Ernennung von Wagner zum neuen Weihbischof für Linz

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Maurus
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Re: Ernennung von Wagner zum neuen Weihbischof für Linz

Beitrag von Maurus »

Peregrin hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Wieso kann jemand mit ein bißchen Stimmungsmache gegen Rom gleich alle auf seine Seite ziehen?
Ist nicht gesag, daß das funktioniert. Unser Religionslehrer hat das in der Schule auch probiert, aber es hat ihn trotzdem niemand gemocht.
Ich befürchte, dass auch hier gilt, dass Ausnahmen lediglich die Regel bestätigen.

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Niels
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Re: Ernennung von Wagner zum neuen Weihbischof für Linz

Beitrag von Niels »

Zulehner hat geschrieben:Einige Bischöfe, insbesondere der Wiener Erzbischof Kardinal Schönborn und der Grazer Bischof Egon Kapellari, haben wohl eine ernsthafte Analyse der jetzigen Situation gemacht. Sie haben sich dabei sicher an die schlimmen Vorgänge nach der Ernennung von Kurt Krenn zum Wiener Weihbischof 1987 erinnert – und welche Megakrise der Kirche daraus geworden ist. Aus diesem Grund sind Schönborn und Kapellari beim Papst vorstellig geworden und haben gesagt: „Wir wurden nicht gefragt, Wagners Bestellung ist gegen alle Spielregeln der Bischofsernennungen der letzten Zeit gelaufen – also gegen das Kirchenrecht.“
http://www.nachrichten.at/nachrichten/p ... 385,111321
Aha - der Papst hat also gegen das Kirchenrecht verstoßen.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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overkott
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Re: Ernennung von Wagner zum neuen Weihbischof für Linz

Beitrag von overkott »

julius echter hat geschrieben:Schall und Rauch wurde auch vor dem II. Vaticanum produziert, nur hilft man der kirche nicht wenn man dauernd nur rumnörgelt und sich auf die Tradition beruft. Das ist für mich als ob man sich nicht der Veranwortung stellt und immer drauf wartet dass andere aktiv werden.
Vor allem steht die Tradition weder über noch neben dem Wort Gottes, sondern das Wort Gottes ist die Quelle und der Garten der Tradition. Und damit ist das Wort Gottes auch Quelle und Garten des Vatikanums als Teil der lebendigen und zur Zukunft hin offenen Tradition. Auch ein III. Vaticanum ist prinzipiell denkbar. Es könnte vor allem ein geistliches Konzil werden, das die Nachfolge Christi bekräftigt und den Dienst der Fußwaschung betont, das die Brüderlichkeit der Bischöfe hervorhebt und ihnen mehr Mitsprache einräumt, das den Dienst des Diözesanklerus aufwertet durch formales Mitwirken bei der Aufstellung der Bischofskandidaten, das den Gemeindegremien beim Bischof formal Gehör verschafft, in allen Angelegenheiten, die die Gemeinde betreffen.

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Niels
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Re: Ernennung von Wagner zum neuen Weihbischof für Linz

Beitrag von Niels »

overkott hat geschrieben: Auch ein III. Vaticanum ist prinzipiell denkbar.
Oder ein Lateranum VI oder Tridentinum II ... vielleicht sogar ein Constantinopolitanum V - wer weiß das schon ...
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Peregrin
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Re: Ernennung von Wagner zum neuen Weihbischof für Linz

Beitrag von Peregrin »

Niels hat geschrieben:
Zulehner hat geschrieben:Aus diesem Grund sind Schönborn und Kapellari beim Papst vorstellig geworden und haben gesagt: „Wir wurden nicht gefragt, Wagners Bestellung ist gegen alle Spielregeln der Bischofsernennungen der letzten Zeit gelaufen – also gegen das Kirchenrecht.“
http://www.nachrichten.at/nachrichten/p ... 385,111321
Aha - der Papst hat also gegen das Kirchenrecht verstoßen.
Bleibt als mögliches Positivum der Affäre, daß Schönborn sich hier ein bißchen überhoben hat und endlich auch in Rom als das erkannt wurde, was er ist.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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overkott
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Re: Ernennung von Wagner zum neuen Weihbischof für Linz

Beitrag von overkott »

Niels hat geschrieben:
overkott hat geschrieben: Auch ein III. Vaticanum ist prinzipiell denkbar.
Oder ein Lateranum VI oder Tridentinum II ... vielleicht sogar ein Constantinopolitanum V - wer weiß das schon ...
Der Ort ist relativ egal.

maliems
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Re: Ernennung von Wagner zum neuen Weihbischof für Linz

Beitrag von maliems »

julius echter hat geschrieben:Das ist ein pauschales Urteil für mich; ok jeder Bischof ist ein Mensch und Mneschen machen Fehler, nur sie dann immer gleich an den Pranger zustellen ist unfair.
Die Bischöfe stehen eigentlich jeden Tag zwischen den Fronten und müssen ausgleichen etc. Und wenn ein Kanditat zum WB-Amt dann dumme Kommentare macht dann haben sie das Recht sich zu diesem Kanditaten zu äussern, da sie ja mit ihm zusammenarbeiten müssen in der Bischofskonferenz.
1: schleißlich war auch die frage pauschal
2: Bischofskonferenzen sind keine loci theolgici. kein bischof muss mit einem anderen in einer konferenz zusammenarbeiten.

maliems
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Re: Ernennung von Wagner zum neuen Weihbischof für Linz

Beitrag von maliems »

Juergen hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Und nämliche Studenten werden dann als "Multiplikatoren" in die Praxis entlassen. Mich wundert da gar nichts mehr.
Ja, als Lehrer für kath. Religionsunterricht. :heul:

Zu der Sache bzw. nämlichen Dozenten habe ich vor rund 5 Jahren schonmal was geschrieben
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?f=3&t=1228
habe das spielchen und diese leute 5 jahre ertragen. wirklich schlimm.

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Edi
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Re: Ernennung von Wagner zum neuen Weihbischof für Linz

Beitrag von Edi »

Peregrin hat geschrieben:
Niels hat geschrieben:
Zulehner hat geschrieben:Aus diesem Grund sind Schönborn und Kapellari beim Papst vorstellig geworden und haben gesagt: „Wir wurden nicht gefragt, Wagners Bestellung ist gegen alle Spielregeln der Bischofsernennungen der letzten Zeit gelaufen – also gegen das Kirchenrecht.“
http://www.nachrichten.at/nachrichten/p ... 385,111321
Aha - der Papst hat also gegen das Kirchenrecht verstoßen.
Bleibt als mögliches Positivum der Affäre, daß Schönborn sich hier ein bißchen überhoben hat und endlich auch in Rom als das erkannt wurde, was er ist.
Ihn nennen doch einige den Wiener Oberhofbeschwichtigungsrat, das üasst doch gut zu ihm, jetzt auch wieder, da er bei den KJ war und sie gelobt hat, genau diese, die auf ihrer Webseite die Kirche angreifen. Da muss man ja schon ein Dauerschläfer sein, wenn man deren Einstellung gegen Rom nicht kennt oder aber ein falscher Fuffziger.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
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Linus
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Re: Ernennung von Wagner zum neuen Weihbischof für Linz

Beitrag von Linus »

Edi vermurkse er unsre schönen Titel nicht. "Ober" gibts bei Beschwichtigungshofräten nicht. Allenfalls wirkliche.

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"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Peregrin
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Re: Ernennung von Wagner zum neuen Weihbischof für Linz

Beitrag von Peregrin »

Edi hat geschrieben: oder aber ein falscher Fuffziger.
Der Kardinal ist ein Mann von altem Adel, sehr charmant, immer freundlich, für jeden ein Lächeln auf den Lippen, konziliant im Ton, bemüht, auf seine Gesprächspartner einzugehen - aber im Hintergrund doch auch irgendwie fest und besorgt um die Sache - und nie um eine gefällige Floskel verlegen. Ein geborener Diplomat. Was der wirklich meint und glaubt, weiß wahrscheinlich kein Mensch.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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cantus planus
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Re: Ernennung von Wagner zum neuen Weihbischof für Linz

Beitrag von cantus planus »

Peregrin hat geschrieben:Der Kardinal ist ein Mann von altem Adel, sehr charmant, immer freundlich, für jeden ein Lächeln auf den Lippen, konziliant im Ton, bemüht, auf seine Gesprächspartner einzugehen - aber im Hintergrund doch auch irgendwie fest und besorgt um die Sache - und nie um eine gefällige Floskel verlegen. Ein geborener Diplomat. Was der wirklich meint und glaubt, weiß wahrscheinlich kein Mensch.
Treffender hätte ich es nicht formulieren können.
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Juergen
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Re: Ernennung von Wagner zum neuen Weihbischof für Linz

Beitrag von Juergen »

Niels hat geschrieben:
Zulehner hat geschrieben:Einige Bischöfe, insbesondere der Wiener Erzbischof Kardinal Schönborn und der Grazer Bischof Egon Kapellari, haben wohl eine ernsthafte Analyse der jetzigen Situation gemacht. Sie haben sich dabei sicher an die schlimmen Vorgänge nach der Ernennung von Kurt Krenn zum Wiener Weihbischof 1987 erinnert – und welche Megakrise der Kirche daraus geworden ist. Aus diesem Grund sind Schönborn und Kapellari beim Papst vorstellig geworden und haben gesagt: „Wir wurden nicht gefragt, Wagners Bestellung ist gegen alle Spielregeln der Bischofsernennungen der letzten Zeit gelaufen – also gegen das Kirchenrecht.“
http://www.nachrichten.at/nachrichten/p ... 385,111321
Aha - der Papst hat also gegen das Kirchenrecht verstoßen.
Zulehners Kenntnisse des Kirchenrechts sind mehr als defizitär -- sie sind gar nicht vorhanden.
Der soll sich mal schleichen un's Maul halten!
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Linus
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Re: Ernennung von Wagner zum neuen Weihbischof für Linz

Beitrag von Linus »

Na was hast du von einem Pastoralfuturologenanderes erwartet?
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Florianklaus
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Re: Ernennung von Wagner zum neuen Weihbischof für Linz

Beitrag von Florianklaus »

overkott hat geschrieben:
julius echter hat geschrieben:Schall und Rauch wurde auch vor dem II. Vaticanum produziert, nur hilft man der kirche nicht wenn man dauernd nur rumnörgelt und sich auf die Tradition beruft. Das ist für mich als ob man sich nicht der Veranwortung stellt und immer drauf wartet dass andere aktiv werden.
Vor allem steht die Tradition weder über noch neben dem Wort Gottes, sondern das Wort Gottes ist die Quelle und der Garten der Tradition. Und damit ist das Wort Gottes auch Quelle und Garten des Vatikanums als Teil der lebendigen und zur Zukunft hin offenen Tradition. Auch ein III. Vaticanum ist prinzipiell denkbar. Es könnte vor allem ein geistliches Konzil werden, das die Nachfolge Christi bekräftigt und den Dienst der Fußwaschung betont, das die Brüderlichkeit der Bischöfe hervorhebt und ihnen mehr Mitsprache einräumt, das den Dienst des Diözesanklerus aufwertet durch formales Mitwirken bei der Aufstellung der Bischofskandidaten, das den Gemeindegremien beim Bischof formal Gehör verschafft, in allen Angelegenheiten, die die Gemeinde betreffen.
Die Rezeption des V2 ist noch längst nicht abgeschlossen. Es wäre daher verhängnisvoll, die Kirche durch ein neues Konzil in noch größere Verwirrung und Unruhe zu stürzen.

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Peti
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Re: Ernennung von Wagner zum neuen Weihbischof für Linz

Beitrag von Peti »

cantus planus hat geschrieben:Dann sag mir, was man konkret tun soll, wenn man im kirchlichen Dienst an der Basis steht und fast 15 Jahre nur vor Wände redet?
Ganz einfach vor Ort in Beruf und Familie sein Christentum glaubhaft leben. Aber das ist nicht immer einfach. Eine große Gefahr ist das ewige Jammern. Im Jammern über die Kirche heute sind auch oft eigene Befindlichkeiten verborgen.
"Der Schwung der Freiheit, der im Glauben liegt, kann im Menschen sowohl ein beseligendes Gefühl der Befreiung wie eine panische Angst des Ausgesetztseins erzeugen. Beides ist verständlich, beides ist unwesentlich...
Am besten tut der Christ daran, seine Gestimmtheiten in keiner Wiese selbst verwalten zu wollen, sondern sich vom gelebten Glauben her in das jeweils Angebotene hineinführen zu lassen."
Hans Urs von Balthasar, In Gottes Einsatz leben (Johannes Verlag Einsiedeln 1971)
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

conscientia
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Re: Ernennung von Wagner zum neuen Weihbischof für Linz

Beitrag von conscientia »

Genau!
In der Antwort auf cantus' Frage: vollkommen einverstanden mit Peti.

Raphael

Re: Ernennung von Wagner zum neuen Weihbischof für Linz

Beitrag von Raphael »

Peti hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Dann sag mir, was man konkret tun soll, wenn man im kirchlichen Dienst an der Basis steht und fast 15 Jahre nur vor Wände redet?
Ganz einfach vor Ort in Beruf und Familie sein Christentum glaubhaft leben. Aber das ist nicht immer einfach. Eine große Gefahr ist das ewige Jammern. Im Jammern über die Kirche heute sind auch oft eigene Befindlichkeiten verborgen.
"Der Schwung der Freiheit, der im Glauben liegt, kann im Menschen sowohl ein beseligendes Gefühl der Befreiung wie eine panische Angst des Ausgesetztseins erzeugen. Beides ist verständlich, beides ist unwesentlich...
Am besten tut der Christ daran, seine Gestimmtheiten in keiner Wiese selbst verwalten zu wollen, sondern sich vom gelebten Glauben her in das jeweils Angebotene hineinführen zu lassen."
Hans Urs von Balthasar, In Gottes Einsatz leben (Johannes Verlag Einsiedeln 1971)
Da redet der ehemalige Jesuit aber den Fatalismus herbei .................

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overkott
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Re: Ernennung von Wagner zum neuen Weihbischof für Linz

Beitrag von overkott »

Florianklaus hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
julius echter hat geschrieben:Schall und Rauch wurde auch vor dem II. Vaticanum produziert, nur hilft man der kirche nicht wenn man dauernd nur rumnörgelt und sich auf die Tradition beruft. Das ist für mich als ob man sich nicht der Veranwortung stellt und immer drauf wartet dass andere aktiv werden.
Vor allem steht die Tradition weder über noch neben dem Wort Gottes, sondern das Wort Gottes ist die Quelle und der Garten der Tradition. Und damit ist das Wort Gottes auch Quelle und Garten des Vatikanums als Teil der lebendigen und zur Zukunft hin offenen Tradition. Auch ein III. Vaticanum ist prinzipiell denkbar. Es könnte vor allem ein geistliches Konzil werden, das die Nachfolge Christi bekräftigt und den Dienst der Fußwaschung betont, das die Brüderlichkeit der Bischöfe hervorhebt und ihnen mehr Mitsprache einräumt, das den Dienst des Diözesanklerus aufwertet durch formales Mitwirken bei der Aufstellung der Bischofskandidaten, das den Gemeindegremien beim Bischof formal Gehör verschafft, in allen Angelegenheiten, die die Gemeinde betreffen.
Die Rezeption des V2 ist noch längst nicht abgeschlossen. Es wäre daher verhängnisvoll, die Kirche durch ein neues Konzil in noch größere Verwirrung und Unruhe zu stürzen.
Ein neues Konzil müsste natürlich die Rezeption des V2 vorantreiben. Es geht also nicht um Neues, sondern um Gottes Offenbarung in Jesus Christus und die Öffnung der Kirche zur Welt. Gottes Dienst an den Menschen zeigt Jesus Christus darin, dass er sich nicht aufgedrängt hat, sondern dass er zu den Gottfernen gegangen ist und sich ihren Fragen gestellt hat. Wie die Sonne auf den Kosmos ausstrahlt und das Haupt auf die Glieder, bleibt auch diese Weise Gottes, die Herzen der Menschen zu gewinnen, nicht ohne Rückwirkung auf das brüderliche Zusammenleben seiner Gemeinde. Gott hat sich selbst erniedrigt in Jesus Christus, ist den Kindern ein Kind geworden und den Dienern ein Diener, er hat sich verachten lassen von den Menschen und ihnen die Füße gewaschen. So hat auch Sankt Peter den Aposteln keinen Apostel aufgedrückt, dem heiligen Paulus seinen Segen gegeben und auf die Beschneidung der Täuflinge verzichtet. So haben durch das Zeugnis der Heiligen immer mehr Menschen verstanden, dass Gott die Liebe und nicht der Zwang ist. Und weil den Menschen immer klarer wurde, dass Jesus Christus sie wirklich von ihren Sünden befreit hat, haben sie sich immer wieder am ersten Tag der Woche getroffen, um dem Auferstandenen zu begegnen, indem sie sein Wort mitteilten und tatsächlich auch sein Brot teilten. So haben Gottesliebe und Nächstenlieben ihren zeichenhaften Ausdruck gefunden.

Aber es gab auch immer Magier, die in den Sakramenten einen Fetisch sahen, eine Materialisierung Gottes. Die Sakramente wurden ihnen zu Mitteln der Macht statt zur Liebe. Ihre Verteilung bedeutete für sie Herrschaft statt Dienst. Ebenso das Ergattern und Verteilen der Ämter. Simonie gab es schon in der alten Kirche und war immer schon eine Sünde, eine Entfremdung von der Gottes- und Nächstenliebe und eine Zweckentfremdung der heiligen Zeichen. Deshalb bedarf die Kirche immer wieder der Besinnung, der Bekehrung, der Vergebung und der Erneuerung ihres Lebens mit Jesus Christus im Vaterunser.

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Florianklaus
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Re: Ernennung von Wagner zum neuen Weihbischof für Linz

Beitrag von Florianklaus »

Die Kirche bedarf aber nicht eines neuen Konzils!

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lifestylekatholik
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Re: Ernennung von Wagner zum neuen Weihbischof für Linz

Beitrag von lifestylekatholik »

overkott hat geschrieben:Aber es gab auch immer Magier, die in den Sakramenten einen Fetisch sahen, eine Materialisierung Gottes. Die Sakramente wurden ihnen zu Mitteln der Macht statt zur Liebe. Ihre Verteilung bedeutete für sie Herrschaft statt Dienst. Ebenso das Ergattern und Verteilen der Ämter. Simonie gab es schon in der alten Kirche und war immer schon eine Sünde, eine Entfremdung von der Gottes- und Nächstenliebe und eine Zweckentfremdung der heiligen Zeichen.
Ist das jetzt auf die Ernennung Wagners zum Weihbischof für Linz bezogen? :hae?:
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Peti
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Re: Ernennung von Wagner zum neuen Weihbischof für Linz

Beitrag von Peti »

Raphael hat geschrieben: Hans Urs von Balthasar, In Gottes Einsatz leben (Johannes Verlag Einsiedeln 1971)

Da redet der ehemalige Jesuit aber den Fatalismus herbei .................
Das glaub ich nicht. Natürlich müsste man da das ganze Buch lesen. Theologen die von Hans Urs von Blalthasar geprägt wurden gehören zu den besten in der Kirche heute:Zb:
http://www.zenit.org/article-11515?l=german
und:
http://www.balthasar-stiftung.org/image ... 767.pdf
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
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overkott
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Re: Ernennung von Wagner zum neuen Weihbischof für Linz

Beitrag von overkott »

Florianklaus hat geschrieben:Die Kirche bedarf aber nicht eines neuen Konzils!
Das nächste Konzil wird nicht neu sein, sondern gibt dem Konzil nur seinen aktuellen Ausdruck, indem der Papst seinen Brüdern im Bischofsamt und die Bischöfe dem Papst geloben, gegenseitig mehr aufeinander zu hören und im Konsens der Apostel das Wesen des Heiligen Geistes erkennen: die wahre Verehrung Gottes in der Höhe und den göttlichen Frieden auf Erden.

Raphael

Re: Ernennung von Wagner zum neuen Weihbischof für Linz

Beitrag von Raphael »

lifestylekatholik hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Aber es gab auch immer Magier, die in den Sakramenten einen Fetisch sahen, eine Materialisierung Gottes. Die Sakramente wurden ihnen zu Mitteln der Macht statt zur Liebe. Ihre Verteilung bedeutete für sie Herrschaft statt Dienst. Ebenso das Ergattern und Verteilen der Ämter. Simonie gab es schon in der alten Kirche und war immer schon eine Sünde, eine Entfremdung von der Gottes- und Nächstenliebe und eine Zweckentfremdung der heiligen Zeichen.
Ist das jetzt auf die Ernennung Wagners zum Weihbischof für Linz bezogen? :hae?:
Nun, die overkott'schen Einlassungen muß man wohl auf dem gnostizistischen Hintergrund verstehen, der ihr Mutterboden ist: "Unser" Bonavent(o)urist reist durch die Welt des Geistes und findet kein Halten mehr!

Raphael

Re: Ernennung von Wagner zum neuen Weihbischof für Linz

Beitrag von Raphael »

Peti hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben: Hans Urs von Balthasar, In Gottes Einsatz leben (Johannes Verlag Einsiedeln 1971)

Da redet der ehemalige Jesuit aber den Fatalismus herbei .................
Das glaub ich nicht. ...............
Nicht das Du mich falsch verstehst:
Die von Dir zitierte Passage aus seinem umfangreichen Werk wirkt so auf mich, weil sie nicht zum Mittun auffordert, sondern zum Geschehenlassen.

Damit ist kein Urteil über seine sonstigen theologischen Arbeiten gefällt, wiewohl mir sein Reden "von der leeren Hölle" in die Richtung Apokatastasislehre zu gehen scheint.

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overkott
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Re: Ernennung von Wagner zum neuen Weihbischof für Linz

Beitrag von overkott »

Raphael hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Aber es gab auch immer Magier, die in den Sakramenten einen Fetisch sahen, eine Materialisierung Gottes. Die Sakramente wurden ihnen zu Mitteln der Macht statt zur Liebe. Ihre Verteilung bedeutete für sie Herrschaft statt Dienst. Ebenso das Ergattern und Verteilen der Ämter. Simonie gab es schon in der alten Kirche und war immer schon eine Sünde, eine Entfremdung von der Gottes- und Nächstenliebe und eine Zweckentfremdung der heiligen Zeichen.
Ist das jetzt auf die Ernennung Wagners zum Weihbischof für Linz bezogen? :hae?:
Nun, die overkott'schen Einlassungen muß man wohl auf dem gnostizistischen Hintergrund verstehen, der ihr Mutterboden ist: "Unser" Bonavent(o)urist reist durch die Welt des Geistes und findet kein Halten mehr!
Raphaello, man muss meine Meditationen keineswegs auf deinem Hintergrund und Mutterboden verstehen.

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overkott
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Re: Ernennung von Wagner zum neuen Weihbischof für Linz

Beitrag von overkott »

lifestylekatholik hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Aber es gab auch immer Magier, die in den Sakramenten einen Fetisch sahen, eine Materialisierung Gottes. Die Sakramente wurden ihnen zu Mitteln der Macht statt zur Liebe. Ihre Verteilung bedeutete für sie Herrschaft statt Dienst. Ebenso das Ergattern und Verteilen der Ämter. Simonie gab es schon in der alten Kirche und war immer schon eine Sünde, eine Entfremdung von der Gottes- und Nächstenliebe und eine Zweckentfremdung der heiligen Zeichen.
Ist das jetzt auf die Ernennung Wagners zum Weihbischof für Linz bezogen? :hae?:
Wieso? Er ist doch zurückgetreten. Da kann sich der Vorwurf kaum auf ihn beziehen. Ich glaube, dass Pfarrer Wagner ein frommer Mann ist, der aufrichtig nach der Wahrheit Christi sucht.
Zuletzt geändert von overkott am Mittwoch 18. Februar 2009, 11:05, insgesamt 2-mal geändert.

Raphael

Re: Ernennung von Wagner zum neuen Weihbischof für Linz

Beitrag von Raphael »

overkott hat geschrieben:Raphaello, man muss meine Meditationen keineswegs auf deinem Hintergrund und Mutterboden verstehen.
Deine Retourkutschen waren auch schon mal besser! 8)
Reist man als Bonavent(o)urist nicht mehr so gemütlich, wenn's traditionalistischer wird? :pfeif:

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Peti
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Re: Ernennung von Wagner zum neuen Weihbischof für Linz

Beitrag von Peti »

Raphael hat geschrieben:
Peti hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben: Hans Urs von Balthasar, In Gottes Einsatz leben (Johannes Verlag Einsiedeln 1971

Nicht das Du mich falsch verstehst:
Die von Dir zitierte Passage aus seinem umfangreichen Werk wirkt so auf mich, weil sie nicht zum Mittun auffordert, sondern zum Geschehenlassen.

Damit ist kein Urteil über seine sonstigen theologischen Arbeiten gefällt, wiewohl mir sein Reden "von der leeren Hölle" in die Richtung Apokatastasislehre zu gehen scheint.
Auch darüber lohnt es sich, wenn man sich mit ihm näher beschäftigt. Mir hat das sehr viel geholfen:
http://www.balthasar-stiftung.org/image ... 617.pdf
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

Raphael

Re: Ernennung von Wagner zum neuen Weihbischof für Linz

Beitrag von Raphael »

Peti hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Peti hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben: Hans Urs von Balthasar, In Gottes Einsatz leben (Johannes Verlag Einsiedeln 1971

Nicht das Du mich falsch verstehst:
Die von Dir zitierte Passage aus seinem umfangreichen Werk wirkt so auf mich, weil sie nicht zum Mittun auffordert, sondern zum Geschehenlassen.

Damit ist kein Urteil über seine sonstigen theologischen Arbeiten gefällt, wiewohl mir sein Reden "von der leeren Hölle" in die Richtung Apokatastasislehre zu gehen scheint.
Auch darüber lohnt es sich, wenn man sich mit ihm näher beschäftigt. Mir hat das sehr viel geholfen:
http://www.balthasar-stiftung.org/image ... 617.pdf
Mich würden seine Gründe interessieren, die ihn zum Austritt aus dem Jesuitenorden bewogen habe.
Sein Werk "Theodramatik" (Ist das sein Hauptwerk?) kenne ich nicht näher, aber nach dem, was man so hört, scheint es hochintelligent geschrieben zu sein.

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Peti
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Re: Ernennung von Wagner zum neuen Weihbischof für Linz

Beitrag von Peti »

Raphael hat geschrieben: Mich würden seine Gründe interessieren, die ihn zum Austritt aus dem Jesuitenorden bewogen habe.
Sein Werk "Theodramatik" (Ist das sein Hauptwerk?) kenne ich nicht näher, aber nach dem, was man so hört, scheint es hochintelligent geschrieben zu sein.
Zu deinen Fragen:
http://www.aag-schweiz.ch/page.asp?DH=15
Man muss sich aber nicht alle mehrbändigen Hauptwerke antun. In den 1971 erstmals erschienenen Klarstellungen findet man viel Wesentliches.
http://www.johannes-verlag.de/759.htm
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

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incarnata
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Re: Ernennung von Wagner zum neuen Weihbischof für Linz

Beitrag von incarnata »

Radio Horeb brachte heute morgen den Hinweis eines unbekannten Kirchenrechtlers,den dieser in einem anderen internet-forum(kath.net ?-kreuz net war´s nicht,kreuzgang leider auch nicht) unter sich gelassen habe,dass es nämlich gar nicht so leicht sei einen Weiheauftrag einfach so abzulehnen bzw. zurückzugeben.Jedenfalls habe der Papst auf die Bitte von Dr.Wagner,die Ernennung zurückzunehmen noch nicht geantwortet und das könne auch nicht so schnell z.B. per Telephon erfolgen.Also: die causa Wagner ist noch nicht abgeschlossen !i
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

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