Kreuzgang

Ich komme gerade vom Friedhof und bin klitschnass. Gerade am Friedhof angekommen, fing es an zu regnen und war so windig, dass ich etliche Versuche benötigte, bis die Grablichter brannten.
Früher war Allerheiligen auch bei uns ein Familienfest. Aber die meisten leben mittlerweile zerstreut im In- und Ausland (oder wurden heute von mir auf dem Friedhof "besucht" ).

Ich gehe weder auf Allerheiligen noch auf Allerseelen auf den Friedhof.
Warum auch?
Von einem Kerzchen hat der Verstorbene herzlich wenig. Da lasse ich lieber eine Messe für ihn lesen... Und da ich zu faul bin, dieselbe immer neu zu bestellen, habe ich ihn einfach in einen Meßbund aufnehmen lassen.
Katholischsein ist so einfach und bequem.

In Köln war jedenfalls eine ganze Herde Dominikaner auf dem Friedhof und die waren nicht ganz allein. Es gibt also nicht nur Forumskatholiken.

overkott hat geschrieben:In Köln war jedenfalls eine ganze Herde Dominikaner auf dem Friedhof und die waren nicht ganz allein.

Das würde ich ja sonst eher den Franziskanern zutrauen.

cantus planus hat geschrieben:

overkott hat geschrieben:In Köln war jedenfalls eine ganze Herde Dominikaner auf dem Friedhof und die waren nicht ganz allein.

Das würde ich ja sonst eher den Franziskanern zutrauen.

overkott hat geschrieben:In Köln war jedenfalls eine ganze Herde Dominikaner auf dem Friedhof und die waren nicht ganz allein. Es gibt also nicht nur Forumskatholiken.

Wenn unsre Familie nicht bei der Friedhofsandacht gewesen wär (21 Personen) wär der Pfarrer und der Pastor (ja das Ding ist leider ökumenisch, früher der Vorgänger des Pfarrers kam noch in Schwarz, mit Birett und 5 Ministranten (Kreuzträger, zwei Kerzen Navicular und Thuriferar) gabs auch noch einen Rosenkranz zur Gräbersegnung (wobei besonders viel Weihwasser bei den Protestantengräbern versprengt wurde) heute nur von 5 anderen sehr alten Leuten gewesen....

Selbstverständlich ist das Hochfest Allerheiligen ein Familienfest.

Der Ablauf ist immer gleich: Vormittags Hochamt, mittags ausgiebiges gemeinsames Mahl mit "toda la familia", danach geht's zur Andacht und anschließend auf den Friedhof. Dann ist man meistens komplett durchnässt und durchgefroren und die Männer freuen sich auf ein edles Cognäckchen, denn das ist ja bekanntlich das wärmste Jäckchen. Zum Abschluss wird wieder gemeinsam gegessen bis die Kinder total geschafft ins Bett plumpsen und der Tag in Ruhe und Stille irgendwann auch für die Eltern endet.

So war es auch heute bzw. wird es - in Bezug auf den Abend - auch heute sein.

Bis bald,
DC

Hach, das ist doch ein Thread für mich armen Unwissenden.
Aufgewachsen in einer rein protestantischen Gegend und weder Katholik noch Protestant.
Für mich war Allerheiligen und Allerseelen immer ein Buch mit sieben Siegeln.
Wer von den liebwerten Herrschaften hier kann mir das einmal vernünftig erklären.
Googeln hat mich nicht wirklich weitergebracht und Wiki ist nicht immer eine zuverlässige Quelle.

Brauchtum scheint es ja noch häufig zu geben wie ich einem Artikel der Süddeutschen entnehmen konnte.

http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/833492

Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Allerseelenablass

Dass Allerseelenfest ist die Fortsetzung von Allerheiligen und erinnert an alle Seelen im Fegefeuer. Im Bild wird die Ewigkeit, anders als in der Abstraktion räumlich gedacht: Es gibt drei Etagen - Himmel, Fegefeuer und Hölle. Das Vorbild für diese Geisteswelt ist der Schöpfung entnommen. Das Element Feuer kommt in allen drei Bedeutungen vor: Das Feuer der Begeisterung, der Reinigung, der Leidenschaft. Was meint ihr?

was willst du genau wissen?

Linus hat geschrieben:was willst du genau wissen?

So viel du mir sagen kannst.
Ich habe von diesen Feiertagen der katholischen Kirche null Ahnung. Aber so was von.....

Ich finde es sehr schön Allerheiligen an alle bekannten und unbekannten Heiligen zu denken und Allerseelen an alle Seelen. Es hat sich nicht immer als glücklich erwiesen, die Bibel ohne Bedienungsanleitung unters Volk zu bringen und zu sagen: Die Bibel light könnt ihr wörtlich nehmen. Wie sollte man sich selbst einen theologischen Traum wie die Geheime Offenbarung deuten? Können wir solche Visionen ernst nehmen oder müssen wir - down to earth - als höher entwickelte Tiere uns damit abfinden, dass es solchen Mumpiz nicht geben wird, weil wir alle ins Gras beißen? Oder dürfen wir heute theologisch weiter träumen vom Himmlischen Jerusalem? Gibt es dort den Sitz der Höheren Gerechtigkeit? Oder sind wir jetzt schon alle heilig, weil wir den Gedanken an eine solche Gerichtsbarkeit nicht ertragen können? Bringt Allerseelen als Gedenktag des Fegefeuers nicht die Hoffnung auf eine letzte Chance und Gnade für alle Seelen zum Ausdruck? Wird die Grabeshöhle am Ende leer sein?

Was mich hier in Bayern seit Jahren nervt ist dieVerquickung von Allerheiligen und Allerseelen am Allerheiligentag und das weitgehende Ignorieren des Allerseelentags.Unser Großgemeindedorfpfarrer
z.B. hält beileibe keinen Fest-sondern nur einen normalen Pfarrgottesdienst an Allerheiligen(in einigen Nachbarorten gab´s allerdings schöne Festmessen mit Chorgesang)-ab 13 Uhr rast er dann im Pfarrverband von Dorf zu Dorf zu Gräberumgang-und Segnung im Halbstundentakt.An Allerseelen hält er keine einzige Messe wenn der Tag auf Montag fällt wie dieses Jahr (ist ja sein "LIFT").Ein paar fromme Frauen halten eine Rosenkranzandacht-das war´s.Zum Glück kann man um 19.00 noch in den Nachbarorten ins Requiem fahren;allerdings nicht wenn man die 85 schon überschritten hat und sich deshalb nachts nicht mehr traut Auto-zu fahren !Kein Mensch weiss mehr,dass früher der Allerseelentag einer der wenigen Tage war,an denen ein Priester 3 Messen lesen durfte-und das auch tat -für all die Armen Seelen,für die´s zu beten not tut.Gestern war das Requiem abends in der Kreisstadt nur ziemlich schwach besucht !Den meisten Leuten ist am Wichtigsten die Bundesgartenschau auf den Friedhöfen,damit ja kein Nachbar schlecht schwätzt!( Ausnahmen bestätigen die Regel )

Die "Ecclesia Dei" Priester - und nicht nur die- haben an Allerseelen wie jedes Jahr je 3 Messen gelesen. Bei uns war um 7 Uhr, 11 Uhr und 19 Uhr und viele Gläubigen waren bei allen drei Messen anwesend

Ich erinnere mich an ein Gedicht über katholische Auftragsmalerei im Spätmittelalter kurz vor Columbus' Entdeckung Cubas. Ich komme drauf, weil ich letzte Woche bei Zulehner irgendwas in der Richtung gelesen hatte. Ich weiß nicht mehr ganz genau in welchem Zusammenhang. Aber kann mir irgendjemand sagen, wie der Titel dieses Gedichts hieß?

Morgen klingen die Glocken viel anders als sonst. (Tischrede)

overkott hat geschrieben:Morgen klingen die Glocken viel anders als sonst. (Tischrede)

Niels hat geschrieben:

overkott hat geschrieben:Morgen klingen die Glocken viel anders als sonst. (Tischrede)

Es kommt natürlich drauf an, auf welchen Friedhof du gehst.

overkott hat geschrieben:

Niels hat geschrieben:

overkott hat geschrieben:Morgen klingen die Glocken viel anders als sonst. (Tischrede)

Es kommt natürlich drauf an, auf welchen Friedhof du gehst.

Mein Smiley bezog sich auf den (vermeintlichen oder tatsächlichen) "Urheber", Herrn Dr. M. ...

Niels hat geschrieben:

overkott hat geschrieben:

Niels hat geschrieben:

overkott hat geschrieben:Morgen klingen die Glocken viel anders als sonst. (Tischrede)

Es kommt natürlich drauf an, auf welchen Friedhof du gehst.

Mein Smiley bezog sich auf den (vermeintlichen oder tatsächlichen) "Urheber", Herrn Dr. M. ...

Ich wollte jetzt nicht auf Debatten über Spendenbescheinigungen zu Allerseelen hinaus.

Das schönste Alleiheiligenfest? DIA DE MUERTOS in Mexiko!

http://de.wikipedia.org/wiki/Tag_der_Toten

Auch die armen Seelen nicht vergessen:

http://www.br-online.de/bayern2/kleine- ... 323257.xml

Gedanken zu Allerseelen: http://www.pro-sancta-ecclesia.de/das-g ... itrag.html

Allerseelen im Vatikan: http://www.kath.net/detail.php?id=28756

Allerheiligen ist im Rheinland zeitlich ideal plaziert. Mit einem Schlag färben sich die Bäume: gelbe Blätter, grüner Rasen, blauer Himmel. Die Farbenpracht auf den Friedhöfen ist wie ein Spiegel des Frühlings. Aber dann noch zwei Wochen... und Sankt Martin sind die Bäume kahl. Im Schnee sitzt hier zwar noch keiner. Aber es wird ungemütlich im Rheinland.

Mich würde mal interessieren, ob bei Euch die Friedhofgänge auch noch nach den traditionellen "vier Totenstationen" abgehalten werden?

Bei uns ist das teilweise noch in folgender Reiheihenfolge:

I. Station: Für unsere verstorbenen Priester
II. Station: Für unsere verstorbenen Eltern, Geschwister, Verwandten und Wohltäter
III. Station: Für alle, die auf dem Gottesacker ruhen
IV. Station: Für alle verstorbenen Christgläubigen

Wobei zur letzten Station auch immer der Gefallenen der Weltkriege gedacht wird.

Sehr schön bei allen Stationen finde ich besonders immer dieses Gebet des Priesters im Wechsel mit der Gemeinde, wo es heißt "vor übler Nachrede haben sie sich nicht zu fürchten".

Wenn Du unsrer Sünden wolltest immer gedenken, Herr: Herr wer könnte da bestehen?

P. In ewigem Andenken werden die Gerechten sein.
A. Vor übler Nachrede haben sie sich nicht zu fürchten
P. Vor der Pforte der Hölle
A. Bewahre, o Herr, ihre Seelen!
P. Herr, gib ihnen die ewige Ruhe!
A. Und das ewige Licht leuchte ihnen!
P. Herr, erhöre mein Gebet!
A. Und laß mein Rufen zu dir kommen!

Ja,hier ist das so.

Raimund Josef H. hat geschrieben: Sehr schön bei allen Stationen finde ich besonders immer dieses Gebet des Priesters im Wechsel mit der Gemeinde, wo es heißt "vor übler Nachrede haben sie sich nicht zu fürchten".

Ja, ja. Besonders für die auf dem Lande Lebenden ist diese Furcht wohl ein echtes Problem. Ganz besonders etwa in Bayern?

Wenn ich auf dem Friedhof keine katholischen Verwandten habe, muss ich dann mit zur Gräbersegung oder reicht der Gottesdienstbesuch am Morgen?

overkott hat geschrieben:Wenn ich auf dem Friedhof keine katholischen Verwandten habe, muss ich dann mit zur Gräbersegung oder reicht der Gottesdienstbesuch am Morgen?

Ich verstehe Deine Frage nicht?!

Du "musst" "nur" in eine Hl. Messe. Mehr nicht.
Selbst wenn Du katholische Verwandte hättest.
Es findet ja sowieso nicht auf jedem Friedhof eine Gräbersegnung statt. Manchmal ist gar nichts, oder manchmal ist nur eine Andacht ohne Gräbersegnung.

Ich hatte allerdings, seitdem ich katholisch bin, jedes Jahr eine Andacht auf dem Friedhof mitgemacht und danach eine Kerze bei irgendeiner anderen mir bekannten Person aufgestellt, für die sonst keiner betet oder dies zumindest nicht an diesem Tag tat.

Mittlerweile habe ich ja meine eigene Verstorbene und werde natürlich am Dienstag eine Kerze am Grab meiner Mama aufstellen, auch wenn sie evangelisch war.

Im übrigen solltest Du auch nicht vergessen, dass wir vom 1. - 8. November täglich einen Ablass für die Armen Seelen gewinnen können, wenn wir einen Friedhof besuchen und für die Verstorbenen beten (plus übliche Voraussetzungen, versteht sich)!

Melody hat geschrieben:

overkott hat geschrieben:Wenn ich auf dem Friedhof keine katholischen Verwandten habe, muss ich dann mit zur Gräbersegung oder reicht der Gottesdienstbesuch am Morgen?

Ich verstehe Deine Frage nicht?!

Du "musst" "nur" in eine Hl. Messe. Mehr nicht.
Selbst wenn Du katholische Verwandte hättest.
Es findet ja sowieso nicht auf jedem Friedhof eine Gräbersegnung statt. Manchmal ist gar nichts, oder manchmal ist nur eine Andacht ohne Gräbersegnung.

Ich hatte allerdings, seitdem ich katholisch bin, jedes Jahr eine Andacht auf dem Friedhof mitgemacht und danach eine Kerze bei irgendeiner anderen mir bekannten Person aufgestellt, für die sonst keiner betet oder dies zumindest nicht an diesem Tag tat.

Mittlerweile habe ich ja meine eigene Verstorbene und werde natürlich am Dienstag eine Kerze am Grab meiner Mama aufstellen, auch wenn sie evangelisch war.

Im übrigen solltest Du auch nicht vergessen, dass wir vom 1. - 8. November täglich einen Ablass für die Armen Seelen gewinnen können, wenn wir einen Friedhof besuchen und für die Verstorbenen beten (plus übliche Voraussetzungen, versteht sich)!

Ich weiß gar nicht, ob mir soviel s gut tut. Ich glaube, ein Gottesdienst am Allerheiligenmorgen tut gut. Aber am Nachmittag gibt's, glaube ich, bei uns in der Nähe noch ein Pontifikalamt mit Weihbischof.

overkott hat geschrieben:

Melody hat geschrieben:
Im übrigen solltest Du auch nicht vergessen, dass wir vom 1. - 8. November täglich einen Ablass für die Armen Seelen gewinnen können, wenn wir einen Friedhof besuchen und für die Verstorbenen beten (plus übliche Voraussetzungen, versteht sich)!

Ich weiß gar nicht, ob mir soviel s gut tut.

Aber den armen Seelen tut's gut!