Neuer Bischof von München-Freising?
IKvu - Meldung zu Marx *grins*
+ + + Pressemitteilung des Ökumenischen Netzwerkes Initiative Kirche von unten 12/2007 + + +
IKvu zum neuen Erzbischof von München und Freising Dr. Reinhard Marx.
Ein unflexibler Ökumeniker – ein engagierter Kapitalismuskritiker.
Die Ernennung des Trierer Bischofs Dr. Reinhard Marx zum neuen Erzbischof von München und Freising kommt nicht unerwartet: Der Wortführer der Konservativen in der Deutschen Bischofskonferenz gilt als Hoffnungsfigur im deutschen Katholizismus.
„Der eingeleitete Generationswechsel wird konsequent fortgesetzt: Nach Limburg ist nun auch in München die neue Zeit angebrochen.“ so Bernd Hans Göhrig, IKvu-Bundesgeschäftsführer. „Reinhard Marx steht für eine medienwirksame Imagepflege des konservativen Katholizismus, die die älteren Kollegen im Bischofsamt nie leisten konnten – für einen eloquenten Managementkatholizismus, strukturkonservativ und machtbewusst.“
Aus römischer Sicht ist diese feste Linie dringend nötig - angesichts von sinkenden Katholiken- und Priesterzahlen, fehlenden Finanzen und einem angestaubten Image in der säkularisierten Gesellschaft braucht es gerade in der deutschen Öffentlichkeit profilierte Vertreter des Vatikans. Dem Erzbistum München kommt hier sicher eine Schlüsselrolle zu – nicht nur als gastgebende Stadt des Ökumenischen Kirchentages 2010. Leider geht dies an den Menschen in den Gemeinden vorbei.
Als Leiter des Dortmunder Sozialinstituts „Kommende“ und als Professor für Christliche Gesellschaftslehre an der Theologischen Fakultät in Paderborn profilierte sich Reinhard Marx vor allem auf sozialethischem Gebiet und scheute auch später als Trierer Bischof nie davor zurück, sich in Fragen sozialer Gerechtigkeit und auf friedenspolitischem Gebiet pointiert kapitalismuskritisch zu Wort zu melden. Eine Globalisierung der Märkte im Interesse der westlichen Welt kennzeichnete er schon 2002 als „ökonomischen Imperialismus, der nur die Interessen der Reichen im Blick hat“.
„Es ist schon erstaunlich, dass das Eintreten für soziale Gerechtigkeit einhergehen kann mit der Missachtung von Menschenrechten in der Kirche.“ so Bernd Hans Göhrig. „Synodale Strukturreformen, die etwa die Gleichberechtigung von Frauen unterstützen könnten, sucht man im Profil des neuen Münchener Erzbischofs bisher vergeblich.“
Dafür ist Reinhard Marx einer der ganz wenigen medienfähigen deutschen Bischöfe. Anders als manche seiner Kollegen tritt er weniger durch sprachliche Entgleisungen als durch ein intelligentes und pointiertes Eintreten für konservative Positionen in der modernen Gesellschaft in Erscheinung. Das wird ihn besonders für den traditionsreichen Bischofssitz in der Metropole München empfohlen haben. Zudem gilt als ausgemacht, daß Marx damit Nachfolger von Kardinal Lehmann als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz werden dürfte.
Beim 2. Ökumenischen Kirchentag 2010 wird Reinhard Marx nun der gastgebende katholische Bischof sein. In der Ökumenepolitik liegt er ganz auf der Linie des Papstes: Als Trierer Bischof war Reinhard Marx für die Suspendierung von Prof. Gotthold Hasenhüttl verantwortlich, der während des Ökumenischen Kirchentages 2003 in der Evangelischen Gethsemanekirche in Berlin evangelische Christinnen und Christen zur Eucharistie eingeladen hatte. 2006 wurde dem Saarbrücker Professor zudem die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen.
„Ökumenische Fortschritte sind von Reinhard Marx 2010 in München kaum zu erwarten.“ so Bernd Hans Göhrig. „Er steht für eine Profilökumene, die lieber auf dem eigenen Standpunkt beharrt als sich um der Menschen willen aufeinander zu zu bewegen.“
Es kündigt sich also Streit an in München: Für eine Ökumene, die diesen Namen auch verdient.
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...
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Das kann ich oft auch nicht sagen, aber zumindest hat Knecht nicht (!) darüber geschrieben, ob es im Bistum München-Freising Kommunionsbänke gibt.
Gruß,Pit
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anneke6 hat geschrieben:Jemand, der "kontextualisierte (uff, schweres Wort!) Mission" betreibt?
Tut mir leid Knecht, ich weiß oft nicht, ob Du Witze machst oder ob Du das ernst meinst.
carpe diem - Nutze den Tag !
Bitte nicht schon wieder dieses Thema hier...Pit hat geschrieben:Das kann ich oft auch nicht sagen, aber zumindest hat Knecht nicht (!) darüber geschrieben, ob es im Bistum München-Freising Kommunionsbänke gibt.
Gruß,Pit
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Hasenhüttl kritisiert Berufung von Marx nach München
Marx sei ein «Hardliner», der die Kirche abschotte, keine Kritik zulasse, dem Opus Dei nahestehe und auf unbedingten Gehorsam seiner Priester poche, sagte Hasenhüttl der Nachrichtenagentur ddp in Saarbrücken. In München erhalte der Bischof nun noch mehr Macht, da er dort voraussichtlich Kardinal werde. Das sei «schlecht für die Ökumene und auch für seine neue Diözese»
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
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Quod erat exspectandum!Raimund Josef H. hat geschrieben:Hasenhüttl kritisiert Berufung von Marx nach München
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Inzwischen wurde bekanntgegeben, daß die Amtseinführung des neuen Erzbischofs Marx in München am 2. Februar 2008 stattfinden soll.
Ob der gute Mann weiß, was es in Bayern früher mit diesem Datum (Mariä Lichtmeß) auf sich hatte? - An diesem Tag konnten einstens die Dienstboten, v. a. die Knechte und Mägde der Bauern, ihre Stelle verlassen bzw. eine neue antreten; gleichzeitig war es meist der Zahltag für den Lohn des ganzen zurückliegenden Jahres.
Man mag hoffen, daß sich die gscherten Oberlandler nichts weiter dabei gedacht haben, als sie ihrem neuen geistlichen Oberhaupt den traditionellen Einstandstag von einfachen Bauernknechten zum Dienstantritt vorgeschlagen haben... (dem Papst würde der Termin in seinen bodenständigen Bezügen wahrscheinlich gut gefallen; er nannte sich ja selber einen "demütigen Arbeiter im Weinberg des Herrn", und hält es sicher nicht für verkehrt, wenn sein von ihm berufener Nachfolger in München trotz der Aussicht auf den Kardinalshut ein bißchen auf dem Teppich bleibt.).
Ob der gute Mann weiß, was es in Bayern früher mit diesem Datum (Mariä Lichtmeß) auf sich hatte? - An diesem Tag konnten einstens die Dienstboten, v. a. die Knechte und Mägde der Bauern, ihre Stelle verlassen bzw. eine neue antreten; gleichzeitig war es meist der Zahltag für den Lohn des ganzen zurückliegenden Jahres.
Man mag hoffen, daß sich die gscherten Oberlandler nichts weiter dabei gedacht haben, als sie ihrem neuen geistlichen Oberhaupt den traditionellen Einstandstag von einfachen Bauernknechten zum Dienstantritt vorgeschlagen haben... (dem Papst würde der Termin in seinen bodenständigen Bezügen wahrscheinlich gut gefallen; er nannte sich ja selber einen "demütigen Arbeiter im Weinberg des Herrn", und hält es sicher nicht für verkehrt, wenn sein von ihm berufener Nachfolger in München trotz der Aussicht auf den Kardinalshut ein bißchen auf dem Teppich bleibt.).
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Besuch von Erzbischof Marx in München (zenit.org)
Was sind denn das für neue Moden? Soll ab jetzt auch gearbeitet werden?Wie ZENIT aus dem Erzbischöflichen Ordinariat erfuhr, habe Bischof Marx als wesentliche Neuerung um die Einrichtung eines Arbeitsraums im Ordinariat gebeten.
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Es ist in dem Artikel viel vom Gebet die Rede. - Das erinnert mich daran, dass unser Pfarrer über Erzbischof Marx einmal so nebenbei erwähnt hat, das dies der einzige Bischof in Deutschland sei, der in seiner Arbeit das geistliche Wirken in den Vordergrund stellt und dem es eben wichtig ist, dass in den Pfarreien vor allen ein geistliches Leben stattfindet, danach kommen erst die ganzen Aktivitäten
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Das erinnert mich an Papst Johannes XXIII. Der wurde mal gefragt, wieviele Leute denn im Vatikan arbeiten. Mit einem Seufzer antwortete er: "Ich hoffe, wenigstens die Hälfte!"Raimund Josef H. hat geschrieben:Besuch von Erzbischof Marx in München (zenit.org)
Was sind denn das für neue Moden? Soll ab jetzt auch gearbeitet werden?Wie ZENIT aus dem Erzbischöflichen Ordinariat erfuhr, habe Bischof Marx als wesentliche Neuerung um die Einrichtung eines Arbeitsraums im Ordinariat gebeten.
Von der Antrittspredigt konnte man direkt etwas lernen. Mich würde nach der Frage nach Gott, die Frage nach dem Menschen interessieren. Kann sich der Mensch ohne Offenbarung selbst begreifen? Ist unsere Seele realer als unser Körper? Inwieweit spiegeln sich in unserer Seele Logos und Liebe? Welche Auswirkungen hat das auf das gesellschaftliche Zusammenleben? Was bedeutet das für die Politik? Ich würde diese Predigtreihe gerne online hören.Raimund Josef H. hat geschrieben:Infos über die heutige Amtseinführung:
domradio.com
Direktlink zur Predigt:
Predigt.wma
Link:
Domradio - 4.2.2008
"Pack' ma's!"
Erzbischof Marx zieht beim Amtsantritt alle Register
Von einer Woge der Sympathie ist der Münchner Erzbischof Reinhard Marx (54) in sein Amt getragen worden. Trotz zunächst nasskalter Witterung gerieten die dreitägigen Feierlichkeiten über weite Strecken zu einem bayerischen Volksfest. Trachtler und Blasmusik, Dreigesang und Jodler bewegten sichtlich das Gemüt des Westfalen. Eine perfekte Regie schien selbst das Wetter im Griff zu haben.
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