Daß alle Sünden Folgen hätten, die nicht schlagartig behoben werden können (also soweit ich es verstehe solches nie möglich wäre)? Wie kommst du denn darauf?Bruder Donald hat geschrieben: ↑Mittwoch 23. März 2022, 16:23Hm, ich wage mal zu bezweifeln, dass Edi etwas anderes sagt, als ich.
Purgatorium in Hinblick auf Christi Sühnopfer
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Re: Purgatorium in Hinblick auf Christi Sühnopfer
"Selig sind ... die durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die "Pharmazeuten" und die Buhler und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut." Off 22,14+15
Re: Purgatorium in Hinblick auf Christi Sühnopfer
Meine Betonung liegt auf "alle Sünden hinterlassen Folgen bzw. einen Schaden und Makel", deine Betonung (so meine ich jetzt zu verstehen) auf der "schlagartigen Behebung". Kann sein, dass wir daher aneinander vorbeireden?Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Mittwoch 23. März 2022, 16:50Daß alle Sünden Folgen hätten, die nicht schlagartig behoben werden können (also soweit ich es verstehe solches nie möglich wäre)? Wie kommst du denn darauf?
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Re: Purgatorium in Hinblick auf Christi Sühnopfer
Vielleicht. Allgemein sehe ich "Sünde" weniger als Tat, sondern mehr als Zustand des Getrenntseins von Gott.
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Re: Purgatorium in Hinblick auf Christi Sühnopfer
Dann kannst du schlecht erwarten, dass dir jemand mit einem anderen Verständnis von Sünde auf deine Frage bzgl. Sünde innerhalb deines Verständnisses antwortet.Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Mittwoch 23. März 2022, 18:36Vielleicht. Allgemein sehe ich "Sünde" weniger als Tat, sondern mehr als Zustand des Getrenntseins von Gott.
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Re: Purgatorium in Hinblick auf Christi Sühnopfer
Wir beziehen uns hier wohl alle auf das Thema "Sünde" aus der Bibel?Bruder Donald hat geschrieben: ↑Mittwoch 23. März 2022, 19:48Dann kannst du schlecht erwarten, dass dir jemand mit einem anderen Verständnis von Sünde auf deine Frage bzgl. Sünde innerhalb deines Verständnisses antwortet.
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Re: Purgatorium in Hinblick auf Christi Sühnopfer
meinst Du dabei, dass das Getrenntsein von Gott eine Folge der Tat (Sünde) ist, oder umgekehrt - das Getrennt sein von Gott führt zu Sünde (verursacht die Tat).Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Mittwoch 23. März 2022, 18:36Allgemein sehe ich "Sünde" weniger als Tat, sondern mehr als Zustand des Getrenntseins von Gott.
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Re: Purgatorium in Hinblick auf Christi Sühnopfer
Vor allem das. Es gibt Taten, die dann getan werden. Aber ein Mensch, der aus dem himmlischen Vater wäre, der wollte soetwas im Grunde nicht tun, es liegt dann nicht in seiner Natur, weil sein innerstes Wollen immer dem entspricht, was das Wesen seines "Vaters" wäre. Das eigentliche Problem wäre hier also Trennung vom himmlischen Vater. Wäre diese gründlich behoben, dann würden damit auch die Auswirkungen der früheren Schwäche überwunden. Der Blick auf Sünden als Taten setzt aus meiner Perspektive eben weniger bei der eigentlichen Ursache an, was auf Irrwege führen könnte, wenn jemand dann versucht wieder in einer Art Gesetzlichkeit gegen ein eigentlich empfundenes "innerstes Wollen" ringend "besser zu werden".Dr.Hackenbush hat geschrieben: ↑Mittwoch 23. März 2022, 21:39das Getrennt sein von Gott führt zu Sünde (verursacht die Tat).
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Re: Purgatorium in Hinblick auf Christi Sühnopfer
Zuallerst sind wir hier in einem katholischen Forum, weshalb man auch zuerst von einem katholischen Verständnis zu theologisch-philosophischen Themen ausgehen sollte. Ob das nun gegenüber einem "biblischen Sündenbegriff", bzw. was du darunter verstehst, divergiert, weiß ich nicht.Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Mittwoch 23. März 2022, 21:02Wir beziehen uns hier wohl alle auf das Thema "Sünde" aus der Bibel?
Jedenfalls verstehe ich persönlich unter Sünde eine Tat und über die Motivationen und Einstellungen hinter diesen Taten mag man ja gerne philosophieren, aber ich sehe nicht, warum man die Motivationen und Einstellungen (das was du wohl als Zustand verstehst) als Sünde bezeichnen sollte.
Re: Purgatorium in Hinblick auf Christi Sühnopfer
und wie kommt es zu dieser Trennung? Kein an Gott glaubender Christ möchte das doch.Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Mittwoch 23. März 2022, 21:48Das eigentliche Problem wäre hier also Trennung vom himmlischen Vater.Dr.Hackenbush hat geschrieben: ↑Mittwoch 23. März 2022, 21:39das Getrennt sein von Gott führt zu Sünde (verursacht die Tat).
Also, was verursacht die Trennung?
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Re: Purgatorium in Hinblick auf Christi Sühnopfer
Nach meiner Erfahrung tun das viele Menschen, die sich als Christen bezeichnen und ich würde von mir her auch nicht sagen, das sei völlig falsch.Bruder Donald hat geschrieben: ↑Mittwoch 23. März 2022, 23:21Jedenfalls verstehe ich persönlich unter Sünde eine Tat
Nach meinem Verständnis wäre wohl auch das, was du als Motivationen und Einstellungen bezeichnest eher eine Folge von Willensentscheidungen in geistiger Hinsicht. Der Mensch entscheidet sich einen Vater, Herren mit seiner Liebe zu erfassen. Daraus folgt dann dessen innerstes Wollen als Mensch. Vielleicht zitiere ich mal das:und über die Motivationen und Einstellungen hinter diesen Taten mag man ja gerne philosophieren, aber ich sehe nicht, warum man die Motivationen und Einstellungen (das was du wohl als Zustand verstehst)
"Jeder, der in Ihm bleibt, sündigt nicht. Jeder, der sündigt, hat Ihn nicht gesehen, noch Ihn erkannt." 1. Joh 3,6
Auf der Ebene gedanklichen Anspruches wird das wohl kein Christ wollen. Aber in der geistigen Hinsicht sieht es oft anders aus. Gott ist kein gedankliches Konzept, er ist Geist und (hoffentlich) real im Menschen wirksame Kraft. Wie es sich damit verhält erkennen nach meinem Eindruck viele Menschen, die sich als Christen verstehen, nicht sehr weitgehend.Dr.Hackenbush hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. März 2022, 08:08und wie kommt es zu dieser Trennung? Kein an Gott glaubender Christ möchte das doch.
Also, was verursacht die Trennung?
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Re: Purgatorium in Hinblick auf Christi Sühnopfer
Ich wüsste jetzt auch nicht, was daran auch falsch sein sollte.Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. März 2022, 09:09Nach meiner Erfahrung tun das viele Menschen, die sich als Christen bezeichnen und ich würde von mir her auch nicht sagen, das sei völlig falsch.
Wenn ein Mensch sich entscheidet, einem anderen Herren statt Gott zu dienen/folgen, wird er eben sündigen. Wenn der Mensch sündigt, kultiviert er seine Bindung zu diesem anderen Herrn und daraus folgen immer weitere Sünden usw. usf. Wenn's schlecht für den Menschen läuft, gerät er in einen Sog. Gott kann einen schon "schlagartig" aus diesem Sog ziehen. Aber es ging ja um die Sündenfolgen als Folgen einer Tat und nicht um die Folgen eines Zustands.Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. März 2022, 09:09Nach meinem Verständnis wäre wohl auch das, was du als Motivationen und Einstellungen bezeichnest eher eine Folge von Willensentscheidungen in geistiger Hinsicht. Der Mensch entscheidet sich einen Vater, Herren mit seiner Liebe zu erfassen. Daraus folgt dann dessen innerstes Wollen als Mensch.
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Re: Purgatorium in Hinblick auf Christi Sühnopfer
Wie, meinst du, fällt ein Mensch eine solche Entscheidung? Auf welcher "Ebene"?Bruder Donald hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. März 2022, 10:56Wenn ein Mensch sich entscheidet, einem anderen Herren statt Gott zu dienen/folgen, wird er eben sündigen.
Die Sündenfolgen, die du einer Tat zuschreibst, wären etwas anderes als ein solcher möglicher Sog?Gott kann einen schon "schlagartig" aus diesem Sog ziehen. Aber es ging ja um die Sündenfolgen als Folgen einer Tat und nicht um die Folgen eines Zustands.
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Re: Purgatorium in Hinblick auf Christi Sühnopfer
Geistig, spirituell, ideologisch?Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. März 2022, 11:11Wie, meinst du, fällt ein Mensch eine solche Entscheidung? Auf welcher "Ebene"?
Nach katholischem Sinne, ja.Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. März 2022, 11:11Die Sündenfolgen, die du einer Tat zuschreibst, wären etwas anderes als ein solcher möglicher Sog?
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Re: Purgatorium in Hinblick auf Christi Sühnopfer
Wie stellst du dir lebenspraktisch diese Abläufe vor?
Wie wären diese Sündenfolgen, die nicht in einem solchen Sog bestünden, dann zu beschreiben?Nach katholischem Sinne, ja.
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Re: Purgatorium in Hinblick auf Christi Sühnopfer
Passiert das nicht automatisch und "intuitiv"? Ich würde behaupten, dass bei jedem solche Prozesse ablaufen und man sich für dieses oder jenes entscheidet.Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. März 2022, 11:22Wie stellst du dir lebenspraktisch diese Abläufe vor?
Als Makel auf der Seele?Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. März 2022, 11:22Wie wären diese Sündenfolgen, die nicht in einem solchen Sog bestünden, dann zu beschreiben?
Als ein Schaden in Zeit und Raum, das nun mal nicht rückgängig gemacht werden kann?
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Re: Purgatorium in Hinblick auf Christi Sühnopfer
Gut, das sehe ich auch so, ich war mir nicht sicher, inwieweit du da bewußte Anbetung irgendwelcher Wesenheiten meintest.Bruder Donald hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. März 2022, 12:18Passiert das nicht automatisch und "intuitiv"? Ich würde behaupten, dass bei jedem solche Prozesse ablaufen und man sich für dieses oder jenes entscheidet.
Vielleicht als eine Art "da hatte ich versagt"?Als Makel auf der Seele?
Als ein Schaden in Zeit und Raum, das nun mal nicht rückgängig gemacht werden kann?
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Re: Purgatorium in Hinblick auf Christi Sühnopfer
Ja, mit dem Gedanken gehe ich auch in die Beichte. Aber man hat ja nun mal versagt, man kann es nicht rückgängig machen. Oder worauf willst du genau hinaus?Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. März 2022, 12:36Vielleicht als eine Art "da hatte ich versagt"?
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Re: Purgatorium in Hinblick auf Christi Sühnopfer
So wie Petrus die Hahnenkrähsituation und das eigene Verhalten in dieser z.B. nicht, ja. Aber bei Edi ging es offenbar um etwas, das "ausgereinigt" werden könne? Das wäre dann noch etwas anderes?Bruder Donald hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. März 2022, 13:19Aber man hat ja nun mal versagt, man kann es nicht rückgängig machen
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Re: Purgatorium in Hinblick auf Christi Sühnopfer
Ja, im Fegefeuer/Purgatorium werden die "zeitlichen Sündenstrafen" als Sündenfolge (nicht die "Sündenschuld") getilgt, bereinigt, abgesessen, nenn es wie du willst.Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. März 2022, 13:51Aber bei Edi ging es offenbar um etwas, das "ausgereinigt" werden könne? Das wäre dann noch etwas anderes?
Warum die Sündenstrafen nicht schlagartig bereinigt werden können? Nun ja, Gott ist ein gerechter, Strafe muss sein?
Oder, da die Seele durch's Sündigen Schaden (Sündenfolge) nimmt, und im Jenseits mehr oder weniger zerbeult und beschädigt ankommt, wird diese für den Himmel aufgepeppt.
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Re: Purgatorium in Hinblick auf Christi Sühnopfer
"Sündenschuld" wäre dann vermutlich etwas wie das "ich hatte versagt". Und etwas anderes wäre dann "zeitliche Sündenstrafe", was vermutlich grundsätzlich ähnlich dem wäre, daß manches "finsterere" Tun durch die Ordnung Gottes Leid nach sich zieht (aus meiner Perspektive vor allem die Entscheidung sich einem finstereren Geist überhaupt hinzugeben und daraus soetwas zu wollen).Bruder Donald hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. März 2022, 14:49Ja, im Fegefeuer/Purgatorium werden die "zeitlichen Sündenstrafen" als Sündenfolge (nicht die "Sündenschuld") getilgt, bereinigt, abgesessen, nenn es wie du willst.
Ich würde sagen das hängt vor allem am Grad, an der Tiefe von "Umkehr".Warum die Sündenstrafen nicht schlagartig bereinigt werden können? Nun ja, Gott ist ein gerechter, Strafe muss sein?
Gut, dies könnte weniger oder nicht mehr erforderlich werden, indem jemand einen (wirksamen) Ablaß nutzen konnte? Oder indem jemand auf Erden z.B. erfahrene Krankheit nicht durch Pharmazie wegdrängt, sondern sich damit an Gott wendet und darin dann ein Beheben von Beschädigungen an der Seele ermöglicht.Oder, da die Seele durch's Sündigen Schaden (Sündenfolge) nimmt, und im Jenseits mehr oder weniger zerbeult und beschädigt ankommt, wird diese für den Himmel aufgepeppt.
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Re: Purgatorium in Hinblick auf Christi Sühnopfer
Augustinus sagt: "Der ungeordnete Geist wird sich selbst zur Strafe."Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. März 2022, 15:20Und etwas anderes wäre dann "zeitliche Sündenstrafe", was vermutlich grundsätzlich ähnlich dem wäre, daß manches "finsterere" Tun durch die Ordnung Gottes Leid nach sich zieht [...]
Ob so oder so, praktisch kommt's auf's gleiche hinaus.Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. März 2022, 15:20Ich würde sagen das hängt vor allem am Grad, an der Tiefe von "Umkehr".
Ja, genau.Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. März 2022, 15:20Gut, dies könnte weniger oder nicht mehr erforderlich werden, indem jemand einen (wirksamen) Ablaß nutzen konnte?
Wenn du meinst...Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. März 2022, 15:20Oder indem jemand auf Erden z.B. erfahrene Krankheit nicht durch Pharmazie wegdrängt, sondern sich damit an Gott wendet und darin dann ein Beheben von Beschädigungen an der Seele ermöglicht.
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Re: Purgatorium in Hinblick auf Christi Sühnopfer
Aber da war eher Unordnung im Bewußtsein eines Menschen gemeint, nicht z.B. Krankheit als Folge von Entfernung von Gott als Teil der göttlichen Ordnung?Bruder Donald hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. März 2022, 15:51Augustinus sagt: "Der ungeordnete Geist wird sich selbst zur Strafe."
Aha.Ob so oder so, praktisch kommt's auf's gleiche hinaus.
Ob soetwas oder z.B. Beichtabläufe das sind, was Edi als Vorgang der "Ausreinigung" gemeint hatte?Ja, genau.
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Re: Purgatorium in Hinblick auf Christi Sühnopfer
Was verstehst du hier unter "Bewusstsein"?Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. März 2022, 16:23Aber da war eher Unordnung im Bewußtsein eines Menschen gemeint, nicht z.B. Krankheit als Folge von Entfernung von Gott als Teil der göttlichen Ordnung?
Ich würde sagen, Augustinus meint hier eine seelische (Selbst-)Schädigung, aber das weiß ich nicht.
Und bei deiner "Pharmazie"-Fixierung kann ich nur mit den Augenrollen...
Keine Ahnung, auf welche Aussage Edis du dich da beziehst.Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. März 2022, 16:23Ob soetwas oder z.B. Beichtabläufe das sind, was Edi als Vorgang der "Ausreinigung" gemeint hatte?
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Re: Purgatorium in Hinblick auf Christi Sühnopfer
Solche Begriffe werden häufig verschieden aufgefasst, daher ist da wohl besondere Achtsamkeit angesagt.Bruder Donald hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. März 2022, 16:33Was verstehst du hier unter "Bewusstsein"?
Welcher Art? So wie du es angefüjrt hattest wirkte es auf mich so als könnte er etwas gemeint haben wie chaotische Impulse im Menschen. Emotionen, drängende Gedanken.Ich würde sagen, Augustinus meint hier eine seelische (Selbst-)Schädigung, aber das weiß ich nicht.
An dieser Stelle ging es um Krankheit, darum daß Sünde im Rahmen der göttlichen Ordnung (laut Bibel) solche nach sich ziehen kann. Ich würde sagen das ist bei diesem leidensnahen Thema ein ziemlich naheliegender Punkt.Und bei deiner "Pharmazie"-Fixierung kann ich nur mit den Augenrollen...
Auf die, die ich hier schon zweimal zitiert hatte.Keine Ahnung, auf welche Aussage Edis du dich da beziehst.
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Re: Purgatorium in Hinblick auf Christi Sühnopfer
Ich würde "Verfasstheit" sagen. Sündigt man, kultiviert man Laster. Laster führen zu Sünden. Die "Verfasstheit" hat dann eben auch Auswirkungen auf Denken, Fühlen, Handeln etc. pp.Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. März 2022, 17:44Welcher Art? So wie du es angefüjrt hattest wirkte es auf mich so als könnte er etwas gemeint haben wie chaotische Impulse im Menschen. Emotionen, drängende Gedanken.
Ich würde sagen, eher das Bußwerk als die Beichte selber, aber vielleicht verstehst du das auch schon darunter?Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. März 2022, 16:23Ob soetwas oder z.B. Beichtabläufe das sind, was Edi als Vorgang der "Ausreinigung" gemeint hatte?
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Re: Purgatorium in Hinblick auf Christi Sühnopfer
So wirkt es wohl oft. Und ich würde auch sagen, daß die Entscheidung eines Menschen einem Einfluß aus Sünde in der Tat nachzugeben hier die Hinwendung zu diesem Geist in der Regel bestärken, verfestigen dürfte. Immer ist das jedoch nicht so. Es kommt darauf an, inwiefern das Herz eines Menschen darin beteiligt ist, würde ich sagen.Bruder Donald hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. März 2022, 18:58Ich würde "Verfasstheit" sagen. Sündigt man, kultiviert man Laster. Laster führen zu Sünden.
Da würde ich sagen, ein "Bußwerk" dürfte oft da stehen, wo auch Leiden steht, das sich aus der Ordnung Gottes ergeben könnte. Einfache Reue könnte reichen, aber wenn diese nicht entsprechen tief im Herz wirkt, dann kann wohl "Bußwerk" solches unterstützen. Aber wie Leid kann es so wirken, muß es aber nicht. Es hängt von der Einstellung des Menschen ab. Ebenso könnte man hier noch "Fürbitte" oder "Gebet" und dessen mögliche Wirkungen in solcher Hinsicht einbeziehen.Ich würde sagen, eher das Bußwerk als die Beichte selber, aber vielleicht verstehst du das auch schon darunter?
"Selig sind ... die durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die "Pharmazeuten" und die Buhler und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut." Off 22,14+15
Re: Purgatorium in Hinblick auf Christi Sühnopfer
Also, ich verstehe jetzt nicht, inwiefern deine Aussage meiner großartig widerspricht.Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. März 2022, 19:14Immer ist das jedoch nicht so. Es kommt darauf an, inwiefern das Herz eines Menschen darin beteiligt ist, würde ich sagen.
Was meint hier "Leiden"?Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. März 2022, 19:14Da würde ich sagen, ein "Bußwerk" dürfte oft da stehen, wo auch Leiden steht, das sich aus der Ordnung Gottes ergeben könnte.
Grundsätzlich würde ich behaupten, dass Buße ein willentlicher Akt der Umkehr ist, sich (wieder) in die Gegenwart Gottes und seines Willens zu begeben. Ob "Leiden" das auch hergibt, weiß ich nicht. Außerdem braucht der Bußakt auch eine Bußgesinnung. Wer nicht wirklich bereit ist, zu "büßen" (also umzukehren), der wird auch immer wieder scheitern.
Das ist wie beim Sport/Training. Wenn man nicht übt/trainiert, der wird auch das Ziel (Kondition, Muskeln, einen schönen Körper etc.) nicht erreichen.
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Re: Purgatorium in Hinblick auf Christi Sühnopfer
Vielleicht tut sie es nicht, ich schrieb auf, wie ich das sehe.Bruder Donald hat geschrieben: ↑Freitag 25. März 2022, 10:33Also, ich verstehe jetzt nicht, inwiefern deine Aussage meiner großartig widerspricht.
Leiden, seine Funktion in der Ordnung Gottes (siehe z.B. die Änderungen nach dem Sündenfall Adam und Evas).Was meint hier "Leiden"?
Leiden entsteht ja überwiegend nicht willentlich, ich würde aber schon sagen, daß es ähnlich wirkt wie Buße, zu der sich jemand selbst entscheidet. Sie greift dann quasi einem eintretenden Leiden vor oder ist - wie das unfreiwillige Leiden - darauf gerichtet einen ungünstigen Zustand im Geschöpf einzudämmen oder gar zu beseitigen, es mitunter auch zu veredeln.Grundsätzlich würde ich behaupten, dass Buße ein willentlicher Akt der Umkehr ist, sich (wieder) in die Gegenwart Gottes und seines Willens zu begeben. Ob "Leiden" das auch hergibt, weiß ich nicht.
Genau, so wie jemand mit Leid in einer Weise umgehen kann, die die Situation eher noch verschärft, zumindest die Funktion des Leidens kaum wirksam werden läßt.Außerdem braucht der Bußakt auch eine Bußgesinnung. Wer nicht wirklich bereit ist, zu "büßen" (also umzukehren), der wird auch immer wieder scheitern.
Hm, ich denke nicht, daß Übung eine vergleichbare Rolle spielt, wenn es darum geht Gott zu begegnen, aus ihm zu leben.Das ist wie beim Sport/Training. Wenn man nicht übt/trainiert, der wird auch das Ziel (Kondition, Muskeln, einen schönen Körper etc.) nicht erreichen.
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Re: Purgatorium in Hinblick auf Christi Sühnopfer
Hast du das/dein Konzept irgendwo schriftlich?Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Freitag 25. März 2022, 10:54Leiden, seine Funktion in der Ordnung Gottes (siehe z.B. die Änderungen nach dem Sündenfall Adam und Evas).
Ich bezweifle auch, dass wir unter "Leid" zwingend das gleiche verstehen.
Ich meine, das Leiden erst einen "ungünstigen Zustand im Geschöpf" hervorruft. Aber du verstehst hier wohl unter "Zustand" die Gottesnähe bzw. -ferne eines Menschen.Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Freitag 25. März 2022, 10:54Leiden entsteht ja überwiegend nicht willentlich, ich würde aber schon sagen, daß es ähnlich wirkt wie Buße, zu der sich jemand selbst entscheidet. Sie greift dann quasi einem eintretenden Leiden vor oder ist - wie das unfreiwillige Leiden - darauf gerichtet einen ungünstigen Zustand im Geschöpf einzudämmen oder gar zu beseitigen, es mitunter auch zu veredeln.
Vorausgesetzt, "Leiden" hat überhaupt diese Funktion. Ich kann jedenfalls nicht viel mit deiner (ich nenne es mal) "Leidens-Theologie" anfangen.Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Freitag 25. März 2022, 10:54Genau, so wie jemand mit Leid in einer Weise umgehen kann, die die Situation eher noch verschärft, zumindest die Funktion des Leidens kaum wirksam werden läßt.
Da wird dir die mystische Tradition wohl widersprechen. Nicht umsonst wurden Traktate darüber verfasst, wie man Gott begegnet und aus ihm lebt. Bonaventura, Franz von Sales, Ignatius von Loyola... such dir was aus.Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Freitag 25. März 2022, 10:54Hm, ich denke nicht, daß Übung eine vergleichbare Rolle spielt, wenn es darum geht Gott zu begegnen, aus ihm zu leben.
Außerdem ist es mMn sehr wohl Übung, sich immer weiter von Gott zu entfernen (die uns wohl einfacher fällt als andersherum).
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Re: Purgatorium in Hinblick auf Christi Sühnopfer
Wie wäre es für den Anfang damit?Bruder Donald hat geschrieben: ↑Freitag 25. März 2022, 12:04Hast du das/dein Konzept irgendwo schriftlich?
Ich bezweifle auch, dass wir unter "Leid" zwingend das gleiche verstehen.
"Und zum Menschen sprach Er: Weil du auf die Stimme deines Weibes gehört und von dem Baume gegessen hast, von dem Ich dir geboten und gesagt: du sollst nicht davon essen! ist verflucht der Boden wegen deiner. Mit Schmerzen sollst du davon essen alle Tage deines Lebens." 1.Mo 3,17
Ja, ich meine da die Dinge, auf die es wirklich ankommt. Äußeres Leiden (meist als Resultat der Abgewandtheit für eigenes inneres Leiden, den Zustand der eigenen Seele, deren Bedürfnisse) hingegen bewegt sich oft in irdischen Bereichen.Ich meine, das Leiden erst einen "ungünstigen Zustand im Geschöpf" hervorruft. Aber du verstehst hier wohl unter "Zustand" die Gottesnähe bzw. -ferne eines Menschen.Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Freitag 25. März 2022, 10:54Leiden entsteht ja überwiegend nicht willentlich, ich würde aber schon sagen, daß es ähnlich wirkt wie Buße, zu der sich jemand selbst entscheidet. Sie greift dann quasi einem eintretenden Leiden vor oder ist - wie das unfreiwillige Leiden - darauf gerichtet einen ungünstigen Zustand im Geschöpf einzudämmen oder gar zu beseitigen, es mitunter auch zu veredeln.
Wo setzt man da an?Vorausgesetzt, "Leiden" hat überhaupt diese Funktion. Ich kann jedenfalls nicht viel mit deiner (ich nenne es mal) "Leidens-Theologie" anfangen.
Erfahrung kann mit der Zeit wachsen und oft wird das auch der Fall sein. Aber ich halte das nicht für vergleichbar mit einem Sportler, der trainiert. Z.B. weil die Leistungsfähigkeit des Körpers natürlich begrenzt ist. Im seelisch-geistigen Bereich gibt es keine Grenzen solcher Art und manchem kann einfach spontan sehr viel gegeben sein, sich viel in ihm wandeln, er viel erfassen. Einfach weil das Körperliche begrenzter ist, weniger dynamisch in vielerlei Hinsicht. Zumindest so, wie wir es in unserer Zeit erleben.Da wird dir die mystische Tradition wohl widersprechen. Nicht umsonst wurden Traktate darüber verfasst, wie man Gott begegnet und aus ihm lebt. Bonaventura, Franz von Sales, Ignatius von Loyola... such dir was aus.Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Freitag 25. März 2022, 10:54Hm, ich denke nicht, daß Übung eine vergleichbare Rolle spielt, wenn es darum geht Gott zu begegnen, aus ihm zu leben.
Das kann auch soherum aus meiner Perspektive in gewisser Weise eine Rolle spielen, ja.Außerdem ist es mMn sehr wohl Übung, sich immer weiter von Gott zu entfernen (die uns wohl einfacher fällt als andersherum).
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Re: Purgatorium in Hinblick auf Christi Sühnopfer
Hier verstehe ich nicht, inwiefern das Leid, welches durch das Verfluchen des Menschen, diesem nun helfen soll zurück zu Gott zu finden?Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Freitag 25. März 2022, 13:16Wie wäre es für den Anfang damit? [...]
Es klingt für mich eher nach einer Bestrafung: "Du hast was falsch gemacht, nun leide". Wo ist hier das pädagogische Moment des Leidens? Der Mensch kann nicht mal mehr ins Paradies zurück.
Mittlerweile zweifle ich das an. Wenn man davon ausgeht, dass Körper (geistige Aktivitäten, also Psyche, subsumiere ich unter Köper) und Seele sich durchaus bedingen (Form und Materie), dann werde ich die Frage in den Raum, inwiefern körperliche Defizite (und somit auch psychische), die Seele beeinflussen?Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Freitag 25. März 2022, 13:16Aber ich halte das nicht für vergleichbar mit einem Sportler, der trainiert. Z.B. weil die Leistungsfähigkeit des Körpers natürlich begrenzt ist. Im seelisch-geistigen Bereich gibt es keine Grenzen solcher Art und manchem kann einfach spontan sehr viel gegeben sein, sich viel in ihm wandeln, er viel erfassen.
Nehmen wir mal an, du hast ein Impulskontrollstörung und bist leicht reizbar. Man könnte dir nun das Laster des Jähzorns unterstellen, aber es liegt einfach an einem Stoffwechselproblem in deinem Gehirn. Moralisch-religiös weißt du, dass Jähzorn schlecht ist und wohlmöglich willst du das auch gar nicht und du versuchst und versucht das z. B. durch Meditation, Beten in den Griff zu bekommen, kriegst es aber einfach nicht hin. Ist doch tragisch, das ein Mensch durch körperliche Defizite nicht zu einem seelisch idealen Zustand gelangt? Oder wie beurteilst du so etwas?
Ist so ein Defizit nicht dann bereits "Leid"? Aber warum? Oder was machen geistig behinderte Menschen? Sind sie bereits in einem optimalen Zustand? Können sie gar nicht sündigen? Oder ist ihre Behinderung eben gerade die Strafe für ihren missratenen Seelenzustand?
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Re: Purgatorium in Hinblick auf Christi Sühnopfer
Zustimmen würdest du aber vermutlich, daß Leiden im "Purgatorium" eine reinigende Wirkung hat.Bruder Donald hat geschrieben: ↑Freitag 25. März 2022, 14:58Hier verstehe ich nicht, inwiefern das Leid, welches durch das Verfluchen des Menschen, diesem nun helfen soll zurück zu Gott zu finden?
"Alle Züchtigung aber, wenn sie da ist, scheint uns nicht erfreulich, sondern trübselig; danach aber gewährt sie denen, die sich einüben ließen, die Friedensfrucht der Gerechtigkeit." Heb 12,11
Ich denke, es geht darüber hinaus.Es klingt für mich eher nach einer Bestrafung: "Du hast was falsch gemacht, nun leide".
Die Hülle, die zurückbleibt ist für mich das, was ohne Seele mit dem Körper wäre.Körper (geistige Aktivitäten, also Psyche, subsumiere ich unter Köper)
Hier würde ich die jeweiligen Wirkursachen eher bei Seelischem sehen und dessen geistigen Zustand.inwiefern körperliche Defizite (und somit auch psychische), die Seele beeinflussen?
Ich teile ein solches Pharmazie-Weltbild nicht.Nehmen wir mal an, du hast ein Impulskontrollstörung und bist leicht reizbar. Man könnte dir nun das Laster des Jähzorns unterstellen, aber es liegt einfach an einem Stoffwechselproblem in deinem Gehirn.
Diese Eigenschaft würde meiner Meinung nach schlicht verblassen, wenn der Mensch sich entsprechend geistig anders ausrichten würde.Moralisch-religiös weißt du, dass Jähzorn schlecht ist und wohlmöglich willst du das auch gar nicht und du versuchst und versucht das z. B. durch Meditation, Beten in den Griff zu bekommen, kriegst es aber einfach nicht hin. Ist doch tragisch, das ein Mensch durch körperliche Defizite nicht zu einem seelisch idealen Zustand gelangt? Oder wie beurteilst du so etwas?
Das würde ich nicht sagen, aber manches das so genannt wird, würde ich als Gnadenzustand einordnen.Oder was machen geistig behinderte Menschen? Sind sie bereits in einem optimalen Zustand?
Schon.Können sie gar nicht sündigen?
"Selig sind ... die durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die "Pharmazeuten" und die Buhler und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut." Off 22,14+15