Todsünde

Allgemein Katholisches.
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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Kordian hat geschrieben:Warum ist Neid Sünde? :roll:
Kann man seinem Herrn nicht nacheifern? :roll:
@ Kordian was,verstehst du denn unter Neid?
Zugegeben es gibt auch noch das Wörtlein Beneiden!

Doch vielleicht meinst du auch Bewundern, oder das Wort Vorbild, wenn du deinem Herrn nacheifern möchtest?

Gruß,
Elisabeth

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Fichtel-Wichtel hat geschrieben:
Kordian hat geschrieben:Warum ist Neid Sünde? :roll:
Kann man seinem Herrn nicht nacheifern? :roll:
@ Kordian was,verstehst du denn unter Neid?
Zugegeben es gibt auch noch das Wörtlein Beneiden!

Doch vielleicht meinst du auch Bewundern, oder das Wort Vorbild, wenn du deinem Herrn nacheifern möchtest?

Gruß,
Elisabeth
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Du meinst eher Eifer.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Cicero
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Beitrag von Cicero »

Kordian hat geschrieben: Eifersucht.
[OT]
Eifersucht ist
eine Leidenschaft,
die mit Eifer sucht,
was Leiden schafft.
[/OT]

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Kordian hat geschrieben:
Fichtel-Wichtel hat geschrieben:
Kordian hat geschrieben:Warum ist Neid Sünde? :roll:
Kann man seinem Herrn nicht nacheifern? :roll:
@ Kordian was,verstehst du denn unter Neid?
Zugegeben es gibt auch noch das Wörtlein Beneiden!

Doch vielleicht meinst du auch Bewundern, oder das Wort Vorbild, wenn du deinem Herrn nacheifern möchtest?

Gruß,
Elisabeth
Ich mein eher Neid - Eifersucht.
@Kordi,wenn du Neid-Eifersucht meinst,dann versteh ich deine Frage nicht vom dem Herrn Nacheifern?
Denn das sind doch völlig verschiedene Angelegenheiten, das Nacheifern ,und das Neiden?
Kannst du das mal etwas genauer erklären,warum das neiden keine Sündes sein soll?

Gruß,
Elisabeth

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Cicero hat geschrieben:
Kordian hat geschrieben: Eifersucht.
[OT]
Eifersucht ist
eine Leidenschaft,
die mit Eifer sucht,
was Leiden schafft.
[/OT]
Kann man nur zustimmen. Dieses kann man sehr oft heutzutage erleiden, als Opfer von solchen Mitmenschen die mit Eifer der Leidenschaft frönen , mit Eifer anderen Leiden zu verschaffen.

Gruß,
Elisabeth

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Fichtel-Wichtel hat geschrieben:
Kordian hat geschrieben:
Fichtel-Wichtel hat geschrieben:
Kordian hat geschrieben:Warum ist Neid Sünde? :roll:
Kann man seinem Herrn nicht nacheifern? :roll:
@ Kordian was,verstehst du denn unter Neid?
Zugegeben es gibt auch noch das Wörtlein Beneiden!

Doch vielleicht meinst du auch Bewundern, oder das Wort Vorbild, wenn du deinem Herrn nacheifern möchtest?

Gruß,
Elisabeth
Ich mein eher Neid - Eifersucht.
Der Herr sagte selbst, dass er ein eifersüchtiger Gott ist. Warum also darf ich nicht neidisch bzw. eifersüchtig sein?

@Kordi,wenn du Neid-Eifersucht meinst,dann versteh ich deine Frage nicht vom dem Herrn Nacheifern?
Denn das sind doch völlig verschiedene Angelegenheiten, das Nacheifern ,und das Neiden?
Kannst du das mal etwas genauer erklären,warum das neiden keine Sündes sein soll?

Gruß,
Elisabeth

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Ein eifersüchtiger Gott ist bestimmt etwas völlig anderes als ein eifersüchtiger Kordian!
Gib bitte mal die Bibelstelle rüber,ich schau mal im Bibelkommentar nach!

Andere Frage:Wie äußerst sich bei dir denn Neid und Eifersucht Inkubationszeit,Symptome,Verlauf, der kordischen Neid-Eifersucht!

Gruß,
Elisabeth

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Mich interessiert eine Frage, die ich vor einiger Zeit schon mal gestellt habe, auf die ich aber keine Antwort bekam:
Gab es im Laufe der zweitausendjährigen Geschichte der katholischen Kirche Veränderungen bei den Todsünden ?
Also, galt früher mal etwas als Todsünde und heute nicht mehr ?

Gruß
Angelika

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Also Kordian was den eifersüchtigen Gott angeht, den gibt es net,nur den eifernden Gott.Vielleicht hast du noch eine sehr alte Bibelausgabe.
Ich kann mich jedoch erinnern,auch schon vom eifersüchtigen Gott gehört zu haben.In meiner Minikonkordanz findet sich unter dem Begriff Eifersucht jedenfalls kein Eintrag im Zusammenhang mit dem Begriff eifersüchtiger Gott.Jedoch unter dem Begriff Eifer schon so einiges.

Die Frage zu Veränderungen beim Thema der Todsünden finde ich auch sehr interessant.
Wer antwortet bitte darauf? Danke!

Gruß,
Elisabeth

Andreas01
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Beitrag von Andreas01 »

eifersüchtiger Gott
Exodus 20,5
Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott

http://alt.bibelwerk.de/bibel/at/mos2020.htm

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roncalli
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Beitrag von roncalli »

Angelika hat geschrieben:Mich interessiert eine Frage, die ich vor einiger Zeit schon mal gestellt habe, auf die ich aber keine Antwort bekam:
Gab es im Laufe der zweitausendjährigen Geschichte der katholischen Kirche Veränderungen bei den Todsünden ?
Also, galt früher mal etwas als Todsünde und heute nicht mehr ?
Du meinst wohl als schwere Sünde (schwerwiegende Materie).
Nun, das Zinsnehmen ist wohl so ein Fall. Früher strikt verboten, heute erlaubt.

Umgekehrte Fälle: Menschenhandel wird heute wohl in jedem Fall als schwere Sünde gewertet, während in manchen Zeiten Kauf und Verkauf von Sklaven erlaubt war.
Auch die Folter wird heute von der Kirche strikt verworfen, wurde aber lange als gerichtliches Mittel problemlos bejaht.

Nicht in den großen moralischen Prinzipien (Gottes- und Nächstenliebe), wohl aber in den Ableitungen davon, also in den ethische Einzelnormen, hat es im Lauf der Kirchengeschichte schon deutliche Änderungen (oft trotz langer Tradition) gegeben. Ähnliches kann natürlich auch für die Zukunft nicht ausgeschlosen werden.

Die Kirche hat sich m. W. in Einzelnormen bisher kaum oder nie absolut festgelegt, also noch nie Dogmatisierungen vorgenommen.

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Andreas01 hat geschrieben:
eifersüchtiger Gott
Exodus 20,5
Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott

http://alt.bibelwerk.de/bibel/at/mos2020.htm

In der "Lutherbibel" ist jedoch eben bei dieser Stelle vom eifernden Gott die Rede,net vom eifersüchtigen Gott.
In der Bibelausgabe "Die Gute Nachricht in heutigem Deutsch",findet sich weder das Wort eifernd noch das Wort vom eifersüchtigen Gott.
In der Bibelausgabe "Hoffnung für alle"findet sich auch weder das Wort eifernd noch das Wort eifersüchtig.
In der "Herder-Bibel"(von 1965)findet sich wiederum nur das Wort eifernder Gott.

Auch wenn es den eifersüchtigen Gott in 2 Mose20,5 geben sollte,ist das doch keine Begründung für menschliches Verhalten im Sinne von Eifersucht auf alles und jedes was ein anderer kann,tut,besitzt,erwirbt,bekommt.
Und darum ging es doch eigentlich bei der Diskussion um das Wort Eifersucht-Neid, und ob das eine Todsünde ist.Zumal der Inhalt von 2Mose 20,17 das auch noch bestätigt.

2Mose20,17
"Du sollst nicht begehren das Haus deines Nächsten.du sollst nicht begehren das weib deines Nächsten,noch seinen Knecht,noch seine Magd,noch sein Rind,noch seinen Esel,noch irgendetwas,was deinem Nächsten gehört."

Diese Bibelstelle besagt doch sehr eindeutig,daß Neid,Missgunst,Eifersucht in keinster Weise von Gott geduldet werden,sondern im Gegenteil solches Verhalten sehr abgelehnt wird.

Gruß,
Elisabeth
Zuletzt geändert von Fichtel-Wichtel am Samstag 25. September 2004, 19:57, insgesamt 1-mal geändert.

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

Das Wort "eifern" hat im Zusammenhang dieser Bibelstelle überhaupt nichts mit Eifersucht zu tun. Es bedeutet "sich in eine Sache hineinbegeben, sie verfolgen und nicht abzulassen vom Bemühen darum." Der eifernde Gott ist derjenige, der nicht nachlässt in seinem Bemühen um die Menschheit , ihr nachgeht und sie "heimsucht" (auch dies kann positiv gemeint sein - "er suchte Sarah heim" und sie empfing in ihrem hohen Alter).

Geronimo

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ex 20,5 bezeichnet Gott sich als „Zeloten“, als Eiferer. Im Zusammenhang mit dem Verbot, andern Göttern zu dienen, und der Ankündigung, die Kinder derer, die ihn hassen, bis ins vierte und fünfte Glied zu verfolgen, ist die Übersetzung mit dem Begriff „eifersüchtig“ wohl nicht verkehrt, im Gegenteil.
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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Geronimo hat geschrieben:Das Wort "eifern" hat im Zusammenhang dieser Bibelstelle überhaupt nichts mit Eifersucht zu tun. Es bedeutet "sich in eine Sache hineinbegeben, sie verfolgen und nicht abzulassen vom Bemühen darum." Der eifernde Gott ist derjenige, der nicht nachlässt in seinem Bemühen um die Menschheit , ihr nachgeht und sie "heimsucht" (auch dies kann positiv gemeint sein - "er suchte Sarah heim" und sie empfing in ihrem hohen Alter).

Geronimo
Was die Bibelstelle Exodus20,5 angeht so finde ich das Wort eifern auch wesentlich passender, und deine Begründung wird durch dieses Wort auch wesentlich veständlicher.
Das Wort Eifersucht in E.20,15 wirkt doch sehr wie ein Fremdkörper.

@ Geronimo!Der eigentliche Anlass dieser Threadepisode war jedoch Eifersucht als Todsünde,warum Eifersucht denn dann eine Todsünde sei,wenn es einen eifersüchtigen Gott gebe.

Das eifersüchtig,eifernd über den einzelnen Menschen gewacht wird von Gott ist mir schon klar.
Die Eifersucht die zuweilen den Menschen überfällt, ist jedoch wohl etwas völlig anderes,oder?

@Robert,deine Darstellung ist auch seher informativ und behaltenswert,danke!

Gruß,
Elisabeth

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Danke für die Antwort, roncalli. :)

Hm ... das bedeutet also, dass in früheren Zeiten jemand außerhalb der heiligmachenden Gnade stand, wenn er - bewusst und mit Zustimmung - Zinsen berechnete, heute aber nicht. Irgendwie sonderbar ... :kratz:

Gruß
Angelika

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roncalli
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Beitrag von roncalli »

Angelika hat geschrieben:Danke für die Antwort, roncalli. :)

Hm ... das bedeutet also, dass in früheren Zeiten jemand außerhalb der heiligmachenden Gnade stand, wenn er - bewusst und mit Zustimmung - Zinsen berechnete, heute aber nicht. Irgendwie sonderbar ... :kratz:

Gruß
Angelika
Wir sind geschichtliche Wesen. Der Erkenntnisstand der jeweiligen Zeit spielt für eine Gewissensentscheidung immer eine maßgebliche Rolle. Daher sollen wir z. B. auch die Erkenntnisse der Humanwissenschaften, soweit sie uns als Einzelne zugänglich sind, beachten.
Wir sind immer verpflichtet, nach bestem Wissen und Gewissen zu handlen. Es ist auch möglich, dass der Gewissensspruch des Einzelnen feiner und sensibler ist als die traditionellen Normen der (Glaubens-)Gemeinschaft, der er angehört. (Auch dazu gibt es historische Beispiele.)

Es ist daher notwendig, dass wir nie gegen das handeln, was wir in unserem Gewissen als wahr und richtig erkennen. Das entscheidet über das Bleiben in der heiligmachenden Gnade. Wer gegen sein Gewissen handelt, sündigt.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Roncalli hat geschrieben:»Nun, das Zinsnehmen ist wohl so ein Fall. Früher strikt verboten, heute erlaubt.«
Das bestreite ich.
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roncalli
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Beitrag von roncalli »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Roncalli hat geschrieben:»Nun, das Zinsnehmen ist wohl so ein Fall. Früher strikt verboten, heute erlaubt.«
Das bestreite ich.
Benedikt XIV., den du anführst, spiegelt wohl schon ein relativ spätes Stadium der Lehrentwickung. Klemens von Alexandrien (Strom. II 18 ) und andere altchristliche Schriftsteller (siehe LThK) interpretieren das Zinsnehmen (noch ohne Differenzierung) als Sünde gegen die Bruderliebe. Aus dem strikten Verbot des Zinsnehmens wurde allmählich eine Ethik des Zinsnehmens.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Roncalli hat geschrieben:»Benedikt XIV., den du anführst, spiegelt wohl schon ein relativ spätes Stadium der Lehrentwickung«
Richtig. Und seitdem herrscht das große Schweigen.

Roncalli hat geschrieben:»Aus dem strikten Verbot des Zinsnehmens wurde allmählich eine Ethik des Zinsnehmens.«
Zum Teufel mit der Ethik.
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Peter
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Beitrag von Peter »

Fichtel-Wichtel hat geschrieben:Ab und an von Todsünde Nr.4 befallen zu sein,geb ich offen und ehrlich zu.Die übrigen 6 Todsünden sind mir völlig fremd.

Gruß,
Elisabeth
Falls es dir noch keiner gesagt haben sollte: Voilà Nr. 01.

(Hihihihi.) :P

((Ich habe den Thread aber nur bis zu deinem Posting durchgeakert.))

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Ralf hat geschrieben:
Fichtel-Wichtel hat geschrieben:Die übrigen 6 Todsünden sind mir völlig fremd.

Gruß,
Elisabeth
Womit Du Dich schon für 1. qualifiziert hättest. ;)
Dann lies doch bitte den Thread weiter,@ Peter!
Danke!
Gruß,
Elisabeth

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Fichtel-Wichtel hat geschrieben:Mich grundsätzlich von Sünden rein,so darstellen wollte ich net,und habe ich net.
Es handelte sich eher um ein allgemeines Überschlagen ,des eigenen Verhaltens,und dabei bin ich zu dem Ergebnis gekommen,das bei mir sehr bewußt, die Nr.4 in Frage kommt.Das man die eine oder andere der aufgezählten "Todsünden" auch schon mal begeht, eher jedoch so nebenher, eigentlich nicht so bewusst und schon gar net absichtlich.

Gruß,
Elisabeth

Specialy for Peterchen!

Gruß,
Elisabeth

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Marcus
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Beitrag von Marcus »

Hallo zusammen!

Zur Todsünde habe ich einmal folgenden konkreten Fall:

Jemand wird als Kleinkind zwar christlich getauft und ist zunächst während seiner Kindheit von der Existenz Gottes überzeugt. Umso älter er wird, desto kritischer wird er, und zwar bis er an einem Punkt angelangt ist, wo er es nahezu ausschließt, dass es Gott gibt und sich nur deshalb nicht endgültig festlegt, weil er keinen absoluten Gegenbeweis für die Existenz Gottes hat, wohl aber einige Hinweise darauf (aus seiner Sicht gesehen), in dem er z. B. deutliche Abweichungen zwischen der Schöpfungsgeschichte und der Evolutionstheorie feststellt. Durch bestimmte Ereignisse wird dieser jemand wieder zu einem überzeugten Christen und kann sich mit der Lehre der katholischen Kirche immer mehr und mehr identifizieren, obwohl er selbst nicht katholisch ist und war. Dieser beging aber im Laufe seines Lebens, besonders in den verschiedenen Glaubensphasen, viele Sünden, die man zweifellos als Todsünde oder gar als Sünden gegen den Heiligen Geist bezeichnen kann: Gotteslästerung, Missachtung des Feiertagsgebots, Ablehnung des christlichen Glaubens, Ablehnung Person Christi als Gottes Sohn und Leugnung seiner Auferstehung, Meineid, vereinzelt grobe Beleidigung seiner Eltern, Dienstahl in leichten Sache (z. B. mal 50 Pfennig gestohlen), Schadensfreude, Gehässigkeit, Neid, falsches Zeugnis über seinen Nächsten erzählt usw. Eine Todsünde setzt ja Wille, Wissen und Widrigkeit der sündigen Tat voraus. Die Frage ist jetzt, ob jemand, der ohnehin an die Existenz Gottes zweifelt, überhaupt eine Todsünde begehen kann? Er weiß zwar, dass seine Taten nach christlichen Maßstäben eine Sünde darstellen, eventuell auch eine schwere Sünde darstellen, da er aber nicht wirklich Christ ist, begeht er auch manche Sünden, ohne groß zu überlegen, ob er wirklich sündigt. Dazu kommt noch hinzu, dass er den Begriff Todsünde als Nichtkatholik nicht kennt und auch nicht weiß, dass sie ihm ohne Reue, evt. Beichte, und Wiedergutmachung in die Hölle bringen, sondern glaubt nur, dass es sich zwar um schwere Sünden handelt, diese aber letztlich nach dem selben Prinzip wie jede andere (er geht von den Lehren seiner Konfession) Sünden auch vergeben werden können, in man sie bereut, in die Kirche geht, das Vaterunser bewusst mitbetet, die Worte der Freisprache bewusst aufnimmt und am Abendmahl teilnimmt und sich zumindest vornimmt, sie nicht absichtlich wieder zu begehen. Erst als er nach und nach wieder Christ wird, sich mit der katholischen Kirche beschäftigt und etwas über Todsünden erfährt, überlegt er sich jetzt genau, was er zu tun hat, um keine Todsünde mehr zu begehen, denn jetzt weiß er ja, welche Konsequenzen Todsünden überhaupt haben können. Zudem bereut er noch seine sündigen Taten aus der Vergangenheit und hat jetzt ein schlechtes Gewissen, weil er es nicht ausschließen kann, ob er wirklich Todsünden begangen hat, die ihm von der Gnade ausschließen oder ob ihn seine Verfehlungen doch nicht als Todsünden angerechnet werden, da er ja eigentlich nur wusste, dass seine Sünden schwer sein können, er aber weder den Begriff Todsünde gehört hat noch wusste, welche Konsequenzen das für ihn haben könnte, wenn er mit Todsünden stirbt. Das heißt also, dass er zwar das Bewusstsein hatte evt. eine schwere Sünde zu begehen, aber nicht das Bewusstsein hatte, eine Todsünde zu begehen, weil er den Begriff und die Konsequenzen nicht kannte.

Was meint Ihr, hat dieser jemand nun in der Zeit vor seiner Rückkehr zum christlichen Glauben Todsünde begangen oder nicht?

Liebe Grüße

Marcus

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holzi
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Beitrag von holzi »

Marcus hat geschrieben:[...]
Was meint Ihr, hat dieser jemand nun in der Zeit vor seiner Rückkehr zum christlichen Glauben Todsünde begangen oder nicht?
Ja, das mag sein, aber eine echte und tätige Reue über diese Taten in Verbindung mit dem Sakrament der Versöhnung git die Gnade des Neuanfangs. Hat nicht auch Jesus dem an seiner Seite gekreuzigten Mörder den Eingang ins Paradies versprochen? Dieser Verbrecher hatte bestimmt einiges auf dem Kerbholz, was man gemeinhin unter Todsünden subsumiert.

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Ich würde dies auf die Schnelle jetzt bejahen. Denn auch wenn sich diese Person damals versucht dem System zu entziehen, war ihm dennoch durch sein von Gott gegebenes Gewissen bewusst, dass seine Taten nicht in Einklang mit der kirchlichen Lehre und Sitte stehen. Zum Teil hat er sie bewusst als Affront gegen Gott begangen. Er hat zwar versucht zu Leugnen, dass er etwas Böses tut, ihm war es aber dennoch bewusst und gerade deshalb hat er es auch getan. Ich sehe also keinen Grund, das Vorliegen von schweren Sünden und Todsünden zu verneinen.

Aber wo ist das Problem? Da er jetzt zurück in den Schoß der heiligen Kirche zurückgekehrt ist, stehen ihm jetzt auch alle Gaben Gottes zum Erwerb des ewigen Heiles offen. Ab zur Beichte und das Problem ist erledigt, die Reue scheint ja vorzuliegen. Um auch die Sündenstrafen etwas zu erleichtern, sollte man in Zukunft vielleicht auch nach einer Gelegenheit zum Erwerb von Ablässen Ausschau halten. Aber man sollte seine früheren Taten natürlich nicht auf die leichte Schulter nehmen und immer wieder im Gedächtnis behalten, um diese Fehler nicht zu wiederholen. Und man sollte Gott sein restliches Leben danken, dass er so unendlich gütig ist und einem auch die schwersten Sünden verzeiht.
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Raimund J.
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Re: Todsünde

Beitrag von Raimund J. »

Sehr interessante und umfassende Ausführungen von Dom Bernardo Olivera (OCSO) zum Thema "Acedia":

EINE TRAURIGKEIT, DIE DAS VERLANGEN NACH GOTT ZERSETZT
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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overkott
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Re:

Beitrag von overkott »

Marcus hat geschrieben:Was meint Ihr, hat dieser jemand nun in der Zeit vor seiner Rückkehr zum christlichen Glauben Todsünde begangen oder nicht?
Das musst du ihn fragen. Denn vor seiner Umkehr steht das unruhige Herz. Was für eine Einstellung zum Leben hatte er? Hat er einen grundlegenden Fehler gemacht? Eine Sünde begangen, die das Gelingen seines Lebens bedroht? Kann er ungeschehen machen, abwaschen, loswerden? Kann er reparieren, ausgleichen, genug tun, damit alles wieder gut wird? Ich denke, du kannst dir damit die Frage selbst beantworten.

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taddeo
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Re: Todsünde

Beitrag von taddeo »

@ Marcus

Ich hab manchmal den Eindruck, daß - abgesehen von Kapitalverbrechen - eh nur ein frommer Katholik tatsächlich Todsünden begehen kann. Wenn man die klare Einsicht als unabdingbare Voraussetzung dafür postuliert, wie es die katholische Moraltheologie tut, dann wird es heutzutage nicht mehr viele Menschen geben, die überhaupt für anderweitige Todsünden "disponiert" sind, vor allem nicht für solche auf dem Gebiet der Sexualmoral.

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Reinhard
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Re: Todsünde

Beitrag von Reinhard »

Diese ganze Herangehensweise mit einer möglichst genauen Differenzierung zwischen "Todsünde" und "läßlicher Sünde" erscheint mir im Endeffekt doch sehr legalistisch.
Denn von der Sache her trennt uns doch jede Sünde von Gott. Wie wichtig ist es da noch, wie schwer sie wiegt ? - das wäre doch nur interessant, wenn wir mit einem "noch tolerablen" Maß an Sünde leben wollten.
Das aber geht völlig verquer dazu, wie ich "Beziehung zu Gott" verstehe. Mary hat dazu hier im "Gnadenstand"-Strang etwas sehr gutes geschrieben.

So würde ich es auch zusammenfassen wollen: jede Sünde trennt uns von Gott und bedarf der Beichte und Vergebung. Was müssen wir uns da noch Gedanken über "Tod-" oder "lässlich" machen ...?!

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Gamaliel
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Re: Todsünde

Beitrag von Gamaliel »

Reinhard hat geschrieben:Denn von der Sache her trennt uns doch jede Sünde von Gott.
Von der Sache her ist das genau falsch und entspricht nicht der katholischen Lehre über die Sünde.

Jede Sünde bedarf der Vergebung, das stimmt, aber nicht jede der Beichte, denn Sünden, insbesondere läßliche Sünden können auch auf andere Weise vergeben werden.

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