Mißbrauchsanschuldigungen I

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Robert Ketelhohn
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Die Dame ist eine unverschämte Lügnerin und Kirchenverfolgerin.
Außerdem will sie natürlich ihre kinderschändenden Humanisten-
genossen schützen.
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Gamaliel
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Gamaliel »

Jesuitenpater Mertes, der neue Verteidiger der Homosexuellen

Daraus:
Ich halte es für wichtig, dass Homosexuelle in der Kirche das Recht haben, in der Ich-Form über eigene Sexualität zu sprechen. Ich lebe in der Ordensgemeinschaft im Frieden mit homosexuellen Mitbrüdern zusammen.
Aussagen der katholischen Kirche zur Homosexualität im Katechismus ignoriert Mertes offensichtlich. "Die Partnersehnsucht des Homosexuellen darf letztlich noch mal offen sein für ein Zusammenleben, eine körperliche Dimension. Der Pädophile darf in keinem Fall die Liebesneigung körperlich ausleben.", meint er.

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taddeo
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von taddeo »

Gamaliel hat geschrieben:
Die katholische Kirche kann als am stärksten betroffene Institution Dynamik in die Debatte bringen", so die Ministerin.
Für diese Aussage, falls sie so gefallen sein sollte, sollte man das Weibsstück wegen Verleumdung anzeigen.

HeGe
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von HeGe »

taddeo hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:
Die katholische Kirche kann als am stärksten betroffene Institution Dynamik in die Debatte bringen", so die Ministerin.
Für diese Aussage, falls sie so gefallen sein sollte, sollte man das Weibsstück wegen Verleumdung anzeigen.
Und wer sollte die Anzeige erstatten? Lieschen Müller kann sich das Papier sparen, so ein Verfahren würde ohne großes Aufsehen wieder eingestellt. Und die Bischöfe trauen sich nicht, da sie lieber buckeln und anderenfalls von ihren "Mitbrüdern" irgendwann den Dolch in den Rücken gestoßen bekommen.
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taddeo
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von taddeo »

Zuständig wären entweder der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz oder - noch besser - der Vorsitzende des ZdK.

Ach ja, weil Du "Müller" sagst - der käme auch in Frage, er hat schon genügend Erfahrung mit solchen Gerichtssachen ...

HeGe
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von HeGe »

taddeo hat geschrieben:Zuständig wären entweder der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz oder - noch besser - der Vorsitzende des ZdK.
Womit das Problem auch bereits benannt wäre.
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HeGe
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von HeGe »

Die Kampagne zahlt sich bald aus:

Kirche einig über Summen für Missbrauchsopfer
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Robert Ketelhohn
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

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cantus planus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von cantus planus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben: Kardinal Marx vertuschte Missbrauch monatelang
Hört, hört! Wenn das wahr wäre, bekäme das mehr als zweifelhafte Engagement des Kardinals eine Wendung, die ein wirklicher Skandal wäre.

Allerdings gilt auch hier: Gerüchte. Nicht als Gerüchte, die erstmal bewiesen werden müssen. Man hüte sich vor zu schnellen Urteilen.
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Torsten
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Torsten »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Kardinal Marx vertuschte Missbrauch monatelang
Das ist die Rache, weil er dem Zölibat das Wort geredet hat. Da kriegt er sofort einen Schuss vor den Bug.

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cantus planus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von cantus planus »

Das Erzbistum München-Freising kündigt nach diesem Bericht rechtliche Schritte gegen "Welt" an, wie man mehreren Medien entnehmen kann.

Offenbar begreifen die Bischöfe allmählich, dass Dialog nichts mehr bringt und sie ihre Rechtsabteilungen mal mit etwas Sinnvollem außer Erbschafts- und Liegenschaftsangelegenheiten beschäftigen können.

:daumen-rauf:
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Robert Ketelhohn
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Wobei scheint, daß die Presse hier das Futter (vielleicht indirekt) aus Ettal bekam,
mit welchem der Kardinal zuvor so rüde (und ungerecht) ungegangen war.
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cantus planus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von cantus planus »

Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. :breitgrins:
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ottaviani
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von ottaviani »

die klare römische Reaktion auf Ettal sogar des derzeitigen Generalabts der Benediktiner zeigt daß da schon was dahinter sein wird

HeGe
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von HeGe »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Wobei scheint, daß die Presse hier das Futter (vielleicht indirekt) aus Ettal bekam,
mit welchem der Kardinal zuvor so rüde (und ungerecht) ungegangen war.
Kloster Ettal bestätigt 'Welt'-Vorwürfe gegen Kardinal Marx :glubsch:
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ottaviani
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von ottaviani »

Tja meine Rede

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cantus planus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von cantus planus »

HeGe hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Wobei scheint, daß die Presse hier das Futter (vielleicht indirekt) aus Ettal bekam,
mit welchem der Kardinal zuvor so rüde (und ungerecht) ungegangen war.
Kloster Ettal bestätigt 'Welt'-Vorwürfe gegen Kardinal Marx :glubsch:
Eminenz ist nach mehreren Eigentoren offenbar dabei, sich auch noch selbst zu foulen. Na, denn man los...
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Torsten
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Torsten »

Scham und Hoffnung

Das Bonner Aloisiuskolleg schließt seine Missbrauchs-Untersuchung ab

Den Angaben zufolge liegt die Zahl der Beschuldigten bei insgesamt 23, davon 18 Jesuiten und 5 Laienmitarbeiter. Aufgenommen wurden Schilderungen von 58 namentlich bekannten Personen. Ein Großteil dieser Berichte, nämlich 31, bezog sich auf den Hauptbeschuldigten, einen inzwischen verstorbenen 82-jährigen Pater, der bis vor wenigen Jahren in leitender Stellung am Kolleg tätig war. Die Mehrzahl der Beschuldigten war vor den 70er-Jahren am Aloisiuskolleg aktiv, vier Ordensangehörige und zwei Laienmitarbeiter in den 70er- bis 90er-Jahren.
[...]
Der komplette Bericht, der über 200 Seiten umfasst, soll auch im Internet veröffentlicht werden.

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Robert Ketelhohn
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Und bei der »Mehrzahl der Beschuldigten« von »vor den 70er-Jahren« geht es
garantiert regelmäßig um ein paar Ohrfeigen. Jede Wette. Nichts von wegen
„Mißbrauch“. Und bestimmt waren die meisten Ohrfeigen verdient, und die
übrigen haben auch nichts geschadet.

Ich wüßte übrigens, wem augenscheinlich ein paar kräftige fehlen.
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Mary
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Mary »

Hier

http://www.2min.ch/news/kreuz_und_quer/story/1539676

ging es um sexuellen Missbrauch.

Und, ja, es sind 6 Jahre abgedeckt, ja, es war seit dem hellhörigeren Umgang des Klosters mit dem Problem nur noch ein, dazu dementer, Täter..

.. aber immerhin sind 15 Täter in nur einem Kloster und 4 Fälle, also im Schnitt 1-2 pro 2 Jahren doch traurig viel!

Ich finde es mutig von Abt Martin, wie er die Sache angeht.

Lg Maria
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cantus planus
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von cantus planus »

Mary hat geschrieben:Hier

http://www.2min.ch/news/kreuz_und_quer/story/1539676

ging es um sexuellen Missbrauch.

Und, ja, es sind 6 Jahre abgedeckt, ja, es war seit dem hellhörigeren Umgang des Klosters mit dem Problem nur noch ein, dazu dementer, Täter..

.. aber immerhin sind 15 Täter in nur einem Kloster und 4 Fälle, also im Schnitt 1-2 pro 2 Jahren doch traurig viel!
Momentchen!
Der Leiter der Untersuchungskommission, der ehemalige Zürcher Sonderstaatsanwalt Pius Schmid, sagte, sein Gremium habe sich nicht auf das Kloster in Einsiedeln beschränkt, sondern auch die von ihm betreuten Schulen, Pfarreien und Institutionen im In- und Ausland untersucht.
Mary hat geschrieben:Ich finde es mutig von Abt Martin, wie er die Sache angeht.

Lg Maria
Ja. Vor allem, dass es hier in der Tat eine unabhängige und gründliche Untersuchung gab und nicht alles durcheinandergerührt und dann mit einem reichen Geldsegen bedeckt wurde.
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Robert Ketelhohn
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Mary hat geschrieben:Hier
http://www.2min.ch/news/kreuz_und_quer/story/1539676
ging es um sexuellen Missbrauch.
Und, ja, es sind 6 Jahre abgedeckt, ja, es war seit dem hellhörigeren Umgang des Klosters mit dem Problem nur noch ein, dazu dementer, Täter..
.. aber immerhin sind 15 Täter in nur einem Kloster und 4 Fälle, also im Schnitt 1-2 pro 2 Jahren doch traurig viel!
Ich finde es mutig von Abt Martin, wie er die Sache angeht.
Cantus hat bereits darauf hingewiesen, daß es keineswegs nur um Täter im Kloster Einsiedeln geht –
und offenbar auch nicht bloß um Mönche –, sondern um alle der Territorialabtei unterstehenden
Einrichtungen weltweit. Ferner waren nur bei neun der fünfzehn mutmaßlichen (teils verstorbenen,
teils nicht einmal namentlich ermittelten) Täter die Betroffenen minderjährig.

Um was für Taten ging es? – Im wesentlichen, bei den drei Mehrfachtätern in den sechziger und siebzi-
ger Jahren, darum, daß sie »eine größere Zahl Schüler unsittlich berührten«. (Zwei dieser dreie waren
längst bekannt, nur der dritte Fall ist jetzt neu aufgedeckt worden.) – Was ist die schwerste Verfehlung,
die vorkam? – Irgendwann während der »Jahrzehnte zuvor … wurde .. ein 14-jähriger Angestellter von
einem Mönch ausgezogen«. Aha. Mehr nicht.

Sag mal, siehst du nicht, was da läuft? – Daß es da um Verfehlungen geht, ist ja unbestritten, aber ganz
offensichtlich handelt es sich samt und sonders um Lappalien. Wen interessiert denn, ob irgendwann
1939 oder 1952 mal ein Mönch „einen Vierzehnjährigen ausgezogen“ hat? Und weshalb überhaupt? Hat
er ihn vielleicht unter die Dusche gesteckt, weil der Bursche dreckig war und sich nicht waschen wollte?

Das Resultat hier im Fall Einsiedeln ist praktisch Null. Darüber gibt es kein Wort zu verlieren, außer man
will der Kirche was anhängen, denn das geht ohne Fakten, einfach durch Schlagzeilen und Betroffenheits-
geseier.
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Mary
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Mary »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Mary hat geschrieben:Hier
http://www.2min.ch/news/kreuz_und_quer/story/1539676
ging es um sexuellen Missbrauch.
Und, ja, es sind 6 Jahre abgedeckt, ja, es war seit dem hellhörigeren Umgang des Klosters mit dem Problem nur noch ein, dazu dementer, Täter..
.. aber immerhin sind 15 Täter in nur einem Kloster und 4 Fälle, also im Schnitt 1-2 pro 2 Jahren doch traurig viel!
Ich finde es mutig von Abt Martin, wie er die Sache angeht.
Cantus hat bereits darauf hingewiesen, daß es keineswegs nur um Täter im Kloster Einsiedeln geht –
und offenbar auch nicht bloß um Mönche –, sondern um alle der Territorialabtei unterstehenden
Einrichtungen weltweit. Ferner waren nur bei neun der fünfzehn mutmaßlichen (teils verstorbenen,
teils nicht einmal namentlich ermittelten) Täter die Betroffenen minderjährig.

Um was für Taten ging es? – Im wesentlichen, bei den drei Mehrfachtätern in den sechziger und siebzi-
ger Jahren, darum, daß sie »eine größere Zahl Schüler unsittlich berührten«. (Zwei dieser dreie waren
längst bekannt, nur der dritte Fall ist jetzt neu aufgedeckt worden.) – Was ist die schwerste Verfehlung,
die vorkam? – Irgendwann während der »Jahrzehnte zuvor … wurde .. ein 14-jähriger Angestellter von
einem Mönch ausgezogen«. Aha. Mehr nicht.

Sag mal, siehst du nicht, was da läuft? – Daß es da um Verfehlungen geht, ist ja unbestritten, aber ganz
offensichtlich handelt es sich samt und sonders um Lappalien. Wen interessiert denn, ob irgendwann
1939 oder 1952 mal ein Mönch „einen Vierzehnjährigen ausgezogen“ hat? Und weshalb überhaupt? Hat
er ihn vielleicht unter die Dusche gesteckt, weil der Bursche dreckig war und sich nicht waschen wollte?

Das Resultat hier im Fall Einsiedeln ist praktisch Null. Darüber gibt es kein Wort zu verlieren, außer man
will der Kirche was anhängen, denn das geht ohne Fakten, einfach durch Schlagzeilen und Betroffenheits-
geseier.
Hier noch die offizielle Verlautbarung aus Einsiedeln:
http://www.kath.ch/index.php?&na=11,1,,,d,6347

Ich meine, dass die Journalisten von 2min sich ziemlich gut daran hielten.

Daraus:
Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass sich leider auch Mitglieder der Einsiedler Klostergemeinschaft sexuelle Übergriffe zuschulden kommen liessen. Ingesamt wurden 24 Fälle untersucht, davon waren 15 strafrechtlich relevant. In 9 dieser 15 Fälle war damals keine Anzeige gemacht worden, bei 6 Fällen wurde schon vor Aufnahme der Untersuchungstätigkeit von Opferseite her Strafanzeige erstattet. 4 dieser 6 Verfahren wurden eingestellt, 2 hatten eine Bestrafung zur Folge. Alle von der Kommission untersuchten Fälle sind verjährt.

Der grösste Teil der Übergriffe auf Minderjährige fällt in die 196er und 197er Jahre und geht vor allem zu Lasten von 3 Mönchen, die wiederholt Schüler unsittlich betasteten. In der untersuchten Zeitspanne haben sich insgesamt 9 Klosterangehörige an Minderjährigen vergriffen. Es kam auch zu Übergriffen auf Erwachsene, vor allem ausserhalb des Klosters.
Also:
Die Rede ist hier von den letzten 65 Jahren, zurückgerechnet von Frühjahr 21. Wir reden nicht von 1939, sondern von den untersuchten Jahren 1945 bis letztes Jahr. Gut möglich, dass es aus historischen Gründen keine älteren Quellen gab.
Der Grossteil der Übergriffe war in den Sechzigern und Siebzigern des letzten Jahrhunderts. Es sind immerhin 15 STRAFRECHTLICH RELEVANTE Fälle. (Nicht Vermutungen, nicht Beschuldigungen, sondern Fälle).

Ich selbst habe das Gymnasium in den Jahren von 197 bis 1976 besucht. Ein Klassenkamerad aus der Primarschule hat nach Einsiedeln ins Internat gewechselt. Ehrlich, mir dreht sich der Magen um bei der Vorstellung...

Ich kann es einfach nicht ab, wie hier und bei kath.net immer relativiert, abgewiegelt, die Schuld auf die Opfer geschoben und auf andere Täter abgelenkt wird.

Kein Pater (oder anderer Mitarbeiter) hat einen 14 Jährigen auszuziehen, auch nicht, um ihn zu duschen! Wo leben wir denn? Auch wenn es, wie Robert erklären will, nur um die Sauberkeit gegangen wäre und der Täter natürlich keuch weggeschaut hätte... es hat nicht zu geschehen.
(By the way, auch kein Vater oder keine Mutter hat ihren 14 jährigen auszuziehen)

Kein Pater (oder anderer Mitarbeiter) darf einen Minderjährigen unsittlich berühren. Auch hier ist mir piepegal, ob der Täter dabei sexuelle Lust verspürte oder nicht.

LG Maria
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HeGe
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von HeGe »

Mary hat geschrieben:Kein Pater (oder anderer Mitarbeiter) hat einen 14 Jährigen auszuziehen, auch nicht, um ihn zu duschen! Wo leben wir denn? Auch wenn es, wie Robert erklären will, nur um die Sauberkeit gegangen wäre und der Täter natürlich keuch weggeschaut hätte... es hat nicht zu geschehen.
(By the way, auch kein Vater oder keine Mutter hat ihren 14 jährigen auszuziehen)
Da werden sich die Angestellten im Pflegedienst aber freuen, wenn sie angesichts deiner rigorosen Meinung demnächst alle wegen Missbrauchs verknackt werden.
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Mary
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Mary »

HeGe hat geschrieben:
Mary hat geschrieben:Kein Pater (oder anderer Mitarbeiter) hat einen 14 Jährigen auszuziehen, auch nicht, um ihn zu duschen! Wo leben wir denn? Auch wenn es, wie Robert erklären will, nur um die Sauberkeit gegangen wäre und der Täter natürlich keuch weggeschaut hätte... es hat nicht zu geschehen.
(By the way, auch kein Vater oder keine Mutter hat ihren 14 jährigen auszuziehen)
Da werden sich die Angestellten im Pflegedienst aber freuen, wenn sie angesichts deiner rigorosen Meinung demnächst alle wegen Missbrauchs verknackt werden.
Das ist jetzt aber bitte nicht dein Ernst??

Einsiedeln ist eine Klosterschule, kein Hospital.

(genau diese Taktik meinte ich übrigens oben: wegschauen, wegargumentieren, ins Lächerliche ziehen...)

War da nicht schonmal was in der Richtung?
Gen 3,12

disgusted
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HeGe
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von HeGe »

Du hast doch ausdrücklich geschrieben, auch Eltern hätten kein Recht, einen 14-jährigen auszuziehen. Insofern warst du doch diejenige, die die Frage abstrahiert hat und über den konkreten Fall bewertet hast, nicht ich.
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Mary
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Mary »

HeGe hat geschrieben:Du hast doch ausdrücklich geschrieben, auch Eltern hätten kein Recht, einen 14-jährigen auszuziehen. Insofern warst du doch diejenige, die die Frage abstrahiert hat und über den konkreten Fall bewertet hast, nicht ich.
Eltern wie Mönche haben einen Erziehungsauftrag.
Eltern haben auch den Auftrag, zur Sauberkeit zu erziehen.
Bei 14 Jährigen ist dieser Erziehungsauftrag im Normalfall erfolgt.
Falls der 14 Jährige trotzdem nicht duscht, sollen weder Mönch noch Eltern ihn ausziehen und duschen.

Pflegende dürfen selbstverständlich auch die Genitalien von anderen Menschen berühren, wenn sie diese pflegen, falls der Gepflegte selbst nicht mehr zur Intimhygiene fähig ist.

(Übrigens findet das immer im ausdrücklichen Einverständnis des Gepflegten statt. Auch ich werde in meinem Beruf eine Mutter, die ich untersuche - an den Brüsten - IMMER zuerst um Erlaubnis fragen)

So, ich hoffe, dass ich damit klar genug war.

Ceterum censeo et confiteor:
Du hast natürlich Recht, ich trage die ganze Schuld an der Entwicklung dieser Diskussion.

Maria :heul:
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HeGe
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von HeGe »

Mary hat geschrieben:Eltern wie Mönche haben einen Erziehungsauftrag.
Eltern haben auch den Auftrag, zur Sauberkeit zu erziehen.
Bei 14 Jährigen ist dieser Erziehungsauftrag im Normalfall erfolgt.
Falls der 14 Jährige trotzdem nicht duscht, sollen weder Mönch noch Eltern ihn ausziehen und duschen.
Da sind wir einer Meinung.
Mary hat geschrieben:(Übrigens findet das immer im ausdrücklichen Einverständnis des Gepflegten statt. Auch ich werde in meinem Beruf eine Mutter, die ich untersuche - an den Brüsten - IMMER zuerst um Erlaubnis fragen)
Auch das hatte ich bei meinem Beitrag selbstverständlich vorausgesetzt.

Ich wollte nur aufzeigen, dass dein Beitrag in der Pauschalität, wie du ihn geschrieben ist, nicht gemeint sein kann, da es eben doch (offensichtliche) Fälle gibt, die anders zu bewerten sind, als andere, selbst wenn es äußerlich die gleiche Handlung ist. Und insofern lässt sich auch dein Vorwurf, es würde immer abgewiegelt, relativiert, etc., nicht halten, denn selbstverständlich ist jeder Fall einzeln zu betrachten und zu bewerten, das gebietet schon die Ordnung eines Rechtsstaates.
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Mary »

HeGe hat geschrieben:
Ich wollte nur aufzeigen, dass dein Beitrag in der Pauschalität, wie du ihn geschrieben ist, nicht gemeint sein kann, da es eben doch (offensichtliche) Fälle gibt, die anders zu bewerten sind, als andere, selbst wenn es äußerlich die gleiche Handlung ist. Und insofern lässt sich auch dein Vorwurf, es würde immer abgewiegelt, relativiert, etc., nicht halten, denn selbstverständlich ist jeder Fall einzeln zu betrachten und zu bewerten, das gebietet schon die Ordnung eines Rechtsstaates.
Du hast Recht, Pauschalisierungen sind nicht gut.

Dennoch bleibe ich dabei, dass ein Schulpater niemals das Recht hat, einen Schüler auszuziehen. Gehst Du mir mir darin einig? Und dass das keine Lappalie ist, unabhängig davon, WANN es geschehen ist.

Wenn nun also Robert als erste Reaktion die Sache verniedlicht und entschuldigt....
und mir dazu noch sagt, dass ich nicht merke, was läuft (übrigens, hallo Robert, ich lade dich ausdrücklich ein, auch Stellung zu nehmen), dass da nur mal wieder von übler Journaille die ach so reine Kirche in den Schmutz gezogen werden solle...
... da hab ich echt Probleme mit.

Ich meine, dass klarer (sexueller) Missbrauch benannt und geahndet gehört. Auch wenns nur ein Fall ist, ist es ein Fall zuviel.
Mit Schuldabschiebungen ist niemandem geholfen, im Gegenteil, das schadet der Kirche mehr, als alles Journalisten es können.
Meine bescheidene Aussensicht.

Hier nochmals eine Quelle, die kein Interesse am Schlechtmachen der Kirche hat: http://www.kipa-apic.ch/index.php?PHPSE ... ,d#agentur

daraus:
Die Aufarbeitung sei eine schmerzhafte Erfahrung gewesen. Die ganze Klostergemeinschaft sei gemeinsam diesen Weg gegangen, der auch ein Weg der Sensibilisierung gewesen sei. Heute herrsche im Kloster eine "neue Kultur des Umgangs mit Verfehlungen".
Lg Maria
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Mary hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Mary hat geschrieben:Hier [http://www.2min.ch/news/kreuz_und_quer/story/1539676
ging es um sexuellen Missbrauch.
Und, ja, es sind 6 Jahre abgedeckt, ja, es war seit dem hellhörigeren Umgang des Klosters mit dem Problem nur noch ein, dazu dementer, Täter..
.. aber immerhin sind 15 Täter in nur einem Kloster und 4 Fälle, also im Schnitt 1-2 pro 2 Jahren doch traurig viel!
Ich finde es mutig von Abt Martin, wie er die Sache angeht.
Cantus hat bereits darauf hingewiesen, daß es keineswegs nur um Täter im Kloster Einsiedeln geht – und offenbar auch nicht bloß um Mönche –, sondern um alle der Territorialabtei unterstehenden Einrichtungen weltweit. Ferner waren nur bei neun der fünfzehn mutmaßlichen (teils verstorbenen, teils nicht einmal namentlich ermittelten) Täter die Betroffenen minderjährig.

Um was für Taten ging es? – Im wesentlichen, bei den drei Mehrfachtätern in den sechziger und siebziger Jahren, darum, daß sie »eine größere Zahl Schüler unsittlich berührten«. (Zwei dieser dreie waren längst bekannt, nur der dritte Fall ist jetzt neu aufgedeckt worden.) – Was ist die schwerste Verfehlung, die vorkam? – Irgendwann während der »Jahrzehnte zuvor … wurde .. ein 14-jähriger Angestellter von einem Mönch ausgezogen«. Aha. Mehr nicht.

Sag mal, siehst du nicht, was da läuft? – Daß es da um Verfehlungen geht, ist ja unbestritten, aber ganz offensichtlich handelt es sich samt und sonders um Lappalien. Wen interessiert denn, ob irgendwann 1939 oder 1952 mal ein Mönch „einen Vierzehnjährigen ausgezogen“ hat? Und weshalb überhaupt? Hat er ihn vielleicht unter die Dusche gesteckt, weil der Bursche dreckig war und sich nicht waschen wollte?

Das Resultat hier im Fall Einsiedeln ist praktisch Null. Darüber gibt es kein Wort zu verlieren, außer man will der Kirche was anhängen, denn das geht ohne Fakten, einfach durch Schlagzeilen und Betroffenheitsgeseier.
Hier noch die offizielle Verlautbarung aus Einsiedeln:
http://www.kath.ch/index.php?&na=11,1,,,d,6347

Ich meine, dass die Journalisten von 2min sich ziemlich gut daran hielten.

Daraus:
Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass sich leider auch Mitglieder der Einsiedler Klostergemeinschaft sexuelle Übergriffe zuschulden kommen liessen. Ingesamt wurden 24 Fälle untersucht, davon waren 15 strafrechtlich relevant. In 9 dieser 15 Fälle war damals keine Anzeige gemacht worden, bei 6 Fällen wurde schon vor Aufnahme der Untersuchungstätigkeit von Opferseite her Strafanzeige erstattet. 4 dieser 6 Verfahren wurden eingestellt, 2 hatten eine Bestrafung zur Folge. Alle von der Kommission untersuchten Fälle sind verjährt.

Der grösste Teil der Übergriffe auf Minderjährige fällt in die 196er und 197er Jahre und geht vor allem zu Lasten von 3 Mönchen, die wiederholt Schüler unsittlich betasteten. In der untersuchten Zeitspanne haben sich insgesamt 9 Klosterangehörige an Minderjährigen vergriffen. Es kam auch zu Übergriffen auf Erwachsene, vor allem ausserhalb des Klosters.
Also:
Die Rede ist hier von den letzten 65 Jahren, zurückgerechnet von Frühjahr 21. Wir reden nicht von 1939, sondern von den untersuchten Jahren 1945 bis letztes Jahr. Gut möglich, dass es aus historischen Gründen keine älteren Quellen gab.
Der Grossteil der Übergriffe war in den Sechzigern und Siebzigern des letzten Jahrhunderts. Es sind immerhin 15 STRAFRECHTLICH RELEVANTE Fälle. (Nicht Vermutungen, nicht Beschuldigungen, sondern Fälle).

Ich selbst habe das Gymnasium in den Jahren von 197 bis 1976 besucht. Ein Klassenkamerad aus der Primarschule hat nach Einsiedeln ins Internat gewechselt. Ehrlich, mir dreht sich der Magen um bei der Vorstellung...

Ich kann es einfach nicht ab, wie hier und bei kath.net immer relativiert, abgewiegelt, die Schuld auf die Opfer geschoben und auf andere Täter abgelenkt wird.

Kein Pater (oder anderer Mitarbeiter) hat einen 14 Jährigen auszuziehen, auch nicht, um ihn zu duschen! Wo leben wir denn? Auch wenn es, wie Robert erklären will, nur um die Sauberkeit gegangen wäre und der Täter natürlich keusch weggeschaut hätte... es hat nicht zu geschehen.
(By the way, auch kein Vater oder keine Mutter hat ihren 14 jährigen auszuziehen)

Kein Pater (oder anderer Mitarbeiter) darf einen Minderjährigen unsittlich berühren. Auch hier ist mir piepegal, ob der Täter dabei sexuelle Lust verspürte oder nicht.
Mary hat geschrieben:Wenn nun also Robert als erste Reaktion die Sache verniedlicht und entschuldigt....
und mir dazu noch sagt, dass ich nicht merke, was läuft (übrigens, hallo Robert, ich lade dich ausdrücklich ein, auch Stellung zu nehmen)
Meine Liebe, du kriechst voll jenem erwähnten Betroffenheitsgeplärre auf den Leim. Vor dreißig Jahren war es „in“, von „kindlicher Sexualität“ zu schwadronieren, und voll im Trend haben sich die Kommunardennachfolger unter dem Beifall von Spiegel und TAZ über Kinder hergemacht. (Mindestens vor ein paar Jahren wurden in Berlin über die Jugendämter immer noch Druckschriften vertrieben, in denen junge Eltern aufgefordert wurden, ihre Säuglinge genital zu stimulieren. Kein Witz. Uns haben sie den Dreck von Geburts wegen unaufgefordert zugesandt.)

Seitdem Alice Schwarzer, Wildwasser & Co. gegen „Mißbrauch“ mobil gemacht haben – grundsätzlich völlig zu Recht, leider oft mit falschen Methoden und darum vielfach die Existenz Unschuldiger vernichtend –, ist so was „pfui“ und disgusting. Schön. Leider haben sie noch nicht gemerkt, daß der „Mißbrauch“ beginnt, wenn sie Grundschulkinder nach Anweisung von Schmutzfinken der Aidshilfe oder der Caritas Präservative über Phallusmodelle streifen lassen.

In einer Religionsunterrichtsgruppe in der Diaspora mit bloß noch zwei Kindern, weißt du, was da passiert, wenn eins der Kinder krank ist? – Der Religionslehrer oder Pfarrer, der vielleicht gerade den Unterricht gibt, schickt das zweite Kind auch nach Hause. Er darf mit einem Kind nämlich nicht mehr allein in einem Raum bleiben.

Bald stellen sie Aufpasser in die Beichtstühle. Oder installieren da Kameras.

Weißt du, wie es im Fußballverein in der Umkleidekabine der F-Jugend zugeht? Wo die Jungs sich umziehen und duschen? Oder beim Spiel, wenn der Trainer einen Jungen in den Arm nehmen und trösten muß? Oder ihm einen Klaps gibt?

Alles völlig normal. Menschlich. Menschen berühren einander. Das gehört zum normalen Sozialverhalten. Nonverbale Kommunikation. Priester und Kirchenbedienstete dürfen das nicht mehr. Sie werden gezwungen, sich krank zu verhalten, jeden Kontakt abzulehnen. Sie werden krank, weil sie vor jeder menschlichen Regung sofort zurückzucken müssen. So werden sie jetzt konditioniert.

Das Teuflische: Nur mit Kirchenleuten macht man das. Man suggeriert den Leuten, so wie dir, dafür gebe es guten Grund. Doch das ist gelogen. So sehr ich oft gegen den Zustand unserer Presbyterate wettern muß: An Übergriffen sind sie am allerwenigsten schuld. Wir haben das oben schon ausführlich erläutert. In allen andern Berufsgruppen „mit Kindberührung“ ist die Übergriffsquote weitaus höher.

Zurück von oben von dir aufgebrachten Einsiedler Thema. Da ging es um einige Übergriffe, nicht um Mißbrauch. Muß ich dir deutlich erklären, was Mißbrauch ist? – Keine Frage, wenn ein mutmaßlich warmer Bruder, ob in Kutte oder nicht, halbwüchsige Jungs begrabscht, dann ist er offensichtlich unreif, bildet eine potentielle Gefahr und ist aus der Position, in der er mit Jugendlichen zusammenkommt, zu entfernen.

Genau dies ist in den beiden oben angeführten Einsiedler Fällen geschehen, im dritten konnte es mangels Anzeige Betroffener nicht geschehen. Der wurde erst jetzt entdeckt.


Solches Begrabschen ist aber kein Mißbrauch. Davon kriegt auch keiner einen Schaden, der nicht ohnehin schon ’ne Klatsche hat. Gleichwohl, diese warmen Grabscher gehören aus dem Schuldienst oder ähnlichem jedenfalls gefeuert. Und aus, erledigt.

Darüber Krokodilstränen zu heulen ist abwegig, außer man will die Kirche anpinkeln. Ich verwahre mich dagegen, wegen dieser Feststellung unterstellt zu bekommen, ich verniedlichte und entschuldigte Übergriffe. Ich nehme mir sogar heraus, sehr deutlich Sodomitennester anzuprangen, die offenbar werden, wie neulich im Fall der Braunschweiger Dominikaner. (Komischerweise tut gegen die keiner was: Die propagieren den abartigen Dreck ja bloß, was? Verführen bloß und tun’s nicht selber.)

Die Einsiedler Fälle jedenfalls sind nach dem von dir mitgeteilten Bericht reine Lappalien, es ist nicht wirklich was passiert. Darüber lohnt sich nicht zu reden.

Weißt du, wie es in unserm Land aussähe, wenn jeder öffentlich angeprangert würde, der solcher Übergriffe schuldig ist? – Es bedürfte allein schon eines Überwachungs- und Verfolgungssystems, dessen Totalität du dir gar nicht vorstellen kannst.

Gegen die wahren Täter muß konsequent vorgegangen werden. Das sind zuerst die theoretischen Täter, die vor allem in der Politik sitzen. Dann gegen die Nester, in denen die Unsittlichkeit brütet. Und gegen die einzelnen Täter, die tatsächlich sexuelle Handlungen an Kindern oder Jugendlichen begehen oder von denen an sich vornehmen lassen oder überhaupt widernatürliche Unzucht treiben.

Wenn aber ich im Biergarten der Kellnerin an den Hintern greife, soll ich dafür deutschlandweit am Pranger stehen? Oder reicht’s vielleicht, wenn sie mir eine runterhaut? Und meinetwegen nach dem dritten Mal mir Hausverbot erteilt?
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Mary hat geschrieben:Hier nochmals eine Quelle, die kein Interesse am Schlechtmachen der Kirche hat: http://www.kipa-apic.ch/index.php?PHPSE ... ,d#agentur
:D
Mary hat geschrieben:daraus:
Die Aufarbeitung sei eine schmerzhafte Erfahrung gewesen. Die ganze Klostergemeinschaft sei gemeinsam diesen Weg gegangen, der auch ein Weg der Sensibilisierung gewesen sei. Heute herrsche im Kloster eine "neue Kultur des Umgangs mit Verfehlungen".
Ja, für uns zumindest eine relativ neue „Kultur“. Die bigotte angelsächsische Tränendrüsen- und Selbstbezichtigungskultur à la Profumo. Amiländische Fernsehprediger beherrschen die Masche auch besonders gut. Widerlich. :würg: Und zutiefst widerchristlich.
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Maria Magdalena
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Re: Mißbrauchsanschuldigungen

Beitrag von Maria Magdalena »

Mary hat geschrieben:
Eltern wie Mönche haben einen Erziehungsauftrag.
Eltern haben auch den Auftrag, zur Sauberkeit zu erziehen.
Bei 14 Jährigen ist dieser Erziehungsauftrag im Normalfall erfolgt.
Falls der 14 Jährige trotzdem nicht duscht, sollen weder Mönch noch Eltern ihn ausziehen und duschen.

Pflegende dürfen selbstverständlich auch die Genitalien von anderen Menschen berühren, wenn sie diese pflegen, falls der Gepflegte selbst nicht mehr zur Intimhygiene fähig ist.


Maria :heul:
Doch auch hier gibt es in beiden Punkten Grenzfälle, die man vielleicht nicht untern den Tisch fallen lassen sollte.
Eine 14Jährige ist mit ihrer Lehrerin in der Schule duschen gegangen, weil a. sie von ihren Mitschülern gehänselt wurde und b. der elterliche Haushalt so verdreckt war, dass dort eine Erziehung zur Sauberkeit überhaupt nicht statt finden konnte.

Was nun die Praktiken in manchen Pflegeeinrichtungen angeht, so werden sehr wohl Bewohner der Pflegestufe 1 und 2 die Waschung des Genitalbereiches nicht aus Notwendigkeit übernommen, sondern und dies ist eigentlich auch ein Übergriff, weil die selbstständige Pflege dieses Bereiches durch den Bewohner länger dauern würde als durch eine Pflegekraft. Nur wird dies von vielen Bewohner schweigend hingenommen, ob wohl es einwandtfrei ein Eingriff ist. Dazu habe ich mehrfach in verschiedenen Einrichtungen betroffene Bewohner befragt und die Antwort war in der Grundaussage fast identisch : " Die Schwester/ Pfleger hat gesagt: sie/er darf das, weil es sonst zu lange dauern würde bis ich fertig bin."
- Herr, erweise mir Deine Gnade, - Dich täglich etwas mehr erkennen zu dürfen und so zu handeln, wie es vor Dir wohlgefällig ist.

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