Lutheraner hat geschrieben:HeGe hat geschrieben:Lutheraner hat geschrieben:Wie war das bei der NOM gewesen?
Das ist der Erfinder des NOM:
![](http://www.summorum-pontificum.de/bilder/bugnini_1.jpg)
Ich wollte eher wissen, welche Liturgie man als Vorlage verwendet hatte. Auch bei Luther würde mich das interessieren, aber das weiß hier wahrscheinlich niemand (ich habe nur einmal gelesen, dass er das Stufengebet nicht beibehalten hatte, weil es in dieser Gegend damals nicht verbreitet war).
Eine direkte Vorlage ist m. W. nicht nachweisbar. Für die äußere Form legte Bugnini das Pontifikalamt zu Grunde, aber nur als Grundform. Bei den Gebeten wollte er zunächst alle vom Priester alleine zu verrichtenden Gebete streichen und orientierte sich im übrigen stark an reformierten Vorbildern. Mit Luther gemeinsam hat er den Widerwillen gegen den Opfergedanken. Die schließlich auf Drängen des Papstes doch aufgenomenen Gebete zur "Gabenbereitung" entnahm Bugnini jüdischen Berakhas der
nachchristlichen Tradtion. Ansonsten war sein wesentlicher Beitrag der hohe Grad an Flexibilisierung durch Erlaubnis von Alternativen. Sein Fernziel war, dadurch Raum für die "Inkulturation" lokaler Elemente zu schaffen - bis hinunter zur Gemeindeebene sollte jede "eucharistische Versammlung" ihre Liturgie selbst "gestalten".
Luther war nicht primär liturgisch interessiert - er zielte auf die Veränderung der Lehre. Er verwandte zunächst die Form der Messfeier, die in seiner Region üblich war, und strich die Gebete, die vom Opfer der Kirche handeln. Seinen Anhängern empfahl er, mit äußeren Veränderungen zurückhaltend zu sein, um das Volk nicht zu reizen. Es gibt Gemälde, die Luther in Kasel vor dem ad-orientem-Altar zeigen, wie er vor ihm knienden Gläubigen die Mundkommunion spendet.