hat ein Weihbischof einen eigenen Sprengel?

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taddeo
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III

Beitrag von taddeo »

ottaviani hat geschrieben:Seit wann hat ein Weihbischof einen eigenen Sprengel?
In manchen Diözesen sind die Weihbischöfe als sog. "Regionalbischöfe" für eine Seelsorgsregion zuständig.

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ottaviani
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III

Beitrag von ottaviani »

aber natürlich ohne Jurisdiktion oder????????

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taddeo
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III

Beitrag von taddeo »

ottaviani hat geschrieben:aber natürlich ohne Jurisdiktion oder????????
Wenn, dann mit delegierter Jurisdiktion wie andere Weihbischöfe auch.
Im Erzbistum München sind die Weihbischöfe für eine Region zuständig, ebenso und vor allem im Bistum Münster. Anderswo scheint es diesen Titel nicht zu geben.

civilisation
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III

Beitrag von civilisation »

@ Raphaela

Paderborn hat drei Weihbischöfe (und noch einen Emeritus).

Aber der Overkott nimmt es nicht so genau mit seinen Postings. Da wird einem einfach was hingeknallt - und natürlich auch ohne Quellenangabe.

Und ob der Weihbischof das so gesagt hat, bleibt damit erst mal dahingestellt. Vielleicht ist es auch nur das reine Wunschdenken eines bestimmten, einzelnen Herrn hier im Forum.

michaelis
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III

Beitrag von michaelis »

Gallus hat geschrieben:Ein indischer Priester will liturgische Mißbräuche im Bistum Rottenburg-Stuttgart nicht hinnehmen und kündigt:

http://www.schwaebische.de/region/sigma ... 56336.html
Mittlerweile hat auch der Kirchengemeinderat von Heudorf reagiert und die Kooperationsvereinbarung mit den übrigen Gemeinden des Seelsorgebereichs gekündigt. :klatsch: :klatsch:
Zur Begründung heißt es in dem Bericht der schwäbischen Zeitung:
Schwäbische Zeitung hat geschrieben: „Der Kirchengemeinderat distanziert sich als von der Gemeinde gewähltes Leitungsgremium von den nicht mehr tragbaren ‚Praktiken‘ seitens der Leitung, die die Gläubigen um ihr Recht auf authentische Feier des Gottesdienstes bringen“
Stellen sich mir nur noch folgende Fragen:
-) Was ist der "Kirchengemeinderat"? (beratendes Gremium (=Pfarrgemeinderat) oder Verwaltungsgremium (=Kirchenvorstand))
-) Hat er das Recht zu einer solchen Entscheidung?
-) Kann der Pfarrer, der ja wohl Vorsitzender ist, diese Entscheidung (nachträglich) blockieren?
-) Was sagt das Bistum dazu?
Spannende Fragen.

Aber hier zeigt sich auch mal wieder sehr deutlich:
Nicht die Institutionen "Räte" an sich sind schlecht, sondern nur das, was vor allem in Deutschland oft daraus gemacht wird.

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Gamaliel
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III

Beitrag von Gamaliel »

michaelis hat geschrieben:Stellen sich mir nur noch folgende Fragen:
-) Was ist der "Kirchengemeinderat"? (beratendes Gremium (=Pfarrgemeinderat) oder Verwaltungsgremium (=Kirchenvorstand))
-) Hat er das Recht zu einer solchen Entscheidung?
-) Kann der Pfarrer, der ja wohl Vorsitzender ist, diese Entscheidung (nachträglich) blockieren?
Spannende Fragen.
Die Antworten kannst Du hier nachlesen (§16 ff.):

Rechtssammlung der Diözese Rottenburg-Stuttgart: Kirchengemeindeordnung

michaelis
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III

Beitrag von michaelis »

Gamaliel, Danke für den Link.

Demnach ist der KGR anscheinend sowohl Beratungs- als auch Verwaltungsgremium. Wohl eine Besonderheit in Rottenburg-Stuttgart.

Außerdem kann der Pfarrer diesen Beschluß gemäß den Statut auch nachträglich blockieren, worauf es zu einen längeren Verfahren unter Einbeziehung von Dechant und Ordinariat kommen kann.
Bleibt zu hoffen, daß der KGR standhaft bleiben wird.

Stellt sich nur noch die Frage nach der grundsätzlichen Möglichkeit, die Kooperatioonsvereinbarung überhaupt zu kündigen. Dies wird aber wohl nur aus der Vereinbarung selbst ersichtlich sein.

Wie auch immer die Sache auch enden wird, ein mutiges Zeichen seitens der Gemeinde!

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holzi
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III

Beitrag von holzi »

michaelis hat geschrieben:Gamaliel, Danke für den Link.

Demnach ist der KGR anscheinend sowohl Beratungs- als auch Verwaltungsgremium. Wohl eine Besonderheit in Rottenburg-Stuttgart.
Scheint es aber in mehreren Diözesen so zu geben. Hier in Regensburg sind aber auch Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat zwei getrennte Gremien.

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Niels
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III

Beitrag von Niels »

Gallus hat geschrieben:Ein indischer Priester will liturgische Mißbräuche im Bistum Rottenburg-Stuttgart nicht hinnehmen und kündigt:

http://www.schwaebische.de/region/sigma ... 56336.html

Ein tapferer Mann, alle Achtung. Allerdings wird er wohl auch falsch eingeschätzt haben, wie der Ortsbischof zu solchen liturgischen Mißbräuchen steht... :bedrippelt:
Es gibt Neuigkeiten: http://www.kath.net/detail.php?id=33879
Der Kirchengemeinderat St. Petrus und Paulus in Heudorf, Diözese Rottenburg-Stuttgart, kündigte die Kooperationsvereinbarung mit der Seelsorgeeinheit. (...) Der Heudorfer Kirchengemeinderat begründet seine einstimmige Entscheidung folgendermaßen: „Der Kirchengemeinderat distanziert sich als von der Gemeinde gewähltes Leitungsgremium von den nicht mehr tragbaren ‚Praktiken‘ seitens der Leitung, die die Gläubigen um ihr Recht auf authentische Feier des Gottesdienstes bringen“. (...)
Nach Angabe der „Schwäbischen Zeitung“ sei der zuständige Pfarrer Stefan Einsiedler noch nicht zu einem Gespräch darüber erreichbar gewesen. Er habe aber vor kurzem in den Stadtnachrichten Mengen Stellung zur aktuellen Situation bezogen: Zwischen dem Pfarrvikar Augustine Parplakal und ihm seien keineswegs „die Fetzen geflogen“, sondern der Pfarrvikar habe ihm im Gespräch eine Ausgabe der Instruktionen des Apostolischen Stuhls „Redemptionis Sacramentum“ vorgelegt und einige darin enthaltene Punkte angesprochen. Pfarrer Einsiedler sagte demnach wörtlich: „Sehr befremdet hat uns ein Stil, der über Jahre gewachsene Formen in Kinder-, Schüler- und Familiengottesdiensten vor allem in den beiden Kirchengemeinden Liebfrauen, Mengen, und St. Cornelius und Cyprian, Ennetach, vorschnell und ohne respektvolles Kennenlernen und Wahrnehmen in Bausch und Bogen verwirft.“
:vogel:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Gallus
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III

Beitrag von Gallus »

Damit will er dann wohl sagen, daß in der schwäbischen Provinz "über Jahre gewachsene Formen" für ihn einen höheren Stellenwert haben als die Instruktion Redemptionis Sacramentum. Erstaunlich.

Man sollte Hochwürden mal zu einem respektvollen Kennenlernen der liturgischen Bücher ermuntern.

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Re: Nachrichten aus den Bistümern III

Beitrag von iustus »

Gallus hat geschrieben: Man sollte Hochwürden mal zu einem respektvollen Kennenlernen der liturgischen Bücher ermuntern.
:D :daumen-rauf:
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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taddeo
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III

Beitrag von taddeo »

holzi hat geschrieben:
michaelis hat geschrieben:Gamaliel, Danke für den Link.

Demnach ist der KGR anscheinend sowohl Beratungs- als auch Verwaltungsgremium. Wohl eine Besonderheit in Rottenburg-Stuttgart.
Scheint es aber in mehreren Diözesen so zu geben. Hier in Regensburg sind aber auch Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat zwei getrennte Gremien.
Die zivile Rechtsform der Pfarreien ist je nach Konkordat unterschiedlich geregelt. In Bayern sind es Stiftungen, deren Vorstand die Kirchenverwaltung ist.

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Re: Nachrichten aus den Bistümern III

Beitrag von taddeo »

Gallus hat geschrieben:Man sollte Hochwürden mal zu einem respektvollen Kennenlernen der liturgischen Bücher ermuntern.
Man sollte Hochwürden die Gelegenheit geben, seinen Namen für die nächsten Jahrzehnte in die Realität umzusetzen.

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Gamaliel
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III

Beitrag von Gamaliel »

Vorarlberg:

Rücktrittsgesuch von Bischof Dr. Elmar Fischer angenommen

Daraus:
Nachdem Diözesanbischof Dr. Elmar Fischer mit dem Erreichen seines 75. Lebensjahres dem Papst ordnungsgemäß seinen Rücktritt angeboten hatte, hat Papst Benedikt XVI. diesen mit heutigem Tag angenommen.

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Sperling
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche III

Beitrag von Sperling »

Ich weiß nicht genau, wo es hingehört...

http://www.erzdioezese-wien.at/content/ ... 15/a26878/

und ich bitte alle ums Gebet für die Diözese...

Kilianus
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III

Beitrag von Kilianus »

Für alle, die sich auch an kleinen Dingen freuen:

Zitat aus einem Gespräch mit dem "Bandleader" einer NGL-Gruppe: "Wir haben auch schon bei Firmungen gespielt. Aber dieses Jahr nicht. Leider kommt nicht der Weihbischof, sondern der Bischof. Der besteht auf Orgel."

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Niels
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III

Beitrag von Niels »

:freude:
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iustus
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III

Beitrag von iustus »

Kilianus hat geschrieben:Für alle, die sich auch an kleinen Dingen freuen:

Zitat aus einem Gespräch mit dem "Bandleader" einer NGL-Gruppe: "Wir haben auch schon bei Firmungen gespielt. Aber dieses Jahr nicht. Leider kommt nicht der Weihbischof, sondern der Bischof. Der besteht auf Orgel."
:hops:
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Gamaliel
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III

Beitrag von Gamaliel »

Ein bißchen Aktionismus in der Ferne kann nicht schaden, wenn's daheim drunter und drüber geht:

Erzbischof Zollitsch feiert Adventbeginn in brasilianischem Slum

Daraus:
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Erzbischof Robert Zollitsch, ist am Donnerstag zu einem Besuch in Brasilien eingetroffen. Anlass sind Feierlichkeiten zum 5-jährigen Bestehen des deutschen katholischen Lateinamerika-Hilfswerks "Adveniat". Den Auftakt der 13-tägigen Lateinamerika-Reise bildet eine Messe in einer Favela, einem Armenviertel, in Sao Paulo.
[...]
In einem Blog (http://blog.dbk.de) will der Erzbischof ab Freitag tagesaktuell von seinen persönlichen Eindrücken berichten.

Der Gottesdienst im Barrio Mundo Melhor wird am Sonntag zeitversetzt im ZDF ausgestrahlt.
Vgl. dazu die Partikularnorm der DBK zu can. 772 §2 CIC:

Daraus:
4. Messfeiern dürfen nur live und nur vollständig übertragen werden; sie sind kein Ersatz für solche Messfeiern, die von den Gläubigen in räumlicher Gegenwart mitzufeiern sind.

michaelis
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III

Beitrag von michaelis »

Das gilt aber wohl nur für Messfeiern im "Geltungsbereich" dieser Norm.

Die DBK kann halt nicht verhindern, daß ein nicht-kirchlicher Fernsehsender von einer ausländischen Gemeinde eine Drehgenehmigung erhält, oder sogar nur die Aufnahme eines ausländischen Senders teilweise übernimmt.

Etwas derartiges wäre für mich aber auch kein Grund für einen deutschen Bischof, an einer solcherart übertragenen Messe nicht teilzunehmen.

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