Berolinensis hat geschrieben:Schlechte Nachrichten: der immer zuverlässig informierte Paco Pepe de la Cigoña berichtet heute, Card. Pell habe das Amt des Präfekten der Konsistorialkongregation unter Hinweis auf Alter und Gesundheit abgelehnt.
Das ist nicht weiter schlimm, solange er wenigstens als Präfekt der Bischofskongregation zur Verfügung steht.
Dieses Argument von "Alter und Gesundheit" wirkt nicht besonders überzeugend, wenn man es zu einem 83jährigen Papst sagt, der selber erst mit 78 ins Amt gekommen ist. Hoffentlich läßt sich Papst Benedikt nicht erweichen.
Berolinensis hat geschrieben:Schlechte Nachrichten: der immer zuverlässig informierte Paco Pepe de la Cigoña berichtet heute, Card. Pell habe das Amt des Präfekten der Konsistorialkongregation unter Hinweis auf Alter und Gesundheit abgelehnt.
Das ist nicht weiter schlimm, solange er wenigstens als Präfekt der Bischofskongregation zur Verfügung steht.
Berolinensis – Musealität als Lebensform
Nun wollen wir mal nicht gleich mit völlig außer Verhältnis stehenden Verallgemeinerungen anfangen.
cantus planus hat geschrieben:
Wir sollten unsere Schwestern und Brüder, die dem Papst auf dem Stuhl des Heiligen Markus unterstehen, in unsere Gebete aufnehmen!
Unbedingt!
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Tornielli greift die Meldung von de la Cigoña heute auch auf (link), auch die italienischen Zeitungen berichten davon. Es sind jetzt wieder so viele Namen im Spiel, daß es kaum lohnt, sie hier wiederzugeben. Immerhin sagt Tornielli, das letzte Wort zu Pell sei noch nicht gesprochen, da dieser auf die jetzt genannten Gründe von Anfang an hingewiesen habe, aber seine Bereitschaft zum Gehorsam gegenüber einer Entscheidung des Hl. Vaters bekundet hatte. Es ist ihm wohl auch schon ein konkretes Appartement in Rom (via Rusticucci) angeboten worden, was zeigt, wie weit die Sache bereits fortgeschritten war.
Quelle hat geschrieben:Berichten aus Rom zufolge ist Kardinal George Pell, Erzbischof von Sydney, von der Liste der Kandidaten für die Leitung der Bischofskongregation gestrichen worden. Grund seien Missbrauchsvorwürfe aus den Sechziger-Jahren des letzten Jahrhunderts. (...)
Im Jahr 2002 war Pell als Erzbischof von Sydney für kurze Zeit zurückgetreten, nachdem er beschuldigt worden war, einen Jugendlichen in den 1960-er Jahren mißbraucht zu haben. Eine unabhängige Untersuchung eines pensionierten, nicht-katholischen Richters hat ihn von den Vorwürfen freigesprochen. (...)
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Quelle hat geschrieben:Berichten aus Rom zufolge ist Kardinal George Pell, Erzbischof von Sydney, von der Liste der Kandidaten für die Leitung der Bischofskongregation gestrichen worden. Grund seien Missbrauchsvorwürfe aus den Sechziger-Jahren des letzten Jahrhunderts. (...)
Im Jahr 2002 war Pell als Erzbischof von Sydney für kurze Zeit zurückgetreten, nachdem er beschuldigt worden war, einen Jugendlichen in den 1960-er Jahren mißbraucht zu haben. Eine unabhängige Untersuchung eines pensionierten, nicht-katholischen Richters hat ihn von den Vorwürfen freigesprochen. (...)
Ah, eine Woche später kommt kath.net auch drauf. Es ist natürlich nicht korrekt, daß Pell 2002 "als Erzbischof von Sydney für kurze Zeit zurückgetreten" sei; er hat für die Zeit der Untersuchung einen (rechtlich kaum einzuordnenden) "leave of absence" genommen, ist aber zu keinem Zeitpunkt vom Amt des Metropolitanerzbischofs von Sydney zurückgetreten.
Die Gesellschaft päpstlichen Rechts mit Hauptsitz in Bordeaux wandte sich bei der Suche nach einem geeigneten Ort für das Seminar an zahlreiche französische Diözesen mit der Bitte, sich niederlassen zu dürfen. Im besseren Fall erhielt das Institut eine Absage, im schlechteren Fall wurde es nicht einmal einer Antwort gewürdigt.
[...]
Völlig anderer Ansicht ist jedoch der Erzbischof von Besancon, Msgr. André Jean René Lacrampe. Bei der Chrisammesse vor dem versammelten Klerus seiner Diözese versicherte er, daß „niemals“ die Traditionalisten Eingang in seine Diözese bekommen werden.
Der Papst hat heute in einer sehr schönen Meditation die Ethik des heiligen Thomas betrachtet. Gerne möchte ich diese Impulse aufgreifen, um die Frage aufzuwerfen nach Gott als Subjekt der Schöpfung und dem Geschöpf als seinem Abbild. Inwieweit ist also in der Teilhabe an der Subjektivität Gottes theologisch die Personwürde des Menschen begründet? Wäre es demgegenüber nicht falsch, Gott als Objekt des Menschen zu sehen und ihn dadurch zu verzwecken? Ich glaube, dass hängt mit der Blickrichtung zusammen. In Ehepredigten wird gerne das Thema aufgegriffen, dass Eheleute sich nicht an-, sondern in dieselbe Richtung schauen sollen. Auf die Teilhabe an der Subjektivität Gottes bezogen bedeutet das, mit Gott zu schauen und nicht Gott anzuschauen. Sonst wäre das wie ein Blick in die Sonne. Mit Gott zu schauen, zu trachten, zu wollen, zu handeln, bedeutet, seinen heiligen Willen der Nächstenliebe zu erfüllen. Das scheint mir Jesus zu sagen mit den Worten unus est bonus Deus si autem vis ad vitam ingredi serva mandata (Mt 19,17) Einer ist gut Gott, wenn du aber ins Leben gehen willst, mach (deine) Aufgaben. Jesus verweist uns auf die Richtschnur der Nächstenliebe und damit auf die ausgleichende Gerechtigkeit in uns. Dilige et quod vis fac (Tractatus VII, 8) hat Augustinus gesagt: Hochachte und was du willst, tu. Manchmal wird das auch übersetzt mit: Liebe und tu, was du willst. Ist das die Beliebigkeit, vor der der Papst heute gewarnt hat? Ich denke nicht. Ich glaube, der Papst meinte nicht die Subjektivität, sondern den Egoismus: den Absolutismus des Einzelnen, der eng verwandt ist mit dem Absolutismus des Staates. Einer ist absolut Gott, alles andere ist relativ: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Nichts anderes hat Thomas geglaubt und gedacht. Das hat der Papst praktisch gemeint.
In den vergangenen Wochen hat ein gewisser Fr. Jean-Baptiste Kabore in verschiedenen deutschen Diözesen um Mess-Stipendien für die Diözese Manga in Burkina Faso angefragt. Laut Auskunft des Bischofs von Manga gehört Fr. Kabore nicht zum Klerus der Diözese und versuchte in der Vergangenheit bereits mehrfach, Gelder auf betrügerische Weise zu erschleichen.
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr. - Offline -
Juergen hat geschrieben:Aus dem kirchl. Amtsblatt Paderborn 2010 STück 6
Warnung
In den vergangenen Wochen hat ein gewisser Fr. Jean-Baptiste Kabore in verschiedenen deutschen Diözesen um Mess-Stipendien für die Diözese Manga in Burkina Faso angefragt. Laut Auskunft des Bischofs von Manga gehört Fr. Kabore nicht zum Klerus der Diözese und versuchte in der Vergangenheit bereits mehrfach, Gelder auf betrügerische Weise zu erschleichen.
Das liest man in kirchlichen Amtsblättern recht häufig, so will mir scheinen.
Tatsächlich handelt es sich bei den Menschrechten um säkulare Theologie. Die Erklärung der Menschenrechte ist ein Bekenntnis (Anerkenntnis) der Würde aller Mitglieder der Gemeinschaft der Menschen. Die Würde wird naturrechtlich als angeboren begründet. Da sie organisch nicht nachweisbar ist, handelt es sich um eine aus dem Geist geborene Würde. Das Bekenntnis zur Gleichheit der Rechte richtet sich gegen den überheblichen Anspruch auf angeborene Vorrechte. Das Bekenntnis zur Unveräußerlichkeit, sprich: Unverkäuflichkeit richtet sich gegen Sklaverei.
Die Debatte um Subjektivität und Objektivität entspringt aus der Frage nach dem geistigen Über-Ich des Geschaffenen, des Gewordenen, des Objektiven, des Ganzen und aus der Einordnung des Ichs in die Über-Ich-Ich-Relation (Gottesliebe), in die intersubjektive Relation (Nächstenliebe) und die Subjekt-Objekt-Relation (Selbstliebe).
Der Rechtspositivismus, also: identitäres Denken im Hinblick auf Begriff und Bedeutung, aber auch im Hinblick auf Macht und Recht hat zu einer Verabsolutierung des Denkens einzelner geführt und in praktischer Hinsicht zu totalitären Systemen.
Das hat der Papst im Hinterkopf, wenn er theologischen und säkularen Rechtspositivismus sowie die Verabsolutierung, also Loslösung aus einem theologisch begründeten und als natürlich angenommenen, tradierten Wertekonsens hin zu egoistischer oder totalitärer Tyrannei durch einen Einzelnen kritisiert.
Zuletzt geändert von overkott am Mittwoch 16. Juni 2010, 19:10, insgesamt 1-mal geändert.
So gesehen ja. Aber die Menschenrechte leiten sich eben nicht daraus ab, auch, wenn einzelne Punkte vordergründig mit christlichen Werten identisch sind.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
overkott hat geschrieben:Die Menschenrechte sind keine christliche Theologie, sondern decken sich mit christlicher Ethik, die gleichsam praktische Vernunft ist.
So ein Schmarrn! Ich empfehle Dir dringend einmal die Lektüre einiger Rundschreiben z.B. von Papst Leo XIII.
Leo XIII. begründete mit Gott einen geistlichen Herrschaftsanspruch, wie das immer schon gemacht wurde und wie man das auch bei Paulus sehr schön nachlesen kann. Gleichzeitig debattierte er mit Philosophen, die in Denkkategorien von Objektivität und Materialismus dachten. Leo XIII. sollte nicht falsch verstanden werden in der Richtung, dass er diesem Denken seiner Zeit verfallen wäre. Vielmehr suchte er selbst in seinem Herzen gut und böse zu unterscheiden.