Nachrichten aus den Bistümern II

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Robert Ketelhohn
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Re: Nachrichten aus den Bistümern

Beitrag von Robert Ketelhohn »

obsculta hat geschrieben:Lauda,Du warst gesperrt?????
Das glaube ich jetzt nicht :glubsch: !!
Nö, ick ooch nich. Während der DoS-Attacken waren wir allerdings
alle mal mehr, mal weniger „gesperrt“ …
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Raimund J.
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Re: Nachrichten aus den Bistümern

Beitrag von Raimund J. »

Bistum Trier:
St. Wendel – Mit der Öffnung des Reliquienschreines des Heiligen Wendelin durch Nuntius Erzbischof Dr. Jean Claude Périsset hat das in St. Wendel gefeierte Wendelinusjahr an Pfingsten einen Höhepunkt erlebt. Nuntius Périsset öffnete die im Chor der Basilika aufgestellte Lade in einem von zahlreichen Gläubigen besuchten festlichen Gottesdienst. Bis zum 30. Mai bleibt der Schrein für die Pilger von nah und fern geöffnet. Vor zehn Jahren hatten die Gläubigen zum letzten Mal die Gelegenheit die Wendelinus-Reliquien zu sehen. In der Pilgerwoche sind täglich um 10 und um 15 Uhr Gottesdienste in der Basilika. Um 18 Uhr gibt es jeweils ein Abendlob. Am Dreifaltigkeitssonntag (30. Mai) wird der Schrein dann in einem festlichen Hochamt (10.45 Uhr) wieder verschlossen, darauf wies Pfarrer Anton Franziskus hin.

Pfarrer Franziskus bezeichnete den Besuch des Nuntius zum Wendelinusjahr als „besondere Ehre“ für die Pfarrgemeinde und die ganze Stadt St. Wendel. Mit dem Wendelinusjahr feiere man das 650-jährige Jubiläum der Weihe der Wallfahrtskirche und das 50-jährige Jubiläum der Erhebung zur Basilika Minor durch Papst Johannes XXIII. Die Wallfahrtskirche des Heiligen habe über die Zeiten eine große Ausstrahlung weit über die Stadt hinaus entwickelt. Das sei ein wesentlicher Grund für die Verleihung des Basilika-Titels gewesen. In den Jahrhunderten seit Baubeginn hätten sich die Menschen immer wieder für ihr Gotteshaus eingesetzt.

Erzbischof Périsset zeigte sich beeindruckt von der Basilika und nannte sie „ein prächtiges Gebäude über dem Grab des Heiligen Wendelin“: quasi eine höchst offizielle Bestätigung für das Leitwort des Kirchenjubiläums „Und machet eine schoene kirch ueber sein grab.“ In seiner Predigt würdigte der Nuntius den Heiligen Wendelin als einen Zeugen Christi der seinen Glauben in Worten und Werken verwirklicht habe. Wendelin sei in seinem einfachen Leben „ein vorzüglicher Zeuge der Liebe, die Gott der Welt entgegen bringt“, sagte Périsset. So wie das Leben des Heiligen geprägt war von der Tugend der Hoffnung, sei der ganze Bau seiner Wallfahrtskirche ein Zeichen der Hoffnung. Die Hoffnungsgeschichte erstrecke sich über die ganze Zeit, vom Baubeginn über die Errichtung der Steinkanzel durch Cusanus bis in unsere Tage. Dass der Chor der Basilika, als ältester Teil der Kirche, am Pfingstfest 1360 geweiht wurde, bezeichnete Nuntius Périsset als „Omen und Anspruch“ Glaube, Hoffnung und Liebe zu bezeugen und zu verbreiten, wie es Wendelinus getan habe.
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cantus planus
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Re: Nachrichten aus den Bistümern

Beitrag von cantus planus »

Bemerkenswerte Worte von Kardinal Meisner: http://www.kath.net/detail.php?id=2681
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Kilianus
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Re: Nachrichten aus den Bistümern

Beitrag von Kilianus »

Der Freiburger Weihbischof Bernd Uhl hat heute in Kasel und Überstola ein Pontifikalamt zum 250. Weihetag der Mannheimer Jesuitenkirche gefeiert. Seine Predigt war geprägt von der Hermeneutik des Bruchs. Das Kirchengebäude sei Ausdruck höfischen Repräsentationsdenkens: Gott selbst, in Brot und Wein auf dem Hochaltaur gegenwärtig, solle hier repräsentieren, umgeben von seinem Hofstaat, den Priestern in ihren prächtigen Gewändern, und das Volk dürfe aus der Ferne zusehen. Mit diesem barocken Denken könnten wir heute nicht mehr viel anfangen, für uns sei Jesus in unserer Mitte, der Gastgeber, der sich uns selbst schenkt. Treffend ausgedrückt werde dieses Denken im Volksaltar.

Bemerkenswerterweise entfiel im Credo der zum Weihejubiläum komponierten Orchestermesse der Halbsatz "ex maria virgine". Bestimmt sollte damit auch etwas treffend ausgedrückt werden.

Zum Beginn seiner Predigt im Anschluß an das Evangelium von der Tempelreinigung hatte der Weihbischof übrigens erklärt, er wolle nichts zum Thema Mißbrauch sagen, außer: "Wir klären auf. Der Tempel wird gereinigt."

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julius echter
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Re: Nachrichten aus den Bistümern

Beitrag von julius echter »

Kilianus hat geschrieben:Der Freiburger Weihbischof Bernd Uhl hat heute in Kasel und Überstola ein Pontifikalamt zum 250. Weihetag der Mannheimer Jesuitenkirche gefeiert. Seine Predigt war geprägt von der Hermeneutik des Bruchs. Das Kirchengebäude sei Ausdruck höfischen Repräsentationsdenkens: Gott selbst, in Brot und Wein auf dem Hochaltaur gegenwärtig, solle hier repräsentieren, umgeben von seinem Hofstaat, den Priestern in ihren prächtigen Gewändern, und das Volk dürfe aus der Ferne zusehen. Mit diesem barocken Denken könnten wir heute nicht mehr viel anfangen, für uns sei Jesus in unserer Mitte, der Gastgeber, der sich uns selbst schenkt. Treffend ausgedrückt werde dieses Denken im Volksaltar.

Bemerkenswerterweise entfiel im Credo der zum Weihejubiläum komponierten Orchestermesse der Halbsatz "ex maria virgine". Bestimmt sollte damit auch etwas treffend ausgedrückt werden.

Zum Beginn seiner Predigt im Anschluß an das Evangelium von der Tempelreinigung hatte der Weihbischof übrigens erklärt, er wolle nichts zum Thema Mißbrauch sagen, außer: "Wir klären auf. Der Tempel wird gereinigt."

und dennoch sprechen mich barocke kirchen etc. mehr an als die leergeräumten räume der jetztzeit - wobei ich den gedanken über den volksaltar sehr gut finde
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Gamaliel
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Re: Nachrichten aus den Bistümern

Beitrag von Gamaliel »

Deutschland: Kirchenaustrittszahlen 2009 nur leicht gestiegen

Daraus:
Wie die Deutsche Bischofskonferenz in Bonn mitteilte, verließen im vergangenen Jahr 123.585 Katholiken ihre Kirche. Im Jahr zuvor waren es 121.155.
[...]
Zugleich warnte der Freiburger Erzbischof aber vor Übertreibungen. Die hohen Taufzahlen machten Mut und zeugten "von einer nach wie vor lebendigen Kirche". Dahinter stehe eine bewusste Entscheidung von Eltern für die Kirche.
Die vor allem Anfang 2009 geführte Debatte um die Wiederaufnahme der Lefebvristen in die katholische Kirche und der Skandal um den Holocaust-Leugner Richard Williamson scheint nach diesen Zahlen kaum messbare Auswirkungen auf die Katholikenzahl in Deutschland gehabt zu haben.
So was Dummes aber auch... Hoffentlich kommt kein Medienmann auf die Idee der FSSPX gar noch eine positive Wirkung zuzuschreiben. :roll:

Sascha B.
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Re: Nachrichten aus den Bistümern

Beitrag von Sascha B. »

die Wiederaufnahme der Lefebvristen in die katholische Kirche
Lefebvristen? :patsch: Das waren waren immer und bleiben Katholiken. Klingt ja so als hätte man irgendwelche Sektenjünger aufgenommen^^ Und wieso Wiederaufnahme, sie waren nie draussen, es gab höchstens Meinungsverschiedenheiten, aber sie ordneten sich immer dem papst unter, zumindest wenn alles der Tradition der Kirche entsprach.
der Skandal um den Holocaust-Leugner Richard Williamson
Ein Skandal der in 99% der Welt keiner war. Und auch in Deutschland ist den meisten Menschen egal was ein einzelner vom Holocaust hält.
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

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ifugao
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Re: Nachrichten aus den Bistümern

Beitrag von ifugao »

Lefebvristen? :patsch: Das waren waren immer und bleiben Katholiken. Klingt ja so als hätte man irgendwelche Sektenjünger aufgenommen^^ Und wieso Wiederaufnahme, sie waren nie draussen, es gab höchstens Meinungsverschiedenheiten, aber sie ordneten sich immer dem papst unter, zumindest wenn alles der Tradition der Kirche entsprach.
Das haben sie nie getan und werden es auch nie tun. Leider.
Der Schwache kann nicht verzeihen. Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
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Maurus
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Re: Nachrichten aus den Bistümern

Beitrag von Maurus »

Gamaliel hat geschrieben:Deutschland: Kirchenaustrittszahlen 2009 nur leicht gestiegen

Daraus:
Wie die Deutsche Bischofskonferenz in Bonn mitteilte, verließen im vergangenen Jahr 123.585 Katholiken ihre Kirche. Im Jahr zuvor waren es 121.155.
[...]
Zugleich warnte der Freiburger Erzbischof aber vor Übertreibungen. Die hohen Taufzahlen machten Mut und zeugten "von einer nach wie vor lebendigen Kirche". Dahinter stehe eine bewusste Entscheidung von Eltern für die Kirche.
(Hervorhebung von mir)

Das ist eine Aussage, die in dieser Pauschalität in meinen Augen völlig unhaltbar ist.

Sascha B.
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Re: Nachrichten aus den Bistümern

Beitrag von Sascha B. »

Maurus hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:Deutschland: Kirchenaustrittszahlen 2009 nur leicht gestiegen

Daraus:
Wie die Deutsche Bischofskonferenz in Bonn mitteilte, verließen im vergangenen Jahr 123.585 Katholiken ihre Kirche. Im Jahr zuvor waren es 121.155.
[...]
Zugleich warnte der Freiburger Erzbischof aber vor Übertreibungen. Die hohen Taufzahlen machten Mut und zeugten "von einer nach wie vor lebendigen Kirche". Dahinter stehe eine bewusste Entscheidung von Eltern für die Kirche.
(Hervorhebung von mir)

Das ist eine Aussage, die in dieser Pauschalität in meinen Augen völlig unhaltbar ist.
Dacht ich mir auch. In den meisten Fällen wird die Taufe als Familienfeier gesehen. Das macht man eben so. Das Sakrament ist den leuten egal, gilt als Aberglaube. Es soll einfach nur schön sein.
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

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Maurus
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Re: Nachrichten aus den Bistümern

Beitrag von Maurus »

Deo iuvante hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:Deutschland: Kirchenaustrittszahlen 2009 nur leicht gestiegen

Daraus:
Wie die Deutsche Bischofskonferenz in Bonn mitteilte, verließen im vergangenen Jahr 123.585 Katholiken ihre Kirche. Im Jahr zuvor waren es 121.155.
[...]
Zugleich warnte der Freiburger Erzbischof aber vor Übertreibungen. Die hohen Taufzahlen machten Mut und zeugten "von einer nach wie vor lebendigen Kirche". Dahinter stehe eine bewusste Entscheidung von Eltern für die Kirche.
(Hervorhebung von mir)

Das ist eine Aussage, die in dieser Pauschalität in meinen Augen völlig unhaltbar ist.
Dacht ich mir auch. In den meisten Fällen wird die Taufe als Familienfeier gesehen. Das macht man eben so. Das Sakrament ist den leuten egal, gilt als Aberglaube. Es soll einfach nur schön sein.
Wir hatte hier mal einen Fall, da ist ein Vater in die Kirche eingetreten, hat sein Kind zur Taufe angemeldet und ist nach der Taufe grad wieder ausgetreten. Ist natürlich ein Extremfall, der allein nicht ausreichend wäre, um obige Aussage zu bezweifeln. Die Frage ist, was der Freiburgr Erzbischof unter einer bewussten Entscheidung für die Kirche versteht. Im Fall der Taufe wäre das traditionell die Bereitschaft, das Kind in die Lehren der Kirche einzuweisen und es christlich zu erziehen. Angesichts dessen, was Religionslehrer, Priester und Katecheten über das religiöse Wissen ihrer Schüler berichten, kann es damit nicht weit her sein.
Was ist also die bewusste Entscheidung für die Kirche? Dass das Kind halt erstmal „drin“ ist? Da sind unsere Ansprüche ja weit gesunken.

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Gamaliel
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Re: Nachrichten aus den Bistümern

Beitrag von Gamaliel »

Maurus hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:
Zugleich warnte der Freiburger Erzbischof aber vor Übertreibungen. Die hohen Taufzahlen machten Mut und zeugten "von einer nach wie vor lebendigen Kirche". Dahinter stehe eine bewusste Entscheidung von Eltern für die Kirche.
(Hervorhebung von mir)

Das ist eine Aussage, die in dieser Pauschalität in meinen Augen völlig unhaltbar ist.
Das dachte ich mir auch, deswegen habe ich diesen Textauszug extra zitiert. Eine solche Aussage zeugt von enormer Wirklichkeitsfremdheit und man kann sie sich nur leisten, wenn andere noch weniger Ahnung haben und solches zu schlucken bereit sind.

Es wäre mal interessant Statistiken zum heute üblichen Zeitpunkt der Taufe (im Verhältnis zur Geburt) zu sehen. Alleine daran dürfte abzulesen sein, für wie unwesentlich die Eltern das Sakrament der hl. Taufe ansehen.

Raphaela
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Re: Nachrichten aus den Bistümern

Beitrag von Raphaela »

Maurus hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:Deutschland: Kirchenaustrittszahlen 2009 nur leicht gestiegen

Daraus:
Wie die Deutsche Bischofskonferenz in Bonn mitteilte, verließen im vergangenen Jahr 123.585 Katholiken ihre Kirche. Im Jahr zuvor waren es 121.155.
[...]
Zugleich warnte der Freiburger Erzbischof aber vor Übertreibungen. Die hohen Taufzahlen machten Mut und zeugten "von einer nach wie vor lebendigen Kirche". Dahinter stehe eine bewusste Entscheidung von Eltern für die Kirche.
(Hervorhebung von mir)

Das ist eine Aussage, die in dieser Pauschalität in meinen Augen völlig unhaltbar ist.
Es ist aber immer mehr so . - Ich arbeite als hauptamtliche pastorale Mitarbeiterin im Erzbistum Freiburg und bekomme mit, wieviele Kinder (selbst auf dem Lande) schon nicht mehr getauft sind.
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cantus planus
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Re: Nachrichten aus den Bistümern

Beitrag von cantus planus »

Ja, aber bei denen, die ihre Kinder taufen lassen: wie viele wollen bewusst das Sakrament der Kirche, und sind bereit, die daraus erwachsenen Pflichten zu übernehmen? Wie ist das eigentlich bei den meisten Paten? Oder geht es hier um eine traditionelle Feier aus einem gewissen Brauchtum heraus?

Zu behaupten, die meisten Taufen seien "eine bewusste Entscheidung" und ein "Zeichen einer lebendigen Kirche", halte ich aus meiner pastoralen Erfahrung für sehr gewagt. Ich vergleiche das mit Firmungen und Trauungen: die meisten machen es aus Tradition oder weil die Familie es erwartet. Und sie sagen das auch ganz offen.

Dieser Trend, der in Großstädten längst seit mehr als zwei Jahrzehnten festzustellen ist, kommt jetzt eben auch auf dem Land an.

Wenn der Erzbischof das nicht sieht, ist es von einer Realitätsfremdheit, die bedenklich ist. Das erklärt allerdings das Vorgehen der meisten Bischöfe in Fragen der Katechese. Sie wollen immer noch mit der Katechese auf einem vorhandenen Glaubenswissen aufbauen und den Glauben entfalten. Dabei übersehen sie - ob bewusst oder unbewusst - das der größte Teil der Klientel längst nicht mehr die simpelsten Dinge weiss.

Gerade bei den kirchlichen "Familienfeiern" muss man immer öfter beim absoluten Nullpunkt wieder anfangen.

Es wäre erfreulich, wenn wir endlich mal aufhörten, über Katechese und Pastoralkonzepte zu diskutieren, sondern damit beginnen würden. Das Wort Gottes ist nicht darauf angelegt, in einem Buch eingesperrt zu werden.
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Raimund J.
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Re: Nachrichten aus den Bistümern

Beitrag von Raimund J. »

cantus planus hat geschrieben:Ja, aber bei denen, die ihre Kinder taufen lassen: wie viele wollen bewusst das Sakrament der Kirche, und sind bereit, die daraus erwachsenen Pflichten zu übernehmen? Wie ist das eigentlich bei den meisten Paten?
Na ja, der Pate wurde ja immer (als letzter) beim neuen Ritus der Taufe mit folgenden tröstenden Worten bedacht:

"Gott, Du liebst alle Menschen, schaue auch auf den Paten ..."
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Niels
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Re: Nachrichten aus den Bistümern

Beitrag von Niels »

Als ich gerade "Pate" gelesen habe, dachte ich zunächst an etwas anderes... :tuete:
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cantus planus
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Re: Nachrichten aus den Bistümern

Beitrag von cantus planus »

Auch ein Pate kann Gevatter stehen! :doktor:
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Niels
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Re: Nachrichten aus den Bistümern

Beitrag von Niels »

cantus planus hat geschrieben:Auch ein Pate kann Gevatter stehen! :doktor:
:kugel: :daumen-rauf:
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Peregrin
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Re: Nachrichten aus den Bistümern

Beitrag von Peregrin »

Maurus hat geschrieben:Da sind unsere Ansprüche ja weit gesunken.
Das zeigt sich ja schon daran, daß eine "nur leichte Steigerung der Kirchenaustritte" als Jubelmeldung gilt. Die Bischöfe sind offenbar hauptsächlich an Besitzstandswahrung interessiert - es reicht, wenn es noch bis zu ihrer Pensionierung reicht.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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cantus planus
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Re: Nachrichten aus den Bistümern

Beitrag von cantus planus »

Daran dachte ich auch: dennoch 120.000 in diesem Jahr, 120.000 im Vorjahr, 120.000 im nächsten Jahr... und so weiter. Macht schnell über eine Million. Schlimmer ist aber der latente Glaubensabfall in der Kirche.

Eigentlich dürfte kein Bischof mehr ruhig schlafen. Aber das funktioniert ja offenbar noch. Jedenfalls kommen die meisten über die 75-Jahres-Grenze.
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Bernado
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Re: Nachrichten aus den Bistümern

Beitrag von Bernado »

cantus planus hat geschrieben:Daran dachte ich auch: dennoch 120.000 in diesem Jahr, 120.000 im Vorjahr, 120.000 im nächsten Jahr... und so weiter. Macht schnell über eine Million. Schlimmer ist aber der latente Glaubensabfall in der Kirche.
In diesem Jahr werden es deutlich mehr sein - der Skandal hat zu einer deutlichen Steigerung geführt, die 120 000 dürften schon bald erreicht sein.

Glaubensabfall interessiert nicht - Häretiker werden nach wie vor mit Lehrstühlen belohnt. Nur der Abfall aus der Kirchensteuer ist verdammenswert.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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phylax
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Re: Nachrichten aus den Bistümern

Beitrag von phylax »

Dem Papst sagt man ja den Hang zur "kleinen radikalen Minderheit" nach (??).
Dazu eine Geschichte vom Altvater Poimen (Apophthegmata patrum Nr.625): Einem Bruder, der sich sorgte, seine Gabe an
einen anderen könne auch aus eigener Eitelkeit erfolgt sein, antwortet der Altvater: "Zwei Männer, die Bauern waren, wohnten
in der gleichen Stadt. Der eine davon säte nur wenig Saatgut und zwar ungereinigtes, der andere sparte sich das Säen und
erntete überhaupt nichts. Wenn nun eine Hungersnot auftritt, wer wird nun zu essen haben?"
Der Bruder antwortete:" Der, der weniges und ungereinigtes gesät hat". - Da sagte der Greis zu ihm: "Laß uns wenigstens
ein wenig und wenn auch Ungereinigtes säen, dass wir nicht Hungers sterben."

Diese Antwort berührt das Problem der Mischmotivation. Wer hat schon immer reine Motive? Stoßen wir nicht manchen
Glaubensbrüdern vor den Kopf, wenn wir alle über den gleichen Leisten schlagen?
Von Gott kommt mir ein Freudenschein,/ wenn Du mich mit den Augen Dein/ gar freundlich tust anblicken

TomS
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Re: Nachrichten aus den Bistümern

Beitrag von TomS »

Auch Bischof Bode aus Osnabrück startet eine neue "Karriere" als Reformer: Osnabrücker Bischof Bode spricht sich für Reformen aus

Raimund J.
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Re: Nachrichten aus den Bistümern

Beitrag von Raimund J. »

TomS hat geschrieben:Auch Bischof Bode aus Osnabrück startet eine neue "Karriere" als Reformer: Osnabrücker Bischof Bode spricht sich für Reformen aus
Bitte nicht den antikatholischen Medien auf den Leim gehen!

Es ist doch wohl offensichtlich, daß da jede Äusserung derzeit entsprechend nur in eine Richtung interpretiert wird.
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cantus planus
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Re: Nachrichten aus den Bistümern

Beitrag von cantus planus »

Nein, Bode entwickelt sich seit einigen Jahren von einem gemäßigt-liberalen Bischof zu einem der schlimmsten Modernisten, die wir im Episkopat haben.

Der SPIEGEL-Artikel ist noch sehr zurückhaltend. Man glaubt gar nicht, was in Osnabrück derzeit alles abgeht.
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overkott
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Re: Nachrichten aus den Bistümern

Beitrag von overkott »

Solange Bischof Bode von Jesus her denkt, spricht und handelt, geht ihm das Bistum nicht verloren.

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cantus planus
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Re: Nachrichten aus den Bistümern

Beitrag von cantus planus »

Genau das wage ich bei ihm aber gerade sehr zu bezweifeln.
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ad-fontes
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Re: Nachrichten aus den Bistümern

Beitrag von ad-fontes »

cantus planus hat geschrieben: Es wäre erfreulich, wenn wir endlich mal aufhörten, über Katechese und Pastoralkonzepte zu diskutieren, sondern damit beginnen würden. Das Wort Gottes ist nicht darauf angelegt, in einem Buch eingesperrt zu werden.
Das kirchliche Recht sagt dazu eigentlich alles Erforderliche (Can. 773ff. CIC 1983). Insbesondere:
c. 779 CIC hat geschrieben:Die katechetische Unterweisung ist unter Verwendung all jener Hilfsmittel, didaktischen Hilfen und sozialen Kommunikationsmittel zu erteilen, die als besonders wirksam anzusehen sind, damit die Gläubigen, entsprechend ihren Anlagen und Fähigkeiten, ihrem Alter und ihren Lebensbedingungen, die katholische Lehre voller zu erlernen und besser in die Praxis umzusetzen vermögen.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Niels
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Re: Nachrichten aus den Bistümern

Beitrag von Niels »

civilisation hat geschrieben:Mit sofortiger Wirkung wurde vom Heinz Mussinghoff, dem Bischof von Aachen, ein Pfarrer aus Herzogenrath suspendiert.
In diesem Zusammenhang aufschlussreich: http://www.sankt-maria-heimsuchung.de/F ... ic-4.html
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overkott
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Re: Nachrichten aus den Bistümern

Beitrag von overkott »

cantus planus hat geschrieben:Genau das wage ich bei ihm aber gerade sehr zu bezweifeln.
Die Dialoginitiative bietet jedenfalls die Chance. Zu fragen wäre nämlich nach Moral und Ethik Jesu. Inwieweit befreit Jesus die Menschen zu einem neuen Leben?

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Re: Nachrichten aus den Bistümern

Beitrag von Christian »

Drei neue Weihbischöfe für das Bistum Münster
Nun ist es fast schon amtlich: Es gibt drei neue Regionalbischöfe für die Bistumsregionen Niederrhein-Steinfurt/Borken und Coesfeld/Recklinghausen.
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

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cantus planus
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Re: Nachrichten aus den Bistümern

Beitrag von cantus planus »

Das wurde auch höchste Zeit! Jetzt bin ich sehr gespannt auf die Namen. Gerade in Münster dürfte das ein deutliches Zeichen für die zukünftige Richtung der deutschen Kirche sein.
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