Das höre ich von orthodoxer Seite anders. Das letzte offizielle Treffen zwischen Vatikan und Orthodoxen auf Kreta endete fast mit einem Eklat, der nur dadurch abgewendet werden konnte, daß die rk Delegation für die abschießende Pressekonferenz noch etwas aus dem Hut gezaubert hat. Fakt ist, daß auf beiden Seiten die Kräfte stärker werden, die den Prozess argwöhnisch betrachten und gar nichts dagegen hätten, wenn er scheiterte. Ob sie sich durchsetzen, wird die Zukunft zeigen. Aber in trockenen Tüchern ist da noch lange nichts.Fridericus hat geschrieben:Nein! man ist sich schon viel näher als Du vielleicht glaubst.Stephen Dedalus hat geschrieben:Von einer gelebten Ökumene an der Basis, wie wir sie selbstverständlich heute zwischen vielen evangelischen und katholischen Gemeinden und Christen in Deutschland kennen, sind Rom und die Orthodoxen noch sehr weit entfernt. Das ist ein Fakt, der bei aller Rhetorik in konservativ-katholischen Kreisen häufig übersehen wird.
Das ändert nichts daran, daß Papst Benedikt sich engere Gemeinschaft mit den Orthodoxen wünscht, mit den Protestanten eher nicht. Daran wird sich auch während seines Pontifikats nichts mehr ändern. Er versteht sich sehr stark als Bewahrer und Vermittler des Bewahrten und Bewährten, der sich vor den Möglichkeiten, die sein Amt ihm auch böte, eher fürchtet. Er wird immer nur soweit gehen, wie er meint, es im Lichte der ihm gesteckten Grenzen verantworten zu können. Und das ist nicht sehr weit.
Aber es kommen auch wieder andere Päpste.