Hier mal ein Gästebucheintrag eines kritischen Geistes auf der Seite des Bistums Trier:
In den Medien und auf der Homepage des Bistums habe ich von der großen Fronleichnamsprozession in Saarbrücken gehört und gelesen. An sich ein schöner Gedanke. Etwas unpassend fand ich allerdings die übergroße Betonung des ökumenischen Aspekts dieser ganzen Feier. Man sollte sich die Frage stellen, ob es theologisch überhaupt sinnvoll ist, einen reformierten Pfarrer (Reformierte lehnen die Realpräsenz Christi in Brot und Wein ab)bei einem Fest, bei dem es um die Eucharistie geht, überhaupt zu involvieren. Meiner Ansicht nach wird hier unzulässiger Weise eine leider immer noch bestehende Trennlinie verwischt, was zu Fehlinterpretationen führen könnte. Auf jeden Fall macht diese Aktion wieder einmal deutlich, dass man in der katholischen Kirche bereit ist, seine eigene Identität hinten anzustellen, nur um ökumenisch zu wirken.
Und hier die Reaktion der Redaktion:
Anmerkung der Redaktion:
Ob es theologisch sinnvoll ist? Lassen Sie uns einfach zur Kenntnis nehmen, was Superintendent Weyer gesagt hat - stellt das die katholische Identität in Frage?
"Wir essen das Brot, das im Abendmahlsaal gebrochen wurde
von IHM.
Wir essen das Brot, das zerbrochen wurde am Kreuz.
Wir essen das Brot, das
im Abendmahl gebrochen,
am Kreuz zerbrochen,
lebendiges Gedächtnis davon ist, dass ER lebt.
Und so singen wir das Lied dieses Lebendigen.
SEIN Lied der Seligpreisungen.
Kein Lied der Parolen,
Kein Lied der Wahlkampfspots,
Kein Lied der schreiend großen Überschriften,
Kein Lied der hohlen Slogans,
Kein Lied, das zum Kaufen verführt.
Ein Lied, das »selig« preist.
»Selig« - hier werden Worte des Himmels in die Erde hinein gesungen.
Hier werden mit Himmelsworten Erdenbürger besungen.
Erdenbürger, denen keine Titelseite gewidmet wird,
Erdenbürger, denen kein Paparazzo nachjagt,
Erdenbürger, die sich nicht im world-wide-web selbst darstellen.
Ein Lied: zu Armen gesungen und zu Trauernden,
Ein Lied: zu Dürstenden und Hungernden gesungen, die mehr wollen, als die Befriedigung ihrer Bedürfnisse.
Ein Lied: zu solchen gesungen, die die Logik dieser Erde durchbrechen durch Sanftmut und Frieden.
Ein Lied: zu solchen gesungen, die stumm gemacht werden, weil in ihnen der stille Jubel des Glaubens singt.
»wes brot ich ess´, des lied ich sing«
Hören wir nicht auf, dieses Brot zu essen.
Und hören wir nicht auf, zu erbeten, es bald gemeinsam essen zu dürfen.
Und singen wir, was wir schon längst gemeinsam singen können:
SEIN Lied der Seligpreisungen.
Weil es uns selig nennt, einfach nur deshalb, weil wir zu IHM gehören
– laßt es durch unser Leben klingen.
Und singen wir selbst es weiter!
Singen wir es gemeinsam denen zu, für die ER es angestimmt hat:
Singen wir es in dieser Stadt:
den Armen und den Trauernden,
den Sanftmütigen und den Friedenstiftenden,
den Barmherzigen und denen, deren Durst und Hunger hier nicht gestillt wird, weil es der Hunger und der Durst nach Gerechtigkeit und damit nach IHM ist."
Und vielleicht ist es ja doch ein wenig einfach, zu behaupten "(Reformierte lehnen die Realpräsenz Christi in Brot und Wein ab)" - es gibt da auch Theologen, die das anders sehen würden: vgl. "Gottesdienst der Kirche" - Bd 4. "Eucharistie", Hans Bernhard Meyer SJ - darin von Irmgard Pahl der Beitrag zum Abendmahlsverständnis in den Kirchen der Reformation...
Hört sich für mich ein wenig relativistisch an...