Papstbesuch Deutschland 2011

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Stephen Dedalus
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Stephen Dedalus »

Fridericus hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:Von einer gelebten Ökumene an der Basis, wie wir sie selbstverständlich heute zwischen vielen evangelischen und katholischen Gemeinden und Christen in Deutschland kennen, sind Rom und die Orthodoxen noch sehr weit entfernt. Das ist ein Fakt, der bei aller Rhetorik in konservativ-katholischen Kreisen häufig übersehen wird.
Nein! man ist sich schon viel näher als Du vielleicht glaubst.
Das höre ich von orthodoxer Seite anders. Das letzte offizielle Treffen zwischen Vatikan und Orthodoxen auf Kreta endete fast mit einem Eklat, der nur dadurch abgewendet werden konnte, daß die rk Delegation für die abschießende Pressekonferenz noch etwas aus dem Hut gezaubert hat. Fakt ist, daß auf beiden Seiten die Kräfte stärker werden, die den Prozess argwöhnisch betrachten und gar nichts dagegen hätten, wenn er scheiterte. Ob sie sich durchsetzen, wird die Zukunft zeigen. Aber in trockenen Tüchern ist da noch lange nichts.

Das ändert nichts daran, daß Papst Benedikt sich engere Gemeinschaft mit den Orthodoxen wünscht, mit den Protestanten eher nicht. Daran wird sich auch während seines Pontifikats nichts mehr ändern. Er versteht sich sehr stark als Bewahrer und Vermittler des Bewahrten und Bewährten, der sich vor den Möglichkeiten, die sein Amt ihm auch böte, eher fürchtet. Er wird immer nur soweit gehen, wie er meint, es im Lichte der ihm gesteckten Grenzen verantworten zu können. Und das ist nicht sehr weit.

Aber es kommen auch wieder andere Päpste.
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Katholik43
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Katholik43 »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Aber es kommen auch wieder andere Päpste.
Dann wird es aber für ökumenische Fortschritte mit Landeskirchen vermutlich schon zu spät sein - zumindest, wenn die Entchristlichung im Protestantismus in der Geschwindigkeit voranschreitet, wie sie zuletzt zu beobachten war.

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Clemens
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Clemens »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Aber es kommen auch wieder andere Päpste.
Ich glaube auch, dass Benedikt noch nicht der endzeitliche letzte Papst (Petrus II.?) ist.
Aber ich hoffe und bete, dass er noch wenigstens 100 Jahre alt wird.
Er ist m.E. der beste Papst seit mindestens 1500 Jahren.

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Gallus
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Gallus »

Clemens hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:Aber es kommen auch wieder andere Päpste.
Ich glaube auch, dass Benedikt noch nicht der endzeitliche letzte Papst (Petrus II.?) ist.
Aber ich hoffe und bete, dass er noch wenigstens 100 Jahre alt wird.
Er ist m.E. der beste Papst seit mindestens 1500 Jahren.
:daumen-rauf:

Wenigstens Leo XIII sollte er altersmäßig übertrumpfen. Schön wär's.

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Melody
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Melody »

Gallus hat geschrieben:
Clemens hat geschrieben:Aber ich hoffe und bete, dass er noch wenigstens 100 Jahre alt wird.
Er ist m.E. der beste Papst seit mindestens 1500 Jahren.
:daumen-rauf:

Wenigstens Leo XIII sollte er altersmäßig übertrumpfen. Schön wär's.
:daumen-rauf:

Sehe ich ähnlich... ich hoffe auch sehr, dass er uns noch recht lange erhalten bleiben möge... ich kann zwar nicht für die Päpste der letzten 1500 Jahre sprechen ;) , aber er ist definitiv das beste, was uns derzeit passieren konnte, aber da er kein Mann der voreiligen Schnellschüsse ist, braucht er noch viel Zeit...
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Fridericus
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Fridericus »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Das ändert nichts daran, daß Papst Benedikt sich engere Gemeinschaft mit den Orthodoxen wünscht, mit den Protestanten eher nicht.
Das liegt vielleicht daran, dass man den Orthodoxen schon sehr nahe ist (bzw. die Orthodoxen der röm. Kirche schon sehr nahe sind), während der protestantische Zirkus sich mit seiner Entchristlichung immer weiter entfernt.
Zuletzt geändert von Fridericus am Sonntag 25. September 2011, 16:50, insgesamt 1-mal geändert.

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cantus planus
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von cantus planus »

Ja. Ich habe in den letzten Wochen hier mitbekommen, dass er in der Orthodoxie durchaus geschätzt wird, und auch unter Evangelikalen und Calvinisten u. a. wegen seines Jesusbuches Aufsehen erregt hat. Das mindert zwar nicht die bestehenden Differenzen, aber es zeigt deutlich, dass dieser Papst eine enorme Außenwirkung hat.

Dass diese an anderen protestantischen Denominationen vom Schlage der EKD z. B. vorbeigeht, ist nicht unser Problem.
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TomS
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von TomS »

Daniel Deckers sagte gerade im SWR, dass uns nun die "Freiburger Rede" bevorsteht. Ich bin gespannt.

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cantus planus
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von cantus planus »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Das höre ich von orthodoxer Seite anders. Das letzte offizielle Treffen zwischen Vatikan und Orthodoxen auf Kreta endete fast mit einem Eklat, der nur dadurch abgewendet werden konnte, daß die rk Delegation für die abschießende Pressekonferenz noch etwas aus dem Hut gezaubert hat. Fakt ist, daß auf beiden Seiten die Kräfte stärker werden, die den Prozess argwöhnisch betrachten und gar nichts dagegen hätten, wenn er scheiterte. Ob sie sich durchsetzen, wird die Zukunft zeigen. Aber in trockenen Tüchern ist da noch lange nichts.
Das hat vermutlich auch niemand behauptet. Im Gegenteil ist es immer so, dass man dort, wo man sich nahe ist, dazu neigt sich an den Details festzubeißen. In allen grundsätzlichen Fragen dürfte es zwischen Orthodoxie und Rom kaum ernste Differenzen geben. Wohl aber bei der Ekklesiologie und Fragen des Kirchenrechts. Dennoch ist eine Einheit mit den Orthodoxen in vielen Jahrzehnten oder womöglich auch erst in 200 Jahren denkbar, während die Gemeinsamkeiten zwischen Rom und den Protestanten kontinuierlich schrumpfen.
Stephen Dedalus hat geschrieben:Das ändert nichts daran, daß Papst Benedikt sich engere Gemeinschaft mit den Orthodoxen wünscht, mit den Protestanten eher nicht. Daran wird sich auch während seines Pontifikats nichts mehr ändern. Er versteht sich sehr stark als Bewahrer und Vermittler des Bewahrten und Bewährten, der sich vor den Möglichkeiten, die sein Amt ihm auch böte, eher fürchtet. Er wird immer nur soweit gehen, wie er meint, es im Lichte der ihm gesteckten Grenzen verantworten zu können. Und das ist nicht sehr weit.
Gott sei Dank! Wohin wir sonst kommen, haben wir unter Paul VI. gesehen. Nie wieder solche Päpste!
Lieber einen, der aus Demut und Sorge um die Einheit nur kleine Schritte macht, als einen, der singuläre Zeichen setzt und die ganze Kirche braucht anschließend ein Jahrhundert, um nur die größten Irritationen und Scherbenhaufen zu beseitigen.
Stephen Dedalus hat geschrieben:Aber es kommen auch wieder andere Päpste.
Man sollte nicht alles an den Päpsten festmachen. Das ist unkatholisch. :unbeteiligttu:
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Raimund J.
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Raimund J. »

Stephen Dedalus hat geschrieben: Das ändert nichts daran, daß Papst Benedikt sich engere Gemeinschaft mit den Orthodoxen wünscht, mit den Protestanten eher nicht. Daran wird sich auch während seines Pontifikats nichts mehr ändern. Er versteht sich sehr stark als Bewahrer und Vermittler des Bewahrten und Bewährten, der sich vor den Möglichkeiten, die sein Amt ihm auch böte, eher fürchtet. Er wird immer nur soweit gehen, wie er meint, es im Lichte der ihm gesteckten Grenzen verantworten zu können. Und das ist nicht sehr weit.
Das er sich vor den Möglichkeiten "fürchtet", kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Wenn jemand realistisch einschätzen kann, was ein Papst bewegen kann und was nicht, dann unser Heiliger Vater selbst am besten. Und als Bewahrer und Vermittler seiner Vorgänger muss er agieren, das ist er der apostolischen Nachfolge schuldig und dazu sieht er sich als "Diener der Diener Gottes".
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Raimund J.
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Raimund J. »

TomS hat geschrieben:Daniel Deckers sagte gerade im SWR, dass uns nun die "Freiburger Rede" bevorsteht. Ich bin gespannt.
http://www.kath.net/detail.php?id=33257
In der geschichtlichen Ausformung der Kirche zeigt sich jedoch auch eine gegenläufige Tendenz, daß nämlich die Kirche sich in dieser Welt einrichtet, selbstgenügsam ist und sich den Maßstäben der Welt angleicht. Sie gibt nicht selten Organisation und Institutionalisierung größeres Gewicht als ihrer Berufung zur Offenheit auf Gott und der Welt auf den anderen hin

Um ihrem eigentlichen Auftrag zu genügen, muß die Kirche immer wieder die Anstrengung unternehmen, sich von der Weltlichkeit der Welt lösen.
Sehr gut! :daumen-rauf:

Da dürfte etlichen aufgeregt "engagierten" Laienverbandsaktivisten die Kinnlade runtergefallen sein.
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Stephen Dedalus
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Stephen Dedalus »

Raimund Josef H. hat geschrieben: Das er sich vor den Möglichkeiten "fürchtet", kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Wenn jemand realistisch einschätzen kann, was ein Papst bewegen kann und was nicht, dann unser Heiliger Vater selbst am besten. Und als Bewahrer und Vermittler seiner Vorgänger muss er agieren, das ist er der apostolischen Nachfolge schuldig und dazu sieht er sich als "Diener der Diener Gottes".
Ich denke, es ist eine Kombination aus seinem Verständnis des Amts und der Persönlichkeit. Man muß ja nicht weit in der Geschichte zurückgehen, um ganz andere Beispiele zu finden (Cantus hat drauf hingewiesen).
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Gallus
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Gallus »

Raimund Josef H. hat geschrieben:Da dürfte etlichen aufgeregt "engagierten" Laienverbandsaktivisten die Kinnlade runtergefallen sein.
Frau Schavan guckte sehr versteinert. Dabei ist sie doch gar nicht der Fels, auch wenn sie sich dafür hält. :breitgrins:

Stephen Dedalus
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Stephen Dedalus »

cantus planus hat geschrieben:Das hat vermutlich auch niemand behauptet. Im Gegenteil ist es immer so, dass man dort, wo man sich nahe ist, dazu neigt sich an den Details festzubeißen. In allen grundsätzlichen Fragen dürfte es zwischen Orthodoxie und Rom kaum ernste Differenzen geben. Wohl aber bei der Ekklesiologie und Fragen des Kirchenrechts. Dennoch ist eine Einheit mit den Orthodoxen in vielen Jahrzehnten oder womöglich auch erst in 200 Jahren denkbar, während die Gemeinsamkeiten zwischen Rom und den Protestanten kontinuierlich schrumpfen.

Ich denke, es gibt hier ganz unterschiedliche Problemlagen. Natürlich: Zwischen der Orthodoxie und Rom sind etwa Ämter und Sakramente kein Diskussionsthema. Gerade dies steht zwischen den Protestanten und Rom. Daher erscheint es auf den ersten Blick, als seien die verbleibenden Probleme mit den Orthodoxen recht einfach zu überwinden. Aber das kann täuschen. Die fundamentalen ekklesiologischen und kulturellen Unterschiede könnten sich als sehr hartnäckig erweisen. Abgesehen von den innerorthodoxen Flügelkämpfen.

Bei den Protestanten wird in der Tat viel von den zukünftigen Entwicklungen abhängen. Aber wenn man schon langfristig denkt ist auch durchaus möglich, daß sich sowohl Katholiken wie Protestanten in wenigen Generationen in der westlichen Welt in einer so extremen Minderheitenposition befinden, daß ganz neue Ansatzpunkte für ökumenisches Gespräch denkbar werden.
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Sempre
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Sempre »

Ich habe eben nicht ein einziges mal das Wort "Dialogprozess" aus dem Munde des Hl. Vaters gehört.
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

Petra
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Petra »

Sempre hat geschrieben:Ich habe eben nicht ein einziges mal das Wort "Dialogprozess" aus dem Munde des Hl. Vaters gehört.
Lob ihn doch mal. :blinker:

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cantus planus
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von cantus planus »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Ich denke, es gibt hier ganz unterschiedliche Problemlagen. Natürlich: Zwischen der Orthodoxie und Rom sind etwa Ämter und Sakramente kein Diskussionsthema. Gerade dies steht zwischen den Protestanten und Rom. Daher erscheint es auf den ersten Blick, als seien die verbleibenden Probleme mit den Orthodoxen recht einfach zu überwinden. Aber das kann täuschen. Die fundamentalen ekklesiologischen und kulturellen Unterschiede könnten sich als sehr hartnäckig erweisen.
Das ist auch ein hartes Stück Arbeit, zumal wir immer noch massiv mit den beiden Vatikanischen Konzilien und ihren Folgen kämpfen. Ich sehe beide Konzilien durchaus nicht so aufgearbeitet, wie es mal der eine, und mal der andere Flügel behauptet.
Stephen Dedalus hat geschrieben:Bei den Protestanten wird in der Tat viel von den zukünftigen Entwicklungen abhängen. Aber wenn man schon langfristig denkt ist auch durchaus möglich, daß sich sowohl Katholiken wie Protestanten in wenigen Generationen in der westlichen Welt in einer so extremen Minderheitenposition befinden, daß ganz neue Ansatzpunkte für ökumenisches Gespräch denkbar werden.
Dazu müssten die Protestanten erstmal den Mut finden, sich nicht der Welt gleichzumachen. Und dazu habe ich neulich einige deftige Worte an der calvinistischen Fakultät hier in Richtung einiger offizieller Landeskirchen gehört, die mich als Katholiken wirklich sehr gefreut haben. Aber das soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Protestantismus mehrheitlich massa damnata ist.
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Sempre
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Sempre »

Petra hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Ich habe eben nicht ein einziges mal das Wort "Dialogprozess" aus dem Munde des Hl. Vaters gehört.
Lob ihn doch mal. :blinker:
Hab ich doch gerade getan. :blinker:
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

Raimund J.
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Raimund J. »

Sempre hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Ich habe eben nicht ein einziges mal das Wort "Dialogprozess" aus dem Munde des Hl. Vaters gehört.
Lob ihn doch mal. :blinker:
Hab ich doch gerade getan. :blinker:
:daumen-rauf:
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
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civilisation
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von civilisation »

Der Jesuit Langenhöfer, Sekretär der DBK, beschwichtigt (wie üblich):
„Superlocker war der Heilige Vater,“ schilderte der Sekretär der Bischofskonferenz Pater Hans Langendörfer die Atmosphäre und zieht eine kleine Bilanz. Haben deutsche Geistliche die Worte des Papstes auch als Schelte empfunden? „Nein. Der Papst mahnt, er wollte nie den Zeigefinger erheben. In ihm brennt nun mal ein intellektuelles Feuer und das wollte er in Deutschland weiter geben.“
Ein "lockerer Papst" hat sich eben nicht in die deutsch-katholische Amtskirche einzumischen.

:/

(Quelle des Zitats: http://www.focus.de/politik/deutschland ... 68933.html )

TomS
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von TomS »

Was soll Langendörfer auch anderes sagen? Gute Miene zum (aus seiner Sicht) bösen Spiel.

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Knecht Ruprecht
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Knecht Ruprecht »

Interessanter weise haben die Medien keine Vergleiche zu den modernen, in Dauerreform stehenden und Kondom- und Homosexualität anbetenden Käßmannfestspielen gezogen. Während bei der traditionellen Katholischen Kirche das Massenpublikum vor allem aus vielen jungen Menschen besteht, ist bei bei den Käßmann- und Küngfestspielen nur das örtliche, kleine, antikrichliche Altersheim + paar versprengte Esoterikweiber dabei.
Offensichtlich wird dieser Vergleich bewusst unterlassen.

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Gallus
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Gallus »

Auch in der ARD nörgelt gerade wieder jemand, der Papst habe während dieses Besuchs nichts zu den drängenden Fragen der Zukunft der Kirche gesagt.

Hat er denn die Freiburger Rede nicht gehört?

EDIT: Ach so, das war der Wensierski vom Spiegel. Ja dann.

Petra
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Petra »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:Interessanter weise haben die Medien keine Vergleiche zu den modernen, in Dauerreform stehenden und Kondom- und Homosexualität anbetenden Käßmannfestspielen gezogen. Während bei der traditionellen Katholischen Kirche das Massenpublikum vor allem aus vielen jungen Menschen besteht, ist bei bei den Käßmann- und Küngfestspielen nur das örtliche, kleine, antikrichliche Altersheim + paar versprengte Esoterikweiber dabei.
Offensichtlich wird dieser Vergleich bewusst unterlassen.
Was sollen denn Käßmannfestspiele sein? Der evangelische Kirchentag? - Vielleicht kommen die Protestanten auch noch auf die Idee, Weltjugendtage zu veranstalten. :ja:

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Gallus
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Gallus »

Petra hat geschrieben:Was sollen denn Käßmannfestspiele sein? Der evangelische Kirchentag? - Vielleicht kommen die Protestanten auch noch auf die Idee, Weltjugendtage zu veranstalten. :ja:
Wenn das mal nicht in Schlägereien zwischen Anhängern der verschiedenen protestantischen Sekten münden würde...

Petra
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Petra »

Gallus hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Was sollen denn Käßmannfestspiele sein? Der evangelische Kirchentag? - Vielleicht kommen die Protestanten auch noch auf die Idee, Weltjugendtage zu veranstalten. :ja:
Wenn das mal nicht in Schlägereien zwischen Anhängern der verschiedenen protestantischen Sekten münden würde...
Wenn sich das abzeichnet, muss man einfach schnell zur Deeskalation einen Anti-Papst-Event veranstalten. :blinker:

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Pit
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Pit »

Gallus hat geschrieben: ...
EDIT: Ach so, das war der Wensierski vom Spiegel. Ja dann.
Eben Gallus!
Fakt ist, daß die Kritiker leider oft nur die altbekannten - reichlich ausgelutschten - Standarts angebracht haben, meistens ohne entsprechendes theologisches oder kirchengeschichtliches Wissen.
Fakt ist ebenfalls, daß es meist Themen sind,die weltkirchlich geregelt werden müssten (sofern wirklich Bedarf bestehen sollte, was ich meistens bezweifel) und nicht nur von den deutschen Katholiken, die gerade 2% der Weltkirche ausmachen.
carpe diem - Nutze den Tag !

Petra
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Petra »

Mal sehen, was die Berlin-, Erfurt- und Freiburgbesucher im Kreuzgang zu berichten haben, wenn sie wieder zurück sind.

Stephen Dedalus
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Stephen Dedalus »

Petra hat geschrieben:
Knecht Ruprecht hat geschrieben:Interessanter weise haben die Medien keine Vergleiche zu den modernen, in Dauerreform stehenden und Kondom- und Homosexualität anbetenden Käßmannfestspielen gezogen. Während bei der traditionellen Katholischen Kirche das Massenpublikum vor allem aus vielen jungen Menschen besteht, ist bei bei den Käßmann- und Küngfestspielen nur das örtliche, kleine, antikrichliche Altersheim + paar versprengte Esoterikweiber dabei.
Offensichtlich wird dieser Vergleich bewusst unterlassen.
Was sollen denn Käßmannfestspiele sein? Der evangelische Kirchentag? - Vielleicht kommen die Protestanten auch noch auf die Idee, Weltjugendtage zu veranstalten. :ja:
Knecht Ruprecht phantasiert. Sollte der EKT gemeint sein: Da liegt der Altersdurchschnitt der Teilnehmer bei ca. 35 Jahren.
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civilisation
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von civilisation »

Das ist keine Visitation der Frauenorden (wie jüngst in den USA), sondern eine Leibesvisitation:

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overkott
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von overkott »

Der Papst hat zu Beginn dieser Woche mit seiner Freiburger Rede Gott und Kirche in ihrem Wesen als Liebe neu bedacht und ein entsprechendes geistliches Leben angemahnt. Die Rede war geprägt vom franziskanischen Geist der Armut, einer neuen Bescheidenheit der Kirche, auf Machtansprüche und Privilegien zu verzichten, um Gottes Wort und Wirken mehr Raum zu geben in der Welt. Benedikt folgt dem Beispiel des Herrn, der Gläubige und Gegner miteinander versöhnt hat. Benedikt hat mit seiner demütigen Haltung nicht nur die deutschen Katholiken beeindruckt.

civilisation
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von civilisation »

:)

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Quelle: Daylife

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