Nachrichten aus den Bistümern

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Linus
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Beitrag von Linus »

ottaviani hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:Das Bistum hatte die Zahlungen in Höhe von rund 70.000 Euro pro Jahr im Frühjahr eingestellt, nachdem das ZdK den Umgang von Bischof Gerhard Ludwig Müller mit den Laien in seiner Diözese scharf kritisiert hatte.
Moment, die kriegen Geld von den Diözesen?
ja dachtest du das geld fällt vom himmel
Natürlich. Als gute Katholiken leben die doch von der Vorsehung, oder? :D
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Edi
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Beitrag von Edi »

Wäre ich Bischof würde die nur Geld von mir bekommen, wenn sie auch die Kirche im richtigen Sinne vertreten würden. Also an Bedingungen geknüpft. Da sie das bisher kaum tun, würden sie keinen Cent kriegen. Den Verein braucht es nicht.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Mal wieder eine Nachricht:
Lehmann 20 Jahre DBK-Vorsitzender
Die "radikale Mitte"

Von KNA-Redakteur Peter de Groot
Mainz. Er habe, sagt Kardinal Karl Lehmann, einen langen Atem. Den braucht man wohl auch, wenn man Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist - und das seit 20 Jahren. Erstmals am 22. September 1987 und dann weitere drei Mal in Folge wählten die katholischen Bischöfe Lehmann für jeweils sechs Jahre zum Konferenz-Vorsitzenden, zuletzt vor zwei Jahren.

"Lotse", "Prellbock", "Stimme der deutschen Katholiken" – diese und ähnliche Bezeichnungen werden gemeinhin auf Lehmann angewandt. Hans Maier, einst bayerischer Kultusminister, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und Inhaber des Guardini-Lehrstuhls für christliche Weltanschauung, nannte Lehmann einmal einen "Glückfall für die deutschen Katholiken – und nicht nur für sie". Er sei "so etwas wie die radikale Mitte des deutschen Katholizismus".

[...]
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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Ecce Homo hat geschrieben:Hans Maier, einst bayerischer Kultusminister, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und Inhaber des Guardini-Lehrstuhls für christliche Weltanschauung, nannte Lehmann einmal einen "Glückfall für die deutschen Katholiken – und nicht nur für sie". Er sei "so etwas wie die radikale Mitte des deutschen Katholizismus".
Wie sagte unlängst unser - durchaus sehr liberaler! - Pastoralassistent: wer für alles offen ist, ist nicht ganz dicht.

Im Falle Lehmann ist zu ergänzen: wer ständig herumlaviert, kann keinen sicheren Standpunkt haben. Mir gefällt Ottavianis Ausdruck "Beschwichtigungshofrat" sehr gut. :huhu:
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Bischof Mixa bei Freizeitsport verletzt
:shock: :shock: :shock:
Bischof Mixa bei Freizeitsport verletzt
Sturz mit Rennrad bei Ausflug mit Mitarbeitern

Augsburg, 24.9.2007 (IBA). Der Bischof von Augsburg, Dr. Walter Mixa, hat sich bei einem Sturz mit seinem Rennrad während eines Fahrrad-Ausflugs mit den engsten Mitarbeitern in der Umgebung von Augsburg am vergangenen Sonntag den rechten Oberarm angebrochen. Bischof Mixa hält sich für seine vielfältigen Aufgaben als Militärbischof und Diözesanbischof der zweitgrößten bayerischen Diözese mit aktivem Freizeitsport fit und gilt als begeisterter Radfahrer und Schwimmer.

Nach einem ersten ärztlichen Bulletin handelt es sich nicht um einen komplizierten Bruch, so dass möglicherweise eine längere Ruhigstellung des Armes ohne operativen Eingriff zur Wiedergenesung ausreicht. Unklar ist derzeit noch, ob Bischof Mixa den Familiengottesdienst am kommenden Sonntag im Rahmen des Simpert-Jubiläums selbst zelebrieren bzw. am Jahresempfang der Diözese am kommenden Freitag, zu dem Bundesinnenminister Schäuble als Gastredner in Augsburg erwartet wird, teilnehmen kann. Seine Teilnahme an der heute beginnenden Bischofskonferenz in Fulda hat Bischof Mixa vorsorglich abgesagt. Der Bischof selbst gab sich heute bereits wieder optimistisch und „selbstkritisch“: „Man soll eben auch mit dem Rennrad nicht schneller fahren als der eigene Schutzengel fliegen kann“, meinte der Oberhirte augenzwinkernd.
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

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ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

„Du bist ein Glücksfall für uns in Deutschland.“ So würdigte der stellvertretende DBK-Vorsitzende Heinrich Mussinghoff den Jubilar Lehmann.
Ist Mussinghoff
a) blind?
b) unfähig zu korrekter Wahrnehmung?
c) für Aussagen dieser Art bezahlt und/oder beauftragt worden?

Nach Beendigung der Konferenz in Fulda bekommen die Bischöfe wie gewohnt den Segen mit der Bonifatiusrelique.
Man könnte fast fast am Glauben verzweifeln, wenn man jedes Jahr erneut feststellen muß, dass dieser Segen anscheinend ohne positive Wirkung bleibt.

Gruß, ad_hoc
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Radio Vatikan (26.09.07): Lehmann fordert menschennahe Reformen
Kirche müsse trotz Sparkurs und weniger Pfarreien menschennah bleiben. Das haben die deutschen Bischöfe betont. Durch die Zusammenlegung von Pfarreien ziehe Kirche sich keineswegs „einfach aus der Fläche zurück“. Die Diözesen müssten sich grundsätzlich der Herausforderung stellen, Kirche einladend sichtbar zu machen, erklärte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann.
"Die Konzentration, die hier geschieht, muss aufpassen, dass Krankenhäuser, Sozialstationen, Schulen und Kindergärten nicht isoliert werden, damit sie auch eingebunden werden. Die Kirche darf nicht ihr Gesicht verlieren, wohl aber ihr Aussehen verändern, um unter ebenfalls veränderten Bedingungen dem Menschen dort zu begegnen, wo der Alltag gelebt wird."
Bei ihrer Frühjahrsvollversammlung im April in Kloster Reute hatten sich die deutschen Bischöfe in einem Studientag mit der Neuordnung der Pastoral in den Diözesen auseinandergesetzt. Trotz der enormen Unterschiede zwischen den Bistümern seien die finanziellen wie pastoralen Bedürfnisse gut Vergleichbar. Dazu der Vorsitzende der Pastoralkommission, Bischof Joachim Wanke aus Erfurt:
"Die Problematik ist, in der Fläche präsent zu bleiben. Auch bei ausgedünnten Ressourcen. Da wird es ohne Zweifel zu liturgischen Konzentrationen kommen, aber es werden Lebensvorgänge von Kirche im Bereich der Diakonie, aber auch der Verkündigung des Zeugnisgebens, bleiben. Auch ohne klerikale Präsenz."
Mit den – so Wanke – „drei Grundsäulen kirchlichen Lebens“, mit Verbänden, der Caritas und den Orden, stünden jetzt Gespräche an. In einer in Fulda vorgestellten Arbeitshilfe sind die Überlegungen der Oberhirten zusammengefasst. Ihr Titel: „Mehr als Strukturen…“.
"Es gehört zu den Aufgaben von Leitung, zur Entlastung auch eines voranschreitenden Lebensprozesses, Entscheidungen zu treffen. Und wenn dort Leitungen versagen, dann bedeutet das einen Schaden für den gesamten Organismus. Vergleichen Sie doch nur einmal Kreisreformen und Gebietsreformen im politischen Bereich. Da haben wir in der Kirche noch relativ wenig Schwierigkeiten."
(rv 26.09.2007 bp)
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Kurt
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Beitrag von Kurt »

ad_hoc hat geschrieben:
„Du bist ein Glücksfall für uns in Deutschland.“ So würdigte der stellvertretende DBK-Vorsitzende Heinrich Mussinghoff den Jubilar Lehmann.
Ist Mussinghoff
a) blind?
b) unfähig zu korrekter Wahrnehmung?
c) für Aussagen dieser Art bezahlt und/oder beauftragt worden?
Mussinghoff ist m.E. die zur Zeit unfähigste Person auf einem deutschen Bischofsstuhl. Schlimmer als Lehmann.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Bistum Augsburg: Bischof Walter Mixa geht es wieder besser - Operativer Eingriff nach Oberarmbruch
Augsburg, 26.9.2007 (IBA). Bischof Dr. Walter Mixa, der sich am vergangenen Sonntag bei einem Fahrradunfall den rechten Oberarm gebrochen hatte, befindet sich nach einem operativen Eingriff auf dem Wege der Genesung.

Inzwischen steht fest, dass der Augsburger Oberhirte sowohl am Jahresempfang der Diözese Augsburg am kommenden Freitag, 28. September 2007, als auch am großen Familienfest rund um den Augsburger Mariendom im Rahmen des diözesanen Simpert-Jubiläums am kommenden Sonntag, 30. September 2007, teilnehmen wird. Der Bischof freut sich insbesondere auf die zahlreichen Begegnungen mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im Rahmen des Familienfestes, das im Anschluss an einen Gottesdienst um 10 Uhr beginnt.
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ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Hallo Ecce Homo

Bitte berichte doch mehr aus der Krankheitsgeschichte des Bischofs Mixa. Er wird doch hoffentlich nicht auch von saurem Aufstoßen und Durchfall geplagt? :shock:
Eine gute Nachricht gibt es aber doch: Bischof Mixa ist der DBK ferngeblieben.

Gruß, ad_hoc
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Maurus
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Beitrag von Maurus »

Ecce Homo hat geschrieben:Radio Vatikan (26.09.07): Lehmann fordert menschennahe Reformen
Kirche müsse trotz Sparkurs und weniger Pfarreien menschennah bleiben. Das haben die deutschen Bischöfe betont. Durch die Zusammenlegung von Pfarreien ziehe Kirche sich keineswegs „einfach aus der Fläche zurück“.
Durch die Zusammenlegungen nicht, aber durch die Schließungen von Kirchen sehr wohl.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Predigt des Erzbischofs von Berlin, Georg Kardinal Sterzinsky, bei der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz : "Priester sind nur durch Priester zu ersetzen":

Hier der zweite Teil der Predigt:
II.

Liebe Mitbrüder, ein Anliegen möchte ich hervorheben und bedenken: die Sorge um den Priesternachwuchs.

1. Dieses Anliegen liegt uns allen sehr am Herzen. Wir sinnen auf Abhilfe und lösen Initiativen aus, damit die Berufungen entdeckt und gefördert werden. Doch frage ich zuweilen auch, ob wir die Tragweite des Rückgangs wirklich erfasst haben. Oder ergeht es uns nicht zuweilen, wie es Menschen ergeht: Sie befürchten das Bevorstehende; aber weil sie es nicht wahrhaben wollen oder hilflos sind, verschließen sie die Augen vor der Wirklichkeit? Immerhin bemühen wir uns, die Realität zu erfassen: den jahrelangen Rückgang an geistlichen Berufungen. Jahr um Jahr nehmen wir ihn zur Kenntnis. Weil wir aber Berufungen nicht anordnen oder produzieren können, bleiben wir zwar oft ratlos ..., suchen aber doch nach neuen Wegen.
Wie soll es weitergehen? Wenn Seminare immer mehr Leerstand haben ... über Jahre ... wenn unsere Hoffnungen auf eine Trendwende schon lange enttäuscht werden? Es fehlen uns inzwischen doch längst Priester aus den Weihejahrgängen, die jetzt dran wären, größere Verantwortung zu übernehmen.
Bisher haben die meisten Diözesen sich damit helfen müssen, dass sie einzelnen Priestern immer mehr priesterliche Dienste übertrugen und, wo es möglich ist, Laienkräfte mit neuen Aufgaben betrauen. Die notwendigen Dienste, die nur von Priestern erbracht werden können, werden abgesichert, auch durch den Einsatz älterer Priester. Das Netz der Priesterstellen wurde aber inzwischen beängstigend weitmaschig. Weitmaschigkeit oder Dehnung und Streckung (um im Bild zu sprechen) kommt aber an eine Grenze. So dankbar wir für neue pastorale Berufe sind, bleibt doch festzuhalten: Priester sind unentbehrlich und können nur durch Priester ersetzt werden. Auch die Übernahme von Priestern aus anderen Regionen und Kulturkreisen ist keine Dauerlösung.
Wie wird es in ein, zwei Generationen in unseren Bistümern aussehen?

2. Was ist zu tun?
Wüssten wir es, wir würden es tun! Bisher aber hat noch keiner den Stein der Weisen gefunden.
Auf zwei Aufgaben möchte ich hinweisen. Das sind längst nicht alle, die zu erfüllen sind, aber zwei, die dringend sind und doch vernachlässigt werden. Sie zu erfüllen, wird nicht unmittelbar und kurzfristig die erwünschten Früchte bringen, aber auf lange Sicht doch.
Ich denke an das unablässige Gebet um geistliche Berufungen. Ist das nicht selbstverständlich und schon oft dringend empfohlen? Gewiss, aber nach meinen Beobachtungen in der Praxis längst nicht selbstverständlich, sondern recht selten. Es gehört nicht zur täglichen Fürbitte in den Gemeinden, und zu den Gebetsstunden in diesem Anliegen kommen immer nur wenige (und mancherorts immer weniger).
Manche Gemeinde sorgt sich, wenn ihr Seelsorger einen immer größeren Aufgabenbereich zu bewältigen hat. Sie fragt: Wird er der Aufgabenstellung gerecht werden können? Oft höre ich aber auch beschwichtigend: Es gehe auch mit weniger Priestern; die Erfahrung beweise es. Mich ängstigt solche Verharmlosung. Wenn die Gemeinden sich mit immer weniger priesterlichen Diensten abfinden und unter dem Mangel nicht leiden, fürchte ich, wird auch das Gebet um geistliche Berufungen halbherzig und schwindet es. Dazu kommt vielleicht Schwäche in Glaube und Hoffnung: Haben unsere Gebete bisher Früchte getragen? Manchmal scheinen auch Priester dem Gebet für die geistlichen Berufe nicht die hohe Bedeutung zuzumessen, die es hat.
Wir Bischöfe sollten nicht müde werden, zum Gebet zu mahnen und einzuladen.
Eine zweite Aufgabe für uns Bischöfe ist unser Beitrag zu einem tragfähigen und theologisch gut begründeten Priesterbild, das dem Volk verständlich vermittelt wird und den Berufenen zur Bereitschaft und zur Entscheidung hilft.
Es gibt eine unübersehbare Fülle von Studien zum Wandel des Priesterbildes im Laufe der Geschichte, speziell auch in unserem Zeitalter. Die Kenntnis der Wandlungen und Entwicklungen genügt nicht. Wir brauchen ein Leitbild. Das kann nicht der einzelne Theologe und auch nicht der einzelne Bischof finden. Es gehört aber zu den Aufgaben des kirchlichen Lehramtes, ein zuverlässiges Bild vom Weihepriestertum zu verkünden. In der Gemeinschaft des Bischofskollegiums in treuer Einheit mit dem Papst ist es zu finden und wirksam vorzustellen.
Wir können und dürfen nicht einfach eines der gängigen Priesterbilder übernehmen. Es muss aus der Mitte des Glaubens erwachsen.
Weit verbreitet ist ein zu funktionalistisch bestimmtes Priesterbild. Wird alles von den Diensten her gesehen, geraten allzuleicht Surrogate in den Blick und werden unzureichende Ersatzlösungen hingenommen. Das motiviert das Volk nicht zum Gebet um Priester und für die Priester. Und die Berufenen erkennen nicht, wofür sie sich entscheiden sollen, und wissen nicht, wie die priesterliche Lebensform, die für den Priester nach kirchlichem Verständnis angemessen ist und die die Kirche erwarten muss, lebbar und erfüllend ist.
Zwei grundlegende Aufgaben habe ich benannt. Viele andere stehen an. Was wir Bischöfe den Gemeinden, Dekanaten und Ordinariaten zur Erneuerung der Pastoral zumuten – an Neustrukturierungen und Neuorganisationen, an Kooperationen und Prioritätensetzungen –, müssen wir wohl ernsthaft für die Seminare in den Blick nehmen. Mit weiteren Verkleinerungen ist es nicht getan. Aber all dies kann ich nicht mehr entfalten.

Wo ist der heilige Vinzenz für unsere Tage: der Heilige, der uns sagt, was dran ist, und mit guten Beispiel vorangeht? Vielleicht ist er mitten unter uns. Vielleicht müssen wir in Gemeinsamkeit die Aufgabe erfüllen.
Amen.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Bischof Georg von Berlin verkennt offenbar die wichtigste Voraussetzung für Priesterberufungen: christliche Familien.

Er hat auch nicht verstanden, daß gesellschaftlicher Trend und obrigkeitliche Politik den wenigen verbliebenen christlichen Familien scharfen Gegenwind entgegenblasen.

Gebet um Berufungen zum Priesteramt und zum gottgeweihten Leben sind wichtig, keine Frage. Gebet um Berufungen zur christlichen Ehe und Familie ist nicht minder wichtig. Und dazu praktische Unterstützung und politische Verteidigung, besonders auch geistige Sammlung der schon bestehenden christlichen Familien.

Nicht dem Zeitgeist einer Margot Honecker oder Ursula von derselben Leyer hinterherlaufen und klitzekleine Korrekturen anbringen zu wollen, sondern sich frontal in den Sturm stellen und die Gläubigen hinter sich scharen.
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Linus
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Beitrag von Linus »

Gebet um Berufungen zum Priesteramt und zum gottgeweihten Leben sind wichtig, keine Frage. Gebet um Berufungen zur christlichen Ehe und Familie ist nicht minder wichtig. Und dazu praktische Unterstützung und politische Verteidigung, besonders auch geistige Sammlung der schon bestehenden christlichen Familien.
Bloß: was tun wenn selbst in christlichen Familien zwar um Priester und für diese gebetet wird, aber implizit ein "Lieber Gott, nur bitte meinen Sohn nicht" mitschwingt. Ich kenne einen Priester bei dessen Eltern war es so....
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ja, bei ’nem Sohn im Singular ist’s schwierig. Ab dreien wird’s leicht.
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holzi
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Beitrag von holzi »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ja, bei ’nem Sohn im Singular ist’s schwierig. Ab dreien wird’s leicht.
Na, dann aber mal ran ans Werk! Was meint denn Deine Herzallerliebste dazu? ;D

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Linus
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Beitrag von Linus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ja, bei ’nem Sohn im Singular ist’s schwierig. Ab dreien wird’s leicht.
Na es war schon der zweite, wenn ich mich recht erinner'.
Meinst du 3 Kinder oder 3 Söhne?
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Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Es können ja auch vier Kinder sein. Wie bei der Familie Fink aus dem Bistum Augsburg: Eine Tochter ist verheiratet, eine Tochter ist in eine kontempative Gemeinschaft eingetreten und mit 35 Jahren an Krebs gestorben. - Und die Zwillinge Ulrich und Erich wurden Priester, wobei Ulrich bei einem Unfall 2003 ums Leben kam

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Linus
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Beitrag von Linus »

Raphaela hat geschrieben:Es können ja auch vier Kinder sein. Wie bei der Familie Fink aus dem Bistum Augsburg: Eine Tochter ist verheiratet, eine Tochter ist in eine kontempative Gemeinschaft eingetreten und mit 35 Jahren an Krebs gestorben. - Und die Zwillinge Ulrich und Erich wurden Priester, wobei Ulrich bei einem Unfall 2003 ums Leben kam
Oder wie die 6 Kinder des ehemaligen kalvinischen Stadtpfarrers von Wien: Alle katholisch geworden und 5 sind Priester bzw Ordensschwester geworden. Der 6. hält die Tradition aufrecht und hat mW 4 Kinder :D

(und nicht daß man denkt, der Stadtpfarrer wär darüber vergrämt gewesen: Er hielt vor einigen Jahren einen Vortrag zum Thema "Warum ich das Zölibat sinnvoll finde" :D )
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Walter
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www.kirche.tv

Beitrag von Walter »

heise online hat geschrieben:Unter der Adresse www.kirche.tv soll Mitte Oktober ein Fernseh- und Videoportal der katholischen Kirche starten. Derzeit sucht man dort im Rahmen von Castings Kleriker und Laien, die sich für fernsehtauglich halten. Gesucht werden Gläubige, die in "TV-Talkshows Rede und Antwort stehen oder selbst Verkündigungsbeiträge im Fernsehen präsentieren". Einsendeschluss für Bewerbungen ist der 30. November. Um zu verdeutlichen, wie sich die deutsche Bischofskonferenz den Auftritt im Mitmach-Web vorstellt, gibt es einige Beispielvideos: Eine Lesung, gefilmt während eines Gottesdienstes, eine Buchrezension aber auch einen Ausschnitt aus einem podgod, dem Podcast zum Gottesdienst vom ZDF.

Ulrich Fischer, Leiter der katholischen Fernseharbeit der deutschen Bischofskonferenz, verglich den Internetauftritt mit einem katholischen YouTube. Bislang bedient sich die Webseite allerdings der Videoplattform Sevenload, um die Demo-Videos zu lagern. Dort findet sich auch eine Pilotfilmstudie Bibelfacts, in der Dietmar Heeg die Hölle erklärt. Fischer kann sich aber auch vorstellen, dass Kirchgänger einfach den sonntäglichen Gottesdienst abfilmen könnten, um ihn danach auf kirche.tv hochzuladen. (bbe/c't)
γενηθήτω το θέλημά σου·

Kurt
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Registriert: Montag 5. Februar 2007, 22:29

Beitrag von Kurt »

Unter Überschrift Katholische Kirche 2.0 kündigt heise einen Videoauftritt der kath. Kirche in Deutschland an.

Wer Langeweile hat, kann sich die Diskussionen dazu durchlesen.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Radio Vatikan:
07/11/2007 12.53.43

D: Leichte Zunahme bei Priesteramtskandidaten

Die Priesterseminare in Deutschland erleben einen bescheidenden Aufschwung. Nach der am Dienstag vorgelegten Jahresstatistik über die Zahl der Neueintritte zum Stichtag 31. Oktober 2007 haben sich bisher 199 Priesteramtskandidaten angemeldet. Im Vorjahr waren es im Vergleichszeitraum 190.
Die Gesamtzahl der Seminaristen ist mit 894 annähernd gleich wie im Vorjahr (897). Bei den Neueintritten lässt sich seit dem Jahr 2004 ein kontinuierlicher Aufwärtstrend erkennen. In der Statistik über neu geweihte Priester wird diese positive Entwicklung allerdings erst in den kommenden Jahren zum Tragen kommen. Vorerst wurde mit 111 Weihen ein Tiefststand erreicht. 1998 hatten noch 171 Seminaristen die Priesterweihe empfangen.
(zenit 07.11.2007 mc)
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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Ecce Homo hat geschrieben:Radio Vatikan:
07/11/2007 12.53.43

D: Leichte Zunahme bei Priesteramtskandidaten

Die Priesterseminare in Deutschland erleben einen bescheidenden Aufschwung. Nach der am Dienstag vorgelegten Jahresstatistik über die Zahl der Neueintritte zum Stichtag 31. Oktober 2007 haben sich bisher 199 Priesteramtskandidaten angemeldet. Im Vorjahr waren es im Vergleichszeitraum 190.
Die Gesamtzahl der Seminaristen ist mit 894 annähernd gleich wie im Vorjahr (897). Bei den Neueintritten lässt sich seit dem Jahr 2004 ein kontinuierlicher Aufwärtstrend erkennen. In der Statistik über neu geweihte Priester wird diese positive Entwicklung allerdings erst in den kommenden Jahren zum Tragen kommen. Vorerst wurde mit 111 Weihen ein Tiefststand erreicht. 1998 hatten noch 171 Seminaristen die Priesterweihe empfangen.
(zenit 07.11.2007 mc)
Großartige "Erfolgsmeldungen" sind das...
Als ich 1986 ins Seminar eingetreten bin, hatte allein unser Haus in einer bayerischen Diözese ca. 120 Alumnen, davon unser 1. Kurs schon 34. Von denen sind am Ende etwa 15 geweiht worden, die übrigen sind vorher gegangen oder gegangen worden (u. a. wegen Vorlieben, die heute auf der Kathedra Petri sitzen oder von dort verlautbart werden). Den Luxus würde man sich heute wohl nicht mehr leisten können...

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Ecce Homo hat geschrieben:Vorerst wurde mit 111 Weihen ein Tiefststand erreicht. 1998 hatten noch 171 Seminaristen die Priesterweihe empfangen.
(zenit 07.11.2007 mc)
:shock: :shock: :shock:

Das ist ja erschreckend.

Vergleich dazu: In der Kirche von England werden derzeit jährlich um die 500 neue Priester geweiht... Und das bei ganz grob gesprochen der gleichen nominellen Mitgliederzahl...
If only closed minds came with closed mouths.

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

nein das uist das ergebnis von 40 jahren "erneuerung"

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Linus
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Beitrag von Linus »

ottaviani hat geschrieben:nein das uist das ergebnis von 40 jahren "erneuerung"
irgendwie dürfte diese erneuerung in afrika nicht stattfefunden haben, da platzen neuerbaute große häuser aus allen nähten freilicg: das priesteramt ist dort noch mit sozialem aufstieg und ansehensgewinn verbunden, bei uns ists ja längst so, daß man fragt, ob der kandidat schwul, kinderschänder oder sonstwas perverses ist....
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Botschafter Lukas
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Beitrag von Botschafter Lukas »

Dürften Priester heiraten, hätte sich das Problem in kürzester Zeit erledigt!

B. L.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Botschafter Lukas hat geschrieben:Dürften Priester heiraten, hätte sich das Problem in kürzester Zeit erledigt!

B. L.
Blödsinn. Priester durften noch nie - egal wo- heiraten. Freilich: sie durften verheiratet sein. Und nein, in der dzt Situation ist eine Freigabe der freiwilligen Zölibatsverpflichtung für die Westkirche kontraproduktiv. Wir brauchen nicht viele Priester, jedoch gute.
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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Botschafter Lukas hat geschrieben:Dürften Priester heiraten, hätte sich das Problem in kürzester Zeit erledigt!

B. L.
Völlig korrekt. Spätestens nach ein paar Jahren, wenn die verheirateten Priester wieder zu 80% geschieden sind (wie es laut Statistik angeblich bei den protestantischen Pfarrern der Fall ist), ist ihre Glaubwürdigkeit und die der Kirche dermaßen beim Teufel, daß gar keiner mehr Priester wird. Damit hätte sich das Problem tatsächlich erledigt.

Oder war Deine Behauptung so gemeint: Sollen Priester heiraten dürfen? - Warum nicht, wenn sie sich lieben?

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Meine LIeben!
Da eure Diskussion gerade die Nachrichten sprengt, wie wäre es mit ein bisschen Zölibat, wo schon was ist? :);)
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Natbar
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Re auf Ece und allgemein

Beitrag von Natbar »

Ecce Homo,

bekomme ich jetzt wenigstens eine drei dafür das ich den Artikel gelesen habe? smile

Naja Lehrer wollen dann immer auch noch wissen, ob man mit den Stoff vertraut ist gg

Also zu seiner Bemerkung des Zerrissen seins, sehe ich genauso - ich finde einfach es wird viel zu viel von den Priestern verlangt, wenn er wirklich noch Seelsorge nachgehen soll - die Pfarrgemeinden werden immer größer - und ich wohne in Bayern auf einem Landgebiet - da sind die Kirchen nicht so leer - und selbst da wo sie leer wären, bin ich davon überzeugt, dass gerade die Seelsorge zum Glauben zurück führt.

Ich bin mit ihm nicht einer Meinung, dass man nicht Priester von wo anders her holen sollte.

Und was das Zölibat betrifft: ich denke das hat wenig mit verheiratet und nicht verheiratet sein zu tun, ob wir mehr Priester haben, sondern eher mit dem Wort das Opferungsbereitschaft heißt.

Und ehrlich also ich als Frau möchte nicht mit einen katholischen Priester verheiratet sein, der seine Aufgabe ernst nimmt - ich würde das zwei Jahre vielleicht nett finen und durchhalten und irgendwann würde ich sagen: toll bist Du auch noch für mich da

Unser ev. Pfarrer sagt hier öfters: Sprich mit meiner Frau die kann Dir mindestens zehn Gute Gründe fürs Zölibat nennen - insofern ich denke eher das Scheidungen daher kommen, das es wirklich eine Zerreißprobe ist für Priester.

Jetzt könnte man natürlich die Diskussion entfachen - aber das wäre wohl ein eigener Thread: Ist es auch eine Zerreißprobe für kath. verheiratete Diakone

In diesem Sinne
schönes WE
Fallen ist menschlich, liegen bleiben teuflisch, aufstehen göttlich.

Gottheit tief verborgen, betend nach ich Dir, weil unter diesem Zeichen bist Du wahrhaft hier.....

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