Papst Franz I. - 2. Akt

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Venatrix
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Venatrix »

Gerade im Schweigen um den Papst und um das Folgen des Papstes kann ein guter Katholik zeigen, ob er Gott meint.

Es ist gerade zu interessant, wie der Papst zerpflückt wird. Wie:

Wie soll ich wissen, was ich denke, bevor ich nicht höre, was ich sage :)
und dann scheinen mir genügend dabei zu sein, die auf beiden Ohren sitzen und ihre eigene Worte nicht hören.

Wo bleibt dann der Verstand und wie steht es um das "Verstehen"

Es gibt Kinder, die sind sehr gewitzt, sie schmeicheln der Mutter und erhalten so ihren Willen.
Es gibt Kinder die sind sehr glücklich und frei, sie lieben die Mutterliebe, denn sie ist konsequent...
und gehorchen weil sie Vertrauen lernten. Sie suchen nicht ihren Vorteil, sondern lernten Selbstständigkeit und dadurch den Willen Liebe weiterzugeben, um des Friedenswillen.
Lernen will gelernt sein.

Piusderdritte
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Piusderdritte »

Papst Franziskus steht für einen zu 100% katholischen(!) Teil der Weltkirche, der in der europ. Sicht der Dinge überhaupt zu wenig vorkam. Wer ihn verstehen will, sollte vielleicht mal den Katakombenpakt lesen, dem sich über 500 Bischöfe der Weltkirche, also bekanntlich Nachfolger der Apostel, angeschlossen hatten. Wer da etwas entdecken sollte, was nicht dem Evangelium entspricht: immer raus damit!

Ob es Euch passt oder nicht, mehr als die Hälfte der Kirche lebt in Lateinamerika, dort ist das gelebte Realität.
Das verstehe ich jetzt nicht, sollte der katholische Glaube nicht überall auf der Welt der selbe sein?
"Katholische Haus- und Schulbibel" (aus1928) von Paul Bergmann, ist eine sehr gute Zusammenfassung der Bibel! Sollte jeder Katholik mal gelesen haben. Verständlich geschrieben und schnell durchgelesen!

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Apollonia
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Apollonia »

Piusderdritte hat geschrieben:
Papst Franziskus steht für einen zu 100% katholischen(!) Teil der Weltkirche, der in der europ. Sicht der Dinge überhaupt zu wenig vorkam. Wer ihn verstehen will, sollte vielleicht mal den Katakombenpakt lesen, dem sich über 500 Bischöfe der Weltkirche, also bekanntlich Nachfolger der Apostel, angeschlossen hatten. Wer da etwas entdecken sollte, was nicht dem Evangelium entspricht: immer raus damit!

Ob es Euch passt oder nicht, mehr als die Hälfte der Kirche lebt in Lateinamerika, dort ist das gelebte Realität.
Das verstehe ich jetzt nicht, sollte der katholische Glaube nicht überall auf der Welt der selbe sein?
Der Glaube schon, aber nicht die Art, ihn auszudrücken.

PigRace
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von PigRace »

Hi Ralf,

ein paar Fragen bitte zu Deinem Beitrag bitte:
Ralf hat geschrieben:Sie war übrigens langjährige Chefin des katholischen Informationsdienstes Catholic.net, also keinesfalls "nur eine Mutter und Christin" (was soll außerdem diese Hierarchisierung der Wertigkeit??).
Wäre es Dir denn lieber gewesen, wenn sie geschrieben hätte: "Hallo lieber Papst, ich war der Chef eines großen Informationsdienstleisters, habe also Ahnung und nehme mir deshalb das Recht heraus Dir zu schreiben."?

Dann doch lieber das Weglassen alles irdischen Erfolges und sich bescheiden auf "Mutter und Christin". Kann ich mir kaum vorstellen, daß Du das anders sieht, ehrlich gesagt...
Ralf hat geschrieben:Von einer mexikanischen Dame der Oberschicht ist das aber womöglich nicht gewollt, das mag sein.
Das ist doch jetzt maximal unfair von Dir. Wieso unterstellst Du ihr, daß Ihre Herkunft und soziale Verortung die Redlichkeit Ihres Anliegens unterminieren würde?

Ich kann kaum glauben, daß dies "Deine Denke" sein soll. Es liest sich aber für mich so.

PigRace

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Juergen
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Juergen »

Gerade in einem Blog gefunden
http://mundabor.wordpress.com/2013/10/2 ... e-project/

Say “Yes” To The “Defensor Doctrinae” Project!

Louie Verrecchio at “Harvesting The Fruits Of V II” is thinking of launching the “Defensor Doctrinae” Project.

This would be a page where all the heretical or questionable statement of the Bishop of Rome are saved in order, and with the indication of the occasion, the date and where possible a stable link. A kind of “Bergogliopedia”.

Personally, I think such an instrument would be invaluable.

For us blogger, it would be a fast reference to recover past snippets of Bergoglism. For us blogger, it would be a fast reference to recover past snippets of Bergoglism. As I have often said, we must read Francis through Francis, and a ready to use collection of pearls of Bergoglism would allow to very easily link the latest madness of the Pontiff to similar utterances made in the past. Whilst Francis is very chaotic in the way he expresses himself, his streams of consciousness follow, like Wagner’s music, a Leitmotiv (or several of them) that can be regularly observed through the cacophony of his speeches. A project like this one would allow to “connect the dots” far more rapidly than by googling at random among the sheer ocean of the headlines originated by the questionable (or worse) statements of the man.…
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Didymus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Didymus »

Der Brief ist zwar einerseits stark gefühlsbetont, aber andererseits auch sehr klar und logisch durchdacht. Vor allen Dingen auch differenziert.
Auch einige meiner argentinischen Freunde, die an den Treffen teilnahmen, bemerkten irgendwie meine Verwirrung und sagten zu mir: „Du bist nicht die einzige. Er befremdet uns alle immer, aber wir wissen, daß er klare Kriterien hat und in seinen Reden vertritt er Überzeugungen, die immer treu zum Lehramt und zur Tradition der Kirche sind, er ist ein mutiger, treuer Verteidiger der rechten Lehre … Wie es allerdings scheint, liebt er es von allen geliebt zu werden und will allen gefallen.
Dies ist die logischste Erklärung für das Verhalten von Papst Franziskus in seinem ersten halben Jahr als Papst: Immer wieder klare katholische Aussagen, teilweise in einer Deutlichkeit, die Benedikt XVI. so nie zu sagen gewagt hätte, andererseits diese ständige Anbiederung an Kirchengegner, diese Gefallsucht. Exakt diesen Eindruck hatte ich beim Lesen des Interviews mit Scalfari. Als wäre das erste Ziel des Papstes nicht die Vermittlung von Inhalten sondern das Hinterlassen eines guten Eindrucks beim Interviewer. Hinzu kommt der Drang, unbedingt anders sein zu wollen als alle anderen und dies auch allen kundzutun.
Es fällt mir schwer, so über einen andern (und erst recht den Papst) zu sprechen. Und es mag vielleicht härter klingen als es gemeint ist. Aber - und das mag jetzt auch seltsam klingen - es ist für mich die beruhigendste Deutung dieses Pontifikats: Der Papst ist sicherlich zu 100 Prozent katholisch (daran habe ich, nebenbei bemerkt, nie gezweifelt), und die Irritationen, die er dennoch bei vielen Gläubigen hervorruft liegen ganz einfach in seinen persönlichen Schwächen. Das könnte auch eine Erklärung sein, weshalb er die Mißverständnisse, die durch manche seiner Aussagen hervorgerufen werden, nicht korrigiert.

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Juergen
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Juergen »

http://derkatholikunddiewelt.blogspot.d ... ierte.html

UN-Richtlinien, wie man Glaubensbasierte Organisationen als Triebkräfte des Wandels anheuert



Ganz in diesem UN-Sinn rief Ban Ki-Moon Papst Franziskus schon im März zum interreligiösen Dialog auf. Dem Aufruf ist Papst Franziskus schon umfänglich nachgekommen. Mir drängt sich leider die Frage auf: Ist der Papst bei den UN angestellt?

Der göttliche Heiland hat jedenfalls den Aposteln Mission und nicht "interreligiösen" Dialog befohlen.
Gruß Jürgen

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Exilfranke
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Exilfranke »

Kennt jemand das Buch Father Elijah? Mir scheint, der Papst hat nicht das erste Jesus-Buch seines Vorgängers gelesen.
„Was du in anderen entzünden willst, muss in dir selbst brennen.“ - Aurelius Augustinus.

Bitt Gott für uns, Maria.

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Kai
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Kai »

Exilfranke hat geschrieben:Kennt jemand das Buch Father Elijah? Mir scheint, der Papst hat nicht das erste Jesus-Buch seines Vorgängers gelesen.
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=68944#p68944
"We have feminized the Church so much that it is not attractive to men."
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Juergen
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Juergen »

Gruß Jürgen

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Exilfranke
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Exilfranke »

Zum Wegschmeißen! :freude:

Papst Franziskus braucht einen Jeff!
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Jorge_
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Jorge_ »

Melody hat geschrieben:
Jorge_ hat geschrieben:Auch wenn dieser Brief die Gefühlslage einiger Papstkritiker ganz gut trifft, das könnte ein Trick sein, um ungute Gefühle zu verstärken und euch zu hindern, auf die wirklichen Botschaften des Papstes zu hören. Lasst euch nicht vorschnell von verwirrten Geistern verführen. Vor Lucrecia Regó möchte ich nochmal eindringlich warnen.
:hae?:
Was weißt Du, was wir nicht wissen?
Wenn ich sie google, finde ich nur fremdsprachige Seiten... :achselzuck:
Wissen weiß ich nichts, was nicht auch jeder andere wissen könnte, der ihre Sprache versteht. Man kennt sie halt aus dem Netz. Sie war ja lange Zeit sowas wie der Roland Noé des spanischsprachigen Internets. Äußerst einseitige und unreflektierte Positionen, dazu uneinsichtig und manipulativ. Diskussionsstil und Moderation in ihren Foren unterirdisch. Gibt sich gern ein wenig naiv, ist sie vielleicht auch, aber wenn Sprachregelungen durchgeboxt oder "Gegner" vergrault werden müssen, weiß sie genau, wo der schwächste Punkt des Gegenübers liegt. Ihre Ansichten und Einsichten zum Katholizismus sind kaum ernstzunehmen, da erinnert sie ein bisschen an Gloria von Thurn und Taxis. Ausgewogenes Urteilsvermögen traue ich ihr nicht zu. Das betrifft nicht nur die Maciel-Geschichte, die letztlich zu ihrem Burnout führte. Unangemessene Interpretationen päpstlicher Handlungen gab es von ihr aber auch schon unter Benedikt XVI. (um dessen Einschreiten gegen den Maciel-Kult zu hintertreiben oder umzudeuten). Sie gehört(e) zum engeren Kreis der alten Garde der LC. Club-Katholizismus. Da geht es vor allem um das Geld der "Wohltäter" und den Einfluss der Organisation. Mit Bergoglio können diese Kreise natürlich nichts anfangen. Das ist selbstverständlich mein subjektiver Eindruck, der an sich nicht viel aussagt. Aber da sich andere kein eigenes Bild von ihr machen können und sie diese psychologisch ausgefeilte und für manche Enttäuschte verführerische Stichelei in Form ihres "besorgten Briefes" nunmal losgelassen hat, will ich wenigstens vor ihr gewarnt haben. Als unvoreingenommene katholische Hausfrau geht sie jedenfalls nicht durch. Das ist ein Fake.
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Jorge_
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Jorge_ »

PigRace hat geschrieben:Dann doch lieber das Weglassen alles irdischen Erfolges und sich bescheiden auf "Mutter und Christin". Kann ich mir kaum vorstellen, daß Du das anders sieht, ehrlich gesagt...
Wie gesagt, ein Fake.
PigRace hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:Von einer mexikanischen Dame der Oberschicht ist das aber womöglich nicht gewollt, das mag sein.
Das ist doch jetzt maximal unfair von Dir. Wieso unterstellst Du ihr, daß Ihre Herkunft und soziale Verortung die Redlichkeit Ihres Anliegens unterminieren würde?

Ich kann kaum glauben, daß dies "Deine Denke" sein soll. Es liest sich aber für mich so.
Ob Ralf so denkt, weiß ich nicht, der Papst denkt aber sicherlich so (wie alle Lateinamerikaner, die nicht selbst in diesen Zirkeln mitmischen). Das Klassenbewusstsein ist im Vergleich zu Europa unermesslich viel stärker ausgeprägt und sitzt in jedem Kopf, das kann man nicht so leicht abschütteln. Was hierzulande nicht verstanden wird, ist die natürliche Mischung aus Unterwürfigkeit und Antipathie, die in LA jeder "Normalbürger" (das sind die, die keine Hausangestellten beschäftigen) gegenüber reichen und einflussreichen Personen empfindet. Da reichen die falschen Schuhe oder das dicke Auto, da bist du (idR unten) durch und steckst in der Schublade "korrupt und käuflich"; wenn du dazu noch kirchentreu bist, bist du der lebende Beweis für die Falschheit der Frommen. Das mag unfair sein, aber es speist sich aus langer Erfahrung. Und natürlich tragen Leute wie Sor Lucrecia oder ihr angeblich "im Himmel verherrlichter" Padre Maciel nicht gerade dazu bei, diese Vorurteile zu widerlegen. Es ändert sich langsam etwas hin zu einer wachsenden unteren Mittelschicht, aber psychologisch fühlen sich auch deren Mitglieder noch immer als "Arme" (obwohl sie es gar nicht mehr sind).
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Jorge_
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Jorge_ »

Didymus hat geschrieben:Der Brief ist zwar einerseits stark gefühlsbetont, aber andererseits auch sehr klar und logisch durchdacht. Vor allen Dingen auch differenziert.
Auch einige meiner argentinischen Freunde, die an den Treffen teilnahmen, bemerkten irgendwie meine Verwirrung und sagten zu mir: „Du bist nicht die einzige. Er befremdet uns alle immer, aber wir wissen, daß er klare Kriterien hat und in seinen Reden vertritt er Überzeugungen, die immer treu zum Lehramt und zur Tradition der Kirche sind, er ist ein mutiger, treuer Verteidiger der rechten Lehre … Wie es allerdings scheint, liebt er es von allen geliebt zu werden und will allen gefallen.
Dies ist die logischste Erklärung für das Verhalten von Papst Franziskus in seinem ersten halben Jahr als Papst: ...
Allein schon diese platte Lüge in dem offenen Brief ist ja bezeichnend. Selbstverständlich haben ihre „argentinischen Freunde“ damals (wie heute) ganz andere Dinge über Bergoglio gesagt, die sich auf den entsprechenden Blogs ja nachlesen lassen.
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Ralf

Re: Papst Franz I.

Beitrag von Ralf »

PigRace hat geschrieben:Hi Ralf,

ein paar Fragen bitte zu Deinem Beitrag bitte:
Ralf hat geschrieben:Sie war übrigens langjährige Chefin des katholischen Informationsdienstes Catholic.net, also keinesfalls "nur eine Mutter und Christin" (was soll außerdem diese Hierarchisierung der Wertigkeit??).
Wäre es Dir denn lieber gewesen, wenn sie geschrieben hätte: "Hallo lieber Papst, ich war der Chef eines großen Informationsdienstleisters, habe also Ahnung und nehme mir deshalb das Recht heraus Dir zu schreiben."?

Dann doch lieber das Weglassen alles irdischen Erfolges und sich bescheiden auf "Mutter und Christin". Kann ich mir kaum vorstellen, daß Du das anders sieht, ehrlich gesagt...
Ralf hat geschrieben:Von einer mexikanischen Dame der Oberschicht ist das aber womöglich nicht gewollt, das mag sein.
Das ist doch jetzt maximal unfair von Dir. Wieso unterstellst Du ihr, daß Ihre Herkunft und soziale Verortung die Redlichkeit Ihres Anliegens unterminieren würde?

Ich kann kaum glauben, daß dies "Deine Denke" sein soll. Es liest sich aber für mich so.

PigRace
Einmal möchte ich das unterstreichen, was Jorge geschrieben hat. Und ich unterstelle ich keine Unredlichkeit: ich unterstelle ihr aber nur das als Katholisch anzuerkennen, was sie so definiert. Und der Klassenkampf, den wir in Europa so nicht mehr kennen (der mag wegen der größer werdenden sozialen Unterschiede aber wieder kommen), lebt in Lateinamerika aufgrund der enormen sozialen Abgründe immer noch. Über viele Jahrhunderte hinweg war dabei der Großteil der Kirchenhierarchie auf Seiten der Begüterten, seit Ende der 60er dreht sich das Blatt, wenn auch nicht überall und von jedem. Wenn sie in ihrem Brief Cipriani und Boff gegenüberstellt, und dabei ihre Sympathien nicht verhehlt, ist klar wo sie steht.
Klassische katholische Oberschicht-"Aristokratie", wie wir sie in Europa kaum noch kennen. Für Lateinamerika immer noch nichts ungewöhnliches.

Da kann so ein Papst, der ein klassisches Konzert nicht besucht, weil man sich dort in seine Nähe einkaufen konnte, natürlich nicht passen. Und dann redet der auch noch mit jedem verständnisvoll, igittigitt.

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Exilfranke
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Exilfranke »

Seine Nähe kann man - so suggeriert er es natürlich auf Bildern - auch beim Frühstück in St. Martha einkaufen. Dafür braucht es kein Konzert. Dass diese Bilder nur gestellt sind, dürfte jedenfalls inzwischen klar sein.
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Venatrix
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Venatrix »

Ralf schrieb:
Einmal möchte ich das unterstreichen, was Jorge geschrieben hat.
Schließe mich an.

Ralf

Re: Papst Franz I.

Beitrag von Ralf »

Exilfranke hat geschrieben:Seine Nähe kann man - so suggeriert er es natürlich auf Bildern - auch beim Frühstück in St. Martha einkaufen. Dafür braucht es kein Konzert. Dass diese Bilder nur gestellt sind, dürfte jedenfalls inzwischen klar sein.
Mann, hast Du eine Menge böser Vorstellungskraft! Wie kommst Du auf so einen Unfug?

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Exilfranke
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Exilfranke »

Wenn es so wäre, hätte unser Limburger Bischof ja einfach in St. Martha schlafen können und morgens mit dem Papst beim Cappuccino über die Causa plappern können. Stattdessen wartet er eine Woche auf eine 20 minütige Audienz. Das deckt sich ja auch mit dem Berichten, die dem Focus zugespielt wurden, dass man sich eben NICHT dem Pontifex in St. Martha einfach so nähern könnte, wie es den Anschein erweckt.
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Ralf

Re: Papst Franz I.

Beitrag von Ralf »

Ach weißte, wenn Du unbedingt verbittert sein willst, dann will ich Dir das nicht nehmen.

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Exilfranke
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Exilfranke »

Ich bin wirklich nicht gerne verbittert. Wer ist das schon? Ich bin 26 Jahre jung, das ist nicht die Zeit für Verbitterung.
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Ralf

Re: Papst Franz I.

Beitrag von Ralf »

Dann kümmere Dich um was anderes! Papstfixierung ist nie gut. Nicht er wird Dich retten, nur Christus!
Du sollst ja nicht mit dem Papst eine persönliche Beziehung aufbauen, nicht durch ihn den Frieden geschenkt bekommen.
Wenn Dich Deine Wahrnehmung des Papstes verbittern läßt, dann laß den Mann einfach mal beiseite.

(Und auch mit 96 ist keine Zeit für Verbitterung, die ist es nie)

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Juergen
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Juergen »

Posttraumatische Verbitterungsstörung nach Papstwahl — kein seltenes Phänomen.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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PigRace
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von PigRace »

@ Ralf und Jorge:

Thx für Eure Erläuterungen. Ich muß aber zugeben, daß mir der Brief wirklich aus der Seele gesprochen hat. Und dabei hoffe ich inständig, daß ich für diese Aussage eines Tages Abbitte leisten muß.

@ Jürgen:

:glubsch: looks like me...

PigRace

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Torsten
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Torsten »

tlv-blog hat geschrieben:Franziskus hat keine Zeit
Von Christian Wagner

Es geht offenbar drunter und drüber im Büro des israelischen Ministerpräsidenten. Dort hieß es nämlich noch vergangene Woche, Benjamin Netanjahu werde bei einem Rom-Besuch auch Papst Franziskus treffen … und über die Papst Reise nach Israel im kommenden Jahr reden.

Jetzt ist es nur offenbar so, dass ein solcher Besuch nicht einmal vereinbart war. Netanjahu hatte gar keinen Termin im Vatikan und er bekommt auch keinen. Da konnte auch der israelische Botschafter beim Heiligen Stuhl nichts ausrichten. Man habe von Netanjahus Besuch in Rom nur aus der Presse erfahren, heißt es im Vatikan. Von einer “diplomatischen Peinlichkeit” schreibt die Zeitung “Haaretz”.

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Samuel
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Lucrecia Rego de Planas

Beitrag von Samuel »

Nachdem einige geäußert haben, der Beitrag von Frau Lucrecia Rego de Planas habe ihnen aus der Seele gesprochen, möchte ich auch darauf eingehen.

Was mir zunächst auffällt ist, dass der Beitrag es an einigen Stellen bedauerlich an Sachlichkeit mangeln lässt, etwa, wenn sie klagt: "Aber ich kann nicht einmal darüber klagen, weil Du der Papst bist!" oder wenn Sie mit "wenn Bildung und Regierungen in der Hand der Freimaurer sind und die Weltwirtschaft in der Hand des Zionismus" unbewiesene Verschwörungs-theorien von sich gibt.
Ich glaube, gerade in diesem Strang, wo unterschiedliche Meinungen recht hart aufeinanderprallen sollten wir uns sehr um Sachlichkeit bemühen, damit wir einander nicht unnötig verletzen sondern helfen, einander zu verstehen.

Ihr Hauptargument scheint mir allerdings zu sein, dass sie bei Franziskus die klare Wegweisung vermisst, die Benedikt geboten hatte. Deshalb vermesse ich mich nun, einen eigenen Beitrag nach oben zu holen, mit dem ich auf dieses Thema schon einmal eingegangen bin:
Samuel hat geschrieben:Die folgenden Überlegungen sind friedlich gemeint. Ich hoffe, damit niemand zu verletzen.

Es gibt Menschen, die im Glauben vor allem Sicherheit, klare Wegweisung, Orientierung... suchen.
Für solche Menschen war Benedikt ein wahres Gottesgeschenk: Sein Leitthema Wahrheit, seine Hermeneutik der Kontinuität, dazu eine große Weisheit und intellektuelle Redlichkeit, so dass derjenige, der ihm zuhörte nicht befürchten musste, in engstirnige Einseitigkeiten geführt zu werden.

Einen anderen Akzent setzt etwa ein Satz von Karl Rahner SJ: "Glauben heißt: Die Unbegreiflichkeit Gottes ein Leben lang aushalten."
Überhaupt wird sich jemand, der im Glauben vor allem Sicherheit sucht, bei einem Schüler des Heiligen Ignatius nicht sehr geborgen fühlen. Für Ignatius ist Gott der "Deus semper maior", der je größere Gott, und entsprechend predigt er den Grundsatz "Omnia ad maiorem Dei gloriam", alles zur größeren Ehre Gottes. Das bedeutet etwa, dass es für Jesuiten kaum feste Regeln gibt. Vielmehr geht es darum, stets verfügbar zu sein, stets bereit, die derzeitige Praxis auf den Prüfstand zu stellen, ob sich nicht auf andere Weise wirkungsvoller zur größeren Ehre Gottes arbeiten lässt. Hervorragende Instrumente für diese Überprüfung sind die Exerzitien sowie die tägliche Gewissenserforschung. Ein Jesuit hat mir einmal als Beispiel für diese Verfügbarkeit erzählt, wie ihn sein Vorgesetzter über eine bevorstehende Versetzung informiert hat: "Morgen sind Sie in Rom. Ihre Koffer sind schon dort."

Ein sehr schönes Beispiel für einen Glauben, der Sicherheit gibt, sehe ich hingegen im Benediktinerorden: Die Mönche haben einen festen Tagesablauf mit fest verankerten Gebetszeiten. Ich glaube, diese feste Verankerung im eigenen Glauben bewirkt auch, dass Benediktiner oft mit großer Gelassenheit und Offenheit auf Menschen mit anderer Ausrichtung zugehen können.

Das wäre auch mein Wunsch an diejenigen, die sich durch das Pontifikat Franziskus' verunsichert fühlen: Dass sie den eigenen Weg konsequent gehen, treu die tägliche Gebetsstunde (oder mehr) einhalten, im Gottesdienst sich mit ganzem Herzen Gott zuwenden... und dadurch hoffentlich genügend innere Festigkeit gewinnen, auf manches, was ihnen bei Franziskus befremdlich erscheint, gelassen zu reagieren.
Wer einen Menschen verurteilt, kann irren. Wer ihm verzeiht, irrt nie. (Heinrich Waggerl)

Didymus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Didymus »

Jorge_ hat geschrieben:
Didymus hat geschrieben:Der Brief ist zwar einerseits stark gefühlsbetont, aber andererseits auch sehr klar und logisch durchdacht. Vor allen Dingen auch differenziert.
Auch einige meiner argentinischen Freunde, die an den Treffen teilnahmen, bemerkten irgendwie meine Verwirrung und sagten zu mir: „Du bist nicht die einzige. Er befremdet uns alle immer, aber wir wissen, daß er klare Kriterien hat und in seinen Reden vertritt er Überzeugungen, die immer treu zum Lehramt und zur Tradition der Kirche sind, er ist ein mutiger, treuer Verteidiger der rechten Lehre … Wie es allerdings scheint, liebt er es von allen geliebt zu werden und will allen gefallen.
Dies ist die logischste Erklärung für das Verhalten von Papst Franziskus in seinem ersten halben Jahr als Papst: ...
Allein schon diese platte Lüge in dem offenen Brief ist ja bezeichnend. Selbstverständlich haben ihre „argentinischen Freunde“ damals (wie heute) ganz andere Dinge über Bergoglio gesagt, die sich auf den entsprechenden Blogs ja nachlesen lassen.
Was ist eine platte Lüge? Daß Bergolgio treu zum Lehramt und zur Tradition der Kirche steht, ein mutiger Verteidiger der rechten Lehre ist oder es mag, allen zu gefallen?
Wenn du hier jemanden der Lüge bezichtigst, solltest du schon etwas genauer werden und vor allem die Autorin der Lüge überführen. Bisher ist das nur eine Behauptung von dir.

Fragesteller
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Re: Lucrecia Rego de Planas

Beitrag von Fragesteller »

Samuel hat geschrieben: Ihr Hauptargument scheint mir allerdings zu sein, dass sie bei Franziskus die klare Wegweisung vermisst, die Benedikt geboten hatte.
Wenn die "klare Wegweisung" zurücktritt zugunsten einer differenzierteren Betrachtung, die eben Komplexes auch komplex behandelt, dann ist das sicher eine von mehreren legitimen Herangehensweisen. Aber ich weiß nicht, ob wir das bei Franziskus vor uns haben:
a) Es darf keine spirituelle Einmischung in das persönliche Leben geben. [...]Man muss immer die Person anschauen. Wir treten hier in das Geheimnis der Person ein. Gott begleitet die Menschen durch das Leben und wir müssen sie begleiten und ausgehen von ihrer Situation. Wir müssen sie mit Barmherzigkeit begleiten. Wenn das geschieht, gibt der Heilige Geist dem Priester ein, das Richtige zu sagen.«
[...]
b) Im Übrigen kennt man ja die Ansichten der Kirche, und ich bin ein Sohn der Kirche. Aber man muss nicht endlos davon sprechen.«
http://www.stimmen-der-zeit.de/zeitschr ... ag=3906412
Das ist keine differenzierte Darstellung nach dem Muster: Das ist die Lehre der Kirche, hier ist sie nicht eindeutig, hier eröffnet sie Spielräume, die man so oder so nutzen kann, hier weiß ich auch nicht weiter, hier sind Dilemmata, wo man eigentlich nur falsch handeln kann. Das wäre gut und legitim. Aber das oben Zitierte sind doch einfach zwei widersprüchliche Aussagen, wo sich jeder etwas aussuchen kann.

iustus
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von iustus »

Exilfranke hat geschrieben:Wenn es so wäre, hätte unser Limburger Bischof ja einfach in St. Martha schlafen können und morgens mit dem Papst beim Cappuccino über die Causa plappern können. Stattdessen wartet er eine Woche auf eine 2 minütige Audienz. Das deckt sich ja auch mit dem Berichten, die dem Focus zugespielt wurden, dass man sich eben NICHT dem Pontifex in St. Martha einfach so nähern könnte, wie es den Anschein erweckt.
Der Focus hat geschrieben:„Was heißt hier neue Bescheidenheit“, schimpft ein Kurialer. Der Papst belege inzwischen eine ganze Etage im Vatikan-Gästehaus Santa Marta. Die sei – die Kapelle und Flure im Papstapartment abgezogen – nicht viel kleiner als die alte Wohnung, und die neuen Hausregeln seien auch alles andere als demokratisch, zürnt der Geistliche: „Denn in Santa Marta darf man sich dem Papst nicht nähern und ihn nicht einmal grüßen.“
http://www.focus.de/politik/ausland/pap ... 21289.html
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

Venatrix
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Venatrix »

Exilfranke hat geschrieben:Wenn es so wäre, hätte unser Limburger Bischof ja einfach in St. Martha schlafen können und morgens mit dem Papst beim Cappuccino über die Causa plappern können. Stattdessen wartet er eine Woche auf eine 20 minütige Audienz. Das deckt sich ja auch mit dem Berichten, die dem Focus zugespielt wurden, dass man sich eben NICHT dem Pontifex in St. Martha einfach so nähern könnte, wie es den Anschein erweckt.
Das stimmt so nicht, denn ich habe eine sehr gute Bekannte, die den Papst erlebt hat. Sie hat Bilder fotografiert, ja...du ....

du brauchst nicht verbittert sein, denn es ist nicht so, wie es im Focus steht oder hier oder da....du darfst dir dein eigenes Bild machen, von einem Papst der sehr dem Menschen nahe ist.

Das kann ich mit Sicherheit behaupten, dass der Papst sehr nahe dem Menschen ist, denn ich habe es selbst auf den Fotos gesehen......wundervoll.....

du darfst weiterhin glücklich sein, über die Wahl des Papstes.

Wenn ich nicht so sicher wäre, dann hätte ich diese Zeilen nicht geschrieben.

Ralf

Re: Papst Franz I.

Beitrag von Ralf »

Papst Franziskus ist auch für andere gewöhnungsbedürftig. Dazu empfehle ich folgenden Blog-Artikel mit guten Links:

http://vox-nova.com/213/1/21/parsing- ... ty-part-3/

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Samuel
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Beitrag von Samuel »

Fragesteller hat geschrieben:Das ist keine differenzierte Darstellung nach dem Muster: Das ist die Lehre der Kirche, hier ist sie nicht eindeutig, hier eröffnet sie Spielräume, die man so oder so nutzen kann, hier weiß ich auch nicht weiter, hier sind Dilemmata, wo man eigentlich nur falsch handeln kann. Das wäre gut und legitim. Aber das oben Zitierte sind doch einfach zwei widersprüchliche Aussagen, wo sich jeder etwas aussuchen kann.
Ich glaube, der Schwerpunkt von Franziskus liegt nicht so sehr auf der Lehre der Kirche als vielmehr auf der Person, die er erreichen will; insofern scheint mir das Muster, das du vorschlägst, nicht recht zu passen.
Wenn er sagt:
Die Religion hat das Recht, die eigene Überzeugung im Dienst am Menschen auszudrücken, aber Gott hat uns in der Schöpfung frei gemacht: Es darf keine spirituelle Einmischung in das persönliche Leben geben.
, so scheint mir der zweite Teil der Aussage in diese Richtung zu gehen: Den anderen Menschen in seiner Freiheit zu respektieren.
Sehr schön finde ich hierzu sein Beispiel des Beichtvaters:
»Die Kirche hat sich manchmal in kleine Dinge einschließen lassen, in kleine Vorschriften. Die wichtigste Sache ist aber die erste Botschaft: ›Jesus Christus hat dich gerettet.‹ Die Diener der Kirche müssen vor allem Diener der Barmherzigkeit sein. Der Beichtvater - zum Beispiel - ist immer in Gefahr, zu streng oder zu lax zu sein. Keiner von beiden ist barmherzig, denn keiner nimmt sich wirklich des Menschen an. Der Rigorist wäscht sich die Hände, denn er beschränkt sich auf das Gebot. Der Laxe wäscht sich die Hände, indem er einfach sagt: ›Das ist keine Sünde‹ - oder so ähnlich. Die Menschen müssen begleitet werden, die Wunden geheilt.«
Das Hauptaugenmerk auf das Gegenüber legen, nicht auf die Lehre...
Ich bemühe mich seit einiger Zeit etwas mehr, die Menschen im Kreuzgang zu verstehen (und wertzuschätzen), mit bislang eher bescheidenem Erfolg und um einiges mühsamer als das Darlegen der Lehre.
Wer einen Menschen verurteilt, kann irren. Wer ihm verzeiht, irrt nie. (Heinrich Waggerl)

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