Kreuzgang

Der Sinn der Bischofskonferenz besteht in der Kooperation der Bistümer und der Außenvertretung. Beschlüsse der Bischofskonferenz erreichen ihre Verbindlichkeit nach innen nur dadurch, dass sie in den Amtsblättern der Bistümer veröffentlicht werden. Dabei kann niemand die Bischöfe daran hindern, den gemeinsamen Text im nachhinein noch mal zu redigieren. Hin und wieder tun sie das sogar und dann existieren mehrere Versionen des Beschluß der Bischofskonferenz mit Verbindlichkeit, je nachdem in welchem Bistum man sich befindet.

taddeo hat geschrieben:

Gamaliel hat geschrieben:Deutsche Bischöfe wählen am 12. März neuen Vorsitzenden

Daraus:

Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) wählt in einer Woche einen neuen Vorsitzenden. Bei der Frühjahrsvollversammlung von Montag bis Donnerstag in Münster soll ein Nachfolger von Erzbischof Robert Zollitsch (75) gefunden werden. Nach dem Programm werden die derzeit 66 DBK-Mitglieder am Mittwochvormittag ihre Stimme abgeben.

Wetten, daß es auf die Wiederauferstehung des Marxismus hinauslaufen wird?

Egal wer's wird, ich sehe keinen Kandidaten, den ich mir wünschen würde (außer, Dyba kehrt von den Toten zurück).
Und egal wer's wird, ich weiß bereits jetzt, dass er mir nach ca. 8 Monaten im Amt bereits zum Hals raushängen wird. Dieses Amt frisst seine Kinder.

FidesVeritas hat geschrieben: Egal wer's wird, ich sehe keinen Kandidaten, den ich mir wünschen würde (außer, Dyba kehrt von den Toten zurück).
Und egal wer's wird, ich weiß bereits jetzt, dass er mir nach ca. 8 Monaten im Amt bereits zum Hals raushängen wird. Dieses Amt frisst seine Kinder.

Tja,das ist irgenwie fatal,die Mitglieder der DBK hängen Dir zum Hals raus und von der Piusbruderschaft ist niemand in der DBK.

Dann gebe ich mal einen Tipp ab: Ich denke Kardinal Woelki wird es werden. Er ist von allen Strömungen gut wählbar, da er u.a. gut moderieren kann...

Hast leider verloren, KlausLange... Schade!

http://www.kath.net/news/45243

PigRace

Kardinal Reinhard Marx scheint mir eine gute Wahl zu sein. Er ist intelligent, kann reden insbesondere auch diskutieren. Ausserdem strahlt er Energie und Durchsetzungsvermögen aus.

Der Favorit hat erwartungsgemäß gewonnen. Etwas anders, als was man Papstwahlen nachsagt. Mal sehen, wie Marx sich anstellt. Eine Verschlechterung gegenüber dem Vorgänger dürfte es nicht sein, eher eine Kontinuität. Mir wäre ein wenig Veränderung allerdings schon ganz recht gewesen.

HeGe hat geschrieben:...eher eine Kontinuität.

Das denke ich auch. Die inhaltsleeren Wortschwälle werden sich fortsetzen.

Wie auf dem Rummelplatz. Es werden halt immer die Nieten gezogen.

Langendörfer SJ wurde wiedergewählt ... . Dessen Rolle wird völlig unterschätzt.

koukol hat geschrieben:Wie auf dem Rummelplatz. Es werden halt immer die Nieten gezogen.

Das wiederum finde ich übertrieben. Es hätte auch wesentlich schlimmere Kandidaten gegeben.

HeGe hat geschrieben:Der Favorit hat erwartungsgemäß gewonnen. Etwas anders, als was man Papstwahlen nachsagt. Mal sehen, wie Marx sich anstellt. Eine Verschlechterung gegenüber dem Vorgänger dürfte es nicht sein, eher eine Kontinuität. Mir wäre ein wenig Veränderung allerdings schon ganz recht gewesen.

Insbesondere diese Ämterhäufung kann ja nur negativ auf die Qualität einwirken, wie bei den Politikern.

Maternus87 hat geschrieben:Langendörfer SJ wurde wiedergewählt ... . Dessen Rolle wird völlig unterschätzt.

Das kann man gar nicht laut genug sagen: für alle prinzipiellen Fragen ist es völlig unerheblich, wer unter P. Langendörfer als Aushängeschild der nationalen Bischofskonferenz fungieren darf. Ein global beschäftigter Multi-Manager wie Marx wird ihm seine Arbeit noch wesentlich erleichtern.

Das mit der Ämterhäufung fiel mir auch auf: Reinhard Kardinal Marx ist jetzt Erzbischof von München und Freising, Vorsitzender der Freisinger Bischofskonferenz, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft, Mitglied der Päpstlichen Räte für Laien sowie für Gerechtigkeit und Frieden, Mitglied der Kongregationen für Bildungswesen sowie für orientalische Kirchen, Mitglied des achtköpfigen Kardinalsgremiums zur Kurienreform, Vorsitzender der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der DBK, stellv. Vorsitzender der Kommission Weltkirche der DBK...

Die Wahl des Vorsitzenden der Bischofskonferenz im sechsten Wahlgang und gegen fünf Gegenkandidaten zeigt recht deutlich, dass die Meinungen in der Vollversammlung recht weit auseinanderlagen. Kardinal Marx ist ein Kompromisskandidat und ein Garant dafür, dass der Vorsitzende keine Marionette des Bonner Apparats sein wird. Dieser hat allerdings mit der Bestätigung von Pater Hans Langendörfer SJ einen Erfolgs davon getragen. Interessant ist allerdings, dass z.B. Bischof Voderholzer aus Regensburg in seiner Stellungnahme zur Wahl und seinem Glückwunsch an Kardinal Marx zugleich gewisse Wünsche geäußert hat, die in Richtung der Forderungen von Bischof Zdarsa gehen: Betonung der Einheit mit Rom und Umzug und Entschlackung des DBK-Sekretariats im Sinne der Entweltlichungsforderungen.

Wie ist denn Pater Langendörfer einzuschätzen und wie beurteilt Ihr seine Tätigkeit?

Bernado hat geschrieben:

Maternus87 hat geschrieben:Langendörfer SJ wurde wiedergewählt ... . Dessen Rolle wird völlig unterschätzt.

Das kann man gar nicht laut genug sagen: für alle prinzipiellen Fragen ist es völlig unerheblich, wer unter P. Langendörfer als Aushängeschild der nationalen Bischofskonferenz fungieren darf. Ein global beschäftigter Multi-Manager wie Marx wird ihm seine Arbeit noch wesentlich erleichtern.

Damit ist alles gesagt.

Florianklaus hat geschrieben:Wie ist denn Pater Langendörfer einzuschätzen und wie beurteilt Ihr seine Tätigkeit?

Übel.

Das seltsame "Kirchenaustrittsdekret für die RKK in der Bundesrepublik" von vor ca. 2-3 Jahren war - so wurde damals unisono geschrieben - maßgeblich sein Werk. Mit diesem hat er sich bei mir ein Negativdenkmal gesetzt.

PigRace

Florianklaus hat geschrieben:Wie ist denn Pater Langendörfer einzuschätzen und wie beurteilt Ihr seine Tätigkeit?

Als Sekretär der DBK hat er eine starke, mächtige und - wie schon Maternus87 schrieb - vielfach unterschätzte Stellung. Das Sekretariat ist gewissermaßen die Schaltzentrale der DBK (hier ein paar Informationen zu Strukur und Organisation), eine Art Generalstab. Während die Bischöfe ja zunächst in ihren Diözesen Verantwortung tragen und nur partiell in der DBK tätig sein können, sorgt das Sekretariat für Kontinuität. Hier werden die Sitzungen der Vollversammlungen und einzelnen Gremien vorbereitet, hier wird die Arbeit der DBK eigentlich gesteuert. Da der neue Vorsitzende - dem ich an dieser Stelle Gottes Segen für sein Amt wünsche! - noch zusätzlich zahlreiche weitere weltkirchliche Verpflichtungen hat, wird die Stellung des Sekretariats sicher nicht geringer werden, eher im Gegenteil.

Inhaltlich gehört der Jesuit Langendörfer zum liberalen, bzw. linkskatholischen und politischen Flügel der deutschen Kirche (er war zeitweilig Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bundeskanzleramt). Ein Protagonist des, sagen wir, "Lehmann-Kurses" von danno dunnemal.

Das Amt als Sekretär übt er nun schon seit 18 Jahren aus, und wie es aussieht werden weitere 6 Jahre folgen. Ein Zeichen für "Mutig neue Wege gehen" (oder wie auch immer das bei Kirchens heißt), ist seine erneute Wiederwahl sicherlich nicht.

Didymus hat geschrieben: [...] Ein Zeichen für "Mutig neue Wege gehen" (oder wie auch immer das bei Kirchens heißt), ist seine erneute Wiederwahl sicherlich nicht.

(Hervorhebung durch mich)

Der Fachterminus dafür lautet "Einen neuen Aufbruch wagen".

PigRace

eine sehr gute Wahl! Ein Westfale als Vorsitzender, der früher Leiter des Sozialinstituts "Kommende" des Erzbistums Paderborn in Dortmund war.

umusungu hat geschrieben:Ein Westfale als Vorsitzender,

Das spricht allerdings eher gegen ihn.

Protasius hat geschrieben:Das mit der Ämterhäufung fiel mir auch auf: Reinhard Kardinal Marx ist jetzt Erzbischof von München und Freising, Vorsitzender der Freisinger Bischofskonferenz, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft, Mitglied der Päpstlichen Räte für Laien sowie für Gerechtigkeit und Frieden, Mitglied der Kongregationen für Bildungswesen sowie für orientalische Kirchen, Mitglied des achtköpfigen Kardinalsgremiums zur Kurienreform, Vorsitzender der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der DBK, stellv. Vorsitzender der Kommission Weltkirche der DBK...

Sein Tag hat eben mehr als 24 Stunden!

HeGe hat geschrieben:

umusungu hat geschrieben:Ein Westfale als Vorsitzender,

Das spricht allerdings eher gegen ihn.

Da gibt es andere Aktionen von ihm aus der jüngeren Vergangenheit, die eher ins Gewicht fallen als seine regionale Herkunft!



Und das sag ich als Rheinländer.

HeGe hat geschrieben:

umusungu hat geschrieben:Ein Westfale als Vorsitzender,

Das spricht allerdings eher gegen ihn.

Ich bin auch Westfale.

Pit hat geschrieben:

HeGe hat geschrieben:

umusungu hat geschrieben:Ein Westfale als Vorsitzender,

Das spricht allerdings eher gegen ihn.

Ich bin auch Westfale.

Nobody is perfect.

HeGe hat geschrieben:

Pit hat geschrieben:

HeGe hat geschrieben:

umusungu hat geschrieben:Ein Westfale als Vorsitzender,

Das spricht allerdings eher gegen ihn.

Ich bin auch Westfale.

Nobody is perfect.

Wie sagte noch unser Papst?

"Wenn einer Westfale ist und den Herrn sucht und guten Willen hat – wer bin dann ich, ihn zu verurteilen?"

Sorry - genug Clownfrosch gefrühstückt. Ich ziehe mich wieder zurück.

Ciao all!

PigRace

Weiß man denn schon, wer die Gegenkandidaten waren?

iustus hat geschrieben:Weiß man denn schon, wer die Gegenkandidaten waren?

Warum denn,ist das noch wichtig?

Zusammen mit den Stimmanteilen wäre es natürlich schon interessant. Da könnte man die Strömungen besser einschätzen.

Vir Probatus hat geschrieben:

HeGe hat geschrieben:Der Favorit hat erwartungsgemäß gewonnen. Etwas anders, als was man Papstwahlen nachsagt. Mal sehen, wie Marx sich anstellt. Eine Verschlechterung gegenüber dem Vorgänger dürfte es nicht sein, eher eine Kontinuität. Mir wäre ein wenig Veränderung allerdings schon ganz recht gewesen.

Insbesondere diese Ämterhäufung kann ja nur negativ auf die Qualität einwirken, wie bei den Politikern.

Protasius hat geschrieben:Das mit der Ämterhäufung fiel mir auch auf: Reinhard Kardinal Marx ist jetzt Erzbischof von München und Freising, Vorsitzender der Freisinger Bischofskonferenz, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft, Mitglied der Päpstlichen Räte für Laien sowie für Gerechtigkeit und Frieden, Mitglied der Kongregationen für Bildungswesen sowie für orientalische Kirchen, Mitglied des achtköpfigen Kardinalsgremiums zur Kurienreform, Vorsitzender der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der DBK, stellv. Vorsitzender der Kommission Weltkirche der DBK...

Ich habe nun schon mehrfach Stimmen gehört, die beklagten, Seine Eminenz
habe bereits jetzt eher zuwenig Zeit für sein Erzbistum - und die fürchten, daß
es wegen der Ämterhäufung noch verstärkt zu diesem Effekt kommen könnte.

Manchen hingegen dürfte eine solche Entwicklung eher zupaß kommen.

Ein kleiner Trost für alle, die mit dem Marxismus ihre Probleme haben: Bei sovielen Jobs und Kilos auf einmal ist der Herzinfarkt vorprogrammiert.