Clemens hat geschrieben:Ist die gleichzeitig getätigte päpstliche Aussage über die Aufgaben der Ostiarier eigentlich irgendwie ansatzweise von Fakten gedeckt, oder eher Schmarrn?
Die Aufgaben der Ostiarier kann man der Ermahnung des Bischofs vor der Weihe zum Ostiarier im alten Pontificale Romanum entnehmen:
Pontificale romanum hat geschrieben:
Suscepturi, filii charissimi, officium Ostiariorum, videte, quae in domo Dei
agere debeatis, Ostiarium oportet percutere cymbalum, et campanam; aperire
Ecclesiam, et sacrarium; et librum aperire ei, qui praedicat. Providete igitur, ne
per negligentiam vestram, illarum rerum, quae intra Ecclesiam sunt, aliquid
depereat: certisque horis domum Dei aperiatis fidelibus; et semper claudatis
infidelibus. Studete etiam, ut, sicut materialibus clavibus Ecclesiam visibilem
aperitis, et clauditis, sic et invisibilem Dei domum, corda scilicet fidelium,
dictis, et exemplis vestris claudatis diabolo, et aperiatis Deo: ut divina verba,
quae audierint, corde retineant, et opere compleant, quod in vobis Dominus
perficiat per misericordiam suam.
Meine Übersetzung hat geschrieben:
Da ihr, geliebte Söhne, das Amt der Ostiarier übernehmen wollt, beachtet, was ihr
im Hause des Herrn tun müßt: es gehört sich für den Ostiarier die Schelle zu
schlagen und die Glocke zu läuten; die Kirche und das Sakrarium zu öffnen; und
das Buch für den, der predigt, zu öffnen. Achtet daher darauf, daß nicht durch
eure Nachlässigkeit irgendetwas von dem, was in der Kirche ist, Schaden leidet:
zu bestimmten Stunden sollt ihr den Gläubigen das Haus Gottes öffnen; und es
den Ungläubigen stets verschließen. Müht euch deshalb, daß, wie ihr mit
materiellen Schlüsseln die sichtbare Kirche öffnet und verschließt, ihr so auch das
unsichtbare Haus Gottes, nämlich die Herzen der Gläubigen, mit Worten und durch
euer Beispiel dem Teufel verschließt und Gott eröffnet; damit sie das Wort Gottes,
das sie hören, im Herzen behalten und in Werken erfüllen; das möge Gott in euch
durch seine Barmherzigkeit vollenden.
Hervorhebung durch mich.
Diese Ermahnungen vor dem Empfang der Weihen gehen bis in die karolingische Zeit zurück.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009