Overkott hat geschrieben:
Das ist mal eine christliche Ansicht im Gegensatz zu den evangeliumsfernen Rausschmeißern und Feuerern.
Dabei übersehen die Personalverheizer, dass der suspendierte Priester teuer ausgebildet und nicht unüberlegt geweiht wurde.
Ich glaube auch, dass für ihn eine Zeit im Kloster eine Rekreation sein könnte, dass in ihm echte Frömmigkeit steckt und dass er geistliche Gemeinschaft braucht.
Versöhnungsbewegte Weltfremdheit und in der Folge eine gewisse Entscheidungsschwäche. Deshalb lieber versöhnen, einigen, wo es nichts zu versöhnen und zu einigen gibt, weil bereits eklatante Regeln gebrochen sind, die eine Entscheidung notwendig machen. Dann aber diese Entscheidungen kritisieren; das mag ich.
Wie wäre Overkott mit den Händlern im Tempel verfahren, die Jesus hinausgeworfen hat? Hätte er Ihnen gut zugeredet und mit ihnen einen Kompromiss getroffen?
Am Ende wird die Spreu vom Weizen getrennt. Wie würde Overkott verfahren? Dem Spreu zureden, dass es sich aus eigener Entscheidung vom Weizen trennt oder sich gar in Weizen transformiert?
Zu den Personalverheizern, die teuer ausgebildete Priester suspendieren: In einer Baumkultur wird ein Baum, der trotz großer Sorgfalt nicht gerade wachsen will, ausgesondert und verbrannt oder verhäckselt. Ein Betrieb, der alle Lehrlinge in gleicher Qualität ausbildet, behält diejenigen, die gut sind, die schlechten werden nach der Lehre entlassen, sofern sie diese überhaupt bestanden haben.
Und die nicht unüberlegte Weihe? Von wem überlegt, der ins Innere eines Menschen schauen kann, der sein Innerstes verbirgt? Und hat der Betroffene seinerseits vor der Weihe die notwendigen Überlegungen angestellt?
Rekreation des Pfarrers im Kloster? Wie sollte dass denn möglich sein, wenn er nicht in sich geht und bereit ist, die Folgen seiner Handlungen zu tragen? So einer geht nur der Versorgung halber ins Kloster; und dort gehen die Probleme erst richtig los.
Woraus schließt Overkott, dass in diesem Pfarrer echte Frömmigkeit steckt, wenn dieser nicht mal imstande ist, seiner Verpflichtung und Treue gegenüber seinem Bischof nachzukommen? Wie würde sich dieser dem Abt gegenüber verhalten?
Wenn er offensichtlich noch nicht mal die Gemeinschaft mit seinem Bischof braucht, wieso braucht er dann die geistliche Gemeinschaft? Wer sich nicht unterordnen kann, kann auch nicht miteinander.
Es wird schon so sein, dass die Ursache der entstandenen Probleme wohl in der Natur dieses Pfarrers selbst liegen. Offensichtlich fühlt er sich aufgrund seiner Selbstüberschätzung schon seit langer Zeit mißverstanden, nicht ausreichend gewürdigt, nicht anerkannt, unterschätzt, unberücksichtigt. Daher der persönliche Auf- und Widerstand Situationen gegenüber, die in seiner Vorstellung wohl nicht ganz die Realität widerspiegeln.
Außer durch Gebet kann einem solchen nur durch einen glaubensstarken, charakterfesten, Omnipotenz und Respekt ausstrahlenden erfahrenen Seelsorger geholfen werden.
Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)