Maurus hat geschrieben:Die Frage, die du mE ungenügend beantwortet hat ist, warum die 72-Stunden Aktion dadurch etwas Schlechtes wird, dass nicht ein geistliches Angebot auf sie folgt.
Ich hatte versucht, das oben zu begründen. Ich versuche es noch mal:
Auch Atheisten können anderen etwas "Gutes" tun, z. B. Menschen beim Gang zum Arzt begleiten etc. Das ist an sich überhaupt nicht schlecht, auch wenn das allein innerweltlich begründet ist. Soweit Konsens.
Bei Christen resultiert das Gebot der Nächstenliebe aber aus jenseitiger Anbindung. Der Christ weiß auch, dass sein Leben in dieser Welt nur Peregrinatio ist, gewissermaßen Übergangszeit und Bewährungszeit. Letzten Endes kommt es nicht darauf an, die Welt zu verbessern, sondern sich. Wenn die Humanistische Jugend solche Tage des Ehrenamts organisiert, ist dagegen nichts zu sagen. Bei katholischen Verbänden sollte das selbstverständlich eingebettet sein in das christliche Verständnis.
Mein Unwohlsein ist dadurch erzeugt worden, dass ich vom BDKJ und vielen seiner Mitgliedsverbände fast ausschließlich Veranstaltungen kenne, in denen der Bezug nach oben außer Acht gelassen wird oder in denen das spezifisch christliche Verständnis nur mehr sehr verkümmert erkennbar ist.
Es ist für
christliche Jugendarbeit
schlecht, die Akzente so einseitig nur auf die äußeren Werke zu setzen und marginalisiert die Rolle, die wir Christum und der Kirche einräumen müssen.
So verkümmert Kirche zu
einer Sozialeinrichtung unter anderen.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«