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Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Dienstag 22. Mai 2012, 10:02
von Peti
Von der Philosophie her befasst sich P.Brüntrup SJ in München mit diesem Thema:

"Warum halte ich bestimmte Dinge durch, entscheide mich für etwas und bleibe dann dabei? "

http://blog.radiovatikan.de/%E2%8%9Eda ... ein-feuer/

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Dienstag 22. Mai 2012, 10:56
von Reinhard
Na ja, so verkehrt ist das ja nicht, was der rührige Pater Anselm da erzählt !

"Burnout" ist ja tatsächlich oft ein gnädiges Synonym für "Depression" - das sehen wir in der hausärztlichen Praxis ja auch.

Und dass er bei einem Führungsseminar (oder was immer das da war) die Werte des Glaubens hoch hält, ist doch gut !?
- Besser auf jede Fall. als wenn da irgend ein wilder Esoteriker seine Le(h/e)ren hätte verbreiten dürfen.

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Dienstag 22. Mai 2012, 12:20
von lutherbeck
...das sehen wir in der hausärztlichen Praxis ja auch...
Wohl wahr...

:roll:

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Samstag 27. Oktober 2012, 16:53
von Yeti
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/drad ... c95325.mp3
"Am Ende ihrer Kräfte - Katholische Geistliche im Therapiezentrum Münsterschwarzach"
Heute morgen in der Sendung "Das Wochenendjournal" des Deutschlandfunks. Wunibald Müller, der Gründer des Recollectio-Hauses, kommt auch zu Wort: "Ich bin ein Mann der Kirche, aber ich blicke nicht mit großer Hoffnung in die Zukunft angesichts der aktuellen Entwicklungen in ihr (Stichwort "Klerikalisierung" bzw. Stärkung klerikaler Hierarchie)." Dann kommt eine trommelnde Schwester. Na ja. Hört's euch an; die Aussagen der "Behandelten" finde ich teilweise interessanter als diejenigen der "Behandler". Wenn man zu lange in einen Abgrund blickt, sieht der Abgrund halt in einen zurück. P. Meinrad sagt allerdings etwas interessantes: "Die Leute meinen, sie seien religiös völlig weg vom Dampfer, aber sie sind mit sich selbst nicht im Reinen".. Ich frage mich allerdings, ob ihnen das nicht eingeredet wird, damit ja nicht die Glaubenspraxis selbst Thema wird...immerhin ist Münsterschwarzach die einzige Einrichtung auf katholischer Seite ihrer Art in Deutschland, die Idee dazu hatte Wunibald Müller offenbar aus den USA, wo solche Häuser für die katholische Geistlichkeit schon vorher existierten.

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Samstag 27. Oktober 2012, 21:15
von Vir Probatus
Yeti hat geschrieben:http://ondemand-mp3.dradio.de/file/drad ... c95325.mp3
"Am Ende ihrer Kräfte - Katholische Geistliche im Therapiezentrum Münsterschwarzach"
Heute morgen in der Sendung "Das Wochenendjournal" des Deutschlandfunks. Wunibald Müller, der Gründer des Recollectio-Hauses, kommt auch zu Wort: "Ich bin ein Mann der Kirche, aber ich blicke nicht mit großer Hoffnung in die Zukunft angesichts der aktuellen Entwicklungen in ihr (Stichwort "Klerikalisierung" bzw. Stärkung klerikaler Hierarchie)." Dann kommt eine trommelnde Schwester. Na ja. Hört's euch an; die Aussagen der "Behandelten" finde ich teilweise interessanter als diejenigen der "Behandler". Wenn man zu lange in einen Abgrund blickt, sieht der Abgrund halt in einen zurück. P. Meinrad sagt allerdings etwas interessantes: "Die Leute meinen, sie seien religiös völlig weg vom Dampfer, aber sie sind mit sich selbst nicht im Reinen".. Ich frage mich allerdings, ob ihnen das nicht eingeredet wird, damit ja nicht die Glaubenspraxis selbst Thema wird...immerhin ist Münsterschwarzach die einzige Einrichtung auf katholischer Seite ihrer Art in Deutschland, die Idee dazu hatte Wunibald Müller offenbar aus den USA, wo solche Häuser für die katholische Geistlichkeit schon vorher existierten.
Die Frage, warum Du die Probleme dieser Leute hier lächerlich zu machen versuchst, solltest Du vielleicht trotzdem mal versuchen, zu beantworten.

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Samstag 27. Oktober 2012, 21:33
von Yeti
Vir Probatus hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:http://ondemand-mp3.dradio.de/file/drad ... c95325.mp3
"Am Ende ihrer Kräfte - Katholische Geistliche im Therapiezentrum Münsterschwarzach"
Heute morgen in der Sendung "Das Wochenendjournal" des Deutschlandfunks. Wunibald Müller, der Gründer des Recollectio-Hauses, kommt auch zu Wort: "Ich bin ein Mann der Kirche, aber ich blicke nicht mit großer Hoffnung in die Zukunft angesichts der aktuellen Entwicklungen in ihr (Stichwort "Klerikalisierung" bzw. Stärkung klerikaler Hierarchie)." Dann kommt eine trommelnde Schwester. Na ja. Hört's euch an; die Aussagen der "Behandelten" finde ich teilweise interessanter als diejenigen der "Behandler". Wenn man zu lange in einen Abgrund blickt, sieht der Abgrund halt in einen zurück. P. Meinrad sagt allerdings etwas interessantes: "Die Leute meinen, sie seien religiös völlig weg vom Dampfer, aber sie sind mit sich selbst nicht im Reinen".. Ich frage mich allerdings, ob ihnen das nicht eingeredet wird, damit ja nicht die Glaubenspraxis selbst Thema wird...immerhin ist Münsterschwarzach die einzige Einrichtung auf katholischer Seite ihrer Art in Deutschland, die Idee dazu hatte Wunibald Müller offenbar aus den USA, wo solche Häuser für die katholische Geistlichkeit schon vorher existierten.
Die Frage, warum Du die Probleme dieser Leute hier lächerlich zu machen versuchst, solltest Du vielleicht trotzdem mal versuchen, zu beantworten.
Nein, bitte, bitte, beantworte Du sie mir! Vor allem verstehe ich nicht, wie Du der guten und engagierten Schwester und Wunibald Müller vorwerfen kannst, sie hätten Probleme...ts, ts...

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Sonntag 28. Oktober 2012, 07:40
von Raphaela
Yeti hat geschrieben: P. Meinrad sagt allerdings etwas interessantes: "Die Leute meinen, sie seien religiös völlig weg vom Dampfer, aber sie sind mit sich selbst nicht im Reinen".. Ich frage mich allerdings, ob ihnen das nicht eingeredet wird, damit ja nicht die Glaubenspraxis selbst Thema wird...immerhin ist Münsterschwarzach die einzige Einrichtung auf katholischer Seite ihrer Art in Deutschland, die Idee dazu hatte Wunibald Müller offenbar aus den USA, wo solche Häuser für die katholische Geistlichkeit schon vorher existierten.
Mich würde es wundern, wenn es auch nur einen einzigen Menschen gibt, der keine Zweifel hat! - Und Priester sollen oft in Augen der Gläubigen (diejenigen, die sonntags zur Messe gehen, machmal das nicht immer, oft auch einfach nur Taufscheinchristen) Vorbilder im Glauben sein, dass erwarten diese Art Gläubige. Sie erwarten oft viel konkretere Antworten, als Personen, die um Zweifel wissen.

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Sonntag 28. Oktober 2012, 11:10
von Yeti
Raphaela hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben: P. Meinrad sagt allerdings etwas interessantes: "Die Leute meinen, sie seien religiös völlig weg vom Dampfer, aber sie sind mit sich selbst nicht im Reinen".. Ich frage mich allerdings, ob ihnen das nicht eingeredet wird, damit ja nicht die Glaubenspraxis selbst Thema wird...immerhin ist Münsterschwarzach die einzige Einrichtung auf katholischer Seite ihrer Art in Deutschland, die Idee dazu hatte Wunibald Müller offenbar aus den USA, wo solche Häuser für die katholische Geistlichkeit schon vorher existierten.
Raphaela hat geschrieben:Mich würde es wundern, wenn es auch nur einen einzigen Menschen gibt, der keine Zweifel hat!
Das meine ich ebenfalls! Und der Papst sagte ja in seiner Freiburger Rede auch, dass diejenigen Menschen, die Zweifel hätten und eben mit Gott ringen würden, manchmal näher bei ihm sind als "Berufskatholiken". Die Wahrheit dieses Ausspruches erfahre ich übrigens auch immer wieder im Umgang mit manchen dieser "Berufskatholiken" aus der Bistumsverwaltung.
Raphaela hat geschrieben:Und Priester sollen oft in Augen der Gläubigen (diejenigen, die sonntags zur Messe gehen, machmal das nicht immer, oft auch einfach nur Taufscheinchristen) Vorbilder im Glauben sein, dass erwarten diese Art Gläubige. Sie erwarten oft viel konkretere Antworten, als Personen, die um Zweifel wissen.
Und genau dieser Druck, immer und überall Vorbild sein zu müssen, gerade wenn man meint, dass sie aufgrund ihres Studiums, Ausbildung und ihrer Weihe diesen Anspruch erfüllen müssten, scheint überzogen zu sein oder zumindest einige zu überfordern, was ich ziemlich verständlich finde. Denn einerseits hat Müller ja recht damit, wenn er darauf besteht, dass auch Priester ebenso Sehnsüchte, Neigungen, Vorlieben, Schwächen und Bedürfnisse haben wie ungeweihte Menschen auch und er deswegen auch davon überzeugt ist, dass dahinter ein verzerrtes Priesterbild steht (Müller würde sagen "vorkonziliar" etc., aber das greift m.E. zu kurz und ist eine Schublade), andererseits habe ich die Vermutung, dass die Aussage Müllers und P. Meinrads, der Glaube habe damit nur selten etwas zu tun, zu kurz greift. Nicht im Einzelfall, den ich ja nicht kenne. Mir sagte in Rom ein Pater, der an der Gregoriana über Spiritualität promovierte, dass niemand in der Seelsorge und in der Pastoral auf die Dauer vor solchen "Burn-out"-Phänomenen gefeit sei, der keine regelmäßige spirituelle religiöse Praxis habe bzw. betreibe, dazu zähle er nicht nur Priester, sondern auch Religionslehrer, Pastoralreferenten etc. Man kann sich natürlich darüber streiten, ob der Begriff "Spiritualität" angemessen ist (Prof. P. Elmar Salman OSB meinte zu mir, dass Spiritualität alles mögliche sein könne, er würde 'Mystik' bevorzugen), aber dass die Glaubenspraxis bei den Gründen für die Ausgebranntheit der "Patienten" des Recollectio eine größere Rolle spielt, als es Müller und P. Meinrad darstellen, halte ich für sehr wahrscheinlich. Insofern glaube ich, dass das "Recollectio" nur die halbe Arbeit tut, weil es eine Ideologie im Hintergrund gibt, die den anderen Teil nicht wahrhaben will. Und das ist natürlich der Knackpunkt bei der Sache, wenn es in die Gemeinden geht. Denn wenn es Priestern nicht klar ist, dass eine gute Glaubenspraxis wichtig ist, werden sie das auch niemals den Gläubigen weitergeben können.

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Montag 29. Oktober 2012, 06:28
von Vir Probatus
Raphaela hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben: P. Meinrad sagt allerdings etwas interessantes: "Die Leute meinen, sie seien religiös völlig weg vom Dampfer, aber sie sind mit sich selbst nicht im Reinen".. Ich frage mich allerdings, ob ihnen das nicht eingeredet wird, damit ja nicht die Glaubenspraxis selbst Thema wird...immerhin ist Münsterschwarzach die einzige Einrichtung auf katholischer Seite ihrer Art in Deutschland, die Idee dazu hatte Wunibald Müller offenbar aus den USA, wo solche Häuser für die katholische Geistlichkeit schon vorher existierten.
Mich würde es wundern, wenn es auch nur einen einzigen Menschen gibt, der keine Zweifel hat! - Und Priester sollen oft in Augen der Gläubigen (diejenigen, die sonntags zur Messe gehen, machmal das nicht immer, oft auch einfach nur Taufscheinchristen) Vorbilder im Glauben sein, dass erwarten diese Art Gläubige. Sie erwarten oft viel konkretere Antworten, als Personen, die um Zweifel wissen.
Die Leute, die selbst zweifeln, werden nüchtern betrachtet, immer auch Verständnis für die Zweifel der "Profis" aufbringen. Das Problem ist doch, daß Ihnen gelehrt wurde und wird, die Profis hätten eben diese Zweifel nicht und bereits das Nachdenken darüber, ob diese Profis nicht eventuell doch ... bereits zur Sünde hochstilisiert wird.

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Montag 29. Oktober 2012, 09:28
von Raphaela
Vir Probatus hat geschrieben:
Raphaela hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben: P. Meinrad sagt allerdings etwas interessantes: "Die Leute meinen, sie seien religiös völlig weg vom Dampfer, aber sie sind mit sich selbst nicht im Reinen".. Ich frage mich allerdings, ob ihnen das nicht eingeredet wird, damit ja nicht die Glaubenspraxis selbst Thema wird...immerhin ist Münsterschwarzach die einzige Einrichtung auf katholischer Seite ihrer Art in Deutschland, die Idee dazu hatte Wunibald Müller offenbar aus den USA, wo solche Häuser für die katholische Geistlichkeit schon vorher existierten.
Mich würde es wundern, wenn es auch nur einen einzigen Menschen gibt, der keine Zweifel hat! - Und Priester sollen oft in Augen der Gläubigen (diejenigen, die sonntags zur Messe gehen, machmal das nicht immer, oft auch einfach nur Taufscheinchristen) Vorbilder im Glauben sein, dass erwarten diese Art Gläubige. Sie erwarten oft viel konkretere Antworten, als Personen, die um Zweifel wissen.
Die Leute, die selbst zweifeln, werden nüchtern betrachtet, immer auch Verständnis für die Zweifel der "Profis" aufbringen. Das Problem ist doch, daß Ihnen gelehrt wurde und wird, die Profis hätten eben diese Zweifel nicht und bereits das Nachdenken darüber, ob diese Profis nicht eventuell doch ... bereits zur Sünde hochstilisiert wird.
Lies doch meinen Beitrag mal bitte richtig durch. Es gibt eben die Taufscheinchristen, die sehr wohl erwarten, dass ein Priester über allem steht - und die auch dann diejenigen sind, die als erstes anklagen.

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Montag 29. Oktober 2012, 20:41
von Yeti
Raphaela hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben:
Raphaela hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben: P. Meinrad sagt allerdings etwas interessantes: "Die Leute meinen, sie seien religiös völlig weg vom Dampfer, aber sie sind mit sich selbst nicht im Reinen".. Ich frage mich allerdings, ob ihnen das nicht eingeredet wird, damit ja nicht die Glaubenspraxis selbst Thema wird...immerhin ist Münsterschwarzach die einzige Einrichtung auf katholischer Seite ihrer Art in Deutschland, die Idee dazu hatte Wunibald Müller offenbar aus den USA, wo solche Häuser für die katholische Geistlichkeit schon vorher existierten.
Mich würde es wundern, wenn es auch nur einen einzigen Menschen gibt, der keine Zweifel hat! - Und Priester sollen oft in Augen der Gläubigen (diejenigen, die sonntags zur Messe gehen, machmal das nicht immer, oft auch einfach nur Taufscheinchristen) Vorbilder im Glauben sein, dass erwarten diese Art Gläubige. Sie erwarten oft viel konkretere Antworten, als Personen, die um Zweifel wissen.
Die Leute, die selbst zweifeln, werden nüchtern betrachtet, immer auch Verständnis für die Zweifel der "Profis" aufbringen. Das Problem ist doch, daß Ihnen gelehrt wurde und wird, die Profis hätten eben diese Zweifel nicht und bereits das Nachdenken darüber, ob diese Profis nicht eventuell doch ... bereits zur Sünde hochstilisiert wird.
Lies doch meinen Beitrag mal bitte richtig durch. Es gibt eben die Taufscheinchristen, die sehr wohl erwarten, dass ein Priester über allem steht - und die auch dann diejenigen sind, die als erstes anklagen.
Ja, das kann ich bestätigen. Diejenigen, die aufgrund mangelnder Praxis und Wissens eine deshalb überhebliche Distanz zu diesem Thema haben, werden Opfer dieses Kreislaufes der Blödheit. Mit solchen Leuten den "Dialog" zu suchen ist deswegen tatsächlich entweder Dummheit oder schlichtweg Verrat an eigenen Überzeugungen zur Erreichung eines Konsenses mit diesen Unwissenden in Bereichen, die den Glaubenswahrheiten eigentlich untergeordnet sind. Wie ich schon immer meinte: Probleme mit dem Glauben der Kirche wurzeln in der Psyche, nicht in der Theologie.

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Dienstag 15. Januar 2013, 12:54
von Niels
Ich bringe die "Meldung" mal hier...

"Wachsende Glaubenszweifel bei Priestern und Kirchenmitarbeitern registriert der katholische Theologe und Psychologe Wunibald Müller": http://www.kna.de/webnews/kwn9/21311 ... 8WU-1.html
(...) "Das, was sie nach außen vertreten müssen, ist oft nicht das, von dem sie selbst überzeugt sind" (...). Auch die persönliche Lebensgestaltung stimme zunehmend weniger mit der Lehre der Kirche überein, sagte der Leiter des Recollectio-Hauses. (...)
In einigen Diözesen gebe es zahlreiche wilde Ehen oder homosexuelle Beziehungen von kirchlichen Mitarbeitern sowie in Beziehungen lebende Priester, erklärte Müller. (...) Verschiedene Aspekte trügen aber dazu bei, dass die kirchlichen Mitarbeiter immer weniger ihr Herzblut einsetzen könnten und stattdessen innerlich emigrierten. Dadurch können sie nach Beobachtung Müllers nicht mehr überzeugend vom Glauben sprechen und Glaubensfreude ausstrahlen.
Bevor ein Priester "seine Seele verkaufen" müsse, um sein Amt auszuüben, sollte er an die Aufgabe seines Berufes denken, sagte der Psychologe. (...)

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Dienstag 15. Januar 2013, 19:27
von Jean-Louis
Der Artikel ist (wie so mancher Welt-Artikel) sehr lesenswert. Wer ihn studiert, wird sicher mehr Verständnis für die Priester aufbringen. Nicht alle sind Glaubensriesen. Aber auch das macht sie menschlich und sympathisch. Jede Gemeinde muss den Priester weitmöglichst in ihr Leben einbinden. Was heute auch vielfach fehlt, ist die Wertschätzung. Da hatten es die Geistlichen früher doch viel einfacher. Wertschätzung kann den Verzicht auf körperliche Zärtlichkeit zumindest teilweise kompensieren. Den Rest muss der Glaube (die Liebe zu Gott) mahen. Das gelingt nicht immer, und darum sind solche "Auffangstationen" sehr positiv zu bewerten.

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Dienstag 15. Januar 2013, 21:49
von songul
Hab auch einen Artikel, den ich sehr aufschlussreich fand, den ich erstmal hier platziere:

Der Feind steht drinnen – In der Kirche wird eine homosexualistische Übernahme versucht
http://www.katholisches.info/213/1/15 ... -versucht/

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Dienstag 15. Januar 2013, 21:53
von Niels
songul hat geschrieben:Hab auch einen Artikel, den ich sehr aufschlussreich fand, den ich erstmal hier platziere:

Der Feind steht drinnen – In der Kirche wird eine homosexualistische Übernahme versucht
http://www.katholisches.info/213/1/15 ... -versucht/
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=653398#p653398 ;)

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Dienstag 15. Januar 2013, 22:06
von songul
Niels hat geschrieben:
songul hat geschrieben:Hab auch einen Artikel, den ich sehr aufschlussreich fand, den ich erstmal hier platziere:

Der Feind steht drinnen – In der Kirche wird eine homosexualistische Übernahme versucht
http://www.katholisches.info/213/1/15 ... -versucht/
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=653398#p653398 ;)
Ah ja...danke. :kussmund:

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Mittwoch 16. Januar 2013, 18:42
von Pilgerer
Niels hat geschrieben:Ich bringe die "Meldung" mal hier...

"Wachsende Glaubenszweifel bei Priestern und Kirchenmitarbeitern registriert der katholische Theologe und Psychologe Wunibald Müller": http://www.kna.de/webnews/kwn9/21311 ... 8WU-1.html
(...) "Das, was sie nach außen vertreten müssen, ist oft nicht das, von dem sie selbst überzeugt sind" (...). Auch die persönliche Lebensgestaltung stimme zunehmend weniger mit der Lehre der Kirche überein, sagte der Leiter des Recollectio-Hauses. (...)
In einigen Diözesen gebe es zahlreiche wilde Ehen oder homosexuelle Beziehungen von kirchlichen Mitarbeitern sowie in Beziehungen lebende Priester, erklärte Müller. (...) Verschiedene Aspekte trügen aber dazu bei, dass die kirchlichen Mitarbeiter immer weniger ihr Herzblut einsetzen könnten und stattdessen innerlich emigrierten. Dadurch können sie nach Beobachtung Müllers nicht mehr überzeugend vom Glauben sprechen und Glaubensfreude ausstrahlen.
Bevor ein Priester "seine Seele verkaufen" müsse, um sein Amt auszuüben, sollte er an die Aufgabe seines Berufes denken, sagte der Psychologe. (...)
Kann ein in wilder Ehe lebender Priester sein Amt überhaupt noch ausüben? Ich bin nun kein Anhänger des Zölibats, aber wer es eingeht, sollte es auch einhalten.

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Freitag 18. Januar 2013, 15:00
von Pilgerer
Ich wollte mit meinem letzten Beitrag vor allem kritisieren, dass Versprechen in unserer Zeit nichts mehr gelten. Wer etwas verspricht, soll sich an das Versprechen halten. Es ist besser, nichts zu versprechen als Versprechen zu brechen.

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Freitag 18. Januar 2013, 15:08
von Maurus
Pilgerer hat geschrieben:Ich wollte mit meinem letzten Beitrag vor allem kritisieren, dass Versprechen in unserer Zeit nichts mehr gelten. Wer etwas verspricht, soll sich an das Versprechen halten. Es ist besser, nichts zu versprechen als Versprechen zu brechen.
Ich finde auch, dass man sich an Versprechen halten und mit der Abgabe von Versprechen nicht leichtfertig sein sollte. Allerdings halte ich es für das entgegengesetzte Extrem, wenn man aus lauter Sorge, man könnte in 20 Jahren vielleicht anders denken, überhaupt keine Versprechungen mehr abgibt. Konsequent zu Ende gedacht heißt das, am besten nichts mehr zu tun, um ja nichts Falsches zu tun.

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Freitag 18. Januar 2013, 15:28
von Pilgerer
Maurus hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:Ich wollte mit meinem letzten Beitrag vor allem kritisieren, dass Versprechen in unserer Zeit nichts mehr gelten. Wer etwas verspricht, soll sich an das Versprechen halten. Es ist besser, nichts zu versprechen als Versprechen zu brechen.
Ich finde auch, dass man sich an Versprechen halten und mit der Abgabe von Versprechen nicht leichtfertig sein sollte. Allerdings halte ich es für das entgegengesetzte Extrem, wenn man aus lauter Sorge, man könnte in 20 Jahren vielleicht anders denken, überhaupt keine Versprechungen mehr abgibt. Konsequent zu Ende gedacht heißt das, am besten nichts mehr zu tun, um ja nichts Falsches zu tun.
Mit der notwendigen Sorgfalt ist es möglich, Versprechen zu machen, die eingehalten werden können, soweit es an der eigenen Person liegt.

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Freitag 18. Januar 2013, 15:40
von Maurus
Pilgerer hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:Ich wollte mit meinem letzten Beitrag vor allem kritisieren, dass Versprechen in unserer Zeit nichts mehr gelten. Wer etwas verspricht, soll sich an das Versprechen halten. Es ist besser, nichts zu versprechen als Versprechen zu brechen.
Ich finde auch, dass man sich an Versprechen halten und mit der Abgabe von Versprechen nicht leichtfertig sein sollte. Allerdings halte ich es für das entgegengesetzte Extrem, wenn man aus lauter Sorge, man könnte in 20 Jahren vielleicht anders denken, überhaupt keine Versprechungen mehr abgibt. Konsequent zu Ende gedacht heißt das, am besten nichts mehr zu tun, um ja nichts Falsches zu tun.
Mit der notwendigen Sorgfalt ist es möglich, Versprechen zu machen, die eingehalten werden können, soweit es an der eigenen Person liegt.
Richtig, aber bisweilen mangelt es an dieser Sorgfalt.

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Samstag 19. Januar 2013, 15:23
von Kantorin
Pilgerer hat geschrieben:Ich wollte mit meinem letzten Beitrag vor allem kritisieren, dass Versprechen in unserer Zeit nichts mehr gelten. Wer etwas verspricht, soll sich an das Versprechen halten. Es ist besser, nichts zu versprechen als Versprechen zu brechen.
Naja, manchmal kann man Versprechen nicht einhalten...
Eine sehr zuverlässige Dame aus der Gemeinde ergänzt bei vereinbarten Terminen:
"Außer bei Krankheit, Tod und Entrückung." ;D

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Samstag 19. Januar 2013, 16:58
von Pilgerer
Kantorin hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:Ich wollte mit meinem letzten Beitrag vor allem kritisieren, dass Versprechen in unserer Zeit nichts mehr gelten. Wer etwas verspricht, soll sich an das Versprechen halten. Es ist besser, nichts zu versprechen als Versprechen zu brechen.
Naja, manchmal kann man Versprechen nicht einhalten...
Eine sehr zuverlässige Dame aus der Gemeinde ergänzt bei vereinbarten Terminen:
"Außer bei Krankheit, Tod und Entrückung." ;D
Man kanns nicht immer können, aber immer wollen. Wenn ein Pfarrer von einer Frau mit Gewalt entführt wird etc., könnte er gegen seinen Willen zu einem Verstoß gegen das Zölibatversprechen gezwungen werden. Trotzdem kann der Wille dem Versprechen treu bleiben.

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Samstag 19. Januar 2013, 17:21
von Christiane
Pilgerer hat geschrieben:
Kantorin hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:Ich wollte mit meinem letzten Beitrag vor allem kritisieren, dass Versprechen in unserer Zeit nichts mehr gelten. Wer etwas verspricht, soll sich an das Versprechen halten. Es ist besser, nichts zu versprechen als Versprechen zu brechen.
Naja, manchmal kann man Versprechen nicht einhalten...
Eine sehr zuverlässige Dame aus der Gemeinde ergänzt bei vereinbarten Terminen:
"Außer bei Krankheit, Tod und Entrückung." ;D
Man kanns nicht immer können, aber immer wollen. Wenn ein Pfarrer von einer Frau mit Gewalt entführt wird etc., könnte er gegen seinen Willen zu einem Verstoß gegen das Zölibatversprechen gezwungen werden. Trotzdem kann der Wille dem Versprechen treu bleiben.
Also echt mal! :D

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 10:45
von Juergen
Wunibald Müller: «Wenn ich sage, was ich denke, werde ich bestraft»

Erst sackt er ein Leben lang die Kohle von der Kirche ein
und wo er nun in Rente geht, haut er auf seinen alten Arbeitgeber ein. :aergerlich:

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 11:00
von CIC_Fan
der mann hat denk ich durch seine Bücher ganz gut verdient und zieht eben jetzt bilanz wo ist das Problem

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 13:04
von Lupus
Diese Art des Umgangs mit seinem "Arbeitgeber" halte ich für unwürdig, weil auf Feigheit beruhend!
Wenn ein "Rotzjunge" frech wird und sich über den Zaun schwingt, so dass ihn niemand mehr erreichen kann und dann "Bääh, fang mich doch" kreischt, so ist das m.M.n. Feigheit!
+L.

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 13:08
von CIC_Fan
ich kenne nur einige Bücher von dem Herren und da war er nicht zurückhaltender

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 13:08
von Juergen
Lupus hat geschrieben:Diese Art des Umgangs mit seinem "Arbeitgeber" halte ich für unwürdig, weil auf Feigheit beruhend!
Wenn ein "Rotzjunge" frech wird und sich über den Zaun schwingt, so dass ihn niemand mehr erreichen kann und dann "Bääh, fang mich doch" kreischt, so ist das m.M.n. Feigheit!
+L.
:daumen-rauf:

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 13:16
von Dieter
Die Kirche hat viele ihrer besten Männer verloren, weil diese den Zölibat nicht aushalten konnten.

Man sieht solche Männer jetzt in anderen Kirchen, wo sie hervorragende Arbeit leisten.

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 13:25
von HeGe
Dieter hat geschrieben:Die Kirche hat viele ihrer besten Männer verloren, weil diese den Zölibat nicht aushalten konnten.
Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein.
Aber wer ist schon dieser komische Jesus mit seinen überkommenen Vorstellungen.
Dieter hat geschrieben:Man sieht solche Männer jetzt in anderen Kirchen, wo sie hervorragende Arbeit leisten.
Es gibt nur eine Kirche.

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 13:34
von Dieter
Ja, es gibt nur EINE Kirche. Die aber ist nicht identisch mit einer hier auf Erden bestehenden Konfession, auch nicht mit der römisch-katholischen Kirche.