Kurze Fragen - kurze Antworten
Suche Bücher zu christlicher Kunst
Hi,
kann mir jemand gute Bücher zu christlicher Kunst empfehlen?
kann mir jemand gute Bücher zu christlicher Kunst empfehlen?
Angesichts eines bereits seit längerer Zeit beschrittenen Weges frage ich doch mal dezent an, welche Epoche christlicher Kunst du meinst?
Und – nebenbei – sind Baselitz und Rückriem christliche Künstler, wenn ihre Werke als Altarbild und Altar Kirchen zieren?
Ein weites Feld, Steffen. Was hast du so im Blick?
Und – nebenbei – sind Baselitz und Rückriem christliche Künstler, wenn ihre Werke als Altarbild und Altar Kirchen zieren?
Ein weites Feld, Steffen. Was hast du so im Blick?
Hi Peter,
mir geht es nicht um moderne Kunst, zu der habe ich ohnehin keinen Zugang. Ansonsten alles ab der Romanik bis hin zum Jugendstil.
Zur Theologie des gotischen Kirchenbaus habe ich genug, zum romanischen fast gar nichts.
Insgesamt geht es mir um gute Einführungen, die nicht oberflächlich sind, also ruhig mehrbändig sein können, aber nicht in monographischer Tiefe und Breite einzelne Künstler erläutern, sondern den roten Faden aufzeichnen. Mich interessiert immer auch der gesamte Kontext: Ich will also wissen, wie sich Philosophie und Umwelt in der Kunst niedergeschlagen haben. Lange Beschreibungen, wer welche Lichtbrechnung wie gedeutet hat, finde ich eher langweilig. Eine Betrachtung, die den Schwerpunkt auf Technik der Kunst setzen würde, also Pinselführung, Perspektiven usw. würde mir auch nicht so gut gefallen.
mir geht es nicht um moderne Kunst, zu der habe ich ohnehin keinen Zugang. Ansonsten alles ab der Romanik bis hin zum Jugendstil.
Zur Theologie des gotischen Kirchenbaus habe ich genug, zum romanischen fast gar nichts.
Insgesamt geht es mir um gute Einführungen, die nicht oberflächlich sind, also ruhig mehrbändig sein können, aber nicht in monographischer Tiefe und Breite einzelne Künstler erläutern, sondern den roten Faden aufzeichnen. Mich interessiert immer auch der gesamte Kontext: Ich will also wissen, wie sich Philosophie und Umwelt in der Kunst niedergeschlagen haben. Lange Beschreibungen, wer welche Lichtbrechnung wie gedeutet hat, finde ich eher langweilig. Eine Betrachtung, die den Schwerpunkt auf Technik der Kunst setzen würde, also Pinselführung, Perspektiven usw. würde mir auch nicht so gut gefallen.
- Robert Ketelhohn
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ewige profess
hallo,
ein freund von mir feierte heute, nit 27 jahren, seine ewige profess. ich wollte ihm eine karte schreiben...mir fällt aber kein guter spruch ein. es sollte ein zitat aus der bibel sein
hat jemand da eine idde, oder einen vorschlag? ich wäre ungemein dankbar darüber
ein freund von mir feierte heute, nit 27 jahren, seine ewige profess. ich wollte ihm eine karte schreiben...mir fällt aber kein guter spruch ein. es sollte ein zitat aus der bibel sein
hat jemand da eine idde, oder einen vorschlag? ich wäre ungemein dankbar darüber
- Paterjuerch
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Ewige Profess
Hallo ivens,
ein zentraler Satz aus dem Ritus der Ordensprofess ist der folgende:
Paterjuerch
ein zentraler Satz aus dem Ritus der Ordensprofess ist der folgende:
Ein mögliches Schriftzitat wäre z.B.:Die Feier der Ordensprofess ( S. 38 ) hat geschrieben:Nimm mich an, oh Herr, wie du verheißen hast, und ich werde leben.
Gottes Segen für Dich und für Deinen Freund,Der Evangelist Johannes (Kap. 15,16) hat geschrieben:Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt.
Paterjuerch
Ad infinitam dei gloriam.
2 Tim 2, 12f
Lesung aus dem zweiten Brief an Timotheus - 2 Tim 2, 8-13
Denk daran, daß Jesus Christus, der Nachkomme Davids, von den Toten auferstanden ist; so lautet mein Evangelium, für das ich zu leiden habe und sogar wie ein Verbrecher gefesselt bin; aber das Wort Gottes ist nicht gefesselt. Das alles erdulde ich um der Auserwählten willen, damit auch sie das Heil in Christus Jesus und die ewige Herrlichkeit erlangen. Das Wort ist glaubwürdig: Wenn wir mit Christus gestorben sind, werden wir auch mit ihm leben; wenn wir standhaft bleiben, werden wir auch mit ihm herrschen; wenn wir ihn verleugnen, wird auch er uns verleugnen. Wenn wir untreu sind, bleibt er doch treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen.
Das verstehe ich nicht so richtig:
Wenn wir Christus verleugnen, verleugnet er uns auch. Aber wenn wir untreu sind, bleibt er doch treu.
Bedeutet das, wenn wir uns nicht zum Herrn bekennen, bekennt er sich auch nicht zu uns? Dereinst, vor diesem berühmten Gericht? Und was heißt dann "Untreue"? Dass es Menschen gibt, die zeitweilig im Leben die Treue brechen? Aber der Herr bleibt treu?
Kann das bitte jemand erklären?
Denk daran, daß Jesus Christus, der Nachkomme Davids, von den Toten auferstanden ist; so lautet mein Evangelium, für das ich zu leiden habe und sogar wie ein Verbrecher gefesselt bin; aber das Wort Gottes ist nicht gefesselt. Das alles erdulde ich um der Auserwählten willen, damit auch sie das Heil in Christus Jesus und die ewige Herrlichkeit erlangen. Das Wort ist glaubwürdig: Wenn wir mit Christus gestorben sind, werden wir auch mit ihm leben; wenn wir standhaft bleiben, werden wir auch mit ihm herrschen; wenn wir ihn verleugnen, wird auch er uns verleugnen. Wenn wir untreu sind, bleibt er doch treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen.
Das verstehe ich nicht so richtig:
Wenn wir Christus verleugnen, verleugnet er uns auch. Aber wenn wir untreu sind, bleibt er doch treu.
Bedeutet das, wenn wir uns nicht zum Herrn bekennen, bekennt er sich auch nicht zu uns? Dereinst, vor diesem berühmten Gericht? Und was heißt dann "Untreue"? Dass es Menschen gibt, die zeitweilig im Leben die Treue brechen? Aber der Herr bleibt treu?
Kann das bitte jemand erklären?
Nun, ich glaube nicht, daß wir dereinst uns etwas auf die Taufe einbilden können, wenn wir den Herrn als Gott verleugnen.
Das mit der Treue beziehe ich auf die Treue zur eigenen Berufung. Wir können uns untreu werden, und tun das, wenn wir der Berufung zum wirklichen Menschsein gegenarbeiten. Der Herr ist Seiner Berufung nie untreu geworden. Gott kann nicht Nicht-Gott sein. Aber Menschen können, wenn man den Begriff des Menschen hier nicht biologisch, rassisch oder sonst wie, sondern im Sinne von Berufung und gelebter Gnade versteht, durchaus als "Nicht-Menschen" handeln und leben.
Das mit der Treue beziehe ich auf die Treue zur eigenen Berufung. Wir können uns untreu werden, und tun das, wenn wir der Berufung zum wirklichen Menschsein gegenarbeiten. Der Herr ist Seiner Berufung nie untreu geworden. Gott kann nicht Nicht-Gott sein. Aber Menschen können, wenn man den Begriff des Menschen hier nicht biologisch, rassisch oder sonst wie, sondern im Sinne von Berufung und gelebter Gnade versteht, durchaus als "Nicht-Menschen" handeln und leben.
Weih-, Auxiliar oder Titularbischöfe
Es soll hier nicht darum gehen ob die Einrichtung dieser Bischöfe sinnvoll ist sondern darum, daß sie auf den Titel einer vor langer Zeit untergegangenen Diözese geweiht sind.
Warum wird das gemacht? Wenn sie auf diese Diözese geweiht sind, müssen sie sich nicht vornehmlich um diese kümmern und eigentlich ein schlechtes gewissen haben, daß sie sich nicht mehr darum kümmern?
Für mich sieht das irgendwie nach einer fürchterlichen Unbeweglichkeit aus, so nach dem Motto "Wir brauchen das aber wir müssen das einrichten ohne was im Kirchenrecht zu ändern und alte nicht mehr vorhandene Diözesen behalten...". Warum ändert man die Theorie da nicht an die Praxis an und sagt (wesentlich nachvollziehbarer) daß sie auf einen Teil der Diözese geweiht sind?
Wo liegen diese "untergegangenen" Diözesen? Und warum sind sie untergegangen?
Vielen Dank für Eure Antworten.
Warum wird das gemacht? Wenn sie auf diese Diözese geweiht sind, müssen sie sich nicht vornehmlich um diese kümmern und eigentlich ein schlechtes gewissen haben, daß sie sich nicht mehr darum kümmern?
Für mich sieht das irgendwie nach einer fürchterlichen Unbeweglichkeit aus, so nach dem Motto "Wir brauchen das aber wir müssen das einrichten ohne was im Kirchenrecht zu ändern und alte nicht mehr vorhandene Diözesen behalten...". Warum ändert man die Theorie da nicht an die Praxis an und sagt (wesentlich nachvollziehbarer) daß sie auf einen Teil der Diözese geweiht sind?
Wo liegen diese "untergegangenen" Diözesen? Und warum sind sie untergegangen?
Vielen Dank für Eure Antworten.
Die haben sich aus der Tradition entwickelt, diese Untergegangenen Bistümer waren von Heiden übernomene Bistümer. Und die Bischöfe flohen (wenn sie es konnten) in ein Christliches Gebiet, wo sie dem dortigen Bischof zur Hand gingen. Daraus entwickelte sich dann Hilfsbischöfe auf diese Bistümer zu weihen, bzw. hohe Beamte eines dieser Titularbistümer zu geben. Man nannte diese Bischöfe auch Episcopus in partibus infidelium (Bischof im Land der Ungläubigen)
LG
Fiore
LG
Fiore
In dem Brauch, einem Bischof ohne eigene Diözese (gilt ja auch für die Kurienbischöfe) zumindest ein "untergegangenes" Titelbistum zu geben, leben einige sehr alte theologische Gedanken fort. Man hält daran fest, dass man nicht "einfach so" Bischof sein kann, sondern nur für eine Teilkirche, genauso wie es keine "freilaufenden" Priester und Diakone gibt. Selbst der Hl. Vater ist Papst als Bischof von Rom (der Amtsantritt ist an die Bischofsweihe gebunden, aber das ist jetzt ein anderes Thema). Man wird Diakon oder Priester oder Bischof immer für eine konkrete Ortskirche.
Mystisch-theologisch gesprochen, wird der Bischof seiner Teilkirche "angetraut" - darum auch der Ring mit seiner Übergabeformel - weil er in ihr und für sie Christus vergegenwärtigen und sie wie Christus lieben soll, der sich für die Kirche aus Liebe hingegeben hat (vgl. Eph 5,25) Damit ist gemeint, dass zwischen dem Bischof und einem konkreten Teil des Gottesvolkes, die unter seiner Leitung eine Ortskirche bilden, ein tiefes spiritualles Band besteht. Wenn ich mich recht entsinne, habe ich in Kirchengeschichte mal gehört bzw. gelesen, dass ein Bischof der Alten Kirche, der auf einen berühmteren oder betuchteren Bischofsstuhl geschielt hat, für diese Untreue wie ein Ehebrecher bestraft wurde. Aber das nur nebenbei.
Diese Zuordnung jedenfalls gehört offensichtlich zum Wesentlichen der Bischofsweihe, unabhängig vom konkreten Amt des Diözesanbischofs. Darum bekommen Nicht-Diözesanbischöfe zumindest eine Titeldiözese zugewiesen, auf die hin sie dann geweiht werden.
Von einigen "modernen" Theologen wird nun gefordert, diese Tradition als Anachronismus endlich zu unterlassen - das liest man selbst in Fachbüchern für Ekklesiologie. Meiner bescheidenen Ansicht nach haben diese Theologen, so schillernd ihr Name und Ruf auch sein mag, ihre elementaren dogmatischen Hausaufgaben nicht gemacht.
Diese Titeldiözese ist nicht, wie man aus deren Darstellung der Sachlage meinen könnte, eine Erfindung, eine virtuelle Größe. Sie war ja für lange Zeit ein gewöhnliches Bistum mit Gläubigen und Hirten, und in diesen Menschen existiert sie weiter, wenn auch nicht mehr im Diesseits. Andererseits glauben wir an die Communio Sanctorum, an die Gemeinschaft der lebenden und der schon verstorbenen Getauften quer durch Raum und Zeit, die sich vor allem dort verwirklicht, wo diese Schranken sakramental schon aufgehoben sind, in der Eucharistie.
Natürlich kann ein solcher Titelbischof für seine (jenseitigen) "Diözesanen" nicht so sorgen wie ein Diözesanbischof, das wäre jetzt Quatsch. Aber er kann in einer eucharistischen, lebendigen Gebetsverbundenheit mit ihnen stehen, wie es auch eine lebende Diözese mit ihren Verstorbenen tut, und sich ihrer Fürsprache sicher sein. Statt dessen hat er ja andere Aufgaben im Bistum seines Diözesanbischofs (darum heißt es auch z.B. Weihbischof in Paderborn, niemals VON Paderborn; und immer "Weihbischofs des Erzbischofs von Paderborn". "von" ist er nur in Bezug auf seine Titeldiözese, z.B. Titularbischof von Vico di Pacato)
Ich finde diese christologische und personale Sicht des Bischofsamtes wunderbar, weil sie davor bewahrt, die Bischöfe als Funktionäre oder Manager zu betrachten. Aber ich kriege theologische Magenschmerzen bei mancher Versetzungspraxis des Hl. Stuhles, so gefordert sie vom praktischen Standpunkt auch manchmal scheint. Ein (noch) aktuelles Beispiel:
Als unser neuer Erzbischof vor einem Jahr sein Amt antrat, war er bereits Titularbischof von Vina. Und im Ernennungsschreiben des Papstes hieß es dann tief theologisch, der Papst löse also das Band, das den erwählten Erzbischof noch an die Kirche von Vina binde, damit er Bischof der Kirche von Paderborn werden kann. Schön, nicht? Da hat man diese christologische Brautanalogie einmal ausdrücklich ausformuliert.
Kameraschwenk nach Österreich: Dort verzichtet Bischof Krenn auf sein Amt. Antwort aus Rom: In einem Wisch wird der Verzicht angenommen und ein anderer, bereits an eine andere Ortskirche gebundener Bischof eingesetzt. Rechtlich ist das einwandfrei und sicherlich zum Besten von St. Pölten. (Hat auch jemand dabei an die Diözese Feldkirch gedacht???!)
Aber theologisch war es, sagen wir mal... etwas ungeschickt. Vor allem, wenn man sich den Wortlaut der Paderborner Ernennungsurkunde daneben hält.
Vielleicht wäre es besser gewesen, dass nach der Abdankung von Bischof Krenn der Bischof Küng als Diözesanadministrator - ggf. mit besonderen Vollmachten, damit er den bekannten Vorfällen weiter nachforschen kann - eingesetzt worden wäre, und man hätte nach normaler Vakanzfrist einen neuen Bischof ernannt (diese Frist kann erfahrungsgemäß sehr heilsam sein).
PS. Zu diesem Vorschlag, jeden Weihbischof auf einen Teil der Diözese zu weihen: also das geht nicht. Man kann sie zu Bischofsvikaren für bestimmte Gebiete ernennen (also "kleine" Generalvikare), was aber darauf hinausläuft, dass die Gläubigen dann irgendwie doch den Weihbischof als "ihren" Bischof ansehen würden und der eigentliche Diözesanbischof nur noch als so eine Art Oberguru erscheint.
Ansonsten ist einer Diözese nur einer zugeordnet, und das ist der Diözesanbischof. Wenn man hier noch nach Gebieten aufteilt, was bleibt denn für ihn noch übrig? Faktisch würde man damit das Bistum in mehrere kleine aufteilen.
Ach ja, eine kanonistische Grundlage gibt es dafür nicht, diese Möglichkeit existiert im aktuellen (und früheren) Kirchenrecht gar nicht. Nur die Bischofsvikare. Münster macht es z.B. so.
Mystisch-theologisch gesprochen, wird der Bischof seiner Teilkirche "angetraut" - darum auch der Ring mit seiner Übergabeformel - weil er in ihr und für sie Christus vergegenwärtigen und sie wie Christus lieben soll, der sich für die Kirche aus Liebe hingegeben hat (vgl. Eph 5,25) Damit ist gemeint, dass zwischen dem Bischof und einem konkreten Teil des Gottesvolkes, die unter seiner Leitung eine Ortskirche bilden, ein tiefes spiritualles Band besteht. Wenn ich mich recht entsinne, habe ich in Kirchengeschichte mal gehört bzw. gelesen, dass ein Bischof der Alten Kirche, der auf einen berühmteren oder betuchteren Bischofsstuhl geschielt hat, für diese Untreue wie ein Ehebrecher bestraft wurde. Aber das nur nebenbei.
Diese Zuordnung jedenfalls gehört offensichtlich zum Wesentlichen der Bischofsweihe, unabhängig vom konkreten Amt des Diözesanbischofs. Darum bekommen Nicht-Diözesanbischöfe zumindest eine Titeldiözese zugewiesen, auf die hin sie dann geweiht werden.
Von einigen "modernen" Theologen wird nun gefordert, diese Tradition als Anachronismus endlich zu unterlassen - das liest man selbst in Fachbüchern für Ekklesiologie. Meiner bescheidenen Ansicht nach haben diese Theologen, so schillernd ihr Name und Ruf auch sein mag, ihre elementaren dogmatischen Hausaufgaben nicht gemacht.
Diese Titeldiözese ist nicht, wie man aus deren Darstellung der Sachlage meinen könnte, eine Erfindung, eine virtuelle Größe. Sie war ja für lange Zeit ein gewöhnliches Bistum mit Gläubigen und Hirten, und in diesen Menschen existiert sie weiter, wenn auch nicht mehr im Diesseits. Andererseits glauben wir an die Communio Sanctorum, an die Gemeinschaft der lebenden und der schon verstorbenen Getauften quer durch Raum und Zeit, die sich vor allem dort verwirklicht, wo diese Schranken sakramental schon aufgehoben sind, in der Eucharistie.
Natürlich kann ein solcher Titelbischof für seine (jenseitigen) "Diözesanen" nicht so sorgen wie ein Diözesanbischof, das wäre jetzt Quatsch. Aber er kann in einer eucharistischen, lebendigen Gebetsverbundenheit mit ihnen stehen, wie es auch eine lebende Diözese mit ihren Verstorbenen tut, und sich ihrer Fürsprache sicher sein. Statt dessen hat er ja andere Aufgaben im Bistum seines Diözesanbischofs (darum heißt es auch z.B. Weihbischof in Paderborn, niemals VON Paderborn; und immer "Weihbischofs des Erzbischofs von Paderborn". "von" ist er nur in Bezug auf seine Titeldiözese, z.B. Titularbischof von Vico di Pacato)
Ich finde diese christologische und personale Sicht des Bischofsamtes wunderbar, weil sie davor bewahrt, die Bischöfe als Funktionäre oder Manager zu betrachten. Aber ich kriege theologische Magenschmerzen bei mancher Versetzungspraxis des Hl. Stuhles, so gefordert sie vom praktischen Standpunkt auch manchmal scheint. Ein (noch) aktuelles Beispiel:
Als unser neuer Erzbischof vor einem Jahr sein Amt antrat, war er bereits Titularbischof von Vina. Und im Ernennungsschreiben des Papstes hieß es dann tief theologisch, der Papst löse also das Band, das den erwählten Erzbischof noch an die Kirche von Vina binde, damit er Bischof der Kirche von Paderborn werden kann. Schön, nicht? Da hat man diese christologische Brautanalogie einmal ausdrücklich ausformuliert.
Kameraschwenk nach Österreich: Dort verzichtet Bischof Krenn auf sein Amt. Antwort aus Rom: In einem Wisch wird der Verzicht angenommen und ein anderer, bereits an eine andere Ortskirche gebundener Bischof eingesetzt. Rechtlich ist das einwandfrei und sicherlich zum Besten von St. Pölten. (Hat auch jemand dabei an die Diözese Feldkirch gedacht???!)
Aber theologisch war es, sagen wir mal... etwas ungeschickt. Vor allem, wenn man sich den Wortlaut der Paderborner Ernennungsurkunde daneben hält.
Vielleicht wäre es besser gewesen, dass nach der Abdankung von Bischof Krenn der Bischof Küng als Diözesanadministrator - ggf. mit besonderen Vollmachten, damit er den bekannten Vorfällen weiter nachforschen kann - eingesetzt worden wäre, und man hätte nach normaler Vakanzfrist einen neuen Bischof ernannt (diese Frist kann erfahrungsgemäß sehr heilsam sein).
PS. Zu diesem Vorschlag, jeden Weihbischof auf einen Teil der Diözese zu weihen: also das geht nicht. Man kann sie zu Bischofsvikaren für bestimmte Gebiete ernennen (also "kleine" Generalvikare), was aber darauf hinausläuft, dass die Gläubigen dann irgendwie doch den Weihbischof als "ihren" Bischof ansehen würden und der eigentliche Diözesanbischof nur noch als so eine Art Oberguru erscheint.
Ansonsten ist einer Diözese nur einer zugeordnet, und das ist der Diözesanbischof. Wenn man hier noch nach Gebieten aufteilt, was bleibt denn für ihn noch übrig? Faktisch würde man damit das Bistum in mehrere kleine aufteilen.
Ach ja, eine kanonistische Grundlage gibt es dafür nicht, diese Möglichkeit existiert im aktuellen (und früheren) Kirchenrecht gar nicht. Nur die Bischofsvikare. Münster macht es z.B. so.
"Scio cui credidi"
- Robert Ketelhohn
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Dem schließe ich mich an.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Hallo Alex! (Endlich biste wieder da.)
Dazu würde ich gerne mehr wissen.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Wie wär’s mit dem Institut des Chorbischofs?
Was ist ein Chorbischof genau?
Was unterscheidet den Chorbischof z.B. vom Auxiliarbischof?
Diese Argumentation ist für mich aber nicht ganz schlüssig. Es ist ja nicht so, dass die Gläubigen in den untergegangenen Bistümern ohne Hirten wären, wenn es keine Titularbischöfe gäb, denn deren Gebiete werden ja allesamt von neuen Bistümern aus betreut.Alex hat geschrieben: Diese Titeldiözese ist nicht, wie man aus deren Darstellung der Sachlage meinen könnte, eine Erfindung, eine virtuelle Größe. Sie war ja für lange Zeit ein gewöhnliches Bistum mit Gläubigen und Hirten, und in diesen Menschen existiert sie weiter, wenn auch nicht mehr im Diesseits. Andererseits glauben wir an die Communio Sanctorum, an die Gemeinschaft der lebenden und der schon verstorbenen Getauften quer durch Raum und Zeit, die sich vor allem dort verwirklicht, wo diese Schranken sakramental schon aufgehoben sind, in der Eucharistie.
Natürlich kann ein solcher Titelbischof für seine (jenseitigen) "Diözesanen" nicht so sorgen wie ein Diözesanbischof, das wäre jetzt Quatsch. Aber er kann in einer eucharistischen, lebendigen Gebetsverbundenheit mit ihnen stehen, wie es auch eine lebende Diözese mit ihren Verstorbenen tut, und sich ihrer Fürsprache sicher sein.
Man muss ja nicht irgendwo nach Afrika oder Asien gehen um solche untergegangenen Bistümer zu finden, in Deutschland gab es einmal die Bistümer Verden, Bremen oder (sogar bis 1806) Konstanz.
Ach ohne Titularbischöfe von Verden, Bremen oder Konstanz (die es meines Wissens nach nicht gibt) stehen die verstorbenen Gläubigen dieser Bistümer nicht hirtenlos da, die Bischöfe von Paderborn, St. Gallen, Chur oder Rottenburg sind heute für die lebenden Gläubigen die Hirten, und das schließt sicher die Verstorbenen aus früheren Jahrhunderten mit ein.
Ich finde das Argument, dass ein Bischof halt immer für ein Bistum zuständig ist, und wenn es nur pro forma ist, sehr viel überzeugender.
Werner
Ein Chorbischof war ein Wanderbischof (Landbischof), zur entlastung der Bischöfe - die lieber in bei ihrem Sitz als wie durchs Land zu reisen und Weihehandlungen vorzunehmen - also nichts anderes als ein "Hilfsbischof". Später (ich glaube es war Bonifatius) wurde diese Wanderbischöfe "reformiert" und aus den Wanderbischöfen wurden die Stellvertreter des Erzibschofs, die dann auch Leitungsgewalt in gewissen Gebieten hatten.
LG
Fiore
LG
Fiore
Was bedeutet das Wort "Kirche" im NT?
aus der heutigen Lesung: wie auch Christus das Haupt der Kirche ist ...
Paulus spricht ja sehr viel von der "Kirche". Das kann ja noch nicht die Institution sein, wie wir sie heute kennen.
Darum habe ich mich schon öfter gefragt, welches griech. Wort / Wörter? für "Kirche" im NT stehen, und welche Vorstellungen zugrundeliegen?
Paulus spricht ja sehr viel von der "Kirche". Das kann ja noch nicht die Institution sein, wie wir sie heute kennen.
Darum habe ich mich schon öfter gefragt, welches griech. Wort / Wörter? für "Kirche" im NT stehen, und welche Vorstellungen zugrundeliegen?
- Robert Ketelhohn
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Der neutestamentliche Begriff ist ἐκκλησία, lat. ecclesia (also ursprünglich griech. Fremdwort). Im klassischen Griechisch bedeutet dies die „Versammlung“, zum Beispiel der Bürger einer Stadt (etymologisch vom Vorgang des „Herausrufens“ durch den Herold abgeleitet).
Im neutestamentlichen Griechisch hat der Begriff jedoch bereits eine eigene, sehr spezifisch „kirchliche“ Bedeutung. Abgesehen von drei Vorkommen am Ende des Matthæus-Evangeliums beschränkt er sich vor allem auf die Apostelgeschichte, die paulinischen Briefe und den Anfang der Apocalypse, dazu einmal im Jacobus-Brief und dreimal im dritten Johannesbrief.
Diese spezifisch kirchliche Bedeutung, die ich meine, besteht darin, daß der Begriff weniger und jedenfalls nicht primär die konkret stattfindende „Versammlung“ meint, sondern die mit dem apostolischen Amt verknüpfte oder auf ihm beruhende „Institution“, eingeschlossen die dazugehörende „Gemeinde“ (aber nicht bereits diese an sich). Dabei ist der Begriff meist auf die an einem konkreten Ort bestehende „Kirche“ bezogen.
Im neutestamentlichen Griechisch hat der Begriff jedoch bereits eine eigene, sehr spezifisch „kirchliche“ Bedeutung. Abgesehen von drei Vorkommen am Ende des Matthæus-Evangeliums beschränkt er sich vor allem auf die Apostelgeschichte, die paulinischen Briefe und den Anfang der Apocalypse, dazu einmal im Jacobus-Brief und dreimal im dritten Johannesbrief.
Diese spezifisch kirchliche Bedeutung, die ich meine, besteht darin, daß der Begriff weniger und jedenfalls nicht primär die konkret stattfindende „Versammlung“ meint, sondern die mit dem apostolischen Amt verknüpfte oder auf ihm beruhende „Institution“, eingeschlossen die dazugehörende „Gemeinde“ (aber nicht bereits diese an sich). Dabei ist der Begriff meist auf die an einem konkreten Ort bestehende „Kirche“ bezogen.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Mary Ward
Hallo,
letzt wurde im Orden-Unterforum über Mary Ward und ihre "Englischen Fräuleins" geschrieben. (Seeehr interessant übrigens ) Kennt jemand eine Biografie über sie, die man als Nichttheologe lesen könnte? Oder ist ihr ein längerer Artikel in einem Buch gewidmet?
Vielen Dank schon mal im voraus.
(Hoffentlich schauen hier auch manchmal die Orden-Kreuzgängster rein )
letzt wurde im Orden-Unterforum über Mary Ward und ihre "Englischen Fräuleins" geschrieben. (Seeehr interessant übrigens ) Kennt jemand eine Biografie über sie, die man als Nichttheologe lesen könnte? Oder ist ihr ein längerer Artikel in einem Buch gewidmet?
Vielen Dank schon mal im voraus.
(Hoffentlich schauen hier auch manchmal die Orden-Kreuzgängster rein )
- cathol01
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Gedichte zur Taufe
Eine Kollegin von mir sucht ein nicht zu frommes Gedicht zur Taufe. Habt ihr zufällig was Brauchbares?
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)
(Diogenes Laërcius)
- Paterjuerch
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Segne dieses Kind
Segne dieses Kind und hilf uns, ihm zu helfen
Daß es sehen lernt mit seinen eigenen Augen
Das Gesicht seiner Mutter
Und die Farben der Blumen
Und den Schnee auf den Bergen
Und das Land der Verheißung
Segne dieses Kind und hilf uns, ihm zu helfen
Daß es hören lernt mit seinen eigenen Ohren
Auf den Klang seines Namens
Auf die Wahrheit der Weisen
Auf die Sprache der Liebe
Und das Wort der Verheißung
Segne dieses Kind und hilf uns, ihm zu helfen
Daß es greifen lernt mit seinen eigenen Händen
Nach der Hand seiner Freunde
Nach Maschinen und Plänen
Nach dem Brot und den Trauben
Und dem Land der Verheißung
Segne dieses Kind und hilf uns, ihm zu helfen
Daß es reden lernt mit seinen eigenen Lippen
Von den Freuden und Sorgen
Von den Fragen der Menschen
Von den Wundern des Lebens
Und dem Wort der Verheißung
Segne dieses Kind und hilf uns, ihm zu helfen
Daß es gehen lernt mit seinen eigenen Füßen
Auf den Straßen der Erde
Auf den mühsamen Treppen
Auf den Wegen des Friedens
In das Land der Verheißung
Segne dieses Kind und hilf uns, ihm zu helfen
Daß es lieben lernt mit seinem ganzen Herzen.
- Lothar Zenetti -
(vgl. GL 636)
Segne dieses Kind und hilf uns, ihm zu helfen
Daß es sehen lernt mit seinen eigenen Augen
Das Gesicht seiner Mutter
Und die Farben der Blumen
Und den Schnee auf den Bergen
Und das Land der Verheißung
Segne dieses Kind und hilf uns, ihm zu helfen
Daß es hören lernt mit seinen eigenen Ohren
Auf den Klang seines Namens
Auf die Wahrheit der Weisen
Auf die Sprache der Liebe
Und das Wort der Verheißung
Segne dieses Kind und hilf uns, ihm zu helfen
Daß es greifen lernt mit seinen eigenen Händen
Nach der Hand seiner Freunde
Nach Maschinen und Plänen
Nach dem Brot und den Trauben
Und dem Land der Verheißung
Segne dieses Kind und hilf uns, ihm zu helfen
Daß es reden lernt mit seinen eigenen Lippen
Von den Freuden und Sorgen
Von den Fragen der Menschen
Von den Wundern des Lebens
Und dem Wort der Verheißung
Segne dieses Kind und hilf uns, ihm zu helfen
Daß es gehen lernt mit seinen eigenen Füßen
Auf den Straßen der Erde
Auf den mühsamen Treppen
Auf den Wegen des Friedens
In das Land der Verheißung
Segne dieses Kind und hilf uns, ihm zu helfen
Daß es lieben lernt mit seinem ganzen Herzen.
- Lothar Zenetti -
(vgl. GL 636)
Ad infinitam dei gloriam.
http://ingeb.org/Lieder/sindsokl.html
ist von Bettina Wegner - wenn Joan Baez es singt, gefällt es mir allerdings besser.
Die GL-Version des Zenetti-Textes ist ziemlich unsingbar - dabei gibt es da eine ganze Reihe schöner Vertonungen - die kann ich hier aber leider nicht reinsetzen (Urheberrecht).
ist von Bettina Wegner - wenn Joan Baez es singt, gefällt es mir allerdings besser.
Die GL-Version des Zenetti-Textes ist ziemlich unsingbar - dabei gibt es da eine ganze Reihe schöner Vertonungen - die kann ich hier aber leider nicht reinsetzen (Urheberrecht).
- Paterjuerch
- Beiträge: 108
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- Wohnort: Rom
Genau deshalb meine ich, dass es ausgesprochen gut als Gedicht zu verwenden ist.Lucia Hünermann hat geschrieben:Die GL-Version des Zenetti-Textes ist ziemlich unsingbar
Gesungen habe ich das noch nie gehört.
Der Bettina-Wegner-Text ist dagegen nicht so mein Fall. Ein Lied über kleine Kinder, über die Behutsamkeit, die es braucht im Umgang mit ihnen, ja, aber ein Lied bzw. ein Text zur Taufe?
Ad infinitam dei gloriam.