Papst Franz I. - 3. Akt

Fragen, Antworten, Nachrichten.
ad_hoc
Beiträge: 4877
Registriert: Mittwoch 14. Januar 2004, 12:14

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Beitrag von ad_hoc »

Maurus hat geschrieben:Bei denen, die im Kreuzfeuer stehen, wird oft beklagt, dass sie sich nicht präsentieren können oder von ihren Medienleuten schlecht beraten werden. Jetzt macht es mal einer in diesem Sinne richtig und es ist auch wieder nicht recht.

Jahrelang hatte (und hat auch noch) die Kirche vor allen Dingen mit Kritik, auch viel Schmähkritik zu kämpfen. Dagegen wehrte man sich erbittert, aber ich habe das Gefühl, dass so mancher seitdem instinktiv denkt, dass das wohl so sein müsse, anderenfalls könne etwas nicht stimmen.
In der Tat kann es auch sein, dass etwas nicht stimmt, wenn es plötzlich ein positives Medienbild gibt. Aber eben nicht zwangsläufig. Es bedarf im Einzelfall schon der Analyse, allein der Ruf "der wird gelobt" reicht kaum.
Vielleicht reicht die Aussage Jesu zum Thema:
"Sie haben mich verfolgt, sie werden auch euch verfolgen."
Die Kirche wird immer von ihren Widersachern angegriffen werden. Ist dies mal nicht der Fall, dann bedeutet dies, dass die Widersacher der Ansicht sind, man hätte die Kirche schon im Griff und geben nicht nur Ruhe, sondern klatschen laut Beifall.

Im Übrigen: Wer nicht erkennt, wer wann Show macht, was echt ist und was nicht echt ist, der ist realitätsblind.
Ist es so schwer, Klasse von Nicht-Klasse zu unterscheiden? Intelligenz von weniger Intelligenz, Spiritualität von weniger Spiritualität, Außergewöhnliches von Gewöhnlichem, Individualität von Massenverhalten? etc. ect.
Wie deutlich muss ich eigentlich noch werden?

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

ad_hoc
Beiträge: 4877
Registriert: Mittwoch 14. Januar 2004, 12:14

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Beitrag von ad_hoc »

Athanasius0570 hat geschrieben:Ich glaube, der wäre vielen hier pastoral und liturgisch zu reformfreudig ...
Jetzt aber mal die Fakten!
Worauf gründet Deine Annahme?

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Benutzeravatar
Libertas Ecclesiae
Moderator
Beiträge: 3071
Registriert: Montag 15. Juni 2009, 10:46

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

cantus planus hat geschrieben:
Peti hat geschrieben:Höchste Priorität:
" Das Bild des im Beichtstuhl knienden Papstes sagt mehr als manche Predigt:
Er kniete nicht im Beichtstuhl. Weder auf der linken, noch auf der rechten möglichen Seite. Er kniete davor, perfekt aufgenommen von bereitstehenden Photographen. Es mögen jene begeistert sein, die alle Gesten dieses Papstes bejubeln. Der verbleibenden Minderheit (?) möge es freigestellt sein, über jene 40-Sekunden-Beichte zu denken, was sie denken will...
ad_hoc hat geschrieben:Ich bin froh, dass wenigstens noch ein weiterer User das richtige Verständnis besitzt und solche bewusste und sorgsam geplante 'Aktivitäten' durchschaut. :ikb_thumbsup:
Dem kann ich mich nur anschließen. :ja:
Florianklaus hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Bei denen, die im Kreuzfeuer stehen, wird oft beklagt, dass sie sich nicht präsentieren können oder von ihren Medienleuten schlecht beraten werden. Jetzt macht es mal einer in diesem Sinne richtig und es ist auch wieder nicht recht.

Jahrelang hatte (und hat auch noch) die Kirche vor allen Dingen mit Kritik, auch viel Schmähkritik zu kämpfen. Dagegen wehrte man sich erbittert, aber ich habe das Gefühl, dass so mancher seitdem instinktiv denkt, dass das wohl so sein müsse, anderenfalls könne etwas nicht stimmen.
In der Tat kann es auch sein, dass etwas nicht stimmt, wenn es plötzlich ein positives Medienbild gibt. Aber eben nicht zwangsläufig. Es bedarf im Einzelfall schon der Analyse, allein der Ruf "der wird gelobt" reicht kaum.
Um es Deinen Vorrednern recht zu machen, müßte schon St. Pius X. aus dem Grabe wieder aufstehen und die Leitung der Kirche übernehmen.
Es geht in diesem Zusammenhang nicht darum, jemandem etwas recht machen zu sollen, sondern um Sinn und Zweck vordergründiger medialer Inszenierungen, die hier von einigen wenigen Usern vollkommen zu recht kritisiert werden. Was macht einer eigentlich mal "richtig", wenn er sich beim Beichten filmen lässt?
Athanasius0570 hat geschrieben:Ich glaube, der wäre vielen hier pastoral und liturgisch zu reformfreudig ...
"Vielen hier"? Wo sind denn "die vielen" hier in diesem Forum, die auf begründete Einwände hinsichtlich der Amtsführung des Papstes sachliche Gegenargumente liefern?
:nein:
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

Benutzeravatar
Protasius
Moderator
Beiträge: 7130
Registriert: Samstag 19. Juni 2010, 19:13

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Beitrag von Protasius »

ad_hoc hat geschrieben:
Athanasius0570 hat geschrieben:Ich glaube, der wäre vielen hier pastoral und liturgisch zu reformfreudig ...
Jetzt aber mal die Fakten!
Worauf gründet Deine Annahme?

Gruß, ad_hoc
Nach dem Pontifikat Pius X. gingen die Leute fünfmal so oft zu Beichte und Kommunion wie vorher. Normale Gläubige gingen oft nur zu Ostern oder vielleicht Weihnachten zur Kommunion. Pius X. hat die häufige, sogar tägliche Kommunion nachdrücklich empfohlen, selbstverständlich mit entsprechend häufigem Empfang des Bußsakramentes.

Außerdem hat Pius X. im Brevier kräftig durcheinandergewirbelt. Vorher wandte man die Verteilung der Psalmen auf die Wochentage an, wie sie im römischen Ritus die vergangen ~anderthalbtausend Jahre üblich war. Dies schloß unter anderem ein, daß die Laudes an Werktagen (außerhalb der Osterzeit) mit dem Bußpsalm 50 (51) beginnen. An Festtagen wurden die Sonntagspsalmen genommen, an den geringeren Festen (nur erste Vesper, keine zweite) nur in den Laudes und Prim, bei höheren Festen, die dann auch eine zweite Vesper hatten, wurden die Festpsalmen genommen. Bedingt durch die starke Vermehrung der Duplex-Feste (die 1960 zu Festen III. Klasse wurden und später zu gebotenen Gedenktagen) gab es im gesamten Jahr keine Woche mehr, in der das gesamte Psalterium gebetet wurde. Pius X. hatte zwei Möglichkeiten: a) die Zahl der Heiligenfeste verringern oder die Feste im Ritus vermindern, damit das werktägliche Psalterium öfter drankommt; b) das Psalterium anders verteilen, sodaß die Psalmen auch für niedere Feste halbwegs passen, damit man das werktägliche Psalterium auch an niederen Festen nehmen kann. Papst Pius hat sich für die zweite Möglichkeit entschieden und damit das Brevier stark gewandelt.

Soweit zum Thema pastoral und liturgisch reformfreudig...
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Benutzeravatar
Lupus
Beiträge: 2701
Registriert: Samstag 13. September 2008, 13:48
Wohnort: Bad Waldsee

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Beitrag von Lupus »

Auf die Gefahr hin, dass ich mich jetzt hier in die Nesseln setze:

Die hl. Beichte ist etwas Intimes, gehört irgendwie nicht in eine gewisse Öffentlichkeit, so als wollte man demonstrieren: schaut einmal, was für ein toller Knopf ich doch bin.
Ich kann mir nicht helfen; der Papst bei einer, wie es oben hieß, Sekundenbeichte und dazu noch, offensichtlich bestellt, dabei photographiert. Ich war überaus peinlich berührt!

+L.
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!

Benutzeravatar
Libertas Ecclesiae
Moderator
Beiträge: 3071
Registriert: Montag 15. Juni 2009, 10:46

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Protasius hat geschrieben:Nach dem Pontifikat Pius X. gingen die Leute fünfmal so oft zu Beichte und Kommunion wie vorher.
Und nach Pontifikat von Papst Franziskus werden die Leute fünfmal so oft zu Beichte und Kommunion gehen wie vorher, oder was?
:achselzuck:
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

Lilaimmerdieselbe
Beiträge: 2466
Registriert: Dienstag 4. Dezember 2012, 11:16

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Papst Pius X förderte auch die Frühkommunion und bestimmte Richtungen der liturgischen Bewegung.
Woher will man denn heute wissen, was aus dem Pontifikat Papst Franzikus noch wird und was davon bleibt?

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Beitrag von taddeo »

Lupus hat geschrieben:Ich kann mir nicht helfen; der Papst bei einer, wie es oben hieß, Sekundenbeichte und dazu noch, offensichtlich bestellt, dabei photographiert. Ich war überaus peinlich berührt!

+L.
Ich hab mir das kurze Video dazu auch angeschaut. Daß beim Papst Fotografen dabei sind, ist völlig normal und war schon bei seinen Vorgängern üblich.
Offenbar wollte Msgr. Marini den Papst "nur" zu dem für ihn vorgesehenen Beichtstuhl geleiten, als der Papst spontan auf den gegenüberliegenden Beichtstuhl zusteuerte und sich dort zur Beichte hinkniete. Das schaut absolut nicht geplant aus, sondern sehr nach einer Augenblicksentscheidung des Papstes persönlich.

Benutzeravatar
Athanasius0570
Beiträge: 1109
Registriert: Mittwoch 6. Dezember 2006, 18:41
Wohnort: Einsiedelei St. Athanasius

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Beitrag von Athanasius0570 »

Protasius hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:
Athanasius0570 hat geschrieben:Ich glaube, der wäre vielen hier pastoral und liturgisch zu reformfreudig ...
Jetzt aber mal die Fakten!
Worauf gründet Deine Annahme?

Gruß, ad_hoc
Nach dem Pontifikat Pius X. gingen die Leute fünfmal so oft zu Beichte und Kommunion wie vorher. Normale Gläubige gingen oft nur zu Ostern oder vielleicht Weihnachten zur Kommunion. Pius X. hat die häufige, sogar tägliche Kommunion nachdrücklich empfohlen, selbstverständlich mit entsprechend häufigem Empfang des Bußsakramentes.

Außerdem hat Pius X. im Brevier kräftig durcheinandergewirbelt. Vorher wandte man die Verteilung der Psalmen auf die Wochentage an, wie sie im römischen Ritus die vergangen ~anderthalbtausend Jahre üblich war. Dies schloß unter anderem ein, daß die Laudes an Werktagen (außerhalb der Osterzeit) mit dem Bußpsalm 50 (51) beginnen. An Festtagen wurden die Sonntagspsalmen genommen, an den geringeren Festen (nur erste Vesper, keine zweite) nur in den Laudes und Prim, bei höheren Festen, die dann auch eine zweite Vesper hatten, wurden die Festpsalmen genommen. Bedingt durch die starke Vermehrung der Duplex-Feste (die 1960 zu Festen III. Klasse wurden und später zu gebotenen Gedenktagen) gab es im gesamten Jahr keine Woche mehr, in der das gesamte Psalterium gebetet wurde. Pius X. hatte zwei Möglichkeiten: a) die Zahl der Heiligenfeste verringern oder die Feste im Ritus vermindern, damit das werktägliche Psalterium öfter drankommt; b) das Psalterium anders verteilen, sodaß die Psalmen auch für niedere Feste halbwegs passen, damit man das werktägliche Psalterium auch an niederen Festen nehmen kann. Papst Pius hat sich für die zweite Möglichkeit entschieden und damit das Brevier stark gewandelt.

Soweit zum Thema pastoral und liturgisch reformfreudig...
Vielen Dank, ich hätte das nur ansatzweise und dilettantisch darlegen können! :klatsch:
Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus. (1 Thess 5, 16-18)

Benutzeravatar
Libertas Ecclesiae
Moderator
Beiträge: 3071
Registriert: Montag 15. Juni 2009, 10:46

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Athanasius0570 hat geschrieben:Vielen Dank, ich hätte das nur ansatzweise und dilettantisch darlegen können! :klatsch:
Und was beweist das?
:achselzuck:
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

Benutzeravatar
martin v. tours
Beiträge: 3489
Registriert: Sonntag 2. November 2008, 21:30

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Beitrag von martin v. tours »

Lupus, ich sehe das ähnlich wie Du und einige andere hier.
Die Kürze der Beichte hat mich auch irritiert. Dabei ist es Wurscht ob es viel zu beichten gab oder nicht, wenn "man" es als "Show" (und das meine ich in diesem Sinne nicht negativ) macht, dann sollte es schon mehr Vorbildcharakter und Ernsthaftigkeit ausstrahlen.

Als ich den Film das erste mal sah dachte ich auch, den könnte man in etwa so synchronisieren:
Papst: Aaaah!
Beichtvater: Ja, ja das Knie.
Papst: man wird nicht jünger.
Beichtvater: Und, wie?
Papst: Na ja, muss ja…
Beichtvater: Und, noch Messe lesen?
Papst: Siehste doch, die warten schon alle.
Beichtvater: Und die vielen Kamerafuzzis! (Küsst den Ring)
Papst: Jetzt muss ich aber los (erhebt sich) uuuuaahh, das Knie!
Beichtvater: Na denn, bis demnächst!
Papst: Tschüssken!

ABER: Hin oder her, ich fand es sehr positiv, das der Papst sich beim Beichten filmen lassen hat. Es gibt sicher genug Papst-Fans, für die "beichten" irgendetwas vorkonziliares ist, das man heute nicht mehr macht. Wenn es nur einen Menschen dazu bringt, wieder zur Beichte zu gehen, hat es sich gelohnt.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

Benutzeravatar
Athanasius0570
Beiträge: 1109
Registriert: Mittwoch 6. Dezember 2006, 18:41
Wohnort: Einsiedelei St. Athanasius

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Beitrag von Athanasius0570 »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Athanasius0570 hat geschrieben:Vielen Dank, ich hätte das nur ansatzweise und dilettantisch darlegen können! :klatsch:
Und was beweist das?
:achselzuck:
Dass ich ansatzweise ein Dilettant bin.
Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus. (1 Thess 5, 16-18)

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Beitrag von overkott »

Eine Showbeichte mit Bild und Sünde ( "Ich habe ein Kreuz gestohlen..." ) kann natürlich Vorbildcharakter haben.

Das öffentliche Beichten ist früher schon am Gardasee üblich gewesen und auch heute in Rom anzutreffen:

http://www.bild.de/politik/ausland/jorg ... .bild.html

Nicht immer ist die Bildzeitung dabei.

Benutzeravatar
phylax
Beiträge: 930
Registriert: Sonntag 9. Mai 2010, 13:50
Wohnort: Kurtrier

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Beitrag von phylax »

Möglicherweise wird von uns Mitteleuropäern das Temperament und die extrovertierte Art vieler Menschen aus dem z.B. Mittelmeerraum nicht richtig gewichtet. Ich weiß allerdings auch nicht, wo da eine Grenze zur Eitelkeit zu ziehen ist...
Von Gott kommt mir ein Freudenschein,/ wenn Du mich mit den Augen Dein/ gar freundlich tust anblicken

Benutzeravatar
phylax
Beiträge: 930
Registriert: Sonntag 9. Mai 2010, 13:50
Wohnort: Kurtrier

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Beitrag von phylax »

Athanasius0570 hat geschrieben:
Dass ich ansatzweise ein Dilettant bin
.
Nimms nicht tragisch: dilettarsi (it.): sich mit Vergnügen einer Kunst widmen
Von Gott kommt mir ein Freudenschein,/ wenn Du mich mit den Augen Dein/ gar freundlich tust anblicken

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Beitrag von taddeo »

phylax hat geschrieben:Möglicherweise wird von uns Mitteleuropäern das Temperament und die extrovertierte Art vieler Menschen aus dem z.B. Mittelmeerraum nicht richtig gewichtet. Ich weiß allerdings auch nicht, wo da eine Grenze zur Eitelkeit zu ziehen ist...
Bei der Beichte gesehen (und womöglich auch gehört) zu werden, ist in Italien offenbar keine Schande. Die allermeisten Beichtstühle dort sind so gebaut, daß man den Pönitenten erkennen kann, und wenn wenig Publikum da ist, stellen sich manche auch gleich vors offene Fensterl beim Priester und beichten in einer Art und Weise, die man in Bayern als "Ratschen" bezeichnen würde. Ich hab immer gedacht, na gut, kennt der halt den Priester und palavert man ein bißchen ... aber wenn man zuschaut, bis der "Kunde" wieder weggeht, dann bemerkt man plötzlich, daß ihm der Priester am Ende tatsächlich die Absolution erteilt. Außerdem scheint es tatsächlich dort verbreiteter zu sein als bei uns, nur kurz seine Sünde(n) zu nennen und vom Priester ohne lange Belehrung die Absolution zu erhalten.
Also, was der Papst da gemacht hat, ist absolut "ortsüblich" und würde in Italien niemanden irgendwie befremden.

Benutzeravatar
Amanda
Beiträge: 1349
Registriert: Mittwoch 7. Oktober 2009, 18:23
Wohnort: Bistum Trier

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Beitrag von Amanda »

Nun bin ich ja nicht eben ein Fan des amtierenden Papstes, aber zu seinen Gunsten möchte ich doch folgenden Gedanken aufwerfen:

Es wurde die extreme Kürze seiner Beichte bemängelt.
Wenn er aber - wie zu hoffen steht - selbst sehr regelmäßig (bzw. häufig) beichtet, kann es doch sein, dass er gar nicht so viel zu bekennen hatte. Gesetzt den Fall, ich bekenne kurz und knapp eine einzige Sünde, und der Beichtvater verzichtet (aus welchen Gründen auch immer) auf den Zuspruch, sondern gibt sofort die Buße und die Lossprechung... dann kommt das mit den vierzig Sekunden eventuell durchaus hin.
"Die Kirche scheint immer der Zeit hinterher zu sein,
obwohl sie doch in Wirklichkeit jenseits der Zeit ist;
sie wartet, bis der letzte Tick seinen letzten Sommer gehabt hat."
Gilbert Keith Chesterton

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Beitrag von overkott »

phylax hat geschrieben:Möglicherweise wird von uns Mitteleuropäern das Temperament und die extrovertierte Art vieler Menschen aus dem z.B. Mittelmeerraum nicht richtig gewichtet. Ich weiß allerdings auch nicht, wo da eine Grenze zur Eitelkeit zu ziehen ist...
Ich habe das mal in St. Paul vor den Mauern erlebt, dass jemand in der relativ leeren Kirche vor einem Priester kniete und gebeichtet hat. Das wirkte auf mich natürlich, auch wenn ich das nicht gewöhnt bin. In etwas unangenehmeren Fällen, kann man das Beichtgeflüster auch mithören, wenn der Vorhang bei Beichtvater und Beichtendem zugezogen ist. Manche wünschen sich eher das Beichtgespräch am Tisch, manche ziehen die Anonymität vor.

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Beitrag von taddeo »

Amanda hat geschrieben:Nun bin ich ja nicht eben ein Fan des amtierenden Papstes, aber zu seinen Gunsten möchte ich doch folgenden Gedanken aufwerfen:

Es wurde die extreme Kürze seiner Beichte bemängelt.
Wenn er aber - wie zu hoffen steht - selbst sehr regelmäßig (bzw. häufig) beichtet, kann es doch sein, dass er gar nicht so viel zu bekennen hatte. Gesetzt den Fall, ich bekenne kurz und knapp eine einzige Sünde, und der Beichtvater verzichtet (aus welchen Gründen auch immer) auf den Zuspruch, sondern gibt sofort die Buße und die Lossprechung... dann kommt das mit den vierzig Sekunden eventuell durchaus hin.
Es ist schwer zu hoffen, daß der Papst nicht mehr zu beichten hat. Und da er sicher einen festen Beichtvater für ausführlichere Gespräche hat (und der Priester im Petersdom dies sicher auch wußte), gab es wohl keinen Grund für größere action als die Absolution.
Freilich - käme der Papst auf die Idee, sowas bei einem Deutschlandbesuch zu machen, dann käm er vermutlich erst nach drei Stunden aus dem Beichtstuhl, würde den Kopf schütteln und jammern "alles falsch gemacht, alles falsch ...". :pfeif: ;D

Vir Probatus
Beiträge: 4050
Registriert: Freitag 28. Januar 2011, 19:45
Wohnort: EB PB

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Beitrag von Vir Probatus »

Lupus hat geschrieben:Auf die Gefahr hin, dass ich mich jetzt hier in die Nesseln setze:

Die hl. Beichte ist etwas Intimes, gehört irgendwie nicht in eine gewisse Öffentlichkeit, so als wollte man demonstrieren: schaut einmal, was für ein toller Knopf ich doch bin.
Ich kann mir nicht helfen; der Papst bei einer, wie es oben hieß, Sekundenbeichte und dazu noch, offensichtlich bestellt, dabei photographiert. Ich war überaus peinlich berührt!

+L.
Peinlich berührt hat mich dieser Vorgang auch, aber das was daraus hier in diesem Forum gemacht wird, das ist 100 fach peinlicher.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Benutzeravatar
Amanda
Beiträge: 1349
Registriert: Mittwoch 7. Oktober 2009, 18:23
Wohnort: Bistum Trier

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Beitrag von Amanda »

Vir Probatus hat geschrieben:Peinlich berührt hat mich dieser Vorgang auch, aber das, was daraus hier in diesem Forum gemacht wird, das ist 100 fach peinlicher.
:hae?:
Konkretisiere bitte.
"Die Kirche scheint immer der Zeit hinterher zu sein,
obwohl sie doch in Wirklichkeit jenseits der Zeit ist;
sie wartet, bis der letzte Tick seinen letzten Sommer gehabt hat."
Gilbert Keith Chesterton

Vir Probatus
Beiträge: 4050
Registriert: Freitag 28. Januar 2011, 19:45
Wohnort: EB PB

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Beitrag von Vir Probatus »

Amanda hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben:Peinlich berührt hat mich dieser Vorgang auch, aber das, was daraus hier in diesem Forum gemacht wird, das ist 100 fach peinlicher.
:hae?:
Konkretisiere bitte.
Jede Frage über mutmaßliche Abläufe, gebeichtete Sachverhalte (ich vermeide bewusst das Wort Sünden!), Dauer, erhaltene oder nicht erhaltene Absolution, Beichtfrequenz etc. können wohl kaum Gegenstand einer zu führenden Diskussion sein.
Oder sagen wir es so: Für mich kann das kein Gegenstand irgendeiner Diskussion sein.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Beitrag von overkott »

Vir Probatus hat geschrieben:
Amanda hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben:Peinlich berührt hat mich dieser Vorgang auch, aber das, was daraus hier in diesem Forum gemacht wird, das ist 100 fach peinlicher.
:hae?:
Konkretisiere bitte.
Jede Frage über mutmaßliche Abläufe, gebeichtete Sachverhalte (ich vermeide bewusst das Wort Sünden!), Dauer, erhaltene oder nicht erhaltene Absolution, Beichtfrequenz etc. können wohl kaum Gegenstand einer zu führenden Diskussion sein.
Oder sagen wir es so: Für mich kann das kein Gegenstand irgendeiner Diskussion sein.
Warum die Scheu vor den Sünden? Was ist schlecht an Sünden zu beichten?

Benutzeravatar
Maurus
Beiträge: 6813
Registriert: Donnerstag 2. März 2006, 12:56
Wohnort: Kurmainz

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Beitrag von Maurus »

ad_hoc hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Bei denen, die im Kreuzfeuer stehen, wird oft beklagt, dass sie sich nicht präsentieren können oder von ihren Medienleuten schlecht beraten werden. Jetzt macht es mal einer in diesem Sinne richtig und es ist auch wieder nicht recht.

Jahrelang hatte (und hat auch noch) die Kirche vor allen Dingen mit Kritik, auch viel Schmähkritik zu kämpfen. Dagegen wehrte man sich erbittert, aber ich habe das Gefühl, dass so mancher seitdem instinktiv denkt, dass das wohl so sein müsse, anderenfalls könne etwas nicht stimmen.
In der Tat kann es auch sein, dass etwas nicht stimmt, wenn es plötzlich ein positives Medienbild gibt. Aber eben nicht zwangsläufig. Es bedarf im Einzelfall schon der Analyse, allein der Ruf "der wird gelobt" reicht kaum.
Vielleicht reicht die Aussage Jesu zum Thema:
"Sie haben mich verfolgt, sie werden auch euch verfolgen."
Die Kirche wird immer von ihren Widersachern angegriffen werden. Ist dies mal nicht der Fall, dann bedeutet dies, dass die Widersacher der Ansicht sind, man hätte die Kirche schon im Griff und geben nicht nur Ruhe, sondern klatschen laut Beifall.
Nimm's mir nicht übel, aber ich halte solche undifferenzierten Axiome für völlig daneben. Nach dieser Auffassung ist es völlig ausgeschlossen, dass die Kirche jemals(!) für irgendetwas gelobt wird, was ihre ureigenste Verkündigung und Sendung angeht. Das ist aber offensichtlich falsch. Und was Jesus angeht, wird es noch falscher, denn auf die Person Jesu können sich sogar Nicht-Katholiken, Taufscheinchristen und sogar Atheisten bisweilen einigen. Folglich hätte der Herr selbst in dieser so gelobten Position geirrt, denn schließlich finde sie Beifall bei jedermann. Das kann aber nicht sein.
ad_hoc hat geschrieben:Im Übrigen: Wer nicht erkennt, wer wann Show macht, was echt ist und was nicht echt ist, der ist realitätsblind.
Ist es so schwer, Klasse von Nicht-Klasse zu unterscheiden? Intelligenz von weniger Intelligenz, Spiritualität von weniger Spiritualität, Außergewöhnliches von Gewöhnlichem, Individualität von Massenverhalten? etc. ect.
Wie deutlich muss ich eigentlich noch werden?
Dir passt halt die Linie nicht. Mir auch nicht immer. Das sind aber unter Umständen nur unsere subjektiven Wahrnehmungen.

Mary
Beiträge: 1470
Registriert: Mittwoch 29. Juli 2009, 06:58

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Beitrag von Mary »

Lupus hat geschrieben: Die hl. Beichte ist etwas Intimes, gehört irgendwie nicht in eine gewisse Öffentlichkeit, so als wollte man demonstrieren: schaut einmal, was für ein toller Knopf ich doch bin.
Warum sollte sich ein Sünder vor seinen Geschwistern verstecken?

http://www.nationalgeographic.de/thumbn ... e-1496.jpg
(Beichte nach orthodoxer Tradition, hier wohl russisch)
Who is so great a God as our God? You are the God who does wonders!

ad_hoc
Beiträge: 4877
Registriert: Mittwoch 14. Januar 2004, 12:14

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Beitrag von ad_hoc »

Erstaunlich, wie hemmungslos hier der klar erkennbare Sinn und Gehalt von Handlungen des Papstes, die Widerspruch erregen, von einigen Usern so weit zurecht gehämmert und verbogen werden, bis schließlich etwas herauskommt, dass man mit sehr viel Goodwill als normal empfinden können soll.
Dem ist nicht so.
Es gibt genug, Priester, Bischöfe, Kardinäle, ja auch Päpste, bzw. es hat sie mal gegeben, denen ein gewisses Charisma wie ein Erkennungszeichen angehangen hat, deren Verhalten, deren Reden und Handlungen nie auch nur den geringsten Zweifel an ihrer Klarheit und Wahrheit gelassen haben.
Ein Verdacht, dass etwas mit schauspielerischen, gestellten Aktionen dargestellt, besser vorgegaukelt werden soll, kam bzw. käme bei diesen nie auf.
In Bezug auf den Papst möchte ich zwei Heilige in Erinnerung rufen, die gerne mit dem Papst in Zusammenhang gebracht werden, aber von ihrer ganzen Art her, von der Art und Weise ihres Auftretens, ihrer Handlungen, ihrer Reden, unendlich weit vom Papst entfernt sind, der Hl. Franziskus und der Hl. Ignatius von Loyola. Wer deren Lebensgeschichte etwas genauer kennt, weiß, wovon ich rede. Klarheit und Wahrheit.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

gc-148
Beiträge: 903
Registriert: Montag 24. März 2014, 22:10

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Beitrag von gc-148 »

ad_hoc hat geschrieben:Erstaunlich, wie hemmungslos hier der klar erkennbare Sinn und Gehalt von Handlungen des Papstes, die Widerspruch erregen, von einigen Usern so weit zurecht gehämmert und verbogen werden, bis schließlich etwas herauskommt, dass man mit sehr viel Goodwill als normal empfinden können soll.
Dem ist nicht so.
Du bist doch der Einzige, der hier auf den Papst eindrischt, weil du angeblich absolut papstferne und -fremde Handlungen wahrzunehmen meinst.
Setze dich doch nicht auf den "unfehlbaren Stuhl"!......

koukol
Beiträge: 417
Registriert: Donnerstag 18. Oktober 2012, 03:36

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Beitrag von koukol »

Ist schon bekannt, wo Papst Franz I. am Gründonnerstag auftreten wird ?
Zuletzt geändert von koukol am Mittwoch 2. April 2014, 23:51, insgesamt 1-mal geändert.

ad_hoc
Beiträge: 4877
Registriert: Mittwoch 14. Januar 2004, 12:14

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Beitrag von ad_hoc »

@Maurus
Was Du als undifferenzierte Axiome bezeichnest, ist der Weg der Streitenden Kirche auf Erden. Deine Begründung zur Unterstützung Deiner Meinung ist deplaciert.
Und da Du in diesem Forum überwiegend durch wirklich gute Beiträge auffällst, wundert mich das bei Dir etwas.

Und selbstverständlich, hier hast Du Recht, gefällt mir diese Linie (die Linie des gegenwärtigen Papstes) nicht. Was schreibst Du nur, da Du doch selbst weiterfährst, dass Dir diese Linie auch nicht immer gefällt? Der Unterschied zwischen uns ist allein, dass mir diese Linie schon im Grundsätzlichen nicht gefällt. Und wenn Dir zumindest einiges an dieser Linie nicht gefällt, dann stellt sich doch die Frage nach der Werthaltigkeit Deines Denkens und Deiner Schlussziehungen in Bezug auf eine endgültige Aussage.

Subjektive Wahrnehmungen sind nicht von vorn herein als unsachlich anzusehen.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

ad_hoc
Beiträge: 4877
Registriert: Mittwoch 14. Januar 2004, 12:14

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Beitrag von ad_hoc »

gc-148 hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:Erstaunlich, wie hemmungslos hier der klar erkennbare Sinn und Gehalt von Handlungen des Papstes, die Widerspruch erregen, von einigen Usern so weit zurecht gehämmert und verbogen werden, bis schließlich etwas herauskommt, dass man mit sehr viel Goodwill als normal empfinden können soll.
Dem ist nicht so.
Du bist doch der Einzige, der hier auf den Papst eindrischt, weil du angeblich absolut papstferne und -fremde Handlungen wahrzunehmen meinst.
Setze dich doch nicht auf den "unfehlbaren Stuhl"!......
Dieser Beitrag von dem hier allseits bekannten User, hinter dem vermutlich niemand anderer steckt als der allseits noch bekanntere User umusungu, soll extra hervorgehoben werden.
Ihre Unwissenheit, Ihre Unsachlichkeit, Ihre Ignoranz, schreien zum Himmel. Scheinbar ist Ihnen selbst nicht wohl dabei, sonst fühlten Sie sich nicht gezwungen, mehrmals Ihren Usernamen zu ändern.

Und warum soll ich auf Ihre unsinnige Aussage eingehen? Das würde ja bedeuten, Sie womöglich inkonsequenterweise ernst zu nehmen.
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Benutzeravatar
Quasinix
Beiträge: 774
Registriert: Samstag 8. Mai 2010, 15:44
Wohnort: Deutschland

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Beitrag von Quasinix »

ad_hoc hat geschrieben:Gruß, ad_hoc, der sich wünschen würde, dass viel mehr Menschen aufstehen und ihr unruhiges Gefühl bei solchen Vorstellungen rausbrüllen würden.
Du bist nicht allein!
gc-148 hat geschrieben:Du bist doch der Einzige, der hier auf den Papst eindrischt, weil du angeblich absolut papstferne und -fremde Handlungen wahrzunehmen meinst. Setze dich doch nicht auf den "unfehlbaren Stuhl"!......
Das erste stimmt in doppelter Hinsicht nicht - ad_hoc "drischt" nicht auf den Papst ein, und mit seiner berechtigten Kritik und seinen Sorgen ist er auch nicht alleine. Nur hat kaum einer sein Durchhaltevermögen und seine Engelsgeduld, das immer wieder darzulegen. Und das letzte ist in seiner beinahe grenzenlosen Wiederholung hier einfach nur unendlich doof - informiere Dich einfach mal über die Legitimität der Kritik an kirchlichen Oberen und das Stichwort "Unfehlbarkeit". Wenn z.B. ein Papst den Koran küßt, weiß jedes alte Mütterlein, daß das falsch ist. Dazu ist keine besondere Geistesgabe (im doppelten Sinn) nötig und erst recht kein Theologiestudium. Ähnlich "intelligent" ist der auf die Papstwahl bezogene Dauerbrenner-Spruch "ihr wißt es wohl besser als der heilige Geist".

Zur konkreten Aktion: Über die Intention können wir nicht urteilen, die mag ja gut gewesen sein im Sinne des Beispielgebens. Leider wurde nicht an die negativen Implikationen gedacht, die das gute Beispiel wieder stark entwerten. Dauert so eine Beichte 60 Sekunden, meint man, das alles laufe in etwa so ab: "Ich war schlimm" - "Machst Du´s wieder?" - "Nein" - "OK, bete ein Ave Maria und gut ist". Dauert die Beichte 5-10 Minuten, langweilen sich die Zuschauer und jeder denkt sich "was hat der denn auf dem Kerbholz, und sowas ist Papst". Mit einer solchen Aktion kann man also fast nur verlieren!
Haltet die Welt an, ich will aussteigen!

Vir Probatus
Beiträge: 4050
Registriert: Freitag 28. Januar 2011, 19:45
Wohnort: EB PB

Re: Papst Franz I. - 3. Akt

Beitrag von Vir Probatus »

Quasinix hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:Gruß, ad_hoc, der sich wünschen würde, dass viel mehr Menschen aufstehen und ihr unruhiges Gefühl bei solchen Vorstellungen rausbrüllen würden.
Du bist nicht allein!
gc-148 hat geschrieben:Du bist doch der Einzige, der hier auf den Papst eindrischt, weil du angeblich absolut papstferne und -fremde Handlungen wahrzunehmen meinst. Setze dich doch nicht auf den "unfehlbaren Stuhl"!......
Das erste stimmt in doppelter Hinsicht nicht - ad_hoc "drischt" nicht auf den Papst ein, und mit seiner berechtigten Kritik und seinen Sorgen ist er auch nicht alleine. Nur hat kaum einer sein Durchhaltevermögen und seine Engelsgeduld, das immer wieder darzulegen. Und das letzte ist in seiner beinahe grenzenlosen Wiederholung hier einfach nur unendlich doof - informiere Dich einfach mal über die Legitimität der Kritik an kirchlichen Oberen und das Stichwort "Unfehlbarkeit". Wenn z.B. ein Papst den Koran küßt, weiß jedes alte Mütterlein, daß das falsch ist. Dazu ist keine besondere Geistesgabe (im doppelten Sinn) nötig und erst recht kein Theologiestudium. Ähnlich "intelligent" ist der auf die Papstwahl bezogene Dauerbrenner-Spruch "ihr wißt es wohl besser als der heilige Geist".

Zur konkreten Aktion: Über die Intention können wir nicht urteilen, die mag ja gut gewesen sein im Sinne des Beispielgebens. Leider wurde nicht an die negativen Implikationen gedacht, die das gute Beispiel wieder stark entwerten. Dauert so eine Beichte 60 Sekunden, meint man, das alles laufe in etwa so ab: "Ich war schlimm" - "Machst Du´s wieder?" - "Nein" - "OK, bete ein Ave Maria und gut ist". Dauert die Beichte 5-10 Minuten, langweilen sich die Zuschauer und jeder denkt sich "was hat der denn auf dem Kerbholz, und sowas ist Papst". Mit einer solchen Aktion kann man also fast nur verlieren!
Aber das Durchhecheln aller dieser Möglichkeiten auf Internetseiten bringt da keinen erkennbaren Gewinn.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Gesperrt Vorheriges ThemaNächstes Thema