Bruder Roger ist ermordet worden.

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platon
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Beitrag von platon »

Hallo Leute,

es sollte einem doch egal sein, was diese Frau für Geistesverwirrungen im Kopf hatte, aber das sollte einem doch nicht davon abschrecken lassen, das Erbe von Frere Roger anzutreten, wichtige Impulse aufzugreifen und den Dialog mit den evangelischen Brüdern zu suchen, klar nicht um den Preis der Wahrheit, daß man sie nicht mehr sagt, aber einander trotzdem in Liebe achten.

Jesus hat nicht mit erhobenen Zeigefinger die Jünger gemaßregelt und auch nicht gesagt: "Wehe ihr nicht zusammenbleibt!", sondern er hat um Einheit gebetet. Dies ist auch eine Einladung zum Gebet um die Einheit, da wir die Wahrheit nicht um den Preis billiger Antworten und einem Minimalismus aufgeben dürfen, sondern vielmehr darum ringen müssen, die Wahrheit zu suchen und zu sagen. Die Einheit der Kirche beginnt nicht mit Reden, sondern zuerst mit dem (gemeinsamen) Gebet. Aus dem Gebet entspringt die Bitte an den Heiligen Geist, die Augen des Herzens für die Wahrheit zu öffnen, da wo wir verschlossen sind. Zuerst kommt die Theozentrik und das Gespräch kommt erst hinterher.

Grüße, Carlos
Fides quaerens intellectum
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Petra
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Beitrag von Petra »

E-Mail-Nachrichten aus Taizé
Taizé, 17. August 2005
---

Frère Roger ist in das Leben von Ewigkeit eingegangen
---

Während des Abendgebets am Dienstag, 16. August, hat aus den
zahlreich versammelten Menschen heraus eine mutmaßlich
geistesgestörte Frau Frère Roger mit einem Messer schwer verletzt. Er
starb kurze Zeit später.

Die Communauté de Taizé trauert um ihn und dankt allen, die ihr mit
ihrer Zuwendung und ihrem Gebet beistehen. Am 17. August wurde beim
Morgengebet das folgende Gebet gesprochen:

"Christus voll Erbarmen, du läßt uns in Gemeinschaft mit den Menschen
sein, die uns vorausgegangen sind und die uns ganz nahe bleiben
können. Wir legen unseren Bruder Roger in deine Hände zurück. Schon
schaut er das Unsichtbare. In seiner Folge bereitest du uns darauf
vor, einen Strahl deiner Klarheit zu empfangen."

Die Beisetzung Frère Rogers findet am Dienstag, den 23. August, um 14
Uhr statt.

Sein Leichnam wird jeden Nachmittag von 15.00 bis 19.00 Uhr in der
Kirche der Versöhnung aufgebahrt, damit alle, die dies wünschen, in
seiner Nähe stille Einkehr halten können.

Frère Roger hat vor acht Jahren Frère Alois dazu bestimmt, ihm nach
seinem Tod als Verantwortlicher für die Communauté nachzufolgen.
Frère Alois hat die Aufgabe, inmitten der Communauté Diener der
Gemeinschaft zu sein, unverzüglich übernommen.

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Petra hat geschrieben:Die Frau ist geistig verwirrt, da ist es doch egal, aus welcher Glaubens- oder Nichtglaubensecke sie kommt. Sie wusste nicht was sie tat.
Auch ein Verwirrter weiß, was er tut.

Stefan

Beitrag von Stefan »

platon hat geschrieben:bei diesem tragischen Verlust ist es umso wichtiger, nun allerorts Taizélieder zu spielen, um Anteilnahme zu demonstrieren.
Gibt es denn Taizelieder, die vom Leiden und Sterben handeln? Anderenfalls könnte man auch auf Altbewährte Requien zurückgreifen.

Davon abgesehen ist es weniger der Verlust an sich, der Anteilnahme hervorruft, da Frere Roger gewiß seinem Platz im Himmel gefunden hat, und als 90jähriger durchaus reich mit der Gnade eines langen und erfüllten Lebens gesegnet wurde. Es ist die Art, dieser einfältige Mord, der entsetzt. Er stellt aber auch eine abschließende Begründung für Frere Rogers Einsatz dar, einen Kontrapunkt zu seinem Leben, die vorletzte Disharmonie in einem auf Harmonie ausgerichteten Leben. Das letzte Wort aber hat der Herr allein.
Mt 25,6-13 hat geschrieben:Um Mitternacht aber erhob sich lautes Rufen: Siehe, der Bräutigam kommt! Geht hinaus, ihm entgegen! Da standen diese Jungfrauen alle auf und machten ihre Lampen fertig. Die törichten aber sprachen zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, denn unsre Lampen verlöschen. Da antworteten die klugen und sprachen: Nein, sonst würde es für uns und euch nicht genug sein; geht aber zum Kaufmann und kauft für euch selbst. Und als sie hingingen zu kaufen, kam der Bräutigam; und die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit, und die Tür wurde verschlossen. Später kamen auch die andern Jungfrauen und sprachen: Herr, Herr, tu uns auf! Er antwortete aber und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Ich kenne euch nicht. Darum wachet! Denn ihr wißt weder Tag noch Stunde.

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platon
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Beerdigung

Beitrag von platon »

The funeral of Brother Roger will take place on Tuesday 23 August at 14.00.

Each afternoon, from 15.00 to 19.00, his body is placed in the church of Taizé, so that all who wish may go and meditate close by him.


Quelle: http://www.taize.fr/

Petra
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Beitrag von Petra »

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Radio Vatikan hat geschrieben:Katholische Kirche trauert um Frère Roger

Kirchenvertreter aus aller Welt sind bestürzt über den Mord an Frere Roger. Papst Benedikt XVI. erinnerte in der Generalaudienz an den Gründer der Gemeinschaft von Taizè. Die Todesnachricht sei "traurig und schrecklich", so der Papst: "Diese sehr traurige Nachricht trifft mich umso mehr, da ich gestern, wirklich erst gestern, einen sehr bewegenden Brief von ihm erhalten habe, einen sehr freundschaftlichen Brief."
Benedikt zitierte bei der Generalaudienz aus dem Brief, der in französisch abgefasst war. Er betonte:
"Mit ganzem Herzen ist er bei mir und all den vielen, die sich in Köln versammeln. Er hat gesagt, dass er auf Grund seines Gesundheitszustands leider nicht persönlich nach Köln kommen könne, aber geistig sei er dabei, gemeinsam mit seinen Brüden, die vor Ort seien. Am Ende sagte er mir, dass er sich danach sehnt, wie früher nach Rom zu kommen und mich zu treffen. Wie die ganze Gemeinschaft von Taizé wolle er den gemeinsamen Weg mit dem Papst beschreiten."

Von eigener Hand habe Roger Schütz hinzugefügt: "Heiliger Vater, seien Sie sicher, dass ich tief mit Ihnen verbunden bin."

Jojo
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Beitrag von Jojo »

Ewald Mrnka hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Die Frau ist geistig verwirrt, da ist es doch egal, aus welcher Glaubens- oder Nichtglaubensecke sie kommt. Sie wusste nicht was sie tat.
Auch ein Verwirrter weiß, was er tut.
Das nicht unbedingt. Von Wahnvorstellungen kann man sehr überzeugt sein.

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hcr
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Beitrag von hcr »

Ewald Mrnka hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Die Frau ist geistig verwirrt, da ist es doch egal, aus welcher Glaubens- oder Nichtglaubensecke sie kommt. Sie wusste nicht was sie tat.
Auch ein Verwirrter weiß, was er tut.

Näheres zur Person:

http://www.kreuz.net/article.1709.html
Gen 5,24
Henoch war seinen Weg mit Gott gegangen, dann war er nicht mehr da; denn Gott hatte ihn aufgenommen.

Miranda
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Beitrag von Miranda »

Liebe Petra,

wofür, denkst du, ist der Tod von Roger Schutz ein Zeichen? Ich glaube auch, dass es keine Zufälle gibt. Aber ein Zeichen wofür?

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platon
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Beitrag von platon »

Also, ein "Zeichen" in dem Sinne, daß Gott hier etwa Neues tut, ist das sicher nicht. Alles was Übel ist, ist an sich nur Absurdität, aber das Ganze wird zu einem Zeichen, ähnlich wie das Kreuz. Ich denke, Frère Roger ist als Märtirer gestorben. Er steht als Zeichen für die Versöhnung zwischen den Christen.

Ich denke, wir können anfangen zu beten, wenn jetzt sich der Papst mit den Vertretern der evangelischen Kirche trifft. Es gibt unüberbrückbare Differenzen, da fangen wir beim Abendmahl an bis hin zu den Segnungen mancher Kirchen von gleichgeschlechtlichen Gemeinschaften. Mit dem Letzteren haben viele damit ein Klotz zwischen uns Katholiken und der evangelischen Kirche, aber auch unter den Evangelen untereinander gelegt, wie es die Zürcher evangelische Allianz belegt.

Beten ist der erste Schritt, um Einheit, nicht das Reden.
Fides quaerens intellectum
(Anselm von Canterbury)

Petra
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Beitrag von Petra »

Miranda hat geschrieben:Liebe Petra,

wofür, denkst du, ist der Tod von Roger Schutz ein Zeichen? Ich glaube auch, dass es keine Zufälle gibt. Aber ein Zeichen wofür?
Papst Benedikt hat die Ökumene mit den orthodoxen Kirchen als ein wichtiges Arbeitsgebiet seines Pontifikats genannt.

Schon in seinen letzten Tagen als Kardinal war Roger Schutz wichtig geworden und somit der Gedanke an die Ökumene mit den Protestanten (bei der Beerdigung von Papst Johannes Paul II). – Jetzt wird die erste Auslandsreise vom Tod Roger Schutzs überschattet. Am ersten Besuchtag im/vorm Kölner Dom hat Kardinal Meisner im Beisein des Papstes an das Lebenswerk Frère Rogers gedacht und für ihn gebetet.

Das meinte ich als „Zeichen“: bei der Bemühung um Ökumene nicht die Protestanten an zweite Stelle zu setzen, und mit Blick auf die Gemeinschaft von Taizé zu erkennen, es ist bereits jetzt sehr viel möglich.

Petra
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Beitrag von Petra »

Frère Roger wird mit einer katholischen Messe beigesetzt.

Link

veronique
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Beitrag von veronique »

Petra hat geschrieben:Papst Benedikt hat die Ökumene mit den orthodoxen Kirchen als ein wichtiges Arbeitsgebiet seines Pontifikats genannt.

Schon in seinen letzten Tagen als Kardinal war Roger Schutz wichtig geworden und somit der Gedanke an die Ökumene mit den Protestanten (bei der Beerdigung von Papst Johannes Paul II). – Jetzt wird die erste Auslandsreise vom Tod Roger Schutzs überschattet. Am ersten Besuchtag im/vorm Kölner Dom hat Kardinal Meisner im Beisein des Papstes an das Lebenswerk Frère Rogers gedacht und für ihn gebetet.

Das meinte ich als „Zeichen“: bei der Bemühung um Ökumene nicht die Protestanten an zweite Stelle zu setzen, und mit Blick auf die Gemeinschaft von Taizé zu erkennen, es ist bereits jetzt sehr viel möglich.
liebe petra, danke dir für diese zeilen.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Petra hat geschrieben:Frère Roger wird mit einer katholischen Messe beigesetzt.

Link
Das wollte ich gestern abend auch hier mitteilen, doch du warst ein paar Minuten schneller. Aber weißt du, was mein spontaner Gedanke war? – Das ist das eigentliche Zeichen. Das ist der Weg, wenn’s denn einen gibt.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Petra
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Beitrag von Petra »

Radio Vatican hat geschrieben: Kurienkardinal Kasper leitet Beerdigung Frère Rogers

Kurienkardinal Walter Kasper, Präsident des Päpstlichen Einheitsrates, wird am Dienstagnachmittag in Taizé der katholischen Messfeier zur Beisetzung des protestantischen Gründers der Bruderschaft von Taizé, Frère Roger, vorstehen. Das sagte ein Sprecher der Kommunität gegenüber der Nachrichtenagentur Kipa. Den Trauerfeiern werden neben katholischen Bischöfen auch zahlreiche andere Vertreter verschiedener christlicher Gemeinschaften aus Europa und den USA beiwohnen.
Quelle und ganzer Artikel: http://www.oecumene.radiovaticana.org/t ... p?id=46032

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

So, ich war heute auf einer Tauffeier und davor gab`s einen normalen Gottesdienst, mit einer interessanten Predigt zum verstorbenen Roger Schütz. Die Taufe danach war dann mit einem anderen Priester, nur die Messdienerinnen blieben gleich. Aber erst einmal zum Roger Schütz. Der Priester kennt jemanden der im zweiten Konzil mit dabei war und dieser jemand erzählte des niemand der Anwesenden, zum zweiten Konzil waren nämlich nicht nur Angehörige der Kirche eingeladen, so lange vor dem Heiligsten der Monstranz gebetet hat wie dieser besagte Roger Schütz, dieser war nämlich mit dabei. Und er wollte zu beginn seines Wirkens in Taize mit seinen Glaubensbrüdern zur Kirche wechseln, jedoch haben ihm die Vertreter der Kirche davon abgeraten, weil er mehr Ökumene erreichen könne, wenn er weiterhin evangelisch bleibt und aus dieser Position die Evangelen zur Ökumene führt als wenn er zur Kirche übertreten würde und somit von den Evangelen gleich als Katholik (somit als Feind, das sag ich jetzt mal) abgestempelt worden wäre. Denn erst durch Roger Schütz gab es wieder protestantisches Ordnesleben, die protestantischen Fürsten, welcher Ausrichtung auch immer, haben ja alle Orden in ihrem Machtbereich finanziell geplündert und platt gemacht. Somit kann ich gut nachvollziehen, dass dieser besagte Roger Schütz katholisch beerdigt wird, schließlich war er so etwas wie ein katholische Spion, der die Evangelen wieder zur Wahrheit führen sollte und wenn dieser besagte Roger Schütz offiziell katholisch geworden wäre, hätten ihm die Evangelen nicht aus der Hand gegessen. Wäre hätte das gedacht, dass ich wenn auch tragisch nach seinem Tod, Roger Schütz Fan werde.

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Hast Du noch weitere Spionage- und Kriminalgeschichten auf Lager, Knecht Ruprecht 007?

Petra
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Beitrag von Petra »

Die Homepage von Taizé schreibt, die Beerdigung morgen ab 14 Uhr wird vom Bayrischen Rundfunk und dem Südwestrundfunk gezeigt.

(BR und SWR beginnen die Sendung um 13.30 Uhr, Phoenix um 14 Uhr)

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Petra hat geschrieben:Die Homepage von Taizé schreibt, die Beerdigung morgen ab 14 Uhr wird vom Bayrischen Rundfunk und dem Südwestrundfunk gezeigt.

(BR und SWR beginnen die Sendung um 13.30 Uhr, Phoenix um 14 Uhr)
...und Kardinal Kasper kaspert - ähm feiert - die "Messe".
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Juergen hat geschrieben: ...und Kardinal Kasper kaspert - ähm feiert - die "Messe".

Ernsthaft?
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Juergen hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Die Homepage von Taizé schreibt, die Beerdigung morgen ab 14 Uhr wird vom Bayrischen Rundfunk und dem Südwestrundfunk gezeigt.

(BR und SWR beginnen die Sendung um 13.30 Uhr, Phoenix um 14 Uhr)
...und Kardinal Kasper kaspert - ähm feiert - die "Messe".
Dieser Mann blieb im Auftrag der Kirche evangelisch um im seinen Umfeld die katholische Wahrheit zu verkünden. Darum ist scheint zumindest mir aufzufallen, dass die evangelische Trauer für diesen Mann, sehr gering ist.

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben: ...und Kardinal Kasper kaspert - ähm feiert - die "Messe".
Ernsthaft?
Ja,
und während bei der Abschlußmesse zum WJT noch darauf hingewiesen wurde, daß die Eucharistie nur Katholiken empfangen dürfen; hat man in Taize auf diesen Hinweise (bewußt??) verzichtet!
Gruß Jürgen

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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Knecht Ruprecht hat geschrieben: Dieser Mann blieb im Auftrag der Kirche evangelisch um im seinen Umfeld die katholische Wahrheit zu verkünden. Darum ist scheint zumindest mir aufzufallen, dass die evangelische Trauer für diesen Mann, sehr gering ist.
Das ist ein Gerücht, das sich hartnäckig hält, das aber bislang unbewiesen ist.

Und die Trauer im ev. Lager ist durchaus groß, soweit ich das wahrnehmen konnte.

Gruß
Steve
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Juergen hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben: ...und Kardinal Kasper kaspert - ähm feiert - die "Messe".
Ernsthaft?
Ja,
und während bei der Abschlußmesse zum WJT noch darauf hingewiesen wurde, daß die Eucharistie nur Katholiken empfangen dürfen; hat man in Taize auf diesen Hinweise (bewußt??) verzichtet!

Ich bin platt. Ich habe durchaus nichts dagegen gehabt, daß Frere Roger die Hl. Kommunion empfing. Aber daß jetzt für einen offiziell reformierten Christen das Requiem von einem Kurienkardinal zelebriert wird, während man anderen prot. Christen die Teilnahme am Sakrament verweigert, das ist mir ehrlich gesagt nicht mehr zu vermitteln. Das ist in den Signalen total widersprüchlich, und sowas ärgert mich. :/

Gruß
Steve
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Juergen hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben: ...und Kardinal Kasper kaspert - ähm feiert - die "Messe".
Ernsthaft?
Ja,
und während bei der Abschlußmesse zum WJT noch darauf hingewiesen wurde, daß die Eucharistie nur Katholiken empfangen dürfen; hat man in Taize auf diesen Hinweise (bewußt??) verzichtet!
Die Kirche könnte ja mal über so etwas wie Selbstschutz nachdenken. Alle paar Jahre mal einen fehlentwickleten Geistlichen rauszukicken reicht eben nicht.

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Aber daß jetzt für einen offiziell reformierten Christen das Requiem von einem Kurienkardinal zelebriert wird, während man anderen prot. Christen die Teilnahme am Sakrament verweigert, das ist mir ehrlich gesagt nicht mehr zu vermitteln. Das ist in den Signalen total widersprüchlich, und sowas ärgert mich. :/

Gruß
Steve
Da kann ich dir nur zustimmen. Und das Kardinal Kasper hier mehr als billigend in Kauf nahm, dass die versammelte Protestantschaft auch an der Kommunion teilnahm, lässt sich mir echt die Frage stellen, wieso man ihn denn jetzt nicht maßregelt.

Es hätte nur noch gefehlt, dass er auch Bischof Huber den Leib des Herrn in die Hand gedrückt hätte. Und dann war eindeutig zu sehen, dass die Kommunion unter beiderlei Gestalten gereicht wurde, wobei die Hostie in den Kelch getaucht wurde. Das ist ein klarer Verstoß gegen die Regeln! :motz:

Bis dahin fand ich die Feier ja noch sehr stimmungsvoll, aber da platzte mir mal wieder der Kragen. :sauer:
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Juergen
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Beitrag von Juergen »

HeGe hat geschrieben:...Und dann war eindeutig zu sehen, dass die Kommunion unter beiderlei Gestalten gereicht wurde, wobei die Hostie in den Kelch getaucht wurde...
Eintauchen ist ja nicht verboten, allerdings muß es der Priester machen, der die Kommunion austeilt; keinesfalls aber der Kommunikant selbst.

Die getöpferten Hostienschalen und Kelche entsprachen auch nicht den Vorschriften. - Das nur nebenbei.
Gruß Jürgen

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Ich fasse es nicht ...
Habt ihr keine anderen Sorgen ? :roll:

Da ist ein alter Mann brutal erstochen worden und wird nun zu Grabe getragen. Und ihr habt nichts besseres zu tun als über Regelverstöße beim Austeilen der Kommunion zu schimpfen ! :motz:

Ich hab' die Übertragung selbst nicht gesehen, sondern nur Ausschnitte in der 17 Uhr-Tagesschau. Da wurde u.a. das Gebet von Frère Alois um Vergebung für die Mörderin gezeigt. Auf sowas kommt's an und nicht, ob die Kommunion auch wirklich regelgemäß ablief.

:sauer:

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Auch das Hochgebet war -- ähm sagen wir mal -- "gewöhnungsbedürftig".

Entweder sagt man: OK, der bekommt eine kath. Requiem und dann kann man es richtig "krachen" lassen, mit allem was dazu gehört;
oder man sagt: Nein, es soll ihn jemand aus der Kirche unter die Erde bringen, zu der er offiziell zugehört hat.

Aber dieses Rumgeeier -- hier ein Element aus dieser Liturgie, und da eins aus jener, und noch dies und dann das; DAS finde ich einfach unerträglich.

Bei solchen Sachen werden Zugeständnisse an allen Ecken und Enden gemacht -- man will's dann jedem (Akatholiken) Recht machen; aber wenn in anderen Bereichen z.B. eine Gemeinde den Bischof anspricht, ob sie nicht mal eine tridentinische Messe in der Gemeinde feier können, dann sagt man: "NEIN, um Gottes Willen, sowas geht doch nicht!!"
Merkst Du, wie mit zweierlei Maß gemessen wird?
Gruß Jürgen

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Ioreth
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Beitrag von Ioreth »

Angelika hat geschrieben:Ich fasse es nicht ...
Habt ihr keine anderen Sorgen ? :roll:

Da ist ein alter Mann brutal erstochen worden und wird nun zu Grabe getragen. Und ihr habt nichts besseres zu tun als über Regelverstöße beim Austeilen der Kommunion zu schimpfen ! :motz:

Ich hab' die Übertragung selbst nicht gesehen, sondern nur Ausschnitte in der 17 Uhr-Tagesschau. Da wurde u.a. das Gebet von Frère Alois um Vergebung für die Mörderin gezeigt. Auf sowas kommt's an und nicht, ob die Kommunion auch wirklich regelgemäß ablief.

:sauer:
diesem post von angelika möchte ich mich voll und ganz anschliessen!

I.
wenn alle stricke reissen häng ich mich auf.

Ragnar
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Registriert: Mittwoch 13. Juli 2005, 21:03

Beitrag von Ragnar »

Angelika hat geschrieben:Ich fasse es nicht ...
Habt ihr keine anderen Sorgen ? :roll:

Da ist ein alter Mann brutal erstochen worden und wird nun zu Grabe getragen. Und ihr habt nichts besseres zu tun als über Regelverstöße beim Austeilen der Kommunion zu schimpfen ! :motz:

Ich hab' die Übertragung selbst nicht gesehen, sondern nur Ausschnitte in der 17 Uhr-Tagesschau. Da wurde u.a. das Gebet von Frère Alois um Vergebung für die Mörderin gezeigt. Auf sowas kommt's an und nicht, ob die Kommunion auch wirklich regelgemäß ablief.

:sauer:
100% Zustimmung!

Hat das Gezeter um die "richtige" Einhaltung von irgendwelchen Vorschriften nicht etwas von dem,
was Christen (fälschlicherweise) Pharisäertum heissen?
Eben Pfarrisäer
Zuletzt geändert von Ragnar am Dienstag 23. August 2005, 19:11, insgesamt 1-mal geändert.

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