Ehepartner erfüllt Pflichten nicht

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regina 32
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Beitrag von regina 32 »

Gerhard hat geschrieben:
Lässt sich das problemlos trennen?

:mrgreen: Ich merke schon, ich bin nicht katholisch genug für diese Diskussion, weil ich die WERTE der Kirche hier est mal aussen vor lasse und überprüfe, was sind MEINE (christlich-menschlichen) WERTE, ob sie dann mit denen der Kirche übereinstimmen, kann ich dann evtl. danach überprüfen.

Und wie meintest Du, da sollte die Kirche genau überlegen was sie will, zuerst ist denke ich der Betroffene dran zu überlegen was ER/SIE will....

und dann, was will die Kirche denn? ich denke es ist klar: Verzeihen, und wenn das nicht möglich ist, diese Tisch-Bett trennung bei bleibender Ehe... d.h. für keinen der Betroffenen die Möglichkeit einer neuen Partnerschaft o.ä. ist doch eigentlich klar?

assisi1212
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Beitrag von assisi1212 »

Hallo zusammen

Ich oute mich jetzt mal total hier

aber ich denke in erster Linie sollte erstmal alles versucht werden ob die Ehe nicht vielleicht noch wieder eine ernste und echte Chance hat.
Aber wenn sich heraus stellt das die Lage untragbar ist dann sag ich entgegen der katholischen Kirche : Scheidung!
Denn Liebe bedeutet Rücksicht aufeinander zu nehmen ohne Gewalt und schon mal garnicht Körperliche Gewalt, sei es gegen Frau und Kind!Ich denke jedes Kreuz das der Herr einem auferlegt ist nicht leicht zu tragen und die betroffenen sollten es sich auch nicht leicht machen mit so einer Entscheidung. Aber ich glaube irgendwie nicht das Christus will das man sich selber kaputt macht und machen lässt.

Schließlich ist das höchste Gebot
Liebe deinen Nächsten - WIE DICH SELBST !
Und damit ist nicht der pure Egoismus gemeint.

Wenn Christus sagt : Verleugne dich selbst, nimm dein Kreuz auf dich und folge mir nach... dann heißt das nicht das ich mich klein machen muss,sondern vielmehr das ich meine Bedürfnisse nicht über alles in den Vordergrund zu rücken haben.
Ich denke sich mit seinem Kreuz - seinem Schicksal anzufreunden und anzu - nehmen kann neue Perspektiven öffnen. Auch wenn es gewiss nicht leicht ist . Aber dafür ist es das auch wert!

Pace e bene
-Friede und Heil-

assisi1212

regina 32
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Beitrag von regina 32 »

nun, assisi,
mir geht es ja genauso, :-) darum meinte ich ja vorhin auch ich bin ein "schlechter" Katholik, weil bei mir der Menschenverstand vorgeht

assisi1212
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Beitrag von assisi1212 »

hey

Nein so würde ich das nicht sagen.

Ich würde mich nicht als Schlechten Katholik bezeichnen und dich auch nicht.

Ich, Du - wir allse sollen ja nicht mit einer Rosaroten Brille durchs Leben gehen sondern sollen Mit - Menschen sein und werden.

Ich habe mal eine Karte bekommen wo mir jemand schrieb und ich finde da ist richtig Wahrheit [Punkt]


"Mach es wie Gott - werde Mensch!"

Denn wenn wir mal ehrlich sind, wie Menschlich sind wir alle oft zueinander...

Pace e bene
Friede und Heil

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Hallo assisi1212,

hast Du Dich mal mit der Erbsünde beschäftigt?



Gruß
Gerhard
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

assisi1212
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Beitrag von assisi1212 »

:hmm:

Um ehrlich zu sein noch nicht näher , aber klär mich auf.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Das können andere bestimmt besser, aber Du kannst mal auf Kathpedia nachschauen, wenn Du magst (http://www.kathpedia.com/index.php/Erbsünde).
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

assisi1212
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Beitrag von assisi1212 »

Hey!

Doch habe mich wohl schon damit beschäftigt , sorry war nur irritiert. Bezogen jetzt auf diese Diskussion habe ich mich damit nicht auseinander gesetzt.
Willst du mir damit sagen das man an seinem Leid selber schuld ist durch die Erbsünde? Und es hin-nehemen soll??? Das Glaube ich so nicht.
Das mag vielleicht so gewesen sein, aber dennoch wiederspricht es sich wenn man versteinert an etwas hängen bleibt, da das Leben auch Wandlung und Veränderung beinhaltet.

Und Christus hat uns das erste und höchste Gebot auferlegt.

"Liebe deinen Nächsten wie dich selbst"

Ich stehe auf dem Standpunkt wenn ich nicht gut zu mir selber bin und mich selber nicht liebe, kann ich nicht ehrlich und gut sein meinem Nächsten gegenüber.
Es würde sich doch immer was von der Unzufriedenheit (die ich mir auferlege und anderen vielleicht auch noch) am anderen Spiegeln.
Glaubst du wenn Gewalt in einer Famimlie vorherrschen würd wäre es ok?

Oder verstehe ich dich auch nur total falsch??? :hmm: :roll: :hmm:

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

assisi1212 hat geschrieben: Und Christus hat uns das erste und höchste Gebot auferlegt.

"Liebe deinen Nächsten wie dich selbst"
Lieber assisi1212,

ich weiß nicht genau, was unser Herr von 2.000 Jahren gesagt hat, aber die Gebote der Liebe kannst Du hier einsehen: http://www.kathpedia.com/index.php/Hauptgebot.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

regina 32
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Beitrag von regina 32 »

assisi1212 hat geschrieben:He
Und Christus hat uns das erste und höchste Gebot auferlegt.

"Liebe deinen Nächsten wie dich selbst"

Ich stehe auf dem Standpunkt wenn ich nicht gut zu mir selber bin und mich selber nicht liebe, kann ich nicht ehrlich und gut sein meinem Nächsten gegenüber.:

Ich schließe mich an, alles andere funktionniert (auf Dauer) nur, wenn dieses Gebot stimmt....

Gerhard, Auf deiner Verlinkten Kathipediadingensseite ist kein Text :mrgreen: - ist das dann eine NULLaussage :D ?

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

Benedikt

Beitrag von Benedikt »

assisi1212 hat geschrieben:Hallo zusammen

Ich oute mich jetzt mal total hier

aber ich denke in erster Linie sollte erstmal alles versucht werden ob die Ehe nicht vielleicht noch wieder eine ernste und echte Chance hat.
Aber wenn sich heraus stellt das die Lage untragbar ist dann sag ich entgegen der katholischen Kirche : Scheidung!
Das, was du vorschlägst, heißt im katholischen Sprachgebrauch "Trennung von Tisch und Bett." Ist prinzipiell nichts schlechtes, wenn es gute Gründe dafür gibt. Nicht möglich ist hingegen die Wiederheirat.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Gerhard hat geschrieben:http://www.kathpedia.com/index.php/Hauptgebot

Entschuldigt bitte.
Das ist doch wohl keine seriöse Quelle.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benedikt

Beitrag von Benedikt »

Och komm Robert. Wer hier ungeniert Ahmadineschads (wie auch immer der geschrieben wird) Nachrichtenorgane zitiert, wird wohl auch noch Kathpedia verkraften. Im übrigen ist der vorliegende Artikel wohl kaum falsch, oder siehst du das anders?

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Benedikt hat geschrieben:Im übrigen ist der vorliegende Artikel wohl kaum falsch, oder siehst du das anders?

Es gibt peinlichere. Es haben auch einige versucht, den schon im
ersten Entwurf verkorksten Artikel zu retten, wo der zweite Teil
ausschließlich als Aufforderung zur Selbstliebe dargestellt wurde.
Aber ich finde dort noch immer nichts über Nächstenliebe. Übers
Sch’ma kann man wohl auch kaum dürftiger handeln. Und was
sind sind, bitte schön, „die Formeln der katholischen Lehre“? –
Nur weil das „Kompendium“ zum Katechismus als Überschrift für
die dort wiedergegebenen Lehrstücke der katechetischen Tradition
»Formeln der katholischen Lehre« (nicht: „die Formeln …“) ge-
schrieben hat, wird das bei kathpedia.com behandelt wie ein fest-
stehender Fachbegriff – sogar mit eigenem Artikel. Für ’ne Ober-
tertia ginge das je noch durch …

Mit ’nem Seitenklick wqar ich vorhin bei einem Artikel über das (!)
Diakonat. Au weh. Die Autoren meinen auch, nur römisch-katholi-
sche
Männer könnten Diakone werden. Oder lies erst den Artikel
über den „Heiligen Gral“. Da wird aus einem spekulativen Erklä-
rungsversuch der litterarischen Fiktion des „Grals“ ein gesichertes
Faktum, windige Vermutungen werden als Tatsachen hingestellt,
aber der eigentliche Gral – also das, was er in der „mittelalterlichen“
Litteratur darstellt, wird nicht einmal angedeutet. Das ist derart un-
seriös, das ließe ich nicht nur keiner Untertertia durchgehen, dessen
müßten sich Primaner schämen.

Mir ist das schmerzhaft peinlich, daß ein solcher hanebüchener
Quatsch in katholischem Namen veröffentlicht wird. O Schmach
und Schande. Keiner muß über solche Themen fundierte Artikel
schreiben können. Aber man sollte ’s merken, wenn man’s nicht
kann, und es sein lassen.

(Noch mal zur Klarheit: Ich nehme wohl wahr, daß einige immer
wieder Verbesserungen anzubringen versuchen. Don Reto etwa.
Du wohl auch. Aber oft sind die Verbesserungen marginal, und der
eigentliche Quark bleibt stehen. Es gibt keine wissenschaftlich
brauchbare Konzeption, keine kompetente Leitung des Projekts,
keine Qualitätssicherung und viel zu viele wohlmeinende, aber in-
kompetente Beteiligte. Darum ist unterm Strich der Schaden größer
als der Nutzen.)
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
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Lupus
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Beitrag von Lupus »

ROBERTUS LOCUTUS - CAUSA FINITA!? :freude: :jump:

Lupus

PS: Ergo: saepe stilum vertas, Carissime
Zuletzt geändert von Lupus am Freitag 17. Oktober 2008, 13:00, insgesamt 1-mal geändert.

Benedikt

Beitrag von Benedikt »

Robert, wenn dir was nicht passt, dann änder es doch. (Ok, es gibt da einen Artikel über einen Ort in B.-H., den sollte man aus wohl bekannten Gründen nicht anrühren, aber sonst sind wir für jede Verbesserung dankbar.)

Die Sache mit dem Diakonat habe ich verbessert, wobei das eher eine Marginalie war (da eigentlich klar ist, dass es in dem Abschnitt um kirchenrechtliche Voraussetzungen geht).

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Benedikt hat geschrieben:Das, was du vorschlägst, heißt im katholischen Sprachgebrauch "Trennung von Tisch und Bett." Ist prinzipiell nichts schlechtes, wenn es gute Gründe dafür gibt.
:hmm:

Was passiert in dem Falle mit den Kindern (so denn vorhanden)? Eigentlich meine ich ja, bevor die Kinder in einer lieblosen Umgebung aufwachsen müssen, ist diese Form der Trennung angezeigt.

Doch ist das praktisch überhaupt ohne Einbußen für die Kinder machbar? Sollten die Kinder in dem Fall nicht lieber in ein gutes Heim gegeben werden? Möglich wäre ja auch ein Internat, wo sie in liebevoller Umgebung aufwachsen können.

Ich kenne Scheidungskinder, die auch unter dieser unklaren Situation leiden müssen. Ich kenne Problemfamilien, in denen Kinder groß werden müssen, die das Vertrauen in die Menschen verlieren. Ich kenne Straßenkinder, um die sich niemand liebevoll kümmert. Ich kenne Kinder, die vom Jugendamt "umsorgt" werden und dennoch zu Tode kommen.

Der Fisch stinkt immer vom Schwanz her.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

regina 32
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Beitrag von regina 32 »

Gerhard hat geschrieben: :hmm:

Was passiert in dem Falle mit den Kindern (so denn vorhanden)? Eigentlich meine ich ja, bevor die Kinder in einer lieblosen Umgebung aufwachsen müssen, ist diese Form der Trennung angezeigt.

Doch ist das praktisch überhaupt ohne Einbußen für die Kinder machbar? Sollten die Kinder in dem Fall nicht lieber in ein gutes Heim gegeben werden? Möglich wäre ja auch ein Internat, wo sie in liebevoller Umgebung aufwachsen können.
r.

Nun, für Kinder gibt es sicher nichts besseres als eine intakte Familie, ich denke, da sind wir uns alle einig.

Nun, ein gutes Heim?? gibt es so was überhaupt? ich denke bevor die Kinder BEIDE Elternteile verlieren, ist es doch besser, sie bleiben bei einem der beiden Elternteile, der dann die Erziehung übernimmt. dann werden sie nciht ganz entwurzelt. ODer würdest Du auch von Familien in denen ein PArtner stirbt verlangen, dass die Kinder ins Heim kommen???

EIn Internat - sowas wäre sicher eher möglich, bliebe noch die Frage der Ferienbetreuung und vor allem eine finanzielle Frage offen.

Inabikari
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Beitrag von Inabikari »

@Gerhard

Nein, der Fisch stinkt immer vom Kopf her!

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

@Inabikari: Bist du sicher? Woher weißt Du das?
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Vor allem fängt er nach drei Tagen an zu stinken…genauso wie Gäste.
— Internatserziehung für sehr junge Kinder halte ich für problematisch. Für ältere Kinder kann es sehr lustig sein…habe selber mal in einem gelebt. :)
???

sofaklecks
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Besserung

Beitrag von sofaklecks »

Ich stelle eine gewisse Besserung bei Gerhard fest.

Ich hatte fest damit damit gerechnet, dass er Inabikari fragt, ob er Fischhändler sei.

sofaklecks

PS: Der Fisch beginnt tatsächlich am Kopf zu stinken, genauer gesagt, etwas dahinter, nämlich an den Kiemen. Dieses fein verästelte und mit Blut durchsetzte Gewebe mit den relativ grossen Öffnungen der Kiemenspalten zersetzt sich schnell.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Liebe anneke6, ich stelle mir das auch sehr lustig vor. Habe noch lebhaft die "Hanni und Nanni" - Geschichten im Kopf. Übrigens ist Internat wohl in erster Linie etwas für Kinder im Alter für die weiterführenden Schulen. Es muss ja nicht immer ein Eliteinternat wie Schloss Salem sein. Finanziell gibt es sicherlich Möglichkeiten.

Eine Heimunterbringung ist auf jeden Fall in Alternative zu einem lieblosen Elternhaus (Gewalt) zu sehen.

@Benedikt: Bist du bei Kathpedia unter gleichem Nick aktiv?
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

sofaklecks
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Für Overkott

Beitrag von sofaklecks »

Bevor ich wieder gefragt werde, woher ich das weiss, wir hatten daheim eine kleine Forellenzucht.

Natürlich sprach sich das herum und am Freitagmorgen kamen immer mal wieder Leute, um ein paar zu kaufen. Darunter war einmal eine Dame mit grossem Hut. Ich schlich näher. Mein Vater liess den Teich etwas ab und fragte, welche es denn sein solle. Die holte er dann heraus, griff hinter sich, nahm den Wäschebengel, als einen mittleren griffigen Stock und tötete die Forelle mi einem wohlgezielten Hieb auf den Kopf. Ein schriller Aufschrei der Dame war die Folge und die Frage, ob das nicht humaner vonstatten gehen könne.

"Gute Frau, das sind die so gewöhnt!", meint mein Vater ruhig.

sofaklecks

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Ich hoffe, der Fisch hat ihr dennoch gemundet.

Zum Thema:
regina 32 hat geschrieben:Nun, für Kinder gibt es sicher nichts besseres als eine intakte Familie, ich denke, da sind wir uns alle einig.
Das denke ich auch. Aber leider sind die meisten Familien heute nicht mehr intakt. Es gibt hier ein Problem, dem die Kirche sich stellen muss. Dabei gehe ich von dem Wertefundament der römisch-katholischen Kirche aus. Dies ist ja auch in diesem Forum als Zusatz notwendig.

In Deutschland verzeichnen wir für das Jahr 2007 187.100 Ehen "geschieden" (Quelle). Davon hatten ca. 90.000 Paare Kinder unter 18 Jahren. Der Trend der letzten 5 Jahre zeigt nach einem Peak im Jahr 2003 wieder in die andere Richtung.

Dennoch bleiben 90.000 minderjährige Scheidungskinder in dieser Statistik "stecken". Haben es die Kinder nach diesen Scheidungen wirklich besser? Gibt es hier langfristige Studien, die vertrauenswürdig sind? Ich befürchte mal, dass die Rolle der Kinder vielfach uninterpretiert bleibt.

Hinter diesen "Scheidungen" stecken Schicksale, unerfüllte Träume, Hoffnungen, zerplatzte Illusionen, Leid. Oder laufen die alle "sauber" ab? Meine Erfahrung im Verwandtenkreis ist eine andere und ich weiß, dass nicht nur die betroffenen Paare, auch die Verwandten hier Anteil an dem Schicksal des Einzelnen nehmen.

Ein wichtiges Feld für die Seelsorger, die oftmals mit pawlowschem Reflex nach Eheberatung und Paarseminaren rufen, ohne den Einzelfall zu sehen und sich den dringenden Fragen, die z.B. "Humanae vitae" hinterlassen hat, zu widmen.

Vielleicht pessimistisch, aber ich bin durchaus hoffnungsfroh, dass die katholische Kirche hier helfen will.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

regina 32
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Beitrag von regina 32 »

Gerhard hat geschrieben:
Dennoch bleiben 90.000 minderjährige Scheidungskinder in dieser Statistik "stecken". Haben es die Kinder nach diesen Scheidungen wirklich besser?

Gibt es hier langfristige Studien, die vertrauenswürdig sind? Ich befürchte mal, dass die Rolle der Kinder vielfach uninterpretiert bleibt.

Hinter diesen "Scheidungen" stecken Schicksale, unerfüllte Träume, Hoffnungen, zerplatzte Illusionen, Leid. Oder laufen die alle "sauber" ab?

Ein wichtiges Feld für die Seelsorger, die oftmals mit pawlowschem Reflex nach Eheberatung und Paarseminaren rufen, ohne den Einzelfall zu sehen und sich den dringenden Fragen, die z.B. "Humanae vitae" hinterlassen hat, zu widmen. l.

Nun, ich bin der festen Überzeugung, dass es den Scheidungskindern nur in Einzelfällen wirklich "gut " gehen kann, sie haben eine Identitätskrise, die Elternteile, die sie beide lieben, und von denen sie abstammen lehnen einander mehr oder weniger heftig ab. Nichts desto trotz bin ich mir ganz sicher, dass eine saubere Trennung für die Kinderseele immer noch besser ist als jahrelang einen Ehekrieg mitzuerleben, danach sind sie nämlich noch Beziehungsgestörter. Ideal sind natürlich beide Fälle nicht.

Leider laufen viele Scheidungen nicht sauber ab, und auch hier und in der Zeit danach wird sehr viel auf dem Rücken der Kinder ausgetragen, Machtspiele etc. das ist entsetzlich, ich denke, da sind wir uns alle einig.


Natürlich rufen Seelsorger und alle anderen beteiligen mehr oder minder Reflexhaft nach Eheberatung, WIE anders möchtest Du denn einer angeknacksten Ehe noch eine Chance einräumen?? wenn da alle Parteien ehrlich miteinander umgehen, hat die Ehe vielleicht noch eine Chace. Was würdest Du denn alternativ empfehlen?

Kannst Du mich über das genannte Humanae vitae aufklären, ich bin da etwas unbeleckt....

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Humanae vitae ist nach wie vor ein heißes Eisen. Da ich nicht im Besitz der Missio canonica bin, möchte ich Dich bitten, mit Deinem Seelsorger in Kontakt zu treten, falls Du hier Näheres erfahren willst.

Die Enzyklika ist z.B. hier einsehbar:
http://stjosef.at/dokumente/humanae_vitae.htm

Wir sollten einig darüber sein, das eine "Scheidung" nach römisch-katholischen Verständnis nicht möglich ist. Der fehlende Ehekonsens führt nicht zur "Scheidung", die zwangsläufig auch für die Kinder eine psychische Belastung darstellt, welche es abzuwägen gilt.

Daher noch einmal zurück zur Ursprungsfrage: Wenn ein Ehepartner die ehelichen Pflichten nicht erfüllt, stellt das für Dich eine Sünde dar?
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

regina 32
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Beitrag von regina 32 »

Gerhard hat geschrieben:H
Daher noch einmal zurück zur Ursprungsfrage: Wenn ein Ehepartner die ehelichen Pflichten nicht erfüllt, stellt das für Dich eine Sünde dar?
Klare Antwort auf diese Frage:

Erst mal nicht, bzw. Kommt darauf an. ;D


Wir fangen an uns im Kreis zu drehen (ich hab da nichts dagegen)
Wenn ein Partner seine Pflichten nicht erfüllt ist das erst mal nicht Sünde, sondern die Folge einer Schieflage in der Ehe. DA erstmal nachsehen, anstatt nach dem Beichtvater oder ähnlichem zu rufen, weil DER kann da auch nichts ändern.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Der Beichtvater kann natürlich etwas bewirken. Er ist ja ein väterlicher Freund, der im Sinne der Kirche für Ordnung sorgen kann.

Die Schieflage der Ehe für Pflichtverletzungen verantwortlich zu machen, hieße das Pferd von hinten aufzuzäumen. Für mich ist das Grundproblem der Egoismus, der einer sakramentalen Ehe klar eingeschränkt wird. Dabei geht es aber immer um das "Heilig werden".

Im Falle einer Pflichtverletzung ist die brüderliche Zurechtweisung für mich nach meinem jetzigen Kenntnisstand die beste Ausdrucksweise der barmherzigen Liebe. Um moraltheologische Überlegungen anzustellen, würde mich interessieren, welchen Stellenwert eine Aussage in einer Enzyklika besitzt. Kann hieraus schon eine Sünde direkt abgeleitet werden oder bedarf es der weiteren Auseinandersetzung im Kreise fachkundiger Moraltheologen?

Vielleicht hast Du dazu eine Meinung, regina 32.
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Robert Ketelhohn
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Re: Besserung

Beitrag von Robert Ketelhohn »

sofaklecks hat geschrieben:Der Fisch beginnt tatsächlich am Kopf zu stinken, genauer gesagt, etwas dahinter, nämlich an den Kiemen. Dieses fein verästelte und mit Blut durchsetzte Gewebe mit den relativ großen Öffnungen der Kiemenspalten zersetzt sich schnell.
Na, ich sag’s ja immer. Das paßt haarscharf auf die Ordinariate.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Gerhard hat geschrieben:Der Trend der letzten 5 Jahre zeigt nach einem Peak im Jahr 2003 wieder in die andere Richtung.
Was wunder. Es gibt ja immer weniger Ehen. Die Statistik sollte mal die Relationen angeben.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
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