Sempre hat geschrieben:Der Hl. Vater segnete die Personen und ihre Tätigkeiten ohne dabei auf Detailfragen wie Deine hier einzugehen. Über die wahre und die falschen Religionen (er nennt Judentum und Islam) sagte er, sie müssten ihrer echten Sendung entsprechen und sich stets gemäß ihrem wahren Wesen reinigen (vatican.va). Der Hl. Vater sieht bei den falschen Religionen ein wahres Wesen ihrer echten Sendung.
Hier die Textstelle im Zusammenhang:
Die Religion bringt den Menschen in Beziehung zu Gott, dem Schöpfer und Vater aller, und muß daher eine Kraft des Friedens sein. Die Religionen müssen sich stets gemäß diesem ihren wahren Wesen reinigen, um ihrer echten Sendung zu entsprechen.
Nach diesen Ausführungen besteht das "wahre Wesen" und die "echte Sendung" der falschen Religionen darin, den Menschen in Beziehung zu Gott, dem Schöpfer und Vater aller zu bringen und deshalb eine Kraft des Friedens zu sein.
Die Frage ist nun, ob auch falsche Religionen den Menschen in Beziehung zu Gott bringen (und deshalb eine Kraft des Friedens sein) können.
Ich meine, ein Stück weit schon. Nicht ans letzte Ziel, aber in die richtige Richtung.
Marion hat geschrieben:Ist das normal, daß der Papst auch die Tätigkeiten von jüdischen und islamischen Religionsführern segnet?
Gamaliel hat ja schon geantwortet. Aber waren damit ausschließlich religiöse Tätigkeiten gemeint bzw. Tätigkeiten im Namen der Religion (Stiftung von Krankenhäusern, etc...)?
what the ...
Der hl. Vater sprach zu Vertretern aus Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur, dem Diplomatischen Korps und mit Religionsführern. Der Hl. Vater segnete die Personen und ihre Tätigkeiten ohne dabei auf Detailfragen wie Deine hier einzugehen.
So ist es. Ich denke, es versteht sich von selbst, dass der Heilige Vater bei seinen Segen(swünschen) über das anwesende Volk, unter dem sich auch Vertreter falscher Religionen und Sünder befinden, keine Vorbehalte aussprechen muss, wem und wessen Tätigkeiten der Segen(swunsch) nicht gilt.
Im Segenswunsch kann auch ich weiterhin kein Problem entdecken. Die zweite
Hälfte des zweiten Absatzes («La partecipazione dei rappresentanti delle altre chiese
e comunità cristiane, come pure delle religioni ebraica e musulmana, contribuisce a ri-
cordare che la religione non è una realtà a parte rispetto alla società: è invece una sua
componente connaturale, che costantemente richiama la dimensione verticale, l’ascolto
di Dio come condizione per la ricerca del bene comune, della giustizia e della riconcilia-
zione nella verità. La religione mette l’uomo in relazione con Dio, Creatore e Padre di
tutti, e deve quindi essere una forza di pace. Le religioni devono sempre purificarsi se-
condo questa loro vera essenza per corrispondere alla loro genuina missione.») ist aller-
dings problematisch. Auch wenn das zum Teil sicher der Situation und diplo-
matischen Gepflogenheiten oder Erfordernissen geschuldet ist, muß ich wider-
sprechen.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Inwieweit hängen die Feuerzungen Pfingsten mit dem Vesuvausbruch zusammen? Ist Asche in Jerusalem nachweisbar? Was sagt die historisch-kritische Forschung?
Das setzt eine Spätdatierung der Apg voraus...zumindest wenn man von der plinianischen Eruption ausgeht, wie du das ja wohl machst, wenn du von Asche sprichst, die bis Jerusalem gelangt sein soll. Aschenachweis in Jerusalem vom Vesuvausbruch könnte wohl nur äußerst kompliziert durch irgendwelche Isotope bewerkstelligt werden. Diesbezüglich ist mir nichts bekannt. Außerdem ist wohl fraglich, ob bei der Eruption 79 n Chr überhaupt viel Feuer und nicht viel mehr Staub und Asche zu sehen gewesen sind.
Sicher sollte man differenzieren zwischen dem berichteten Pfingstgeschehen und der Entstehung der Apostelgeschichte, vierzig bis zwanzig Jahre später. Was hat sich damals ereignet und wie aktualisiert Lukas das Geschehen? Offenbar war Pfingsten nicht einfach ein Weltjugendtag mit viel Liebe, super Stimmung und alle gut drauf. Jedenfalls schmeißt Lukas etwas Feuer ins Öl. Petrus bezieht sich in seiner überlieferten Predigt auf die Apokalypse des Joel. Endzeitstimmung? Die Prophezeiung war nicht sonderlich neu und die Pfingstoktav fand jedes Jahr in Jerusalem statt. Was also machte die Prophezeiung äußerst aktuell? Zum ersten Mal hörte die Welt von der Auferstehung Jesus. Denn nach der Osteroktav waren 50 Tage später erstmals wieder internationale Wallfahrer in der Stadt: ein theologisch begeisterungsfähiges Publikum. Was aber beflügelte die Phantasie zur Vorstellung der apokalyptischen Katastrophe? Der Versuv ließ sich noch eine Verschnaufpause. Aber als Lukas die Feder in die Tinte tauchte, hatte der Vesuv schon gehustet. Der Berg hatte gekreist und ließ Erde und Menschen erzittern. War das das Ende? Wer war der geheimnisvolle Theophilus, dem Lukas seine Zeilen widmete? Hatte ihn Lukas in Rom kennengelernt? Wurden Blut, Feuer und qualmender Rauch der Joel-Apokalypse brandaktuell durch das lodernde Rom? Aber das waren noch keine kosmischen Ausmaße. Welche Auswirkungen also hatte der Vesuv? Und inwieweit nährte er die Erwartung des Weltuntergangs und den Geist erfüllten Ruf: Komm, Herr Jesus.
overkott hat geschrieben:Aber als Lukas die Feder in die Tinte tauchte, hatte der Vesuv schon gehustet.
Das ist mehr als zweifelhaft. Es gibt wesentlich stichhaltigere Argumente für die Datierung der Apostelgeschichte um 63 als für die Spätdatierung zwischen 80 und 90.
overkott hat geschrieben:Aber als Lukas die Feder in die Tinte tauchte, hatte der Vesuv schon gehustet.
Das ist mehr als zweifelhaft. Es gibt wesentlich stichhaltigere Argumente für die Datierung der Apostelgeschichte um 63 als für die Spätdatierung zwischen 80 und 90.
Dann fang mal mit den Argumenten für die Spätdatierung an und sage, warum sie nicht stichhaltig sind.
overkott hat geschrieben:Aber als Lukas die Feder in die Tinte tauchte, hatte der Vesuv schon gehustet.
Das ist mehr als zweifelhaft. Es gibt wesentlich stichhaltigere Argumente für die Datierung der Apostelgeschichte um 63 als für die Spätdatierung zwischen 8 und 9.
Dann fang mal mit den Argumenten für die Spätdatierung an und sage, warum sie nicht stichhaltig sind.
Vor allem diese in der historisch-kritischen Exegese so beliebte und geradezu sakrosankte Hypothese vom vaticinium ex eventu ist hanebüchen bis dorthinaus. So kann nur jemand argumentieren, der Jesus ausschließlich als menschlichen Wanderprediger betrachtet. Ein katholischer Theologe, der auch an die wahre Gottheit Christi glaubt, muß da zweifellos einen anderen Blickwinkel haben.
overkott hat geschrieben:Aber als Lukas die Feder in die Tinte tauchte, hatte der Vesuv schon gehustet.
Das ist mehr als zweifelhaft. Es gibt wesentlich stichhaltigere Argumente für die Datierung der Apostelgeschichte um 63 als für die Spätdatierung zwischen 8 und 9.
Dann fang mal mit den Argumenten für die Spätdatierung an und sage, warum sie nicht stichhaltig sind.
Vor allem diese in der historisch-kritischen Exegese so beliebte und geradezu sakrosankte Hypothese vom vaticinium ex eventu ist hanebüchen bis dorthinaus. So kann nur jemand argumentieren, der Jesus ausschließlich als menschlichen Wanderprediger betrachtet. Ein katholischer Theologe, der auch an die wahre Gottheit Christi glaubt, muß da zweifellos einen anderen Blickwinkel haben.
Wie leicht fällt das einem katholischen Theologen, der die Bibel als Einheitsübersetzung umgeschrieben hat?
Wann hat das eigentlich angefangen, Pfingsten als "Geburtstag der Kirche" zu bezeichnen?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Melody hat geschrieben:Ich war heute zum ersten Mal in einer byzantinischen "göttlichen" Liturgie nach dem Heiligen Johannes Chrysostomus. Das ganze war wohl uniert. Es fand normal in einer katholischen Pfarrei statt, die machen das einmal im Jahr.
Bei mir sind tausend Fragen offen geblieben.
1) Ist das normal, dass der Zelebrant selbst in der Landessprache singt?!
2) Sind tatsächlich Ministrantinnen erlaubt?
3) Wird tatsächlich die Gemeinde zum Friedensgruß aufgefordert?!
Ich hatte immer gedacht, dieser Ritus hätte mehr Ähnlichkeit mit dem a. o. Ritus, deshalb war ich über diese Punkte etwas erstaunt.
4) Weiß irgendwer einen Link im Internet, wo man die Messtexte nachlesen könnte?!
Ich fand es aber auf jeden Fall sehr schön.
Es war wohl keine unierte Liturgie, sondern eine ganz römisch-katholische mit einem Biritualisten.
Mir scheint es nicht sinnvoll, von einer „unierten Liturgie“ zu sprechen. Man muss zwischen rechtlichen und liturgischen Riten unterscheiden.
Es handelte sich wohl um eine byzantinische Liturgie, die von einem katholischen (sei es lateinischen, sei es unierten) Priester gefeiert wurde.
Nassos hat geschrieben:Entfällt bei den Katholiken am Pfingstsonntag das Totengedenken in der Messe?
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr. - Offline -
Nassos hat geschrieben:Entfällt bei den Katholiken am Pfingstsonntag das Totengedenken in der Messe?
Bei den Katholiken, die der überlieferten "alten" hl. Messe verbunden sind jedenfalls nicht.
Im neuen Meßbuch entfällt das Totengedenken auch nicht.
Sagte ich das nicht schon?
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr. - Offline -
Marion hat geschrieben:Eine Frage zur Benediktus-Medaille
Mit dem Tragen der Benediktus-Medaille sind keine (speziellen) Gebete verbunden, weder am Dienstag noch an einem anderen Tag. Unabhängig von der Medaille ist es aber an allen Tagen empfohlen und nützlich zu beten.
Das steht da auch. Erforderlich ist nichts aber eben nützlich.
Da steht auch was für ein Gebet man am besten nimmt.
Ich hab nun ne gesegnete Medaille und auch ein geweihtes Schutzschild und würd schon gern was den Hl. Benedikt angeht etwas extra machen. Selber was ausdenken kann ich auch, aber wenn es da schon was gibt was viele in der Kirche machen, würd ich mich da lieber anschließen.
Marion hat geschrieben:Selber was ausdenken kann ich auch, aber wenn es da schon was gibt was viele in der Kirche machen, würd ich mich da lieber anschließen.
Im Internet lassen sich ja Gebete und Litaneien finden, ob die auch "seriös" sind, weiß ich aber nicht. Ansonsten kannst Du ja zu Deinen täglichen Gebeten z.B. das Tagesgebet aus der Messe zu Ehren des hl. Benedikt (21. März im alten Ritus) hinzufügen.
Nachtrag:
Es gibt auch einen schönen Hymnus aus dem monastischen Brevier zu Ehren des hl. Benedikt. Leider habe ich ihn hier nur in Latein und Englisch gefunden: Gemma caelestis pretiosa regis
Auf welcher Rechtsgrundlage darf die DBK denn überhaupt zusätzliche gebotene Feiertage festlegen?
Die Partikularnorm zitiert c. 1246 § 2. Eben sah ich, dass dieser wie folgt lautet:
§ 2. Die Bischofskonferenz kann jedoch, nach vorheriger Genehmigung des Apostolischen Stuhles, einige der gebotenen Feiertage aufheben oder auf einen Sonntag verlegen.
Von der Bestimmung zusätzlicher Feiertage ist - zumindest dort - nicht die Rede.
iustus hat geschrieben:Auf welcher Rechtsgrundlage darf die DBK denn überhaupt zusätzliche gebotene Feiertage festlegen?
Die Partikularnorm zitiert c. 1246 § 2. Eben sah ich, dass dieser wie folgt lautet:
§ 2. Die Bischofskonferenz kann jedoch, nach vorheriger Genehmigung des Apostolischen Stuhles, einige der gebotenen Feiertage aufheben oder auf einen Sonntag verlegen.
Von der Bestimmung zusätzlicher Feiertage ist - zumindest dort - nicht die Rede.
Donnerlittchen, das stimmt!
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
Und wie ist in diesem Zusammenhang "Bereich der Deutschen Bischofskonferenz" zu verstehen?
Territorial, oder? (Damit meine ich, daß sie den im Ausland weilenden deutschen Katholiken nicht betreffen, einen innerhalb Deutschlands sich aufhaltenden "ausländischen" Katholiken sehr wohl, oder?)
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
Bzgl. der zweiten Feiertage sehe ich gerade, daß es dazu
bereits eine Partikularnorm gegeben haben muß: AfkKR 98 (1918) 245.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
iustus hat geschrieben:Danke nochmal dafür, Gamaliel.
Bitte, gerne.
iustus hat geschrieben:Auf welcher Rechtsgrundlage darf die DBK denn überhaupt zusätzliche gebotene Feiertage festlegen?
Gebotene Feiertage kann ein Bischof (und erst Recht die DBK) gar nicht einführen.
iustus hat geschrieben:Von der Bestimmung zusätzlicher Feiertage ist - zumindest dort - nicht die Rede.
Da Du vermutlich an die "zweiten" Feiertage anspielst: Diese wurden zuerst in Preußen, Freiburg, Mainz und Rottenburg durch Dekret der Konzilskongregation vom 11.12.1917 zu kirchlich gebotenen Feiertagen erklärt. Sukzessive wurde diese Regelung dann auf die übrigen deutschen Diözesen ausgedehnt.
Fazit: Nicht die Bischöfe, sondern Rom (auf Bitten der Bischöfe) hat diese Tagen zu gebotenen Feiertagen erklärt.
Hubertus hat geschrieben:Und wie ist in diesem Zusammenhang "Bereich der Deutschen Bischofskonferenz" zu verstehen?
Territorial, oder?
Ja.
Hubertus hat geschrieben:(Damit meine ich, daß sie den im Ausland weilenden deutschen Katholiken nicht betreffen,...
Richtig.
Hubertus hat geschrieben:...einen innerhalb Deutschlands sich aufhaltenden "ausländischen" Katholiken sehr wohl, oder?)
Falsch:
can. 13 § 2 hat geschrieben:Fremde sind nicht gebunden:
[...]
2° an Gesetze des Gebietes, in welchem sie sich aufhalten, mit Ausnahme der Gesetze, die für die öffentliche Ordnung sorgen oder Rechtsförmlichkeiten bestimmen oder die in dem Gebiet gelegene unbewegliche Sachen betreffen.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
Gamaliel hat geschrieben:Da Du vermutlich an die "zweiten" Feiertage anspielst:
Genau. Nur um die geht es mir. Soweit ich auf die Schnelle sehe, sind die anderen in der Partikularnorm genannten Feiertage ja alle in c. 1246 § genannt. Sie werden durch die Partikularnorm dann teilweise aufgehoben.
Gamaliel hat geschrieben:Diese wurden zuerst in Preußen, Freiburg, Mainz und Rottenburg durch Dekret der Konzilskongregation vom 11.12.1917 zu kirchlich gebotenen Feiertagen erklärt. Sukzessive wurde diese Regelung dann auf die übrigen deutschen Diözesen ausgedehnt.
Fazit: Nicht die Bischöfe, sondern Rom (auf Bitten der Bischöfe) hat diese Tagen zu gebotenen Feiertagen erklärt.