Ist Gott verantwortlich für alles?

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overkott
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Re: Ist Gott verantwortlich für alles?

Beitrag von overkott »

Sempre hat geschrieben:
overkott hat geschrieben: Weil aber von unserem Verantwortungsverständnis nicht der Höhere dem Niedrigeren verantwortlich ist, ist Gott selbstverantwortlich und dem Menschen gegenüber prinzipiell für nichts verantwortlich.
[...]
Gott ist dem Menschen nicht einmal Rechenschaft schuldig, warum ein Erdbeben stattfindet und warum Menschen leiden.
Ja. Verantwortlich im Sinne von Rechenschaft schuldig ist Gott niemandem. Verantwortlich im Sinne von derjenige, an den sich (vermeintlich) Geschädigte sowie Beschenkte wenden mögen/können ist er aber letztendlich für alles. Das schließt nicht aus, dass wir verantwortlich für all das sind, was wir aus freien Stücken verzapfen (und wofür wir zur Rechenschaft gezogen werden).

Gruß
Sempre

P.S.: @Granuaile
Diverse Ansichten der Alten mögen irrig gewesen sein. Was aber gestern wahr war, war auch vorgestern wahr und ist auf alle Zeiten wahr. Nur wenn man der absurden Konsenstheorie der Wahrheit folgt, kann das, was wahr war, unwahr werden.
Die Theodizeefrage ist die Gretchenfrage des Gottvertrauens. Glauben wir dem Guten auch in tiefsten Lebenskrisen? Ist dem Gottessohn das Gefühl der Gottverlassenheit fremd? Wie geht der Psalm 22 weiter? Welche Hoffnung auf einen Neuanfang vermitteln die Evangelien?

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Angelus Silesius
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Re: Ist Gott verantwortlich für alles?

Beitrag von Angelus Silesius »

Hallo,

ich glaube, man müsste die Frage sehr umfangreich behandeln.. Die Schrift sagt ganz eindeutig, dass Krankheiten und anderes Unglück von Gott kommen. Von Hiob und Tobit mal abgesehen, steht Unglück, im Alten Testament, immer mit Glaubensabfall oder anderen Verfehlungen in Verbidnung. Die Psalmen sind voll davon.
Bei der Nachricht, dachte ich sofort, an die neu erschienen Enzyklika >>Caritas in Veritate<<. In der befürtwortet der Papst eine "Weltautorität", also eine Weltregierung.
Um die Weltwirtschaft zu steuern, die von der Krise betroffenen Wirtschaften zu sanieren, einer Verschlimmerung der Krise und sich daraus ergebenden Ungleichgewichten vorzubeugen, um eine geeignete vollständige Abrüstung zu verwirklichen, die Sicherheit und den Frieden zu nähren, den Umweltschutz zu gewährleisten und die Migrationsströme zu regulieren, ist das Vorhandensein einer echten politischen Weltautorität, wie sie schon von meinem Vorgänger, dem seligen Papst Johannes XXIII., angesprochen wurde, dringend nötig. Eine solche Autorität muß sich dem Recht unterordnen, sich auf konsequente Weise an die Prinzipien der Subsidiarität und Solidarität halten, auf die Verwirklichung des Gemeinwohls hingeordnet sein, sich für die Verwirklichung einer echten ganzheitlichen menschlichen Entwicklung einsetzen, die sich von den Werten der Liebe in der Wahrheit inspirieren läßt. Darüber hinaus muß diese Autorität von allen anerkannt sein, über wirksame Macht verfügen, um für jeden Sicherheit, Wahrung der Gerechtigkeit und Achtung der Rechte zu gewährleisten. Offensichtlich muß sie die Befugnis besitzen, gegenüber den Parteien den eigenen Entscheidungen wie auch den in den verschiedenen internationalen Foren getroffenen abgestimmten Maßnahmen Beachtung zu verschaffen. Die ganzheitliche Entwicklung der Völker und die internationale Zusammenarbeit erfordern, daß eine übergeordnete Stufe internationaler Ordnung von subsidiärer Art für die Steuerung der Globalisierung errichtet wird und daß eine der moralischen Ordnung entsprechende Sozialordnung sowie jene Verbindung zwischen moralischem und sozialem Bereich, zwischen Politik und wirtschaftlichem und zivilem Bereich, die schon in den Statuten der Vereinten Nationen dargelegt wurde, endlich verwirklicht werden.«
Ich hatte es als eine art Botschaft betrachtet, dass derartiges nicht im Sinne Gottes ist. Das mag man spinnert finden, aber ich halte es für eine Möglichkeit.

Grüße
Angelus Silesius

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