Sonntagspflicht: Messe vs. Wort-Gottes-Feier

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cantus planus
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Re: Sonntagspflicht: Messe vs. Wort-Gottes-Feier

Beitrag von cantus planus »

Juergen hat geschrieben:Hier scheint aber inzwischen die Ausnahme zur Regel zu werden.

Wenn man die Sache weiterdenkt, führt das letztlich dazu, daß die Verantwortlichen in arge Begründungsnot kommen, wenn sie erklären müssen, warum man bei einer von Laien gehaltenen Wort-Gottes-Feier die Sonntagspflicht erfüllt, aber beim Besuch eines Ökumenischen Gottesdienstes oder eines ev. Gottesdienstes nicht.
Nö. Diese Aushöhlung ist ja beabsichtigt und wird seit Jahren vorangetrieben. Ich kenne zahllose Gemeinden, an denen Pfingstmontag verbotenerweise die Messe durch einen ökumenischen Gottesdienst ersetzt wird. Das wissen auch die Bischöfe; mir sind etliche Gläubige bekannt, die sich deshalb beschwert haben. Getan wird nichts. Auch das Laien, die Wortgottesdienste halten, immer pompöser "amtseingeführt" und fast wie Priester verkleidet werden (man studiere einmal die Kataloge einschlägiger Anbieter kirchlicher Kleidung), spricht da eine deutliche Sprache.

Das ist alles kein Zufall. :nein:
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Juergen
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Re: Sonntagspflicht: Messe vs. Wort-Gottes-Feier

Beitrag von Juergen »

Bezüglich §2 erklärt gerade ein Studienkollege auf Facebook (wo das Thema auch aufkam), daß es gegenüber dem Wortgottesdienst keine obligatio, sondern nur eine commendatio gebe. Der Wortgottesdienst ist somit kein Ersatz der Messe, sondern ein Ersatz für die Heiligung des Sonntags, wie sie in §2 beschrieben wird.

Vgl. Direktorium – „Sonntäglicher Gemeindegottesdienst ohne Priester“
5. Besonders zu beherzigen bleibt der Hinweis des Direktoriums: „Den Gläubigen muß der Ersatzcharakter derartiger Feiern klar sein, damit sie diese nicht für eine optimale Lösung der heutigen Schwierigkeiten oder für ein Zugeständnis an die Bequemlichkeit halten“ (Nr. 21). Gerade der Sonntag ist ja der Tag, an dem die Kirche sich zur Feier des Pascha-Mysteriums versammelt, um — wie die Liturgiekonstitution in Art. 6 erklärt hat, — „dabei zu lesen, ‚was in allen Schriften von ihm geschrieben steht‘ (Lk 24 27), die Eucharistie zu feiern, in der ‚Sieg und Triumph seines Todes dargestellt werden‘ ... und zugleich ‚Gott für die unsagbar große Gabe dankzusagen‘ (2 Kor 9,15), in Christus Jesus ‚zum Lob seiner Herrlichkeit‘ (Eph 1,12).“

Aufgrund ähnlicher Überlegungen hat die Würzburger Synode 1975 erklärt: „Bei all den notwendigen Bemühungen um einen Sonntäglichen Gottesdienst ohne Priester muß deutlich bleiben, daß es sich um eine Notsituation handelt, die alle zur Sorge um genügend Priester aufruft“.
Gruß Jürgen

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ziphen
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Re: Sonntagspflicht: Messe vs. Wort-Gottes-Feier

Beitrag von ziphen »

Juergen hat geschrieben:Im CIC steht steht:
Can. 1248 — ...
§ 2. Wenn wegen Fehlens eines geistlichen Amtsträgers oder aus einem anderen schwerwiegenden Grund die Teilnahme an einer Eucharistiefeier unmöglich ist, wird sehr empfohlen, daß die Gläubigen an einem Wortgottesdienst teilnehmen, wenn ein solcher in der Pfarrkirche oder an einem anderen heiligen Ort gemäß den Vorschriften des Diözesanbischofs gefeiert wird, oder daß sie sich eine entsprechende Zeit lang dem persönlichen Gebet oder dem Gebet in der Familie oder gegebenenfalls in Familienkreisen widmen.
Ich finde sehr interessant, dass hier qualitativ der Wortgottesdienst dem persönlichen Gebet etc. gleichgestellt ist.
(Klar, hier steht nichts über die Sonntagspflicht, über deren Erfüllen die Bischöfe wohl nach eigenem Gutdünken entscheiden können. )
Wenn böse Zungen stechen, / mir Glimpf und Namen brechen, / so will ich zähmen mich; /
das Unrecht will ich dulden, / dem Nächsten seine Schulden / verzeihen gern und williglich.

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Hubertus
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Re: Sonntagspflicht: Messe vs. Wort-Gottes-Feier

Beitrag von Hubertus »

Ich habe den Wortlaut des CIC immer so verstanden, daß die Gläubigen,
welche am Sonntag bzw. Vorabend keine hl. Messe besuchen, die Sonn-
tagspflicht unter keinen Umständen erfüllen, daß dies aber, wenn eine
Notsituation (§2) herrscht, nicht sündhaft ist. Aber als das wahre und ein-
zige Opfer kann ja nichts anderes der Eucharistiefeier gleichwertig
sein. Da war wohl wirklich eher der Wunsch der Vater des Gedankens.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Juergen
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Re: Sonntagspflicht: Messe vs. Wort-Gottes-Feier

Beitrag von Juergen »

Hubertus hat geschrieben:Ich habe den Wortlaut des CIC immer so verstanden, daß die Gläubigen,
welche am Sonntag bzw. Vorabend keine hl. Messe besuchen, die Sonn-
tagspflicht unter keinen Umständen erfüllen, daß dies aber, wenn eine
Notsituation (§2) herrscht, nicht sündhaft ist. Aber als das wahre und ein-
zige Opfer kann ja nichts anderes der Eucharistiefeier gleichwertig
sein. Da war wohl wirklich eher der Wunsch der Vater des Gedankens.
--> http://www.dbk.de/de/veroeffentlichunge ... de/band-1/ (auf "Gottesdienst" klicken)
Dort Nr. 2.4.3
…Die Bedeutung der gottesdienstlichen Versammlung für das Leben einer
Gemeinde und für den Glauben des einzelnen wie auch die rechte Feier des
Sonntags veranlassen die Synode zu der dringenden Einladung an alle Gläubigen
in den betreffenden Gemeinden, an den priesterlosen Gottesdiensten nicht we-
niger als an den eucharistischen Versammlungen teilzunehmen. Damit ist in
dieser Situation der Sinn der Sonntagspflicht erfüllt (vgl. 2.3).
Gruß Jürgen

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Hubertus
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Re: Sonntagspflicht: Messe vs. Wort-Gottes-Feier

Beitrag von Hubertus »

Inwieweit können denn die Bischöfe hier überhaupt (partikular-)
rechtlich tätig werden? Und selbst wenn sie es in diesem Fall hät-
ten tun dürfen, wäre das ganze nicht durch den ja später erschie-
nenen CIC/1983 nicht wieder hinfällig geworden? :hmm:
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Juergen
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Re: Sonntagspflicht: Messe vs. Wort-Gottes-Feier

Beitrag von Juergen »

Nein, diese Synode hat bei den dt. Bischöfen (und frag auch mal Herrn Glück und das ZdK) den Rang eines unveränderbaren Dogmas. :narr:
Gruß Jürgen

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Pilgerer
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Re: Sonntagspflicht: Messe vs. Wort-Gottes-Feier

Beitrag von Pilgerer »

Was beinhaltet eine ordnungsgemäße Wort-Gottes-Feier? Ist das wie die Messe ohne Eucharistieteil? Wer kann die Wort-Gottes-Feier leiten, wenn kein Priester da ist?
oder daß sie sich eine entsprechende Zeit lang dem persönlichen Gebet oder dem Gebet in der Familie oder gegebenenfalls in Familienkreisen widmen.
Was bedeutet "eine entsprechende Zeit lang"? Wie lange sollte das Gebet dauern? Gibt es Richtlinien für diese Sonntagsgebete?
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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Juergen
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Re: Sonntagspflicht: Messe vs. Wort-Gottes-Feier

Beitrag von Juergen »

Pilgerer hat geschrieben:Was beinhaltet eine ordnungsgemäße Wort-Gottes-Feier? Ist das wie die Messe ohne Eucharistieteil?
Eine Wort-Gottes-Feier ist im Prinzip ein Wortgottesdienst mit anderem Namen.
Man hat wohl einen neuen Begriff kreiert, damit die Leute nicht meinen, es sei eine halbe Messe (eben nur der erste Teil davon). Mit dem neuen Begriff klingt es so, als sei es eine eigenständige Form der Liturgie.

http://www.liturgie.de/wortgottesfeier/
Wort-Gottes-Feier: Das Konzil hat eigene Wortgottesdienste empfohlen. Einen solchen eigenständigen Wortgottesdienst nennt man in Abgrenzung vom Wortgottesdienst der Messe und anderer sakramentlichen Feiern im deutschen Sprachgebiet mittlerweile Wort-Gottes-Feier. Stärker als innerhalb der Messfeier kann bei solchen Wort-Gottes-Feiern den Schriftlesungen und ihrer Auslegung Raum gegeben werden.

Vor allem wenn keine Messfeier möglich ist, können sie an Werktagen und in den vom zuständigen Diözesanbischof näher zu bestimmenden Notfällen auch an Sonntagen gefeiert werden.
DB74 - Pastorales Schreiben: Mitte und Höhepunkt des ganzen Lebens der christlichen Gemeinde. Impulse für eine lebendige Feier der Liturgie
Das Konzil hat ebenfalls eigene Wortgottesdienste (Verbi-Dei-celebratio) empfohlen. Einen solchen eigenständigen Wortgottesdienst nennen wir in Abgrenzung vom Wortgottesdienst (liturgia verbi) der Messe und anderer sakramentlichen Feiern im deutschen Sprachgebiet mittlerweile Wort-Gottes-Feier. Stärker als innerhalb der Messfeier kann bei solchen Wort-Gottes-Feiern den Schriftlesungen und ihrer Auslegung Raum gegeben werden. Vor allem wenn keine Messfeier möglich ist, können sie an Werktagen und in den vom zuständigen Diözesanbischof näher zu bestimmenden Notfällen auch an Sonntagen gefeiert werden. Darüber hinaus bietet sich diese Gottesdienstform für besondere Predigten, zum Beispiel Fastenpredigten, sowie für ökumenische Gottesdienste an. Auch im Advent, bei Einkehrnachmittagen oder vor manchen Sitzungen der unterschiedlichen Gremien unserer Gemeinden kann das gemeinsame Hören auf das Wort Gottes ein wichtiger Impuls sein. Die recht vollzogene Wort-Gottes-Feier ist sicher nicht einfacher vorzubereiten als eine Messe. Doch legt die Würde des Wortes Gottes es nahe, dass Christen gelegentlich auch zusammenkommen, um in besonderer Weise die Erfahrung seiner Gegenwart im Wort zu suchen, auf seine Botschaft zu hören und betend zu antworten.
Pilgerer hat geschrieben:Wer kann die Wort-Gottes-Feier leiten, wenn kein Priester da ist?
Im Prinzip jeder. Wünschenswert wäre, wenn kein Priester da ist, daß es ein Diakon macht. Ansonsten gibt es "beauftragte Laien". So schafft man wieder ein neues "liturgisches Amt" und "stärkt die Rechte der Laien" und insbesondere der Frauen…
Rechtlich gibt es aber wohl keinen Grund, warum es nur beauftragte Laien machen dürfen.
Pilgerer hat geschrieben:
oder daß sie sich eine entsprechende Zeit lang dem persönlichen Gebet oder dem Gebet in der Familie oder gegebenenfalls in Familienkreisen widmen.
Was bedeutet "eine entsprechende Zeit lang"? Wie lange sollte das Gebet dauern? Gibt es Richtlinien für diese Sonntagsgebete?
Gute Frage,
ich denke allerdings nicht, daß dort an eine feste Zeit gedacht wird.
Eine Messe dauert ja auch nicht immer gleich lange.
Vielmehr ist dort wohl gemeint, daß man es nicht mit einem kurzen Stoßgebet abtun soll, sondern sich bewußt etwas länger Zeit nehmen soll.
Gruß Jürgen

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cantus planus
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Re: Sonntagspflicht: Messe vs. Wort-Gottes-Feier

Beitrag von cantus planus »

Bei der Besiedlung und der Mobilität in Deutschland dürfte sich in kaum einer Region ernsthaft die Notlage ergeben, dass grundsätzlich keine Heilige Messe erreichbar ist. Wer beim besten Willen nicht dorthin fahren kann oder sonstwie wirklich verhindert ist, ist ohnehin dispensiert. Selbst in der skandinavischen Diaspora werden kaum Wortgottesdienste gehalten, sondern die Leute fahren teilweise hunderte Kilometer, um die einzige Sonntagsmesse zu erreichen.

Ich sehe also objektiv keinen Grund, warum flächendeckend immer mehr Parallelangebote geschaffen werden: gibt es in meiner Kirche keine Messe und keinen sonstigen Gottesdienst, fahre ich in den Nachbarort. Gibt es aber plötzlich am Sonntagmorgen eine Wort-Gottes-Feier, kommen viele weniger Informierte geradezu in Versuchung, doch "ihrer" Kirche "die Treue zu halten", statt zur Messe in den Nachbarort zu fahren.

Ich meine, dieser Gedanke wäre auch zu berücksichtigen.
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Juergen
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Re: Sonntagspflicht: Messe vs. Wort-Gottes-Feier

Beitrag von Juergen »

Mit erzählte eine Frau folgende Sache:

In der Gemeinde gibt es am Herz-Jesu-Freitag vor Beginn der Hl. Messe 1/2 Stunde stille Anbetung vor ausgesetztem Allerheiligsten. Jüngst war es aber so, daß nach der Anbetung keine Messe stattfand, sondern eine von Laien gehaltene Wort-Gotts-Feier. Die Frau ist dann aufgestanden und raus gegangen. Sie fragte mich, ob das falsch gewesen sei. Ich habe ihr geantwortet, daß ich es genau so auch gemacht hätte.
Gruß Jürgen

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Christoph95
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Re: Sonntagspflicht: Messe vs. Wort-Gottes-Feier

Beitrag von Christoph95 »

"Wort-Gottes-Feier" klingt etwas protestantisch. Nach dem Motto: Sonntags zum gemeinschaftlichen Beten und zur Predigt, aber nicht zum hl. Messopfer. Vor allem heute ist der Opfercharakter etwas was man wieder in den Vordergrund stellen muss. Besonders ersteckend finde ich, dass ich gelesen habe, dass an Pfingsten an die Stelle der hl. Messe ein ökumenischer Gottesdienst tritt. An Pfingsten - Geburt der Kirche.
Es ist schade, dass sich der Irrtum immer wieder Lücken sucht, um sich zu verbreiten.
„Herr, erneuere deine Kirche und fang bei mir an!“ Sl. John Henry Newman

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Juergen
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Re: Sonntagspflicht: Messe vs. Wort-Gottes-Feier

Beitrag von Juergen »

Christoph95 hat geschrieben:…Besonders ersteckend finde ich, dass ich gelesen habe, dass an Pfingsten an die Stelle der hl. Messe ein ökumenischer Gottesdienst tritt. An Pfingsten - Geburt der Kirche.
Das hast Du aber nicht zufällig bei mir gelesen?
Gruß Jürgen

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Christoph95
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Re: Sonntagspflicht: Messe vs. Wort-Gottes-Feier

Beitrag von Christoph95 »

Juergen hat geschrieben:Das hast Du aber nicht zufällig bei mir gelesen?
Nein, gerade in diesem Strang hier.
cantus planus hat geschrieben:. Ich kenne zahllose Gemeinden, an denen Pfingstmontag verbotenerweise die Messe durch einen ökumenischen Gottesdienst ersetzt wird.
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Juergen
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Re: Sonntagspflicht: Messe vs. Wort-Gottes-Feier

Beitrag von Juergen »

Achso, am Montag :roll:
Gruß Jürgen

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iustus
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Re: Sonntagspflicht: Messe vs. Wort-Gottes-Feier

Beitrag von iustus »

Juergen hat geschrieben:Achso, am Montag :roll:
Nur zur Vermeidung von Missverständnissen (weil ich einem solchen selbst bis vor kurzer Zeit unterlag):

Der Pfingstmontag ist nach der einschlägigen Partikularnorm der Deutschen Bischofskonferenz (http://www.drs.de/fileadmin/Rechtsdoku/ ... _23_15.pdf) ein gebotener Feiertag, so dass grundsätzlich die Pflicht zum MESSbesuch besteht!

Siehe dazu auch http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php? ... ag#p526248.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

Pilgerer
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Re: Sonntagspflicht: Messe vs. Wort-Gottes-Feier

Beitrag von Pilgerer »

Stärker als innerhalb der Messfeier kann bei solchen Wort-Gottes-Feiern den Schriftlesungen und ihrer Auslegung Raum gegeben werden.
Werden die Schriftlesungen gegenüber der normalen Messe erweitert? Zeit wäre genug, wenn die Eucharistie wegfällt. Es kann sicher niemandem schaden, etwas ausführlicher als sonst das Wort der Bibel zu hören.
Kann denn der Wortgottesdienst eigentlich einen eucharistischen Charakter dadurch bekommen, dass das Wort Gottes in Wortform ausgeteilt wird?
Juergen hat geschrieben:Gute Frage,
ich denke allerdings nicht, daß dort an eine feste Zeit gedacht wird.
Eine Messe dauert ja auch nicht immer gleich lange.
Vielmehr ist dort wohl gemeint, daß man es nicht mit einem kurzen Stoßgebet abtun soll, sondern sich bewußt etwas länger Zeit nehmen soll.
Wird das gemeinsame Sonntagsgebet der Familie denn tatsächlich praktiziert? Wie steht das im Vergleich zur Wortgottesfeier?
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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Juergen
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Re: Sonntagspflicht: Messe vs. Wort-Gottes-Feier

Beitrag von Juergen »

Pilgerer hat geschrieben:Wird das gemeinsame Sonntagsgebet der Familie denn tatsächlich praktiziert? Wie steht das im Vergleich zur Wortgottesfeier?
Mir drängt sich folgender Verdacht auf:
Weil die Leute in den Diözesangremien wissen, daß viele zu Hause sowieso nicht beten, wenn eine Messe ausfällt, ködern sie sie mit Wort-Gottes-Feiern als Messersatz.
:roll:
Gruß Jürgen

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Juergen
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Re: Sonntagspflicht: Messe vs. Wort-Gottes-Feier

Beitrag von Juergen »

Für Leute mit starken Nerven, gibt es auf folgender Internetseite Entwürfe für Wort-Gottes-Feiern.
http://www.dekanat-maerkisches-sauerlan ... h_id=4625
Gruß Jürgen

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cantus planus
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Re: Sonntagspflicht: Messe vs. Wort-Gottes-Feier

Beitrag von cantus planus »

Ich habe es gerade mit Mühe geschafft, zwei Entwürfe durchzulesen. Ich nehme an, der Rest ist nicht anders.
Käme ich versehentlich in so eine Prunksitzung einen Gottesdienst, hätte mich die Gemeinde zum ersten und letzten Mal gesehen.
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Kai
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Re: Sonntagspflicht: Messe vs. Wort-Gottes-Feier

Beitrag von Kai »

Ich konnte mich noch nicht mal durchringen, den ersten ganz durchzulesen, hab nach zweieinhalb Seiten aufgehört. So eine Scheiße.
"We have feminized the Church so much that it is not attractive to men."
(Eric Sammons)

Ecce Homo
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Re: Sonntagspflicht: Messe vs. Wort-Gottes-Feier

Beitrag von Ecce Homo »

Das typische Prinzip scheint echt zu sein: Wir labern die Leute zu, lassen sie nicht beten. Ruhe gibt es da nicht wirklich.
Und das ganze Theater wird mit Liedern angereichert, die einen die SChamesröte ins Gesicht treibt, ehrlich! Das hätt ich nicht mal im Kindergottesdienst singen/hören wollen...
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Vir Probatus
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Re: Sonntagspflicht: Messe vs. Wort-Gottes-Feier

Beitrag von Vir Probatus »

Entwurf Nr. 14 ist konsequenterweise gleich als "Messe der Frauengemeinschaft" überschrieben.
Vielleicht wäre das Motto "Denn sie wissen nicht was sie tun" mal angesagt.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Ecce Homo
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Re: Sonntagspflicht: Messe vs. Wort-Gottes-Feier

Beitrag von Ecce Homo »

Vir Probatus hat geschrieben:Entwurf Nr. 14 ist konsequenterweise gleich als "Messe der Frauengemeinschaft" überschrieben.
Vielleicht wäre das Motto "Denn sie wissen nicht was sie tun" mal angesagt.
Wenn sie es nicht wissen, was sie tun, haben sie als WoGoFeiLei (WortGottesFeierLeiterInnen) nichts da zu suchen... vielleicht bräuchte es mal ein priesterliches Machtwort....
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Seraphina
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Re: Sonntagspflicht: Messe vs. Wort-Gottes-Feier

Beitrag von Seraphina »

Ecce Homo hat geschrieben:Das typische Prinzip scheint echt zu sein: Wir labern die Leute zu, lassen sie nicht beten. Ruhe gibt es da nicht wirklich.
Das ist aber auch oft bei der hl Messe so. Da wird dann jede noch so kurze Pause mit einem Lied oder Gedicht gefüllt. Ich finde das total schrecklich.
Si Deus nobiscum, quis contra nos?

Ecce Homo
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Re: Sonntagspflicht: Messe vs. Wort-Gottes-Feier

Beitrag von Ecce Homo »

Seraphina hat geschrieben:
Ecce Homo hat geschrieben:Das typische Prinzip scheint echt zu sein: Wir labern die Leute zu, lassen sie nicht beten. Ruhe gibt es da nicht wirklich.
Das ist aber auch oft bei der hl Messe so. Da wird dann jede noch so kurze Pause mit einem Lied oder Gedicht gefüllt. Ich finde das total schrecklich.
Stimmt. Und das schrecklich-finden: Seh ich genauso.
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Re: Sonntagspflicht: Messe vs. Wort-Gottes-Feier

Beitrag von Niels »

Ecce Homo hat geschrieben:
Seraphina hat geschrieben:
Ecce Homo hat geschrieben:Das typische Prinzip scheint echt zu sein: Wir labern die Leute zu, lassen sie nicht beten. Ruhe gibt es da nicht wirklich.
Das ist aber auch oft bei der hl Messe so. Da wird dann jede noch so kurze Pause mit einem Lied oder Gedicht gefüllt. Ich finde das total schrecklich.
Stimmt. Und das schrecklich-finden: Seh ich genauso.
Dito. Unliturgischer Murks.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Melody
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Re: Sonntagspflicht: Messe vs. Wort-Gottes-Feier

Beitrag von Melody »

Beim ersten Entwurf steht etwas von einer Begrüßung am "Dienstagmorgen". Solange man diese Wort-Gottes-Feiern an Werktagen abhält, sehe ich kein so großes Problem darin, auch wenn ich grundsätzlich nicht dafür bin, in einer Wort-Gottes-Feier die Hl. Kommunion auszuteilen.

Was Ihr an den Texten so schlimm findet, verstehe ich nicht.
Ich habe früher ähnliche Texte (für Hl. Messen des Kirchenchores am Dienstag) zusammengestellt und mir viele Gedanken dazu gemacht. Übersehen wir doch nicht die gute Absicht, die hinter allem steht.

Immer wohlgemerkt: Wort-Gottes-Feier natürlich NICHT am Sonntag!
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cantus planus
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Re: Sonntagspflicht: Messe vs. Wort-Gottes-Feier

Beitrag von cantus planus »

Melody hat geschrieben:Was Ihr an den Texten so schlimm findet, verstehe ich nicht.
Ich habe früher ähnliche Texte (für Hl. Messen des Kirchenchores am Dienstag) zusammengestellt und mir viele Gedanken dazu gemacht. Übersehen wir doch nicht die gute Absicht, die hinter allem steht.
Gute Absicht kann man anerkennen, aber Kitsch und Schrott auch als solchen wahrnehmen.
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Juergen
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Re: Sonntagspflicht: Messe vs. Wort-Gottes-Feier

Beitrag von Juergen »

Melody hat geschrieben:Immer wohlgemerkt: Wort-Gottes-Feier natürlich NICHT am Sonntag!
Tja, sonntags gibt's da wohl schon teilweise seit Jahren keine Messe mehr. kreuz.net hat da 27 schonmal drüber berichtet: http://www.kreuz.net/article.54.html
(Dabei fällt mir auf, daß vor 5 Jahren die Sprache bei kreuz.net noch gar nicht so schlimm und gehässig war, wie sie heute üblicherweise ist.)
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Re: Sonntagspflicht: Messe vs. Wort-Gottes-Feier

Beitrag von Melody »

cantus planus hat geschrieben:
Melody hat geschrieben:Was Ihr an den Texten so schlimm findet, verstehe ich nicht.
Ich habe früher ähnliche Texte (für Hl. Messen des Kirchenchores am Dienstag) zusammengestellt und mir viele Gedanken dazu gemacht. Übersehen wir doch nicht die gute Absicht, die hinter allem steht.
Gute Absicht kann man anerkennen, aber Kitsch und Schrott auch als solchen wahrnehmen.
Was konkret fällt denn für Dich unter "Kitsch und Schrott"?
Und meinst Du nicht, dass gerade das, was Du als einen solchen bezeichnest, irgendjemanden näher zu Gott führen kann?
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Re: Sonntagspflicht: Messe vs. Wort-Gottes-Feier

Beitrag von lifestylekatholik »

Melody hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:
Melody hat geschrieben:Was Ihr an den Texten so schlimm findet, verstehe ich nicht.
Ich habe früher ähnliche Texte (für Hl. Messen des Kirchenchores am Dienstag) zusammengestellt und mir viele Gedanken dazu gemacht. Übersehen wir doch nicht die gute Absicht, die hinter allem steht.
Gute Absicht kann man anerkennen, aber Kitsch und Schrott auch als solchen wahrnehmen.
Was konkret fällt denn für Dich unter "Kitsch und Schrott"?
Und meinst Du nicht, dass gerade das, was Du als einen solchen bezeichnest, irgendjemanden näher zu Gott führen kann?
Wenn ich jemanden ins Bordell mitnehme, kann ihn das unter Umständen auch näher zu Gott führen. Wer weiß?
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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