Dieser Eindruck hat sich bei mir im letzten halben Jahr immer mehr verstärkt. Ich habe meinem Mann eine Wette angeboten, wer eher merkt, dass der Papst in der Lehre sehr konservativ ist, konservative Gläubige oder die Mehrheit der Medien. Ich sehe mich klar im Vorteil, aber wir warten noch ein Jahr ab, bevor wir den Preis verteilen.
Das interessante an dieser englischsprachigen Seite für katholische Homosexuelle ist, daß sie "deren" Sicht auf manche Äußerung Papst Franziskus' wiedergibt. Vielleicht erleichtert dies manch hitzige Diskussion in diesem Thread, wenn Franziskus eine Aussage tätigt, die einigen (wie mir...) in diesem Forum in Bezug auf den Umgang mit Homosexuellen in und durch die Kirche mehrdeutig erscheint.
In den Sodom-Thread hätte ich diesen Link auch einstellen können. Aber es ging mir mehr um die Sichtweise dieser Webpage und katholischer Homosexueller auf Franziskus und sein Wirken als auf "allgemein fundamentaltheologische" Aussagen zur Homosexualität.
Vorgestern hat ein Linker zu den Aussagen des Papstes in seinem damaligen Interview Stellung genommen in dem Sinne, dass der Papst nun auch Homosexualitit anders sehe, also positiver. Nach meiner Kenntnis ist dies nicht so, aber die Worte des Papstes können leicht mißverstanden werden.
Dasselbe ist seine Äusserung über das Gewissen, auch die kann man im richtigen Sinne sehen oder aber nicht. Der Papst hätte das in beiden Fällen genauer erläutern müssen. Was das Gewissen angeht, so gibt es ein erleuchtetes und ein unerleuchtetes. Das wird oder sollte der Papst wissen, aber warum formuliert er das dann auch nicht verständlicher und belässt es bei einer Betrachtung, die auch leicht mißverstanden werden kann?
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.
Das wird oder sollte der Papst wissen, aber warum formuliert er das dann auch nicht verständlicher und belässt es bei einer Betrachtung, die auch leicht mißverstanden werden kann?
Das fragst Du noch?
In diesem Rahmen weiß der gegenwärtige Papst, was er tut. Sein Verhalten ist von seinem Programm bestimmt.
Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)
Beschreibt gut die Erwartungen, welche der Papst mit seinen Worten und Gesten geweckt hat. Die Liberalen hoffen (mal mehr, mal weniger zuversichtlich), er sei einer der Ihren oder würde zumindest Änderungen in ihrem Sinne vornehmen. Übertrieben lang die Passage über das geschieden-zivilrechtlich wiederverheiratete Paar. Anonsten wird der "liberale" Franziskus gezeigt: Der sich der Flüchtlingsproblematik annimmt, soziale Belange anspricht, das Protokoll durchbricht, spontan ist usw. Kein Wort über seine Aufrufe zur Evangelisierung, seine Warnungen vor dem Teufel... Höchstens "Verwunderung" wieso er Erzb. Müller zum Kardinal gemacht und Bischof Tebartz van Elst nicht in die Wüste geschickt hat.
"Als Papst Franziskus verordnete er der katholischen Kirche gleich in den ersten Monaten seines Pontifikats eine radikale Reform."
Dieser Satz aus der Beschreibung des Filmbeitrags deckt sich allerdings kaum mit dem Inhalt des Films und erst recht nicht mit der Realität.
...Aber dann ist da in Rom dieser neue Papst. Der Name, Franziskus, ein Versprechen. Eine Erscheinung wie ein netter Großvater, dazu eine ungewohnte Radikalität in der Aussage: Kaum im Amt, geißelt er den Kapitalismus, besucht Flüchtlinge im Lager und wäscht jungen Strafgefangenen die Füße. Im Vatikan riecht es nach Aufbruch...
Didymus hat geschrieben:Der Papst warnt Angehörige der Mafia vor der Hölle!
Lobenswert. Leider aber korrigiert das nicht Handlungen und Aussagen seitens des gegenwärtigen Papstes, die berechtigterweise Zweifel an dessen Amts- und damit auch dem Glaubensverständnis wecken.
Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)
Didymus hat geschrieben:Der Papst warnt Angehörige der Mafia vor der Hölle!
Ja, und? Damit tut er nur das, was Kirche und Welt von ihm erwarten. Es gibt aber noch viele andere Kategorien von Sündern, die der Bekehrung bedürfen, um nicht in der Hölle zu enden. Führt nicht auch die schwere Sünde des Ehebruchs, der Abtreibung und der praktizierten Homosexualität in die Hölle, wenn sich die Betroffenen nicht bekehren? Bei diesen Sünden gilt offenbar eine andere päpstliche Sprachregelung: "Wer bin ich, dass ich urteile?" "Die Lehre der Kirche dazu ist bekannt, deshalb muss man das nicht ständig thematisieren" etc. Würde Franziskus den Ehebrechern, Abtreibern und homosexuell Praktizierenden mit der Hölle drohen, würde ihn eben kein Applaus erwarten.
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)
Didymus hat geschrieben:Der Papst warnt Angehörige der Mafia vor der Hölle!
Ja, und? Damit tut er nur das, was Kirche und Welt von ihm erwarten. Es gibt aber noch viele andere Kategorien von Sündern, die der Bekehrung bedürfen, um nicht in der Hölle zu enden. Führt nicht auch die schwere Sünde des Ehebruchs, der Abtreibung und der praktizierten Homosexualität in die Hölle, wenn sich die Betroffenen nicht bekehren? Bei diesen Sünden gilt offenbar eine andere päpstliche Sprachregelung: "Wer bin ich, dass ich urteile?" "Die Lehre der Kirche dazu ist bekannt, deshalb muss man das nicht ständig thematisieren" etc. Würde Franziskus den Ehebrechern, Abtreibern und homosexuell Praktizierenden mit der Hölle drohen, würde ihn eben kein Applaus erwarten.
Ähnlich habe ich auch gedacht als ich das gelesen habe. Die Lehre der Kirche bezüglich Mord, Erpressung, Betrug usw. mit dem die Mafia zu tun hat, ist auch bekannt.
Angesichts aller möglichen Sünden müsste dann gar nichts mehr gesagt werden, denn alle sind in der Lehre der Kirche enthalten.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.
ad_hoc hat geschrieben:Muss ich auf jeden Sch.... antworten?
Nein!
Muss ich nicht!
Wir antworten aber auf Deinen. Immer wieder gerne.
Wenn Dir die Bedeutung dieses Ausdrucks Sch..... geläufig wäre, und Du darüber hinaus noch eine Spur von ehrlicher Selbsteinschätzung besäßest, würdest du hier kein Wort schreiben.
Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)
Didymus hat geschrieben:Der Papst warnt Angehörige der Mafia vor der Hölle!
Ja, und? Damit tut er nur das, was Kirche und Welt von ihm erwarten. Es gibt aber noch viele andere Kategorien von Sündern, die der Bekehrung bedürfen, um nicht in der Hölle zu enden. Führt nicht auch die schwere Sünde des Ehebruchs, der Abtreibung und der praktizierten Homosexualität in die Hölle, wenn sich die Betroffenen nicht bekehren? Bei diesen Sünden gilt offenbar eine andere päpstliche Sprachregelung: "Wer bin ich, dass ich urteile?" "Die Lehre der Kirche dazu ist bekannt, deshalb muss man das nicht ständig thematisieren"etc. Würde Franziskus den Ehebrechern, Abtreibern und homosexuell Praktizierenden mit der Hölle drohen, würde ihn eben kein Applaus erwarten.
Hervorhebung durch Uz.
Seit Papst Franziskus völlig unüberlegt die Frage stellte: "Wer bin ich, dass ich urteile?", geht mir die 'andere' Antwort ständig im Kopf herum, die Antwort, welche Kain Gott gab, als dieser ihn nach seinem Bruder fragte: "Bin ich der Hüter meines Bruders?"
Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)
Ist ja schon voll krass, was sich dieser Papst da wieder erlaubt.
Das ist ja voll die [Punkt]
Ein Sprecher der katholischen Mafiagruppe "Wir sind auch Kirche" zeigte sich in einer ersten Stellungnahme schwer erschüttert über diese Intoleranz und forderte den Papst auf, sich umgehend für die pauschale und ungerechtfertigte Mafia-Schelte zu entschuldigen. Außerdem solle er nicht vergessen, dass auch führende Mafiosi Kirchensteuern zahlten - "und das nicht wenig"!
Auf Nachfrage wollte er auch schärfere Reaktionen nicht grundsätzlich ausschließen.
Unter anderen Umständen, lieber Clemens, hätte ich über Deinen Scherz gerne gelacht. Hier kann ich das leider nicht. Der Papst ist zu tragisch und zu gefährlich, als dass man sich erlauben dürfte, wegen einiger korrekter Äußerungen diejenigen seiner Äußerungen als vernachlässigbar anzusehen, welche schleichenderweise die Lehre der Kirche nach und nach verändern. Dies geht umso schneller, als kaum noch ausreichendes Glaubenswissen bei der Mehrheit der Gläubigen angenommen werden kann, und diese somit nicht mehr oder kaum mehr die richtigen Unterscheidungen treffen können.
Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)
Dieser Strang hier kotzt mich zunehmend mehr an, um das einmal klar und deutlich zu sagen.
Was hier von etlichen Diskutanten mit abstoßender Penetranz gefordert wird, ist letztlich nur, der Papst müsse sich vom Hirten zum Pharisäer bekehren: Nicht mehr dem einen Schaf nachgehen, das sich verirrt hat, sondern den 99 Schafen analog zu den 613 Geboten des Alten Bundes den Katechismus der Kirche um die Ohren hauen. Der Papst macht dieses falsch und jenes, er sagt dieses nicht und jenes, er hat hier keine Ahnung und ist dort ein Volldepp ... ich würde mich Sünden fürchten, wenn ich an der Stelle einiger Schreiber hier wäre. Wer sind wir, um über den Papst zu urteilen? Gott wird ihn selbst nach seinem Tun und Lassen beurteilen, das ist nicht unsere vordringliche Aufgabe.
Ich würde diesen Mitforanten dringend empfehlen, sich die Bitte von Papst Benedikt angelegen sein zu lassen und auch seinem Nachfolger "jenen Vorschuss an Sympathie, ohne den es kein Verstehen gibt" einzuräumen. Dazu wäre es vielleicht hilfreich, wenigstens versuchsweise einmal bis zum Ende der Osteroktav hier entweder etwas Positives über den Papst zu schreiben, oder es bleiben zu lassen, wenn man nichts Positives schreiben kann oder will.
Es geht mir mitnichten darum, berechtigte sachliche Kritik am Papst zu unterbinden. Aber die Art und Weise, wie er hier von einigen traktiert wird, übersteigt jedes für einen Katholiken ohne Gefahr für sein eigenes Seelenheil vertretbare Maß bei weitem.
taddeo hat geschrieben:Dieser Strang hier kotzt mich zunehmend mehr an, um das einmal klar und deutlich zu sagen.
Was hier von etlichen Diskutanten mit abstoßender Penetranz gefordert wird, ist letztlich nur, der Papst müsse sich vom Hirten zum Pharisäer bekehren: Nicht mehr dem einen Schaf nachgehen, das sich verirrt hat, sondern den 99 Schafen analog zu den 613 Geboten des Alten Bundes den Katechismus der Kirche um die Ohren hauen. Der Papst macht dieses falsch und jenes, er sagt dieses nicht und jenes, er hat hier keine Ahnung und ist dort ein Volldepp ... ich würde mich Sünden fürchten, wenn ich an der Stelle einiger Schreiber hier wäre. Wer sind wir, um über den Papst zu urteilen? Gott wird ihn selbst nach seinem Tun und Lassen beurteilen, das ist nicht unsere vordringliche Aufgabe.
Ich würde diesen Mitforanten dringend empfehlen, sich die Bitte von Papst Benedikt angelegen sein zu lassen und auch seinem Nachfolger "jenen Vorschuss an Sympathie, ohne den es kein Verstehen gibt" einzuräumen. Dazu wäre es vielleicht hilfreich, wenigstens versuchsweise einmal bis zum Ende der Osteroktav hier entweder etwas Positives über den Papst zu schreiben, oder es bleiben zu lassen, wenn man nichts Positives schreiben kann oder will.
Es geht mir mitnichten darum, berechtigte sachliche Kritik am Papst zu unterbinden. Aber die Art und Weise, wie er hier von einigen traktiert wird, übersteigt jedes für einen Katholiken ohne Gefahr für sein eigenes Seelenheil vertretbare Maß bei weitem.
Meine Meinung!
Bravo!
Uneingeschränkt bravo!
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".
Und interessant ist, wie wenige User das Thema unter sich bestreiten.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)
Papst Franz surft momentan auf der Mainstreamwelle. Er erwähnt nur das, was ihn in einem hell-strahlendem Licht erscheinen läßt.
Homos - "Wer bin ich, daß ich urteile?"
Mafiosi - Pfui - Hölle.
Mohammedaner - Gründonnerstag 2013
Barmherzigkeit - alle Daumen hoch
...
Aber zum himmelschreienden millionenfachen Kindermord unserer Tage - da bleibt offenbar für ihn nur eine Randbemerkung übrig. Und zu vielen anderen Dingen hat er sich überhaupt noch nicht geäußert.
taddeo hat geschrieben:Dieser Strang hier kotzt mich zunehmend mehr an, um das einmal klar und deutlich zu sagen.
Was hier von etlichen Diskutanten mit abstoßender Penetranz gefordert wird, ist letztlich nur, der Papst müsse sich vom Hirten zum Pharisäer bekehren: Nicht mehr dem einen Schaf nachgehen, das sich verirrt hat, sondern den 99 Schafen analog zu den 613 Geboten des Alten Bundes den Katechismus der Kirche um die Ohren hauen. Der Papst macht dieses falsch und jenes, er sagt dieses nicht und jenes, er hat hier keine Ahnung und ist dort ein Volldepp ... ich würde mich Sünden fürchten, wenn ich an der Stelle einiger Schreiber hier wäre. Wer sind wir, um über den Papst zu urteilen? Gott wird ihn selbst nach seinem Tun und Lassen beurteilen, das ist nicht unsere vordringliche Aufgabe.
Ich würde diesen Mitforanten dringend empfehlen, sich die Bitte von Papst Benedikt angelegen sein zu lassen und auch seinem Nachfolger "jenen Vorschuss an Sympathie, ohne den es kein Verstehen gibt" einzuräumen. Dazu wäre es vielleicht hilfreich, wenigstens versuchsweise einmal bis zum Ende der Osteroktav hier entweder etwas Positives über den Papst zu schreiben, oder es bleiben zu lassen, wenn man nichts Positives schreiben kann oder will.
Es geht mir mitnichten darum, berechtigte sachliche Kritik am Papst zu unterbinden. Aber die Art und Weise, wie er hier von einigen traktiert wird, übersteigt jedes für einen Katholiken ohne Gefahr für sein eigenes Seelenheil vertretbare Maß bei weitem.
Kilianus hat geschrieben:
Für jeden einzelnen Satz.
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney
Jetzt sagt er mal etwas, was ich von führenden Kirchenvertretern schon lange nicht mehr gehört habe (kann ja auch an mir liegen), nämlich dass falsches Handeln in die Hölle führen kann (und diese Aussage finde ich durchaus wichtig im Ringen um Neuevangelisierung) - und jetzt macht er es manchen immer noch nicht recht, weil er nicht gleich alle Sünden aufzählt, für die man in die Hölle kommt.
Clemens hat geschrieben:Jetzt sagt er mal etwas, was ich von führenden Kirchenvertretern schon lange nicht mehr gehört habe (kann ja auch an mir liegen), nämlich dass falsches Handeln in die Hölle führen kann (und diese Aussage finde ich durchaus wichtig im Ringen um Neuevangelisierung) - und jetzt macht er es manchen immer noch nicht recht, weil er nicht gleich alle Sünden aufzählt, für die man in die Hölle kommt.
Manche sehnen sich eben nach etwas mehr Savonarola in den Worten des Papstes!