Die Liebe

Fragen, Antworten, Nachrichten.
Eldar
Beiträge: 1199
Registriert: Donnerstag 22. Dezember 2005, 12:35

Beitrag von Eldar »

holzi hat geschrieben:
Eldar hat geschrieben: Ups, da haste womöglich Recht. Aber was genau macht denn dann den Unterschied zwischen Selbstliebe und Selbstverliebtheit aus ?
Das, denke ich, ist ein fließender Übergang, so etwa wie von gut gewürzt zu versalzen. :hmm:
In Bayern sagt man auch gelegentlich: "Ein typischer Fall von 'Kommt d'rauf an'"
Ja, genau da sehe ich ja das Problem. Es hat also doch miteinander zu tun. Wenn ich nämlich sehe was ich alles tolles erreicht habe, oder was für ein wundervoll gut aussehender Mensch ich bin ( :mrgreen: ), dann fällt es doch sehr schwer gegen dieses "in sich verliebt sein" anzukommen. Die Frage ist doch viel mehr, wie schaffe ich es mich ganz ohne Hochmut, Stolz und Habgier zu lieben ? Das ist gerade in den jungen Jahren wohl noch am schwersten.

mfg Eldar

Benutzeravatar
Elisabethgzb
Beiträge: 359
Registriert: Montag 9. Januar 2006, 21:53
Wohnort: Fichtelgebirge / Bistum Regensburg / AUSLANDS-NRW-KATHOLIK
Kontaktdaten:

Beitrag von Elisabethgzb »

Eldar hat geschrieben:
holzi hat geschrieben:
Eldar hat geschrieben: Ups, da haste womöglich Recht. Aber was genau macht denn dann den Unterschied zwischen Selbstliebe und Selbstverliebtheit aus ?
Das, denke ich, ist ein fließender Übergang, so etwa wie von gut gewürzt zu versalzen. :hmm:
In Bayern sagt man auch gelegentlich: "Ein typischer Fall von 'Kommt d'rauf an'"
Ja, genau da sehe ich ja das Problem. Es hat also doch miteinander zu tun. Wenn ich nämlich sehe was ich alles tolles erreicht habe, oder was für ein wundervoll gut aussehender Mensch ich bin ( :mrgreen: ), dann fällt es doch sehr schwer gegen dieses "in sich verliebt sein" anzukommen. Die Frage ist doch viel mehr, wie schaffe ich es mich ganz ohne Hochmut, Stolz und Habgier zu lieben ? Das ist gerade in den jungen Jahren wohl noch am schwersten.

mfg Eldar

Also sich darüber zu freuen das einem Gott mit Schönheit ausgestattet hat, oder sich darüber zu freue was man geschafft hat, empfinde ich keineswegs als sog. Selbstverliebtheit. Denn zum einem war Gott/ Jesus an dem allen auch beteiligt, eben weil er einem die Stärke dazu gab, weil wir an Gott glauben haben wir also diese Stärke in uns. Und außerdem sollte sich jeder Mensch schön finden.
Schönheit ist ein sehr subjektiver Begriff, wobei dann noch die innere und äußere Schönheit zu unterscheiden wäre.

Menschen die sich selber nicht gut sind, sich nicht trauen sich über sich selber zu freuen, sich gut, erfolgreich und schön zu finden, sind es dann vielleicht auch nicht, eben weil sie sich das versagen, sind sie innerlich verkniffen, verknotet, verklebt, entfalten sich nicht so oder eben nicht so schön.
Auch sollte man mit sich selber gegenüber schon tolerant sein. Das macht das Gehorchen wesentlich einfacher.Wer sich an die Serie Don Camillo und Pepone erinnert oder an den Milchmann Tefke in dem Musicle Anatefka versteht vielleicht was ich meine.

Selbstverliebt kann man in seinen katholischen Glauben sein, wenn man sich als den besseren Katholiken einschätzt, als marianisch, papsttreu, als Rosenkranzschwinger ecpp. Wer anderen meint seine Katholiziät abzusprechen müssen, sich über das Glaubensleben seiner Mitkatholiken erhebt und nur sich im strahlenden katholisch gläubigen Lichte sieht, der kann sich als Selbstverliebt bezeichnen.

Zugegebenermassen ganz lässt sich das Lästern über das kath. Glaubensleben so mancher Katholiken auch net immer vermeiden. Doch im allgemeinen bin ich mir dessen immer sehr schnell bewusst, wenn ich so in Gedanken über den einen oder anderen den kath. Stab breche dann und wann.
Mit der schnellen Selbsterkenntnis ist das dann jedoch gleich wieder behoben.

Selbst der schwerste Sünder, als der uns Jemand erscheinen mag, kann immer noch viel Tiefgläubiger und Frommer sein als seinem selbsternannten Bewerter bekannt sein mag.

Der seinerzeit geäußerte Satz von einem Kath. Diskutanten:" Wofür soll ich mich denn anstrengen ein guter Katholik zu sein, wenn es kein Hölle, Teufel und keine Strafe gibt" ist mir unvergesslich.

Also ich hab damit keinerlei Problem, ich glaube an keinen Teufel an keine Hölle, und kann mich doch immer als recht guten Katholiken empfinden und einordnen, die soweit ganz glücklich und zufrieden mit sich selber ist


Gruss,
Elisabeth

Benutzeravatar
fraterminor
Beiträge: 9
Registriert: Montag 6. Februar 2006, 18:00
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Beitrag von fraterminor »

Walter Trobisch hat in seinem Taschenbuch "Liebe Dich selbst" das Wort Selbstliebe durch das Wort "Selbstannahme" ersetzt, um Missverständnissen vorzubeugen. Selbstannahme ist das Akzeptieren des Status Quo, was noch nicht die Liebe zu sich selbst ist, weil die Liebe ja auch immer damit zu tun hat, sich zu verändern, auf den/das Geliebte/n hin.

Mir fällt dazu noch eine klassische Interpretation der Dreifaltigkeit ein (ich glaube von Augustinus): Der Vater erkennt sich selbst, da er alles erkennt - da er in Wahrheit schön und liebenswert ist, liebt er das, was er sieht (sich selbst) und indem er erkennt, gibt er diesem Erkannten eine Wirklichkeit. Diese Selbsterkenntnis wird der Sohn (gezeugt, nicht geschaffen) und die Liebe zwischen den beiden göttlichen Personen ist der Heilige Geist (Kurzzusammenfassung). D.h. auch Gott liebt sich selbst, natürlich ist da keine Spur von narzistischer Selbstverliebtheit, sondern er kann sich selbst ganz lieben, weil er der wahrhaft Liebenswerte ist.

Unsere Selbstliebe demgegenüber steht immer in der Spannung der "Selbstannahme" und der wahren "Selbstliebe", denn ich nehme meine Schwächen und Fehler an, will aber Gott ähnlich werden, d.h. seine wahrhaft liebenswerten Eigenschaften nachahmen (i.d. Nachfolge Christi), um so auch wie er mich selbst lieben zu können.

Lg fraterminor
"Wollten wir uns über Maß anspannen, so wären wir bald zerbrochen."
(Hl. Antonius, der Eremit)

Benutzeravatar
pierre10
cum angelis psallat Domino
Beiträge: 2297
Registriert: Sonntag 4. September 2005, 06:23

Beitrag von pierre10 »

Zum Thema verliebt sein und Liebe.


Ganz genau erinnere ich mich, es war am Freitag, 8. Dezember 1978. Früh morgens flog ich von Basel nach München, es war eine Maschine einer Untergesellschaft der Lufthansa, eine zweimotorige Propellermaschine, die 90 Minuten bis München brauchte. Nachmittags war ich von einer Kosmetikfirma eingeladen, die versuchten mit mir wegen der Distribution in Frankreich ins Geschäft zu kommen. Das Wetter war schlimm, Frost -20 Grad, alle Straßen waren vereist und die Veranstaltung begann mit 2 Stunden Verspätung. Selbst die Straßenbahnen fuhren nicht mehr. Schnell hatte ich erkannt, dass es sich hier um eine Vertriebsfirma mit dem so genannten Schneeballsystem handelte, eigentlich eine weit verbreitete Art von Betrug. Mit ein paar Leuten, die ich kannte verbrachte ich den Abend im Hotel mit Diskussionen und Gesprächen und stellte mir die Frage, warum um Gottes Willen ich diese Reise gemacht hatte. Vor allem ärgerte ich mich, hatte ich doch am nächsten Tag Geburtstag und war wenig erbaut, diesen Tag mit reisen bei -20 Grad zu verbringen.

Der Ärger ging weiter, denn am nächsten Tag auf dem Flughafen musste ich feststellen, dass dieser Flug nicht direkt nach Basel ging, ich hatte 2 Stunden Aufenthalt in Zürich. So leistete ich mir in den 2 Stunden zwischen den Flügen in Zürich ein ”Geburtstagsessen”, blöd, denn ich habe noch nie gerne alleine gegessen. Endlich kam der Aufruf für den Flug über die letzten 80 km nach Basel.

In der Abflughalle waren Himmel und Menschen, alle warm angezogen bei diesem Wetter. Auch ich war ganz auf Winter eingestellt, mit Fellstiefel, Wolffelljacke und passende Mütze, dazu das Fell im Gesicht...

Unter all diesen Menschen viel mir eine eigenartiges Wesen auf. Sie saß schlafend im Sessel, trug ein Sommerkleid, Sommerschuhe mit Wollsocken, eine Federboa um den Hals, neben ihr ein riesiger Sommerhut und ein Pelzmantel. Na ja, ein bisschen verrückt, dachte ich mir.

Dann kam der Abflug. Mit meinen langen Beinen hatte ich mir seit langem eine Technik zugelegt, um in den Flugzeugen einen für meine Länge (nicht Größe) passenden Platz zu finden. Als der Bus, der uns zum Flugzeug bringen sollte, vor fuhr, stieg ich als erster ein, blieb wie immer an der Türe stehen um als erster in das Flugzeug zu kommen. Der Bus war fast voll, da erschien als Letzte das ”Wesen”, schleppte schwer an einer großen Reisetasche, blieb ein paar Meter vom Bus entfernt stehen, sichtlich erschöpft (von was wohl?). Als Kavalier der alten Schule stieg ich wieder aus, nahm ohne Weiteres die Tasche (sie war wirklich sehr schwer) und schleppte sie zum Bus. Das Wesen folgte mit in den Bus, ins Flugzeug, setzte sich in der selben Reihe auf die andere Seite — und schlief gleich wieder ein. Das alles ohne ein Wort zu sagen.

Der Flug nach Basel dauert nur etwa 20 Minuten. Auf dem Gepäck sah ich Aufkleber der Quantas, der Australischen Fluggesellschaft, und so war mir klar, woher bei dieser Frau die Müdigkeit und auch die Sommerkleidung kam. Wie ich noch nachdachte über eine so weite Reise merkte ich, dass ich mir die Adresse dieser Passagierin in mein Notizbuch schrieb.

”Komisch, Pierre” dachte ich, ”so was hast Du auf Deinen vielen Flügen noch nie gemacht!”

In Basel gab es damals noch keine Einstiegsbrücken, die Passagiere mussten übers Rollfeld bis zum Flughafengebäude laufen. So schleppte ich die schwere Tasche, immer noch ohne ein Wort zu sagen in die Ankunftshalle, besorgte einen Gepäckwagen und stellte dann erst die Frage:

”Ich bin neugierig, was kann man denn außer Koalabären oder Opalen so Schweres aus dem 5. Kontinent mitbringen?”

Nun wurde ich aufgeklärt. Die junge Dame war Bildhauerin, lebte im Schwarzwald und hatte in Sydney Skulpturen aus Bronze gegossen, außerdem eine Menge Prospekte ihrer australischen und japanischen Ausstellungen dabei. Da das Handgepäck nicht mit gewogen wurde, war dies der einzige Weg, um Übergewicht beim Reisegepäck zu vermeiden.

Nach diesen Informationen stellte auch ich mich vor, erzählte dass ich mit Kindern, Hunden und Pferde im Elsass lebte. Dann erschien das Gepäck, ich bekam noch schnell eine Einladung in den Schwarzwald um mir Skulpturen anzusehen, dazu einen australischen Prospekt über ihre Arbeit und das war’s.

In der Ankunftshalle trennten sich unsere Wege, sie verließ den Flughafen durch den Schweizer Ausgang, wurde von der Mutter abgeholt. Ich dagegen ging durch den Ausgang ”France” um nach Hause zu fahren.

6 Wochen später besuchte ich sie, mit den berühmten Schmetterlingen im Bauch, eine Woche später kam sie zu mir, ...... und ging nicht mehr weg.
Seither sind fast 27 „fast“ immer glückliche Jahre vergangen. Die Schmetterlinge sind langsam von einem tiefen Gefühl des Zusammengehörens ersetzt worden, das ich als die eigentliche Liebe bezeichne.

Nun stellen sich die Fragen: Was wäre geschehen wenn:
- ich einen anderen Flug genommen hätte
- sie keine schwere Tasche gehabt hätte
- meine gute Erziehung nicht gewirkt hätte
- meine natürliche Bequemlichkeit mich gehindert hätte, wieder aus dem Bus zu steigen
- und viele andere Fragen mehr.

Pierre, der sich für den langen Text entschuldigt.
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich

Eldar
Beiträge: 1199
Registriert: Donnerstag 22. Dezember 2005, 12:35

Beitrag von Eldar »

Elisabethgzb hat geschrieben:
Also sich darüber zu freuen das einem Gott mit Schönheit ausgestattet hat, oder sich darüber zu freue was man geschafft hat, empfinde ich keineswegs als sog. Selbstverliebtheit. Denn zum einem war Gott/ Jesus an dem allen auch beteiligt, eben weil er einem die Stärke dazu gab, weil wir an Gott glauben haben wir also diese Stärke in uns. Und außerdem sollte sich jeder Mensch schön finden.
Die Grenze zur Eitelkeit wird jedoch sehr schnell überschritten. Es geht doch um diese krankhafte Besessenheit nach Schönheit und Anerkennung. Hat der Mensch dann erstmal diese Erwartungen an sich erfüllt, erblickt meist der Hochmut in all seinem Glanz das Licht der Welt. Dannach kommt der Fall.

mfg Eldar

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Beitrag von HeGe »

Pierre hat geschrieben:Nun stellen sich die Fragen: Was wäre geschehen wenn:
- ich einen anderen Flug genommen hätte
- sie keine schwere Tasche gehabt hätte
- meine gute Erziehung nicht gewirkt hätte
- meine natürliche Bequemlichkeit mich gehindert hätte, wieder aus dem Bus zu steigen
- und viele andere Fragen mehr.
Vielen Dank für diese schöne Geschichte. Ist ja richtig märchenhaft... *schnief*

Aber ich würde doch eher anders herum fragen:

Wieso bist du in dieses Flugzeug geraten? Wieso hast du in dem Moment daran gedacht, ihr beim Tragen zu helfen? Wieso hast du dir ihre Adresse aufgeschrieben?

Zufall? Göttliche Fügung?
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

Benutzeravatar
pierre10
cum angelis psallat Domino
Beiträge: 2297
Registriert: Sonntag 4. September 2005, 06:23

Beitrag von pierre10 »


Vielen Dank für diese schöne Geschichte. Ist ja richtig märchenhaft... *schnief*

Aber ich würde doch eher anders herum fragen:

Wieso bist du in dieses Flugzeug geraten? Wieso hast du in dem Moment daran gedacht, ihr beim Tragen zu helfen? Wieso hast du dir ihre Adresse aufgeschrieben?

Zufall? Göttliche Fügung?
Es ist menschlich zu sagen, da hat jemand (Gott) seine Hände (hat er welche) im Spiel. Vielleicht aber spüren wir, welchen "Weg" wir gehen können, nicht müssen.

Beim Tragen helfen war einfach ein Akt meiner Erziehung, Danke Mama.

Das mit der Adresse, ich denke, dass mir manche Gelegenheit entgangen ist im Leben, einfach weil ich entweder träge war oder unaufmerksam. In diesem Fall aber war die Energie (welche? Wo kommt sie her?) so stark, dass ..............

Ich allerdings habe scheinbar keinen großen Eindruck auf sie gemacht, als ich sie anrief, konnte sie sich zuerst nicht an mich erinnern! ;D

Pierre
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Beitrag von HeGe »

Aber woher hast du dieses "Gespür"? Woher kommt diese "Energie"? ;)

Aber das Beispiel mit der Erziehung ist doch ein Gutes. Wenn man von seinen Eltern in Liebe erzogen wird und gute Eigenschaften mit auf den Weg bekommt, sind doch gerade diese Liebe und diese Werte auch ein Akt göttlichen Einflusses, der sich dann in solchen Situationen auswirkt.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

Benutzeravatar
pierre10
cum angelis psallat Domino
Beiträge: 2297
Registriert: Sonntag 4. September 2005, 06:23

Beitrag von pierre10 »

Ja, mein Lieber, natürlich kannst Du alles auf Gott, auch auf Jesus zurückführen. Nur denke ich, dass wir es uns nicht ganz so leicht machen sollen. Ich spüre in mir die Kraft, für mein Leben selbst zu entscheiden, aber auch da kannst Du mir entgegenhalten, dass wieder JEMAND seine Hand im Spiel hatte. Und gerade dieses Spiel will ich nicht mitspielen, denn wenn ER mich nach seinem Bilde erschaffen hat..........

Pierre :ja:
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Beitrag von HeGe »

Pierre hat geschrieben:Ja, mein Lieber, natürlich kannst Du alles auf Gott, auch auf Jesus zurückführen. Nur denke ich, dass wir es uns nicht ganz so leicht machen sollen.
Man kann nicht nur, es ist alles auf Gott und Jesus Christus zurückzuführen.

Dies gilt umsomehr, als es sich hier um die Liebe handelt.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

Eldar
Beiträge: 1199
Registriert: Donnerstag 22. Dezember 2005, 12:35

Beitrag von Eldar »

Ohne die Gnade Gottes könnte man nicht einmal die Gabel zum Munde führen. Lieber Pierre du vergisst wer dir deine Hände gab.

mfg Eldar

kalinka
Beiträge: 56
Registriert: Montag 18. Juli 2005, 18:57

Re: Die Liebe

Beitrag von kalinka »

servus eldar,
Eldar hat geschrieben:Die Liebe

Was ist der wahre Unterschied zwischen Liebe in der Partnerschaft und Nächstenliebe ?
dazu fallen mir zwei punkte ein:

1. nächstenliebe: unsere nächsten sollen wir lieben, wie uns selbst.

2. liebe in der partnerschaft: wir sollen einander so lieben, wie christus die kirche liebt.

könnte das ein unterschied sein?

jedenfalls eine wahnsinns herausforderung, das eine, wie das andere.

liebe grüße und Gottes segen,
kalinka

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Beitrag von Linus »

ich denkew nicht das man die liebe in eine eigene "Liebe in der Partnerschaft" aufdröseln kann. sie ist lediglich ein Teilaspekt der (Selbst- und Nächsten-)Liebe
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26022
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Linus hat geschrieben:ich denke nicht das man die liebe in eine eigene "Liebe in der Partnerschaft" aufdröseln kann
Doch. Es gibt ja schließlich noch die Feindesliebe. ;D
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
pierre10
cum angelis psallat Domino
Beiträge: 2297
Registriert: Sonntag 4. September 2005, 06:23

Beitrag von pierre10 »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:ich denke nicht das man die liebe in eine eigene "Liebe in der Partnerschaft" aufdröseln kann
Doch. Es gibt ja schließlich noch die Feindesliebe. ;D
Heisst es nicht: Liebe Deine Feinde wie sie Dich lieben?

Pierre :roll:
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26022
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Öh … nö, ick gloob nich. Jing irjendwie anders, liebet eure Feinde, ooch
wenner se jeheiratet habt, oder so ähnlich, wa?
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Eldar
Beiträge: 1199
Registriert: Donnerstag 22. Dezember 2005, 12:35

Beitrag von Eldar »

Pierre hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:ich denke nicht das man die liebe in eine eigene "Liebe in der Partnerschaft" aufdröseln kann
Doch. Es gibt ja schließlich noch die Feindesliebe. ;D
Heisst es nicht: Liebe Deine Feinde wie sie Dich lieben?

Pierre :roll:
:D Nein !

Liebe deine Feinde, tu Gutes denen, die dich hassen, heißt es.

mfg Eldar

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Beitrag von Linus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Doch. Es gibt ja schließlich noch die Feindesliebe. ;D
Die gehört zur Nächstenliebe. :mrgreen:
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Re: Die Liebe

Beitrag von Niels »

Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Die Liebe

Beitrag von overkott »

Hätte Spaemann geschwiegen, er hätte mehr gesagt.

Raimund J.
Beiträge: 6092
Registriert: Dienstag 3. April 2007, 09:33

Re: Die Liebe

Beitrag von Raimund J. »

Eldar hat geschrieben:Die Liebe

Was ist der wahre Unterschied zwischen Liebe in der Partnerschaft und Nächstenliebe ?
Die Nächstenliebe, das ist ein Willensakt.

Die Liebe ist ein Naturereignis.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26022
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Re: Die Liebe

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Raimund Josef H. hat geschrieben:Die Liebe ist ein Naturereignis.
Nein. Das ist das Verliebtsein. Das vergeht, wie Vulkanausbrüche oder sonstige
Eruptionen. Dann kann die Liebe erst anfangen. Oder auch nicht. Jedenfalls wenn,
dann als Willensakt.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

obsculta
Beiträge: 2300
Registriert: Sonntag 7. September 2008, 22:16

Re: Die Liebe

Beitrag von obsculta »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:Die Liebe ist ein Naturereignis.
Nein. Das ist das Verliebtsein. Das vergeht, wie Vulkanausbrüche oder sonstige
Eruptionen. Dann kann die Liebe erst anfangen. Oder auch nicht. Jedenfalls wenn,
dann als Willensakt.
Liebe ist ganz und gar kein Willensakt!

Benutzeravatar
Marion
Beiträge: 8754
Registriert: Donnerstag 21. Mai 2009, 18:51
Kontaktdaten:

Re: Die Liebe

Beitrag von Marion »

Doch!
Liebe ist liebevolles Handeln auch wenn kein liebevolles Gefühl dabei ist. Zumindest dann ist es ein reiner Willensakt. Und erst dann kann man überhaupt feststellen ob es wahre Liebe ist oder ob man nur liebevoll am andern gehandelt hat weil man sich selbst dabei wohlfühlt also sich selbst liebt und gar nicht den anderen.

Wir könnten am Altar gar nicht Liebe auf Dauer versprechen, wenn es kein Willensakt sondern Gefühl oder sonst was wäre wir nicht im Griff haben können. Das wäre ein Schwachsinnsversprechen.
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

obsculta
Beiträge: 2300
Registriert: Sonntag 7. September 2008, 22:16

Re: Die Liebe

Beitrag von obsculta »

Nein!

Ich liebe,weil ich liebe.Nicht,weil ich denke.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Die Liebe

Beitrag von overkott »

obsculta hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:Die Liebe ist ein Naturereignis.
Nein. Das ist das Verliebtsein. Das vergeht, wie Vulkanausbrüche oder sonstige
Eruptionen. Dann kann die Liebe erst anfangen. Oder auch nicht. Jedenfalls wenn,
dann als Willensakt.
Liebe ist ganz und gar kein Willensakt!
Um Gottes Willen, ja.

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26022
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Re: Die Liebe

Beitrag von Robert Ketelhohn »

obsculta hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:Die Liebe ist ein Naturereignis.
Nein. Das ist das Verliebtsein. Das vergeht, wie Vulkanausbrüche oder sonstige
Eruptionen. Dann kann die Liebe erst anfangen. Oder auch nicht. Jedenfalls wenn,
dann als Willensakt.
Liebe ist ganz und gar kein Willensakt!
Unsinn. Und gefährlich. Das scheitert.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Re: Die Liebe

Beitrag von Linus »

obsculta hat geschrieben:Nein!

Ich liebe,weil ich liebe.Nicht,weil ich denke.
Du liebst, weil du lieben willst. Somit ists ein Willensakt
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Die Liebe

Beitrag von taddeo »

Wahre Liebe (zu einem Menschen) ist ein Gnadenakt, wenn ihr mich fragt. Eine Gnade, die zuerst von Gott geschenkt wird. Und wie jede Gnade kann man sie mit dem Willen ablehnen oder auch annehmen.

Albert
Beiträge: 725
Registriert: Mittwoch 10. September 2008, 13:42
Wohnort: München

Re: Die Liebe

Beitrag von Albert »

Aus Liebe wird Liebe. :verliebt:


lg
Albert

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Die Liebe

Beitrag von overkott »

Wie meinst du das?

Albert
Beiträge: 725
Registriert: Mittwoch 10. September 2008, 13:42
Wohnort: München

Re: Die Liebe

Beitrag von Albert »

overkott hat geschrieben:Wie meinst du das?
Eine Begründung hat taddeo schon beigetragen:
taddeo hat geschrieben:Wahre Liebe (zu einem Menschen) ist ein Gnadenakt, wenn ihr mich fragt. Eine Gnade, die zuerst von Gott geschenkt wird. Und wie jede Gnade kann man sie mit dem Willen ablehnen oder auch annehmen.
Aus Liebe wird Liebe, weil die Zeit fließt und die Liebe unvergänglich ist: Liebe bleibt Liebe, und das Bleibende wird in der Zeit ein Werdendes.
Allein die Treue kann Prüfstein für die Liebe sein.

Grüße,
Albert

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema