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Re: Sternsinger: »Selbstklebender Segen«?

Verfasst: Mittwoch 13. Mai 2009, 19:36
von cantus planus
azs hat geschrieben:Mh...ich finde ebenfalls, dass der Segen mit Kreide entweder auf die Tür oder auf die vorher angebrachten Tafelteile geschrieben werden sollte - selbstredend mit geweihter Kreide. Der Fall mit dem Studentenwohnheim ist ja eben einer dieser Notfälle, an denen ich so einen Aufkleber eben auch dulden könnte.

Wenn hier manche schreiben, dass es nicht auf die Äußerlichkeiten ankommt, fangen bei mir alle Alarmglocken an zu tuten. Was diese Einstellung uns gebracht hat, sehen wir an den ganzen kahlen Modernistenkirchen und an der heutigen Kirchenkrise, am verlorengegangenen Rsepekt vor dem Allerheiligsten, Chaos in der Liturgie, Chaos im Glaubensleben etc. etc. etc.

Man sollte vielleicht auch mal die Augen aufmachen und aus den letzten Jahren lernen ---> :glubsch:
:klatsch: :klatsch: :klatsch:

Re: Sternsinger: »Selbstklebender Segen«?

Verfasst: Mittwoch 13. Mai 2009, 21:23
von Leguan
Pit hat geschrieben:Ich bezog es nicht auf die Kreide - diese Aufkleber finde ich, berechtigte Ausnahme abgesehen, schrecklich - sondern darauf, ob der Segen Gott wirksam ist, wenn die Kreide versehentlich nicht vorher geweiht wurde.
Leguan hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:Muss ich das jetzt verstehen?
Wenn man sagt, es ist wurscht, ob man Kreide verwendet oder einen Aufkleber, weil der Segen ja nicht aus der Kreide, sondern von Gott kommt, und deswegen die Kreide abschafft, kann man mit der gleichen Argumentation genausogut die Sternsinger abschaffen, weil der Segen ja nicht von den Sternsingern kommt, sondern von Gott.
Dieser Utilitarismus ("brauche mer net obedingt, lasse mer's weg") beraubt uns der schönsten Bräuche und Traditionen.
OK, in dem Falle habe ich dich mißverstanden - verstehe dann allerdings den Zusammenhang zum Thema nicht so ganz. Für mich hörte sich das an wie ein Argument dafür, daß es ja egal sei, ob man geweihte Kreide verwende.

Re: Sternsinger: »Selbstklebender Segen«?

Verfasst: Mittwoch 13. Mai 2009, 21:27
von julius echter
Die Kreide wird nicht geweiht sondern nur gesegnet.

Re: Sternsinger: »Selbstklebender Segen«?

Verfasst: Mittwoch 13. Mai 2009, 21:29
von Raimund J.
julius echter hat geschrieben:Die Kreide wird nicht geweiht sondern nur gesegnet.
Ja, wir wissen doch alle was gemeint ist. Im Volksmund heisst es halt "Weihe".

Re: Sternsinger: »Selbstklebender Segen«?

Verfasst: Mittwoch 13. Mai 2009, 21:31
von julius echter
Ok Ok - ich bin mir schon bewusst wass ihr meint

Re: Sternsinger: »Selbstklebender Segen«?

Verfasst: Mittwoch 20. Mai 2009, 22:47
von Kantorin
azs hat geschrieben:Mh...ich finde ebenfalls, dass der Segen mit Kreide entweder auf die Tür oder auf die vorher angebrachten Tafelteile geschrieben werden sollte - selbstredend mit geweihter Kreide. Der Fall mit dem Studentenwohnheim ist ja eben einer dieser Notfälle, an denen ich so einen Aufkleber eben auch dulden könnte. [...]
Wenn ich die Wahl hätte, würde ich auch lieber ein aufgeklebtes "Tafelteil" an der Tür haben, auf dem jedes Jahr die Aufschrift aktualisiert bzw. erneuert wird... :ja:

Re: Sternsinger: »Selbstklebender Segen«?

Verfasst: Mittwoch 20. Mai 2009, 23:26
von julius echter
die gesegnete Kreide ist natürlich schöner weil traditionel - so ein Aufkleber hat irgendwie etwas technisches

Re: Sternsinger: »Selbstklebender Segen«?

Verfasst: Samstag 2. Januar 2010, 18:03
von overkott
Die Sternsinger sind wieder unterwegs. Angesichts kleinerer Jahrgänge sind 30 Kinder ein tolles Ergebnis. Manche kleinen Könige singen nicht, sondern sagen Segen auf. Zum Beispiel für das Vieh und die Saaten. Dass das zuweilen daneben geht, ist nicht ganz überraschend. Aber die Kinder sind herzlich empfangen worden, haben für einen guten Zweck eifrig gesammelt und mehr Süßigkeiten als an Sankt Martin bekommen.

Re: Sternsinger: »Selbstklebender Segen«?

Verfasst: Samstag 2. Januar 2010, 18:28
von taddeo
Meine beiden sind heute auch den ganzen Tag unterwegs gewesen. Inzwischen sind sie dank heißer Badewanne wieder aufgetaut und ansprechbar, wenn auch hundemüde. Und morgen um Viertel nach 8 in der Früh müssen sie schon wieder Ministrieren ... die Armen.

Re: Sternsinger: »Selbstklebender Segen«?

Verfasst: Samstag 2. Januar 2010, 18:30
von overkott
Ich habe Mitleid.

Re: Sternsinger: »Selbstklebender Segen«?

Verfasst: Samstag 2. Januar 2010, 18:33
von cantus planus
So viel Engagement verdient einen herzlichen Applaus! :klatsch: :klatschhops: :klatsch: :klatschhops: :klatsch:

Re: Sternsinger: »Selbstklebender Segen«?

Verfasst: Samstag 2. Januar 2010, 18:43
von Niels
cantus planus hat geschrieben:So viel Engagement verdient einen herzlichen Applaus! :klatsch: :klatschhops: :klatsch: :klatschhops: :klatsch:
:ja: :daumen-rauf:

Re: Sternsinger: »Selbstklebender Segen«?

Verfasst: Sonntag 3. Januar 2010, 17:09
von Simon
cantus planus hat geschrieben:Für mich gehört eben das Anbringen des Segens - und zwar per Hand - mit geweihter Kreide zu diesem kleinen Ritus dazu. Wenn eine Kirche geweiht wird, schreibt man ja auch das lateinische und griechischen Alphabet, und benutzt dafür keine Aufkleber. Warum sollte es da nicht gehen?

Ich meine, an solchen Zeichen zeigt es sich, wie ernst wir die Sache nehmen. Wenn ich mich in die Rolle eines Heiden hineinversetze, der sieht, dass man Segen per Aufkleber verteilt, könnte ich das nicht ernst nehmen. Kann ich - jetzt tatsächlich als Katholik - wirklich nicht.
Dann muss ich wohl noch rechtzeitig die "Könige" abbestellen. Meine Haustüre ist ein Meisterstück (im wahrsten Sinn des Wortes) eines damit zum Meister gewordenen Tischlers, vielleicht ist daher ihre Oberflächenbeschaffenheit so, dass sie Kreide nicht annimmt.
Ich sehe im Besuch der drei Könige eine gute Gelegenheit, das in diesem Jahr zu finanzierende Projekt zu unterstützen und bekomme dafür von jenen, die diesem Projekt selbst mehrere Tage zur Verfügung stellen, die Segenswünsche übermittelt. Wäre der Segen nur mit anschließender Beschriftung mit Kreide gültig, dann bleibt noch immer die Hilfeleistung, die diese Sternsingeraktion ermöglicht.

Bisher hatte bei uns noch niemand die Idee, für solche Türen wie unsere einen Aufkleber anzubieten. Ich würde so einen Aufkleber gerne annehmen, zeigt er doch genau so wie eine Kreideschrift, dass den Bewohnern des Hauses am Segen etwas liegt.

lG Simon

p.s.: Nun waren sie da und wieder gab es das alte Problemm. Für das Lesen der Schrift müsste man ein Schriftexperte sein. Gilt nun ihr Segenswunsch, ja oder nein?

Re: Sternsinger: »Selbstklebender Segen«?

Verfasst: Sonntag 3. Januar 2010, 17:19
von cantus planus
Simon hat geschrieben:Bisher hatte bei uns noch niemand die Idee, für solche Türen wie unsere einen Aufkleber anzubieten. Ich würde so einen Aufkleber gerne annehmen, zeigt er doch genau so wie eine Kreideschrift, dass den Bewohnern des Hauses am Segen etwas liegt.
Es gibt seit Jahren unbedruckte Aufkleber, die eine tafelähnliche Oberfläche haben - allerdings ohne den aufgedruckten Segen. Diese sind dort zu bestellen, wo die anderen Materialien auch bestellt werden. Darauf kann man in der Pfarrei hinweisen. Ich bestreite nicht, dass der Segen gültig ist. Natürlich können Altarkerzen auch elektrisch sein, Gewänder aus billigem Polyester, Messwein synthetisch und Orgelspiel aus der Konserve abgespielt sein. Oder auch nicht. Dazwischen verläuft die Grenze zwischen Kultur und Dekadenz.

Re: Sternsinger: »Selbstklebender Segen«?

Verfasst: Sonntag 3. Januar 2010, 17:23
von Dottore Cusamano
Simon hat geschrieben:
Ich würde so einen Aufkleber gerne annehmen, zeigt er doch genau so wie eine Kreideschrift, dass den Bewohnern des Hauses am Segen etwas liegt.
Der Meinung bin ich auch. Ich finde gegen die Aufkleber ist nichts einzuwenden. Der gesegnete Aufkleber erfüllt seinen Sinn ebenso wie ein mit gesegneter Kreide über die Haus - oder Wohnungstür geschriebener Schriftzug - man kann ihn allerdings meist viel besser lesen und er verblasst auch das ganze Jahr nicht. Im nächsten Jahr wird der alte mit dem neuen Aufkleber überklebt. Eine durchweg gute Sache.

In meiner Pfarrgemeinde kann man übrigens zwischen Kreide und Aufkleber wählen. Die Sternsinger führen beides mit sich.

Ich habe deshalb bei der Abstimmung unter "Sonstige" mein Häkchen gemacht.

Re: Sternsinger: »Selbstklebender Segen«?

Verfasst: Sonntag 3. Januar 2010, 17:24
von cantus planus
Möget ihr euch einmal auf dem Sterbebett nicht ärgern, wenn die Heilige Ölung auf dem letzten Weg sich aufgrund des Priestermangels dann als Pflaster zum Selbstaufkleben entpuppt. Wehret den Anfängen!

Re: Sternsinger: »Selbstklebender Segen«?

Verfasst: Sonntag 3. Januar 2010, 17:30
von Dottore Cusamano
cantus planus hat geschrieben:Möget ihr euch einmal auf dem Sterbebett nicht ärgern, wenn die Heilige Ölung auf dem letzten Weg sich aufgrund des Priestermangels dann als Pflaster zum Selbstaufkleben entpuppt. Wehret den Anfängen!
Der Vergleich würde - falls ernst gemeint - dann doch etwas hinken, finde ich.

Re: Sternsinger: »Selbstklebender Segen«?

Verfasst: Sonntag 3. Januar 2010, 17:31
von cantus planus
Warum bei der Altarweihe echtes Feuer anzünden? Warum bei der Kirchweihe das Alphabet noch selbst schreiben? Wozu am Aschermittwoch das Geschmiere mit der Asche? Kann man alles auch synthetisch haben. Ich bin erstaunt, dass es offenbar bei einigen keine Sensibilität für dieses Problem mehr gibt. :nein:

Re: Sternsinger: »Selbstklebender Segen«?

Verfasst: Sonntag 3. Januar 2010, 17:31
von Marion
Pit hat geschrieben:Ist die Zusprechung der Vergebung bei der Beichte ungültig, weil der Priester nicht daran glaubt?
Wenn er trotzdem die Intention hat zu tun was die Kirche tut (was wohl einem Ungläubigen schwer fallen könnte) ist die Beichte gültig, ansonsten nicht.
Falls das mit dem Segen gleich läuft, müssen die Kinder wissen was die Intention der Kirche ist, damit sie das gültig machen können.
Wenn hier nur geschludert wird, macht das den Anschein, daß auch bei "Intention beibringen" nicht allzu penibel umgegangen wird :nein:

Re: Sternsinger: »Selbstklebender Segen«?

Verfasst: Sonntag 3. Januar 2010, 17:48
von Niels
cantus planus hat geschrieben:Ich bin erstaunt, dass es offenbar bei einigen keine Sensibilität für dieses Problem mehr gibt. :nein:
Darüber wundere ich mich auch... :roll:

Re: Sternsinger: »Selbstklebender Segen«?

Verfasst: Sonntag 3. Januar 2010, 18:01
von Bernado
cantus planus hat geschrieben:Natürlich können Altarkerzen auch elektrisch sein, Gewänder aus billigem Polyester, Messwein synthetisch und Orgelspiel aus der Konserve abgespielt sein. Oder auch nicht. Dazwischen verläuft die Grenze zwischen Kultur und Dekadenz.
M.W. sind elektrische Altarkerzen und synthetischer Wein immer noch nicht möglich. Elektrische Kerzen sind danach ein grober und sündhafter Verstoß gegen die Vorgaben - ihre Verwendung würde aber die Messe nicht ungültig machen. Synthetischer Wein dagegen kann nicht konsekriert werden - damit wäre auch der Versuch zur Konsekration des Brotes hinfällig.

Über die anderen Geschmack- und Ehrfurchtslosigkeiten lass uns den Mantel der christlichen Nächstenliebe decken: Denn sie wissen nicht, was sie tun.

Re: Sternsinger: »Selbstklebender Segen«?

Verfasst: Sonntag 3. Januar 2010, 18:03
von cantus planus
Bernado hat geschrieben:M.W. sind elektrische Altarkerzen und synthetischer Wein immer noch nicht möglich.
Doch, sind sie. Nicht erlaubt: ja. Aber nicht möglich? Nein. Zumindest die elektrischen Kerzen habe ich schon gesehen. Von der Unsitte des elektrischen Ewigen Lichts ganz zu schweigen...

Re: Sternsinger: »Selbstklebender Segen«?

Verfasst: Sonntag 3. Januar 2010, 18:04
von Bernado
Dottore Cusamano hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Möget ihr euch einmal auf dem Sterbebett nicht ärgern, wenn die Heilige Ölung auf dem letzten Weg sich aufgrund des Priestermangels dann als Pflaster zum Selbstaufkleben entpuppt. Wehret den Anfängen!
Der Vergleich würde - falls ernst gemeint - dann doch etwas hinken, finde ich.
Das denke ich auch. Das Pflaster wird von einer beauftragten Austeilerin der Ölungspflaster aufgebracht.

Re: Sternsinger: »Selbstklebender Segen«?

Verfasst: Sonntag 3. Januar 2010, 18:04
von Simon
Dottore Cusamano hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Möget ihr euch einmal auf dem Sterbebett nicht ärgern, wenn die Heilige Ölung auf dem letzten Weg sich aufgrund des Priestermangels dann als Pflaster zum Selbstaufkleben entpuppt. Wehret den Anfängen!
Der Vergleich würde - falls ernst gemeint - dann doch etwas hinken, finde ich.
Der Segen wird ja von den Sternsingern ausgesprochen und nicht nur als Abkürzung von "Christus Mansionem Benedicat", also "Christus segne dieses Haus" an die Tür geschrieben. Es werden andere Segen auch nicht schriftlich gegeben.
Oder hat jemand den Segen für seinen Rosenkranz auch schriftlich erhalten?

lG Simon

Re: Sternsinger: »Selbstklebender Segen«?

Verfasst: Sonntag 3. Januar 2010, 18:05
von Niels
Bernado hat geschrieben:Das Pflaster wird von einer beauftragten Austeilerin der Ölungspflaster aufgebracht.
:panisch:

Re: Sternsinger: »Selbstklebender Segen«?

Verfasst: Sonntag 3. Januar 2010, 18:06
von Niels
Simon hat geschrieben:
Dottore Cusamano hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Möget ihr euch einmal auf dem Sterbebett nicht ärgern, wenn die Heilige Ölung auf dem letzten Weg sich aufgrund des Priestermangels dann als Pflaster zum Selbstaufkleben entpuppt. Wehret den Anfängen!
Der Vergleich würde - falls ernst gemeint - dann doch etwas hinken, finde ich.
Der Segen wird ja von den Sternsingern ausgesprochen und nicht nur als Abkürzung von "Christus Mansionem Benedicat", also "Christus segne dieses Haus" an die Tür geschrieben. Es werden andere Segen auch nicht schriftlich gegeben.
Oder hat jemand den Segen für seinen Rosenkranz auch schriftlich erhalten?

lG Simon
Er wird normalerweise mit gesegneter Kreide an die Tür geschrieben...
Der Vergleich mit anderen Benediktionen hinkt hier.

Re: Sternsinger: »Selbstklebender Segen«?

Verfasst: Sonntag 3. Januar 2010, 18:13
von Dottore Cusamano
Niels hat geschrieben:
Simon hat geschrieben:
Dottore Cusamano hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Möget ihr euch einmal auf dem Sterbebett nicht ärgern, wenn die Heilige Ölung auf dem letzten Weg sich aufgrund des Priestermangels dann als Pflaster zum Selbstaufkleben entpuppt. Wehret den Anfängen!
Der Vergleich würde - falls ernst gemeint - dann doch etwas hinken, finde ich.
Der Segen wird ja von den Sternsingern ausgesprochen und nicht nur als Abkürzung von "Christus Mansionem Benedicat", also "Christus segne dieses Haus" an die Tür geschrieben. Es werden andere Segen auch nicht schriftlich gegeben.
Oder hat jemand den Segen für seinen Rosenkranz auch schriftlich erhalten?

lG Simon
Er wird normalerweise mit gesegneter Kreide an die Tür geschrieben...
Der Vergleich mit anderen Benediktionen hinkt hier.
Genau, der Segen wird mit gesegneter Kreide geschrieben an der Wohnungstür dokumentiert. Mehr nicht. Dies kann genauso gut - oder vielleicht besser (Lesbarkeit etc.) - mit gesegneten Aufklebern geschehen.

Es handelt sich hier allein um eine Frage des persönlichen Geschmacks, wie die Dokumentation erfolgen soll.

Re: Sternsinger: »Selbstklebender Segen«?

Verfasst: Sonntag 3. Januar 2010, 18:18
von iustus
cantus planus hat geschrieben:Ich bestreite nicht, dass der Segen gültig ist. Natürlich können Altarkerzen auch elektrisch sein, Gewänder aus billigem Polyester, Messwein synthetisch und Orgelspiel aus der Konserve abgespielt sein. Oder auch nicht. Dazwischen verläuft die Grenze zwischen Kultur und Dekadenz.
Ich sehe es genauso. An der Wirksamkeit des Segens (und des gesegneten Gegenstandes - ob Kreide oder Aufkleber) besteht kein Zweifel. Es ist eine Geschmacksfrage.

Re: Sternsinger: »Selbstklebender Segen«?

Verfasst: Sonntag 3. Januar 2010, 18:22
von Simon
Niels hat geschrieben:
Simon hat geschrieben:
Dottore Cusamano hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Möget ihr euch einmal auf dem Sterbebett nicht ärgern, wenn die Heilige Ölung auf dem letzten Weg sich aufgrund des Priestermangels dann als Pflaster zum Selbstaufkleben entpuppt. Wehret den Anfängen!
Der Vergleich würde - falls ernst gemeint - dann doch etwas hinken, finde ich.
Der Segen wird ja von den Sternsingern ausgesprochen und nicht nur als Abkürzung von "Christus Mansionem Benedicat", also "Christus segne dieses Haus" an die Tür geschrieben. Es werden andere Segen auch nicht schriftlich gegeben.
Oder hat jemand den Segen für seinen Rosenkranz auch schriftlich erhalten?

lG Simon
Er wird normalerweise mit gesegneter Kreide an die Tür geschrieben...
Der Vergleich mit anderen Benediktionen hinkt hier.
Und warum? Was ist am durch die Sternsinger übermittelten Segen so Besonderes, dass er an die Verwendung von Kreide gebunden ist? Warum genügt bei diesem Segen die mündliche Formulierung nicht? Bei uns hat heute alles mit der mündlichen Segnung begonnen. Wäre dieser Segen unmöglich, wenn sich die Zeiten so änderten, dass die Pfarre an Kreide nicht mehr herankommt?
Nächstens werde ich vom Pfarrer den Schlussegen in der hl. Messe auch schriftlich verlangen, damit ich sicher sein kann, dass er gültig ist. Ich bin schon neugierig, wie er reagiert.

Re: Sternsinger: »Selbstklebender Segen«?

Verfasst: Sonntag 3. Januar 2010, 18:26
von michaelis
Ein Segen ist kein Sakrament, sondern eine Sakramentalie. Er wirkt daher nicht aus sich selbst heraus wie ein Sakrament, daß immer eine unmittelbare Wirkung hat. Vielmehr wirkt er (erst) durch den Glauben und die Fürbitte des Spenders und/oder des Empfängers.
Von daher ist die Diskussion um die "Gültigkeit" (mit Hinweisen auf Form, Materie und Intention) hier verfehlt.

Trotzdem ist es wichtig, die vorgegebene Form einzuhalten.
Denn da Sakramentalien Werke der Kirche sind, ist es ein Akt des Gehorsams, sich bei ihrer Spendung auch an die Vorgaben der Kirche zu halten.

Und diese schreiben meines Wissens nach "schreiben" vor und nicht "aufkleben". :regel:

Aber vielleicht hat ja jemand das Benediktionale zur Hand.

Re: Sternsinger: »Selbstklebender Segen«?

Verfasst: Sonntag 3. Januar 2010, 18:35
von Simon
michaelis hat geschrieben:Ein Segen ist kein Sakrament, sondern eine Sakramentalie. Er wirkt daher nicht aus sich selbst heraus wie ein Sakrament, daß immer eine unmittelbare Wirkung hat. Vielmehr wirkt er (erst) durch den Glauben und die Fürbitte des Spenders und/oder des Empfängers.
Von daher ist die Diskussion um die "Gültigkeit" (mit Hinweisen auf Form, Materie und Intention) hier verfehlt.

Trotzdem ist es wichtig, die vorgegebene Form einzuhalten.
Denn da Sakramentalien Werke der Kirche sind, ist es ein Akt des Gehorsams, sich bei ihrer Spendung auch an die Vorgaben der Kirche zu halten.

Und diese schreiben meines Wissens nach "schreiben" vor und nicht "aufkleben". :regel:

Aber vielleicht hat ja jemand das Benediktionale zur Hand.
Sollte der Segen tatsächlich von der Verwendung von Kreide abhängen, die bei unserer Tür nur zu einem unlesbaren Ergebnis als formalen Akt führen kann, dann muss ich eben auf den Segen verzichten (der gesprochene Segen scheint ja nicht zu gelten) und hoffen, dass vor Gott auch das "Gute Werk" (die Spende) etwas gilt.

Re: Sternsinger: »Selbstklebender Segen«?

Verfasst: Sonntag 3. Januar 2010, 18:44
von Dottore Cusamano
michaelis hat geschrieben:
Und diese schreiben meines Wissens nach "schreiben" vor und nicht "aufkleben". :regel:

Aber vielleicht hat ja jemand das Benediktionale zur Hand.
Der Aufkleber ist ja auch beschrieben (mit Zahlen, Zeichen und Buchstaben versehen) - wenn auch in den meisten Fällen bedruckt.

Müssen die Zeichen denn tatsächlich von einem Menschen per Hand geschrieben werden, um der Form genüge zu tun?