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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Peregrin hat geschrieben:Beanspruchen die Mönche neuerdings Land anderer Leute mit byzantinisch-ottomanischer Begründung?
So steht es in den Berichten. Auch, dass man nicht von "neuerdings" sprechen kann. Dieser Streit schwelt wohl seit Jahren.
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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Linus
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Re: Hildegundis

Beitrag von Linus »

sofaklecks hat geschrieben:Ich bin darauf gestossen, als ich mich mit der heiligen Hildegundis von Schönau beschöftigt habe, die in Männerkleidern als Novize im Kloster gelebt hatte.

http://www.helpenstein.com/index.php?article_id=56

Damals musste nach meiner Kenntnis ein Zisterzienserkloster, das eine Frau betreten hatte, neu geweiht werden.

sofaklecks
Ne Neuweihe gabs eher nicht, wenn dann ein ordentlicher Exorzismus :D
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Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Ich habe mal eine Frage, die die Weltkirche betrifft:
So nebenbei hatte ich letztens im Radio gehört, dass ein Bischof im Sudan von seinem Bischofsamt zurückgetreten ist und sich jetzt um Jugendliche kümmert.
Ich weiß nicht, wie lange dies schon her ist.
Weiß dazu jemand mehr?
(Ich weiß aber auch nicht, ob es schon im diesen Tread steht, hätte ich vielleicht nachgeschaut, wenn es höchstens 10 Seiten wären, aber so....)

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overkott
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Beitrag von overkott »

Ja, das war Erwin Josef Enders, gerade mal dreieinhalb Monate her. Mich hat die Nachricht sehr betroffen gemacht. Er war ein Bischof aus dem Sudan, der sich sehr um Deutschland gekümmert hat. Wie er sich jetzt für Jugendliche engagiert, weiß ich nicht genau. Aber er wird sie auf jeden Fall in seine Gebete mit einbeziehen. Ja, bitte.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Aber sonst geht’s dir noch gut?

Der Erwin war vor vielen Jahren mal Pro-Nuntius im Sudan, das ist alles, was
er mit dem Land zu tun hat. Zuletzt war er bis November 2007 vier Jahre lang
Nuntius in Deutschland. – Ich schätze, der bekannte westfälische Humor neigt
bei Verpflanzung in den kölschen Raum zu unberechenbaren Mutationen.


Der zuletzt zurückgetretene sudanesische Bischof dürfte Paride
Taban von Torit sein. Der Rücktritt liegt knapp vier Jahre zurück.
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overkott
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Beitrag von overkott »

Du hast also doch geklickt.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Vatikan: Heiligsprechungen - Hier haben Laien das Sagen [RV 12/01/2008 12.19.45]
„Sanctorum Mater“: So heißt die neue vatikanische Instruktion, die an die Normen für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse erinnert. Viel war über neue Regeln spekuliert worden, manche lasen einen Wandel in der Politik Benedikts XVI. gegenüber der von Johannes Paul II. heraus. Substantiell ändere sich gegenüber den Bestimmungen aus dem Jahre 1983 aber gar nichts, meint der zuständige Präfekt der Kongregation für Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Kardinal José Saraiva Martins.

„Wir wollten die Bischöfe an ihre Aufgabe erinnern und dabei natürlich vor allem an die nötige Sorgfalt. Denn es handelt sich um eine sehr ernsthafte Angelegenheit für das Leben der Kirche. Die Kirche ist nur an der historischen Wahrheit interessiert, daran hat Papst Benedikt XVI. kürzlich erst in einer Vollversammlung unseres Dikasteriums erinnert.“

Die Verehrung der Kandidaten für die Selig- und Heiligsprechung müsse „spontan“ entstehen, meint der Kurienkardinal:

„Das heißt, sie muss von den Gemeinden ausgehen, von den Gläubigen, das ist extrem wichtig. Denn ohne diesen Ruf der Heiligkeit, der sich sozusagen von alleine unter den Gläubigen in den Gemeinden ausbreitet, kann der Bischof keinen Seligsprechungsprozess beginnen, selbst wenn er wollte. Es müssen also die Gläubigen sein und die Gemeinden, die zum Bischof sagen: Unserer Meinung nach ist dieser Christ, dieser Diener Gottes wirklich heilig für uns!“

Die Kirche bestätiget also nur eine bestehende Verehrung.
[...] weiter im Link oben]
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overkott
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Beitrag von overkott »

Das lässt ja für den heiligen Doktor von Moskau hoffen.

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Aber sonst geht’s dir noch gut?

Der Erwin war vor vielen Jahren mal Pro-Nuntius im Sudan, das ist alles, was
er mit dem Land zu tun hat. Zuletzt war er bis November 2007 vier Jahre lang
Nuntius in Deutschland. – Ich schätze, der bekannte westfälische Humor neigt
bei Verpflanzung in den kölschen Raum zu unberechenbaren Mutationen.


Der zuletzt zurückgetretene sudanesische Bischof dürfte Paride
Taban von Torit sein. Der Rücktritt liegt knapp vier Jahre zurück.
Danke, ich glaube, deine Antwort stimmt.
Allerdings hatte ich heir etwas Falsches genannt. als ich meinte, er kümmert sich um Jugendliche (ist evt. beinhaltet). Er hat ein Friedensdorf aufgebaut.
Ich hatte eben beim Radio nur halb zugehört.

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overkott
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Beitrag von overkott »

Raphaela hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Aber sonst geht’s dir noch gut?

Der Erwin war vor vielen Jahren mal Pro-Nuntius im Sudan, das ist alles, was
er mit dem Land zu tun hat. Zuletzt war er bis November 2007 vier Jahre lang
Nuntius in Deutschland. – Ich schätze, der bekannte westfälische Humor neigt
bei Verpflanzung in den kölschen Raum zu unberechenbaren Mutationen.


Der zuletzt zurückgetretene sudanesische Bischof dürfte Paride
Taban von Torit sein. Der Rücktritt liegt knapp vier Jahre zurück.
Danke, ich glaube, deine Antwort stimmt.
Allerdings hatte ich heir etwas Falsches genannt. als ich meinte, er kümmert sich um Jugendliche (ist evt. beinhaltet). Er hat ein Friedensdorf aufgebaut.
Ich hatte eben beim Radio nur halb zugehört.
Ist das der Alt-68-er, der das Holy-Caritas-Dorf in Kuron aufgebaut hat?

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Oberhaupt der griechisch-orthodoxen Kirche in Athen gestorben

Athen (dpa) - Das Oberhaupt der griechisch-orthodoxen Kirche Erzbischof Christodoulos ist am frühen Morgen in seiner Residenz in Athen gestorben. Dies berichtete das staatliche griechische Fernsehen. Der 69-jährige höchste Geistliche der griechischen Kirche litt an Leber- und Darmkrebs. Zunächst wurde nicht bekannt, wann die Beerdigung stattfinden wird. Die Synode der griechischen Bischöfe wird innerhalb von 20 Tagen einen neuen Erzbischof wählen, Fast 97 Prozent der Griechen bekennen sich als orthodoxe Christen.
Möge er ruhen in Frieden!
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overkott
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Beitrag von overkott »

BOTSCHAFT VON PAPST
BENEDIKT XVI.
FÜR DIE FASTENZEIT 2008

„Christus wurde euretwegen arm“ (2 Kor 8,9)



Liebe Brüder und Schwestern!

1. Jedes Jahr bietet uns der liturgische Weg nach Ostern willkommene Gelegenheit, den Sinn und den Wert unseres Christseins zu vertiefen, und sie regt uns an, die Barmherzigkeit Gottes wiederzuentdecken, damit wir unsererseits den Brüdern und Schwestern gegenüber barmherziger werden. In der Fastenzeit ist es die Sorge der Kirche, einige besondere Werke zu empfehlen, die die Gläubigen konkret in diesem Prozess der inneren Erneuerung fördern, nämlich Gebet, Fasten und Almosengeben. Dieses Jahr möchte ich in der üblichen Botschaft zur Fastenzeit bei der Überlegung zur Praxis des Almosens verweilen, die eine konkrete Weise darstellt, dem Notleidenden zu Hilfe zu kommen, und gleichzeitig eine asketische Übung zur Befreiung von der Gebundenheit an die irdischen Güter ist. Wie stark der Einfluss von materiellem Besitz ist und wie eindeutig unsere Entscheidung sein soll, sie nicht zu Götzen zu machen, bekräftigt Jesus nachdrücklich: „Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon“ (Lk 16,13). Almosen hilft uns, diese ständige Versuchung zu überwinden; denn es erzieht uns, die Bedürfnisse des Nächsten wahrzunehmen und mit den anderen das zu teilen, was wir durch göttliche Güte besitzen. Das ist das Ziel der besonderen Kollekten für die Armen, die während der Fastenzeit in vielen Teilen der Welt durchgeführt werden. Auf diese Weise verbindet sich innere Reinigung mit einer Geste in der kirchlichen Gemeinschaft, wie sie schon die Urkirche kennt. Von ihr spricht etwa der heilige Paulus in seinen Briefen über die Kollekte für die Gemeinde von Jerusalem (vgl. 2 Kor 8-9; Röm 15, 25-27).

2. Das Evangelium lehrt: Wir sind nicht Eigentümer, sondern Verwalter der Güter, die wir besitzen. Sie dürfen deswegen nicht als unantastbares Eigentum betrachtet werden, sondern als Mittel, durch die der Herr jeden von uns ruft, seine Fürsorge für den Nächsten zu vermitteln. Wie der Katechismus der Katholischen Kirche betont, haben die materiellen Güter entsprechend ihrer universellen Bestimmung einen sozialen Wert (vgl. Nr. 2404).

Deutlich ist der Tadel Jesu im Evangelium dem gegenüber, der die irdischen Reichtümer nur für sich allein will und benutzt. Angesichts der Massen, denen es an allem fehlt und die Hunger leiden, sind die Worte des 1. Johannesbriefes eine harte Zurechtweisung: „Wenn jemand Vermögen hat und sein Herz vor dem Bruder verschließt, den er in Not sieht, wie kann die Gottesliebe in ihm bleiben?“ (1 Joh 3,17). Mit noch größerer Deutlichkeit ertönt der Ruf zum Teilen in mehrheitlich christlichen Ländern, da deren Verantwortung gegenüber den vielen Elenden und Verlassenen schwerer wiegt. Ihnen zu Hilfe zu kommen ist eher eine Pflicht der Gerechtigkeit als ein Akt der Caritas.

3. Das Evangelium bringt ein typisches Merkmal des christlichen Almosens ans Licht: Es soll im Verborgenen gegeben werden. „Deine linke Hand soll nicht wissen, was deine rechte tut“, fordert Jesus, „Dein Almosen soll verborgen bleiben“ (Mt 6,3-4). Noch kurz zuvor hatte er gesagt, dass man sich nicht der eigenen guten Taten rühmen soll, um nicht zu riskieren, des himmlischen Lohns verlustig zu gehen (vgl. Mt 6,1-2). Die Sorge des Jüngers ist es, dass alles zur höheren Ehre Gottes geschieht. Jesus mahnt: „So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen“ (Mt 5,16). Alles zielt deshalb nicht auf unsere Ehre, sondern auf die Ehre Gottes. Möge dieses Bewusstsein, liebe Brüder und Schwestern, jede Tat der Hilfe für den Nächsten begleiten; dann wird sie nicht zu einem Mittel, das als solches in den Vordergrund tritt. Wenn wir beim Vollbringen einer guten Tat nicht die Ehre Gottes und das wahre Wohl der Mitmenschen zum Ziel haben, sondern vor allem nach einem persönlichen Gewinn oder einfach nach Beifall streben, entsprechen wir nicht dem Evangelium. In der modernen von Bildern geprägten Gesellschaft muss man sehr wachsam sein gegenüber dieser Versuchung. Die Mildtätigkeit des Evangeliums ist keine bloße Philanthropie: Es ist vielmehr ein konkreter Akt der Caritas, eine theologische Tugend, die aus der inneren Umkehr hin zur Gottes- und Bruderliebe folgt und Jesus Christus nachahmt, der sich uns selbst ganz geschenkt hat bis zum Tod am Kreuz. Wie sollten wir Gott nicht für die vielen Menschen danken, die fernab von den Scheinwerfern der Mediengesellschaft in der Stille aus christlichem Geist großzügige Taten zur Unterstützung des Nächsten in Not vollbringen? Sehr wenig nützt es, die eigenen Güter den anderen zu schenken, wenn sich dadurch unser Herz in Eitelkeit aufbläst: Darum sucht derjenige, der weiß, dass Gott „das Verborgene sieht“ und im Verborgenen belohnen wird, nicht die menschliche Anerkennung für die vollbrachten Werke der Barmherzigkeit.

4. Die Heilige Schrift lädt uns ein, das Almosen mit einem tieferen Blick zu betrachten, der die rein materielle Dimension transzendiert, und sie lehrt uns, dass mehr Freude im Geben als Nehmen liegt (vgl. Apg 20,35). Wenn wir mit Liebe handeln, dann drücken wir die Wahrheit unseres Seins aus: Wir sind nämlich nicht für uns selbst geschaffen, sondern für Gott und für die Mitmenschen (vgl. 2 Kor 5,15). Jedes Mal, wenn wir aus Liebe zu Gott unsere Güter mit dem bedürftigen Nächsten teilen, erfahren wir, dass die Fülle des Lebens aus der Liebe kommt und dass alles zu uns zurückkehrt als Segen des Friedens, der inneren Zufriedenheit und Freude. Der himmlische Vater belohnt unser Almosen mit seiner Freude. Mehr noch: Der heilige Petrus erwähnt unter den geistlichen Früchten des Almosens die Vergebung der Sünden. „Die Liebe“ – schreibt er – „deckt viele Sünden zu“ (1 Petr 4,8). Wie die Liturgie der Fastenzeit oft wiederholt, bietet Gott uns Sündern die Möglichkeit der Vergebung an. Zu deren Empfang macht es uns bereit, wenn wir mit den Armen unseren Besitz teilen. In diesem Moment denke ich an all jene, die die Last des Bösen spüren, das sie begangen haben, und sich gerade deshalb fern von Gott fühlen, ängstlich und fast unfähig, sich an ihn zu wenden. Indem uns das Almosen dem Nächsten nahe bringt, bringt es uns Gott nahe, und es kann zu einem Werkzeug einer wahren Umkehr und einer Versöhnung mit ihm sowie mit den Brüdern und Schwestern werden.

5. Das Almosen erzieht zu einem liebevollen Großmut. Der heilige Giuseppe Benedetto Cottolengo pflegte zu empfehlen: „Zählt nie die Münzen, die ihr ausgebt, denn so sage ich immer: Wenn beim Almosengeben die linke Hand nicht wissen darf, was die rechte tut, so darf auch die rechte nicht wissen, was sie selbst tut“ (Detti e pensieri, Edilibri, Nr. 201). In diesem Zusammenhang hat die Episode des Evangeliums über die Witwe, die in ihrer Armut „ihren ganzen Lebensunterhalt“ (Mk 12,44) in den Opferkasten des Tempels warf, hohe Bedeutung. Ihre kleine und unbedeutende Münze wird zu einem aussagekräftigen Symbol: Diese Witwe gibt Gott nicht etwas von ihrem Überfluss; nichts, was sie besitzt; sie gibt, was sie ist. Sie gibt sich selbst ganz.

Diese bewegende Erzählung ist eingebettet in die biblische Schilderung der Tage, die der Passion und dem Tod Jesu unmittelbar vorausgehen. Jesus ist arm geworden, um uns durch seine Armut reich zu machen, so schreibt der Völkerapostel (vgl. 2 Kor 8,9); er hat sich selbst ganz für uns hingegeben. Die Fastenzeit drängt uns dazu – auch durch das Almosengeben – seinem Beispiel zu folgen. In Jesu Schule können wir lernen, aus unserem Leben eine Gabe zu machen; indem wir ihn nachahmen, wächst die Bereitschaft, nicht nur von unserem Besitz zu geben, sondern uns selbst. Ist nicht etwa das ganze Evangelium in dem einen Gebot der Liebe zusammengefasst? Die Praxis des Almosens in der Fastenzeit wird also zu einem Mittel, in unserer christlichen Berufung voranzuschreiten. Wenn der Christ sich hingibt ohne zu zählen, bezeugt er: Nicht der materielle Reichtum diktiert die Gesetze der Existenz, sondern die Liebe. Was dem Almosen seinen Wert gibt, ist je nach den Möglichkeiten und Umständen des einzelnen die Liebe, die zu verschiedenen Formen der Hingabe inspiriert.

6. Liebe Brüder und Schwestern, die Vorbereitung auf Ostern lädt uns auch durch das Almosengeben zu einer geistlichen Schulung ein, damit wir in der Liebe wachsen und Christus selbst in den Armen erkennen. In der Apostelgeschichte wird berichtet, was der Apostel Petrus zum Gelähmten sagt, der am Tor des Tempels um Almosen bittet: „Silber und Gold besitze ich nicht. Doch was ich habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, des Nazoräers, geh umher“ (Apg 3,6). Mit dem Almosen schenken wir etwas Materielles; es kann ein Zeichen der größeren Gabe sein, die wir anderen mit Wort und Zeugnis von Christus geben, in dessen Namen das wahre Leben ist. Diese Zeit nötigt uns daher durch persönliche und gemeinschaftliche Anstrengung, Christus anzuhangen und seine Liebe zu bezeugen. Maria, die Mutter und treue Magd des Herrn, helfe den Gläubigen in ihrem „geistlichen Kampf“ der Fastenzeit, die Waffen des Gebetes, des Fastens und des Almosengebens recht zu nutzen. Im Geist erneuert gehen wir dann den österlichen Festen entgegen. Mit diesen Wünschen erteile ich gerne Ihnen allen den Apostolischen Segen.



Vatikan, 30. Oktober 2007

BENEDICTUS PP. XVI

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overkott
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Beitrag von overkott »


Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Heute vor 130 Jahren, am 07. Februar 1878 ist Papst Pius IX. verstorben
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Der Großmeister des Malteserordens, Fra Andrew Bertie, ist gestorben. Herr, nimm ihn auf in deine Herrlichkeit!
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »


Vatikan. Berichten aus Rom zufolge hat der deutsche
Kurienkardinal Walter Kasper als Präsident des päpst-
lichen Einheizrates seinen Rücktritt eingereicht.
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Linus
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Beitrag von Linus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Vatikan. Berichten aus Rom zufolge hat der deutsche
Kurienkardinal Walter Kasper als Präsident des päpst-
lichen Einheizrates seinen Rücktritt eingereicht.
Er wird ja auch im März 75....
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

:jump:

„Ohne Religionsfreiheit darf Türkei nicht in EU“
Der neu gewählte Vorsitzende Erzbischof Robert Zollitsch:
„Wenn die Türkei Mitglied der EU werden will, dann muss sie Religionsfreiheit in vollem Umfang garantieren, davon kann man nicht dispensieren. In welchen Schritten das einzufordern ist, ist eine Frage der politischen Entscheidung. Aber ohne volle Religionsfreiheit halte ich es für unmöglich, dass die Türkei zur EU gehört.“
[weiter im Link oben!]
:jump:
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Linus
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Beitrag von Linus »

Vatikan: Bistümer in der Slowakei umstrukturiert

http://www.oecumene.radiovaticana.org/t ... p?c=186541
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overkott
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Beitrag von overkott »


Hospes
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Eiheizrat ?

Beitrag von Hospes »

Robert hat geschrieben:
Vatikan. Berichten aus Rom zufolge hat der deutsche
Kurienkardinal Walter Kasper als Präsident des päpst-
lichen Einheizrates seinen Rücktritt eingereicht.

Meine Frage: Was ist ein Einheizrat? Soll er z. B. den Fortschritt der Ökumene "einheizen"?

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overkott
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Beitrag von overkott »

Papst zu Beginn des fünften Fastensonntags: Gott macht lebendig. Laut Radio Vatikan sprach er sich im Anschluss gegen blinde und absurde Gewalt im Nahen Osten aus.

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overkott
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Beitrag von overkott »

Der Glaube an den einen himmlischen Vater aller Menschen sollte auch seine Kinder versöhnen.

Im Judentum, Christentum und Islam zeigt sich der Glaube an den einen Gott in drei Religionen.

Der Wunsch nach Friede im Nahen Osten ist ein nahes und fernes Zukunftsthema mit eschatologischer Dimension.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Ecce Homo hat geschrieben::jump:

„Ohne Religionsfreiheit darf Türkei nicht in EU“
Der neu gewählte Vorsitzende Erzbischof Robert Zollitsch:
„Wenn die Türkei Mitglied der EU werden will, dann muss sie Religionsfreiheit in vollem Umfang garantieren, davon kann man nicht dispensieren. In welchen Schritten das einzufordern ist, ist eine Frage der politischen Entscheidung. Aber ohne volle Religionsfreiheit halte ich es für unmöglich, dass die Türkei zur EU gehört.“
[weiter im Link oben!]
:jump:
Ist die Türkei kein laizistischer Staat?
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

Kurt
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Eklat beim Clericus Cup

Beitrag von Kurt »

Eklat beim Clericus Cup
Vatikan-Stadt. Im Rahmen des Clericus Cup, der Fußball-Meisterschaft im Vatikan, hat ein Geistlicher aus Burkina Faso einen Skandal ausgelöst. Beim Spiel seines Kollegs San Paolo Apostolo gegen den Rivalen Sedes Sapientiae rastete der fromme Mann aus, warf sein Trikot in Richtung Schiedsrichter und beschimpfte ihn aufs Übelste.

Die Strafe folgte auf dem Fuße: Seine Mannschaft wurde vom Spielbetrieb ausgeschlossen. ...
Ausdrücklich verboten sind Spiele am Sonntag. Allen Teilnehmern sind auf dem Feld laut Statuten jegliche Unmutsäußerungen oder gar Kritik an den Schiedsrichtern verboten, ansonsten droht der sofortige Ausschluss. Der Slogan der Meisterschaft lautet: "Ein neuer Fußball ist möglich." Seminaristen aus den verschiedensten Ländern, darunter Swasiland und Papua-Neuguinea, beteiligen sich an der Meisterschaft. Das Alter der Spieler reicht von 19 bis 57 Jahren.
;D

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

ad:Gerhard:es ist zu befürchten:bald nicht mehr( s.Aufhebung des Kopftuch
verbots an den dortigen Uni`s und die jüngsten Äusserungen zur
der Menschenwürde entgegensthenden Assimilation der Türken im Westen

ad hospes:
Robert meint wahrscheinlich,daß man mit manchen Papieren dieses
Rates besser den Ofen heizen als die Köpfe füllen sollte;Ähnliches
wird in manchen Kreisen auch von gewissen Übersetzungs-
formulierungen der "Einheiz -bibel " berichtet.Wenn man sie mit
älteren,katholischen Bibelübersetzungen vergleicht,mag was dran
sein an dieser Auffassung ,wenn man sich als nicht des Griechisch
und Hebräisch mächtiger gerade mal etwas Schullatein beherr-
schender Laie allerdings schwertut,das genau zu beurteilen.Aber
dazu gibt`s ja auch hier einen eigenen Strang !
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

incarnata hat geschrieben:ad:Gerhard:es ist zu befürchten:bald nicht mehr( s.Aufhebung des Kopftuch
verbots an den dortigen Uni`s und die jüngsten Äusserungen zur
der Menschenwürde entgegensthenden Assimilation der Türken im Westen
Wenn laizistische Staaten als solche untergehen, kann’s nur gut sein. Soweit ist es freilich in der Türkei noch lange nicht, aber die Aufhebeung des Kopftuchverbots bedeutet sicher etwas mehr Freiheit statt Unterdrückung.

Die Aussage von der »der Menschenwürde entgegenstehenden Assimilation der Türken im Westen« hat damit wenig zu tun, wird von mir aber vorbehaltlos unterschrieben.
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Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

incarnata hat geschrieben:es ist zu befürchten:bald nicht mehr( s.Aufhebung des Kopftuch
verbots an den dortigen Uni`s und die jüngsten Äusserungen zur
der Menschenwürde entgegensthenden Assimilation der Türken im Westen
Da sehe ich nicht so schwarz. Ein gewisser Fundamentalismus ist in der Türkei zu erkennen, aber auch in Deutschland gibt es Positionen außerhalb der Mitte.

Folgendes Zitat von Walter Kardinal Kasper ist in diesem Zusammenhang vielleicht interessant: "Andere Religionen sind in Europa bleibend da. Der Islam ist an erster Stelle zu nennen. Das macht sehr vielen Menschen Angst. Doch wir müssen uns aktiv damit auseinandersetzen, in ein konstruktives und zugleich kritisches Gespräch eintreten, nicht in ein naives Gespräch, das nur vom ,gleichen Gott' spricht. Aber wir müssen zunächst selbst wissen, wer wir sind."
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overkott
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Beitrag von overkott »

Gerhard hat geschrieben:
incarnata hat geschrieben:es ist zu befürchten:bald nicht mehr( s.Aufhebung des Kopftuch
verbots an den dortigen Uni`s und die jüngsten Äusserungen zur
der Menschenwürde entgegensthenden Assimilation der Türken im Westen
Da sehe ich nicht so schwarz. Ein gewisser Fundamentalismus ist in der Türkei zu erkennen, aber auch in Deutschland gibt es Positionen außerhalb der Mitte.
Ich halte die Fundamentalismus-Debatte für sehr wichtig.

Ein Kriterium für Fundamentalismus ist die Gewalt.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

„Fundamentalismus“ ist eine Tendenz des amerikanischen Protestantismus. Wenn überhaupt, dann sollte der Begriff nur dafür eingesetzt werden. In allen andern Verwendungen handelt es sich um ein typisches Keulen- und Totschlagswort, das jeder denkende Mensch meiden und gegen dessen Gebrauch er sich verwahren sollte.
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:„Fundamentalismus“ ist eine Tendenz des amerikanischen Protestantismus. Wenn überhaupt, dann sollte der Begriff nur dafür eingesetzt werden. In allen andern Verwendungen handelt es sich um ein typisches Keulen- und Totschlagswort, das jeder denkende Mensch meiden und gegen dessen Gebrauch er sich verwahren sollte.
Keineswegs. Sicher liegt der Ursprung des Begriffes in amerikanischen protestantischen Bewegungen. Leider hat das Phänomen aber auf andere Glaubensrichtungen übergegriffen. Ich sehe keinen Unterschied zwischen evangelikalen Fundamantalisten und Fundamentalisten traditionalistischer katholischer Provenienz. Nur in der Wahl der Waffen unterscheiden sie sich: Die einen schlagen mit der Bibel zu, die anderen mit Lehrentscheidungen. Auch in den internen Kämpfen stehen sie sich in nichts nach. Beim Islam kenne ich mich zu wenig aus.
If only closed minds came with closed mouths.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

overkott hat geschrieben:Ein Kriterium für Fundamentalismus ist die Gewalt.
Sehe ich nicht so. Gewalt, ob psychisch oder physisch, geht auch ohne Fundamentalismus.
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