Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

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Nassos
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Nassos »

taddeo hat geschrieben:ÖKToberfestes
BrÜLL :daumen-rauf:
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

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Bernado
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Bernado »

Nassos hat geschrieben:Nein, liebe Anneke. Wo sie herstammt, das hat sie nicht gewürdigt, also ist sie es auch nicht mehr. Es gibt kein "ein wenig orthodox" so wie es auch kein "etwas katholisch, hach jaaaa" gibt.
Aber ich glaube, wir meinen im Endeffekt dasselbe, ne?
Vielleicht nicht ganz - und zwar deshalb, weil sich im im Alltagsgebrauch das "etwas katholisch" durchgesetzt hat.

Etzwa nach dem Muster: Natürlich lehne ich die Vorherrschaft der Altherrenriege im Vatikan ab, natürlich bin ich für eine fortschrittliche Sexualmoral, selbstverständlich befürworte ich die Frasuenordination - aber dabei bleibe ich doch ein guter Katholik. vielleicht besser als die verknöcherten Hierarchen ....

Und solange klare Worte gegenüber unseren Küngs und Peschs, Frankes und Zollitschs ausbleiben, wird sich daran auch nichts ändern. Es handelt sich dabei um die historisch nicht ganz neue Erscheinung des "katholisch, aber..." seins.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Bernado
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Bernado »

taddeo hat geschrieben:Ein ziemlich eindeutiges Resummee des ÖKToberfestes:
Ökumene als Einbahnstrasse oder das Schnurren von Bischof Marx
Die gegenüberstellung des "Löwen von Münster" mit dem "Schnurren des Katers von München" gefällt mir. Auf Phrasen wie "Der ökumenische Kirchentag ist eine wertvolle Veranstaltung mit großartigen Begegnungen und wunderbaren Menschen. Dass die Einheit der Christen in Christo eine Aufgabe ist, die nicht erlassen wird, weiß man schon aus dem Evangelium" könnte ich verzichten. Solche Veranstaltungen tragen zur Erfüllung der genannten Aufgabe nichts bei, sondern dienen zur Zerstörung der Kirche.
Zuletzt geändert von Bernado am Montag 17. Mai 2010, 14:29, insgesamt 1-mal geändert.
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ad-fontes
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von ad-fontes »

Stephen Dedalus hat geschrieben: Zum Rest: Nun man schön langsam. In der Tat gab es schon häufiger gemeinsame Abendmahlsgottesdienste, an denen altkatholische und evangelische Geistliche teilgenommen haben. Dies ist ganz im Sinne der gegenseitigen Einladung zum Abendmahl/Eucharistie, die die Kirchen ausgesprochen haben. Nach meiner Erfahrung und meinem Wissensstand (sic!) handelte es sich dabei aber meist um einen evangelischen Gottesdienst, an dem der alt-katholische Geistliche als Gast teilnahm (oder umgekehrt). Ich habe mehrfach an solchen Gottesdiensten teilgenommen. Diese waren aber immer alt-katholische Eucharistiefeiern mit evangelischer Beteiligung.

Der hier geschilderte Fall geht darüber hinaus, da beide aktiv an der Konsekration mitgewirkt haben. Das ist eine Interzelebration, die durch den bisherigen Stand der Gespräche beider Kirchen nicht gedeckt ist, denn eine Austauschbarkeit der Ämter besteht nicht. Dies heißt allerdings nicht, daß das bisher immer so gewesen sei. Man sollte also mit Urteilen vorsichtig sein.
Sach mal Stephen, glaubst du mir nicht?

Daß der evangelische Part und der alt-katholische sich den Einsetzungsbericht aufteilen, ist seit Sigisbert Kraft so üblich.

D.h. diese Praxis ist bischöflicherseits seit Inkrafttreten der Vereinbarung mit der EKD liturgische Praxis. Daß das über die Vereinbarung hinausgeht, brüskiert - wenn überhaupt- nur den Anspruch, eine synodal verfaßte Kirche zu sein, hat doch dieses Gremium einen so weit reichende Gemeinschaft am Altar nicht "abgesegnet". Von der SGO her betrachtet, ist dies aber nicht notwendig.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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taddeo
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von taddeo »

Bernado hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Ein ziemlich eindeutiges Resummee des ÖKToberfestes:
Ökumene als Einbahnstrasse oder das Schnurren von Bischof Marx
Die gegenüberstellung des "Löwen von Münster" mit dem "Schnurren des Katers von München" gefällt mir.
Solange sich jetzt nicht "Erzbischof Garfield Marx" einbürgert ... :kugel:

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ad-fontes
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von ad-fontes »

civilisation hat geschrieben:Gerade eben in der Tagesschau der neueste Schreier von Schneider: "Und wenn der Papst noch daran mitarbeitet ..."

Das will wohl EB Zollitsch dem Papst einreden. Den Opfertod Jesu Christi hat er ja schon zu verwässern versucht. Nun auch noch die Lehre vom Hl. Meßopfer, das eben nicht mit dem "gemeinsamen Abendmahl" gleichwertig ist.
Eine (rk) Diplom-Theologin sagte mir gegenüber, die Lehre vom Opfercharakter der Messe sei vom Zweiten Vatikanischen Konzil abgeschafft bzw. überwunden worden.

Auf meinen Hinweis auf den Text der Liturgiekonstitution, der ja nun an zahlreichen Stellen vom Opfer redet, meinte sie, das hätte sie halt so in der Vorlesung gehört.

(Und wenn der Dozent es nicht so gesagt hat, so ist es doch das, was hängen blieb. :traurigtaps: )
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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ad-fontes
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von ad-fontes »

Raimund Josef H. hat geschrieben: Und die Wandlungsworte darf nur ein geweihter Priester sprechen!
An diesem Stand gab's Jutetüten mit der Aufschrift: Verheiratete katholische Priesterin feiert ökumenisches Abendmahl. :patsch:

Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Lupus
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Lupus »

Ein Kommentar von Peter Seewald: http://www.kath.net/detail.php?id=26741

+L.
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Wim1964
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Wim1964 »

cantus planus hat geschrieben:Ich bin seit einer Stunde damit beschäftigt, in der Bibliothek sämtliche greifbare Tageszeitungen zu lesen. Die Leserbriefe sprechen für sich: endlich weg von Rom, gemeinsames Abendmahl, alte Männer alte Männer sein lassen.

Es ist deprimierend. Natürlich sprechen solche Leserbriefe nicht für die Mehrheit. Sehr wohl zeigen sie aber eine Tendenz, die man nicht unterschätzen sollte.
Sorry, - glaube ich nicht - ich denke sehr wohl, dass die Mehrheit der offiziell katholischen Bürger so denkt. Wenn man bedenkt, dass von den offiziellen Katholiken (also gemäß Taufschein resp. Lohnsteuerkarte) nur knapp 10% wöchentlich die Heilige Messe besuchen (bzw. in die Kirche gehen) und davon auch ein Teil derartige Forderungen stellt (wie mir persönlich bekannt), dann ist obige Aussage m.E. doch etwas zu optimistisch...

Petra
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Petra »

Peter Seewald über den ÖKT (Link)
Inzwischen jedoch scheint Ökumene vor allem so verstanden zu werden, als könne das Ziel einzig und alleine darin liegen, die katholische Kirche mittels Protestantisierung gewissermaßen einzuebnen.
:D

glöckchen
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von glöckchen »

cantus planus hat geschrieben:Ich bin seit einer Stunde damit beschäftigt, in der Bibliothek sämtliche greifbare Tageszeitungen zu lesen. Die Leserbriefe sprechen für sich: endlich weg von Rom, gemeinsames Abendmahl, alte Männer alte Männer sein lassen.
Es ist deprimierend. Natürlich sprechen solche Leserbriefe nicht für die Mehrheit. Sehr wohl zeigen sie aber eine Tendenz, die man nicht unterschätzen sollte.
Diese Leserbriefe sprechen absolut für die Mehrheit der Katholiken in unseren Breitengraden. Woher soll Otto-Normal-Katholik denn andere Informationen beziehen?
Meine Leute in der Pfarrei erzählen genau das selbe. Mit Ausnahmen der ganz Treuen und Frommen, und selbst die sind teilweise verunsichert.

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taddeo
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von taddeo »

Petra hat geschrieben:Peter Seewald über den ÖKT (Link)
Inzwischen jedoch scheint Ökumene vor allem so verstanden zu werden, als könne das Ziel einzig und alleine darin liegen, die katholische Kirche mittels Protestantisierung gewissermaßen einzuebnen.
:D
Was findest Du an diesem Satz so lustig, Petra? :hmm:
Die Formulierung oder den Inhalt? :achselzuck:

Petra
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Petra »

taddeo hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Peter Seewald über den ÖKT (Link)
Inzwischen jedoch scheint Ökumene vor allem so verstanden zu werden, als könne das Ziel einzig und alleine darin liegen, die katholische Kirche mittels Protestantisierung gewissermaßen einzuebnen.
:D
Was findest Du an diesem Satz so lustig, Petra? :hmm:
Die Formulierung oder den Inhalt? :achselzuck:
Die Formulierung "mittels Protestantisierung gewissermaßen einzuebnen".

Und den Inhalt: Als würden die Protestanten sagen "werdet erstmal so wie wir, dann klappts auch mit der Ökumene". Genau das werfen sie ja den Katholiken vor.

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Siard
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Siard »

Dazu ein kleines Erlebnis aus meiner Studienzeit in Münster (Grüße ins Kreuzviertel).
Ein gemeinsames Seminar der Theologischen Fakultäten über Liturgie, ich hielt ein Referat über die Hochkirchliche Bewegung und die Messe (Fassung von Friedrich Heiler - übrigens mit Festhalten am Opfercharakter).
Als ich dabei das Wort "Transsubstantiation" benutzte, meldete sich eine Studentin um zu fragen, was das denn sei. :hae?: In meinem jugendlichen Leichtsinn meinte ich, daß die katholischen Kommilitonen ja wüßten, was das bedeutet.
Die Studentin meinte daraufhin, daß sie katholisch sei und im sechsten Semester auf Diplom studiere. Selten habe ich einen Professor einer katholischen Fakultät so peinlich berührt gesehen. :breitgrins:
Zuletzt geändert von Siard am Montag 17. Mai 2010, 14:53, insgesamt 2-mal geändert.

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Siard
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Siard »

Petra hat geschrieben:Und den Inhalt: Als würden die Protestanten sagen "werdet erstmal so wie wir, dann klappts auch mit der Ökumene". Genau das werfen sie ja den Katholiken vor.
Genau so habe ich es als Student der evangelischen Theologie vor über zwanzig Jahren erlebt.

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Wim1964
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Wim1964 »

Petra hat geschrieben:Peter Seewald über den ÖKT (Link)
Inzwischen jedoch scheint Ökumene vor allem so verstanden zu werden, als könne das Ziel einzig und alleine darin liegen, die katholische Kirche mittels Protestantisierung gewissermaßen einzuebnen.
:D
Nein, nicht :D sondern :heul:
denn genau das ist die Kernforderung der allgemein praktizierten Ökumene. Schlichtweg skandalös.

Es muss aber genau anders herum sein: Eine Kirche gibt es nur in der katholischen unter dem Hirtenamt des Papstes. Und dahin sollen bitteschön alle zusammenkommen.

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Linus
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Linus »

Siard hat geschrieben:Dazu ein kleines Erlebnis aus meiner Studienzeit in Münster (Grüße ins Kreuzviertel).
Ein gemeinsames Seminar der Theologischen Fakultäten über Liturgie, ich hielt ein Referat über die Hochkirchliche Bewegung und die Messe (Fassung von Friedrich Heiler - übrigens mit Festhalten am Opfercharakter).
Als ich dabei das Wort "Transsubstantiation" benutzte, meldete sich eine Studentin um zu fragen, was das denn sei. :hae?: In meinem jugendlichen Leichtsinn meinte ich, daß die katholischen Kommilitonen ja wüßten, was das bedeutet.
Die Studentin meinte daraufhin, daß sie katholisch sei und im sechsten Semester auf Diplom studiere. Selten habe ich einen Professor einer katholischen Fakultät so peinlich berührt gesehen. :breitgrins:
Oh Mann, das ist wie für Soziologen, wenn man von Max Weber spricht. :kugel: ("Was meinst du mit Idealtypus im Weber'schem Sinn?" :/ )
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Niels
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Niels »

Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Hubertus
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Hubertus »

glöckchen hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Ich bin seit einer Stunde damit beschäftigt, in der Bibliothek sämtliche greifbare Tageszeitungen zu lesen. Die Leserbriefe sprechen für sich: endlich weg von Rom, gemeinsames Abendmahl, alte Männer alte Männer sein lassen.
Es ist deprimierend. Natürlich sprechen solche Leserbriefe nicht für die Mehrheit. Sehr wohl zeigen sie aber eine Tendenz, die man nicht unterschätzen sollte.
Diese Leserbriefe sprechen absolut für die Mehrheit der Katholiken in unseren Breitengraden. Woher soll Otto-Normal-Katholik denn andere Informationen beziehen?
Meine Leute in der Pfarrei erzählen genau das selbe. Mit Ausnahmen der ganz Treuen und Frommen, und selbst die sind teilweise verunsichert.
Nun, ich doffe doch, daß die Mehrheit der Katholiken diese Forderungen vllt. ein wenig unkritisch nachbeten, weil sie meinen, daß das eben "modern" sei. Ich denke, das ist zunächst mal ein Zeichen einer tiefen Verunsicherung, die auch leicht verständlich ist, wenn man bedenkt, daß die veröffentlichte Meinung suggeriert, (fast) alle seien sich mittlerweile über den neuen Kurs einig. Leider ist das Fundament nicht bei allen so fest, daß sie das, was da z.Zt. an medialen Wellen über ihre Köpfe schwappt, unbeeindruckt ließe.
Daher ist es unerläßlich, deutlich zu machen, daß dieser neue Kurs einer erneuten "Los von Rom"-Bewegung beileibe noch nicht ausgemacht ist. Es wird darauf an kommen, ob die, die anders denken, sich trauen, auch mal den Mund aufzumachen und dieser schreienden Meute sich entgegenzustellen.

Es wird jetzt vor allem auch auf die Bischöfe ankommen. Ich hoffe, sie besinnen sich noch einmal darauf, daß sie die Hirten des Gottesvolkes sind, das zu leiten, zu lehren und zu heiligen ihnen anvertraut ist. Zollitsch hat angekündigt, daß eine Arbeitsgruppe mit den Forderungen von ZKddK undd WsK betraut werden soll. Das ist zwar einerseits schlecht, weil diese Gruppierungen jetzt in der Tat Mordenluft wittern, andererseits kennt man ja das Tempo und die Flexibilität des deutschen Bürokratismus. Bis da was erarbeitet ist, könnte der Wind auch schon wieder aus einer anderen Richtung kommen.


Viele Grüße,
Hubertus
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

Raphael

Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Raphael »

Hubertus hat geschrieben:.......... Mordenluft ...........
Das ist aber ein netter freud'scher Vertipper! :D

Mordlust liegt in der Luft. :ikb_devil2:

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Wim1964
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Wim1964 »

Hubertus hat geschrieben:(...) Zollitsch hat angekündigt, daß eine Arbeitsgruppe mit den Forderungen von ZKddK undd WsK betraut werden soll. Das ist zwar einerseits schlecht,(...)
Das ist nur schlecht, schlecht schlecht. Ich kenne diese im Kontext genannten Forderungen zwar nicht im Detail, aber wenn es die üblichen Forderungen sind (Frauenpriestertum, Zölibat abschaffen, Interkommunion, "Modernisierung" der Morallehre, usw), ist es schon eine absolute Katastrophe, diese überhaupt als diskutierbar erscheinen zu lassen...

Diese Gruppierungen (ok, ich nehme das ZdK mal schweren Herzens aus) werden von den Bischöfen ernst genommen, ihre Forderungen sogar aufgegriffen und Arbeitskreise gebildet. Gläubige, der Tradition verbundene Katholiken werden ohne Zögern sofort abserviert.

--- ach, ich wechsle, glaube ich, in den Frustthread....

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Hubertus
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Hubertus »

Wim1964 hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:(...) Zollitsch hat angekündigt, daß eine Arbeitsgruppe mit den Forderungen von ZKddK undd WsK betraut werden soll. Das ist zwar einerseits schlecht,(...)
Das ist nur schlecht, schlecht schlecht. Ich kenne diese im Kontext genannten Forderungen zwar nicht im Detail, aber wenn es die üblichen Forderungen sind (Frauenpriestertum, Zölibat abschaffen, Interkommunion, "Modernisierung" der Morallehre, usw), ist es schon eine absolute Katastrophe, diese überhaupt als diskutierbar erscheinen zu lassen...

Diese Gruppierungen (ok, ich nehme das ZdK mal schweren Herzens aus) werden von den Bischöfen ernst genommen, ihre Forderungen sogar aufgegriffen und Arbeitskreise gebildet. Gläubige, der Tradition verbundene Katholiken werden ohne Zögern sofort abserviert.

--- ach, ich wechsle, glaube ich, in den Frustthread....
Du hast schon recht, was den Inhalt betrifft. Ich bezog mich zunächst auf die Geschwindigkeit, mit der so ein Papier vmtl. erarbeitet wird. Möglicherweise ist das ja sogar die heimliche Strategie, zunächst mal "aussitzen" ö.Ä. :umkuck:
(obwohl... viel Hoffnung habe ich, zugegebenermaßen, auch nicht :traurigtaps: )

Viele Grüße,
Hubertus
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Dottore Cusamano »

Sempre hat geschrieben:
obsculta hat geschrieben:Und wenn ich als Protestant nicht zur Kommunion gegangen wäre,
wäre ich möglicherweise heute nicht katholisch.
Dass Du als Protestant zur Kommunion gegangen bist, solltest Du heute als Katholik als eine schwere Sünde erkennen.

Gruß
Sempre
Wir kennen doch alle überhaupt nicht die konkreten Umstände. Vielleicht hat obsculta ja erlaubtermaßen als damals noch Angehörige einer anderen christlichen Gemeinschaft kommuniziert.
"Da erhob sich ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und auch der Drache und seine Engel kämpften. Doch sie richteten nichts aus und es blieb kein Platz mehr für sie im Himmel." (Offb 12, 7-8)

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Bernado
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Bernado »

Wim1964 hat geschrieben:Das ist nur schlecht, schlecht schlecht. Ich kenne diese im Kontext genannten Forderungen zwar nicht im Detail, aber wenn es die üblichen Forderungen sind (Frauenpriestertum, Zölibat abschaffen, Interkommunion, "Modernisierung" der Morallehre, usw), ist es schon eine absolute Katastrophe, diese überhaupt als diskutierbar erscheinen zu lassen...
Ich bin eigentlich sehr froh, daß die Forderung nach der Frauenordination jetzt überall mit ins Paket gepackt wird: Das ist der einzige Punkt, in dem von Rom keinerlei faulen Kompromisse zu erwarten sind, auch nicht bezüglich eines "Frauendiakonats" - und damit wird das ganze Paket irreal.

Bei "Interkommunion" haben wir ja schon eine ziemlich unübersichtliche Situation, Morallehre ist seit der Königsteiner Erklärung auch unverbindlich, und der Zölibat ist bekantlich auch für die Römische Kirche keine conditio sine qua non. Wobei es natürlich absolut verheerend wäre, jetzt unter dem Druck der allgemeinen Schreierei und einer "Menschenrecht auf Sexualitätsausübung"-Ideologie hier nachzugeben. Ich glaube es aber auch so nicht, denn diese Frage ist genau der Stoff, aus dem man Kirchenspaltungen macht. Umso besser, wenn das Frauenpriestertum mit im Paket ist - an "Ordinatio Sacerdotalis" führt da kein Weg vorbei.
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Christiane »

Wim1964 hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:(...) Zollitsch hat angekündigt, daß eine Arbeitsgruppe mit den Forderungen von ZKddK undd WsK betraut werden soll. Das ist zwar einerseits schlecht,(...)
Das ist nur schlecht, schlecht schlecht. Ich kenne diese im Kontext genannten Forderungen zwar nicht im Detail, aber wenn es die üblichen Forderungen sind (Frauenpriestertum, Zölibat abschaffen, Interkommunion, "Modernisierung" der Morallehre, usw), ist es schon eine absolute Katastrophe, diese überhaupt als diskutierbar erscheinen zu lassen...

Diese Gruppierungen (ok, ich nehme das ZdK mal schweren Herzens aus) werden von den Bischöfen ernst genommen, ihre Forderungen sogar aufgegriffen und Arbeitskreise gebildet. Gläubige, der Tradition verbundene Katholiken werden ohne Zögern sofort abserviert.

--- ach, ich wechsle, glaube ich, in den Frustthread....
Ich wünsche mir schon seit langem die Inquisition zurück.
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von overkott »

Natürlich lässt sich die Geschlechterfrage dichotomisch führen. Man teilt die Meinungen und Gruppen und macht damit Politik. Tatsächlich hat es bisher in der Kirche heterogene Gruppen (Ehen und Familien) und homogene Gruppen (geistliche Gemeinschaften) gegeben. Dass ausgerechnet Gruppen mit ablehnender Haltung einer priesterlichen Opfertheologie die Priesterweihe ändern wollen, ist unverständlich. Denn welche Gewänder sich Frauen und Gottesmütter anziehen, die im Dienst des Wortes stehen, ist eigentlich nur eine Geschmacksfrage.

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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von lifestylekatholik »

Christiane hat geschrieben:Ich wünsche mir schon seit langem die Inquisition zurück.
Ich wünsche mir schon seit langem bekennende Bischöfe zurück.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Bernado
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Bernado »

Dottore Cusamano hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:
obsculta hat geschrieben:Und wenn ich als Protestant nicht zur Kommunion gegangen wäre,
wäre ich möglicherweise heute nicht katholisch.
Dass Du als Protestant zur Kommunion gegangen bist, solltest Du heute als Katholik als eine schwere Sünde erkennen.

Gruß
Sempre
Wir kennen doch alle überhaupt nicht die konkreten Umstände. Vielleicht hat obsculta ja erlaubtermaßen als damals noch Angehörige einer anderen christlichen Gemeinschaft kommuniziert.
Niemand kann eine schwere Sünde begehen, ohne sich der Falschheit seines Handelns zumindest ahnungsvoll bewußt zu sein. Und wir können (hoffentlich) davon ausgehen, daß gerade dieses Problem auch im Konverrtitenunterricht zur Sprache gekommen ist, so daß alles, was da ggf. das Gewissen belasten könnte, auch inzwischen geheilt ist.

Das Problem bei der Teilnahme von Nichtkatholiken an der Kommunion liegt weniger auf der Seite von Menschen, die gar nicht wissen, was sie tun - denen hat der Herr noch vom Kreuz aus vergeben - sondern bei den Hirten, die es versäumen, ihren Gemeinden und den Gottesdienstbesuchern allgemein den Unterschied zwischen "Gemeinschaftsmahl" und "Teilhabe an Leib und Blut Jesu Christi" immer wieder nach der Lehre der Kirche zu verdeutlichen.

Um mal eine Rangfolge aufzustellen: Die geringste Schuld und den verzeihlichsten Mangel an Ehrerbietigkeit liegt auf Seiten des Lutheraners oder Anglikaners, der - vielleicht auch begünstigt durch die Ähnlichkeiten der äußeren Abläufe - meint, das wäre alles so, wie er das in seiner Gemeinde gelernt hat und praktiziert und dementsprechend mittut.

Schlimmer steht es schon um Katholiken, die doch ein Mindestmaß an Glaubensunterweisung oder zumindest an Möglichkeit dazu gehabt haben und die dennoch ohne Gewissensprüfung und besondere Ehrerbietung an der Kommunion teilnehmen. Ein Katholik, der auch nur einmal einen eucharistischen Segen oder eine eucharistische Anbetung erlebt hat, muß zumindest ahnen, daß er sich da nicht nur ein Stück Brot zum Zeichen des gemeinsamen Mahles abholt und daß das "Der Leib Christi" nicht nur so dahergesagt ist /sein sollte. Über den Grad von deren Schuld haben glücklicherweise jedoch nicht wir zu befinden - der Herr sei ihrer Seele gnädig, und Gnade in überreichem Maße ist, um es ein wenig respektlos modern auszudrücken, sein Kerngeschäft.

Nicht in der Haut derer stecken möchte ich jedoch, die diesem Indifferentismus Vorschub leisten, die keine eucharistische Anbietung anbieten, nicht die Notwendigkeit der Beichte und des Standes der Gnade betonen und im Widerspruch zu allem, was die Kirche und ihr Recht verlangen, sich im Angebot "Eucharistischer Gastfreundschaft" gefallen.
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Bernado »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Christiane hat geschrieben:Ich wünsche mir schon seit langem die Inquisition zurück.
Ich wünsche mir schon seit langem bekennende Bischöfe zurück.
Ich erlaube mir mal einen kleinen Rückfall ins finstere Mittelalter: Das eine könnte durchaus etwas mit dem anderen zu tun haben.
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Bernado »

overkott hat geschrieben:Dass ausgerechnet Gruppen mit ablehnender Haltung einer priesterlichen Opfertheologie die Priesterweihe ändern wollen, ist unverständlich. Denn welche Gewänder sich Frauen und Gottesmütter anziehen, die im Dienst des Wortes stehen, ist eigentlich nur eine Geschmacksfrage.
Ich freue mich, dem zustimmen zu können - zumindest unter der Voraussetzung, daß sich die "Geschmacksfrage" des zweiten Satzes speziell auf die Gruppen des ersten Satzes bezieht.

Aber der nachdruck und die Wut, mit der diese Frage behandelt wird, lassen eben erkennen, daß es hier nicht um eine Geschmacksfrage geht, sondern daß der Verwirrer und Täuscher von Anfang an hier gegenwärtig seinen stärksten Angriff vorantreibt. Da verbietet sich jede Naivität.
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Dottore Cusamano »

Bernado hat geschrieben: ...daß es hier nicht um eine Geschmacksfrage geht, sondern daß der Verwirrer und Täuscher von Anfang an hier gegenwärtig seinen stärksten Angriff vorantreibt. Da verbietet sich jede Naivität.
:daumen-rauf:

Wenn er den Menschen weismachen will, dass es ihn gar nicht gibt, ist er am gefährlichsten.
"Da erhob sich ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und auch der Drache und seine Engel kämpften. Doch sie richteten nichts aus und es blieb kein Platz mehr für sie im Himmel." (Offb 12, 7-8)

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Gamaliel
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Gamaliel »

Bernado hat geschrieben:Nicht in der Haut derer stecken möchte ich jedoch, die diesem Indifferentismus Vorschub leisten, die keine eucharistische Anbietung anbieten, nicht die Notwendigkeit der Beichte und des Standes der Gnade betonen und im Widerspruch zu allem, was die Kirche und ihr Recht verlangen, sich im Angebot "Eucharistischer Gastfreundschaft" gefallen.
Daran anknüpfend ein Zitat aus "längst" vergangener Zeit, nämlich aus dem Jahr 1984 und von unverdächtiger Seite. In seinem Buch "Bischof Joannes Baptista Sproll - Der Fall und seine Lehren" (hier Seite 49 f.) äußerte Prälat Bernhard Hanssler, der ehemalige Leiter des Cusanuswerks und geistliche Direktor des ZdK:
Von der Liturgie versprach sich das Konzil missionarische Impulse. Sie sind ausgeblieben. Von der Liturgie erwartete man eine Erneuerung der Frömmigkeit. Es ist nicht viel davon zu erkennen. Wir hören zwar nicht auf, das heilige Mysterium der Kultepiphanie zu preisen, aber wir sehen uns fassungslos dem sakrilegischen Run nach der Hostie gegenüber. "Das Heilige den Heiligen!" hatte der Diakon der frühen Kirche vor der Kommunion in die Versammlung hineinzurufen. Jetzt stürzen die Bereiteten und die Unbereiteten zum Tisch des Herrn. Wenn nicht schon daran abzulesen wäre, wie sehr wir ethisch unterentwickelt sind, brauchte man nur an das jähe Absterben der persönlichen Beichte zu erinnern, um zu sehen, wie sehr der Ernst des Ethischen nachgelassen hat. Libertinage und kirchliche Emsigkeit scheinen sich nicht mehr auszuschließen.
Was haben die deutschen Hirten und die römischen Behörden in den letzten 26 Jahren getan, um diesem "Trend" effektiv entgegenzuwirken? Wieso sind ein ÖKT 1 & 2 überhaupt möglich? --- "Die Krise der Kirche ist eine Krise der Bischöfe"!

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