fluechtlingshaus-osnabrueck.de hat geschrieben:Über uns
Herzlich Willkommen!
Mit dieser Haltung begegnen wir allen Menschen, die wir als Gäste im Osnabrücker Flüchtlingshaus begrüßen. Sie haben einen schwierigen Weg hinter sich, hinter jedem einzelnen steht ein berührendes, individuelles Schicksal, das ihn oftmals aus größter Not zu uns nach Deutschland geführt hat. Alleinstehende, Paare und Familien mit Kindern kommen mit großer Hoffnung und erst einmal erleichtert bei uns an,
obwohl ihre Zukunft weiter ungewiss ist.
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Die in Osnabrück gelebte Willkommenskultur zeichnet sich besonders durch die hohe Akzeptanz und außerordentliche Unterstützungsbereitschaft durch die Bürgerschaft und zahlreiche Unternehmen aus. Die Reaktionen auf das Flüchtlingshaus sind in der Öffentlichkeit und in den Medien ausgesprochen positiv.
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https://www.hasepost.de/dokumente/Sedan ... nds_DE.pdf
Beschwerden und Forderungen
erhoben von Geflüchteten aus der Unterkunft Sedanstr., Osnabrück
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Infolge des EU-Beschlusses, unser Asylverfahren nicht in Deutschland zu eröffnen und uns statt dessen in das Land des Ersteintritts in die EU abzuschieben, liegt eine schwere Last auf vielen von uns. Wir leben in einem Zustand ständiger Angst vor der Abschiebung.
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90% des Schadens und des Leidens der Geflüchteten in der Unterkunft Sedanstr. sind durch dieses Dublin-Abkommen verursacht.
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Eine Unterkunft ist kein Gefängnis! Beendet dieses Kontrollsystem und befreit die Geflüchteten von diesen Zwängen! Wir fordern Bewegungsfreiheit in Niedersachsen!
Die Willkommensgrüße und Beteuerungen, die Beschwerden und Forderungen, das ist alles Teil eines größeren Chaos. Teil falscher Ordnungsrahmen und eines Willen, der sich als gut verstehen mag, der aber nicht frei ist. Und deshalb auch nicht frei von Heuchelei, weder bei denen, die helfen (wollen), noch bei denen, denen geholfen werden will.
Jeder Flüchtling, der es bis nach Europa oder speziell nach Deutschland "schaffen will", ist ein Flüchtling vor Armut und Perspektivlosigkeit - ist ein sogenannter Wirtschaftsflüchtling. Vor dem Krieg ist man auch in anderen EU-Staaten (noch) sicher, vor der Gewalt schon weniger. Das Leid und das Elend, das durch das Dublin-Abkommen verursacht wird, die Angst vor der Abschiebung, das ist eine wirtschaftlich/existentielle Angst. Und es gibt dafür keine politischen Lösungen.
Was im Brief der Bewohner des Flüchtlingsheims an Schikanen beschrieben wird, das ist die Art, wie unsere Gesellschaft im Kern funktioniert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Panoptismus
(Was den Fall Osnabrück hier auf besondere Weise interessant macht:
Wenn ich als Flüchtling in einer Kaserne, oder in einem ehemaligen Armee-Krankenhaus, untergebracht bin, dann darf ich nicht überrascht sein, wenn es dort auch zugeht wie in einer Kaserne. Und noch weniger sollte sich die Diakonie oder die engagierten Bürger und Unternehmen darüber Illusionen machen.)
Aber zurück zur Politik. Denkbar wäre ja z.B., um der Angst vor der Abschiebung zu begegnen und sich als ein einheitliches Europa zu präsentieren, welches dem Friedensnobelpreis würdig ist, EU-weite Standards bei der Integration und sozialen Versorgung zu schaffen. Was wäre damit erreicht? Gar nichts. Es gäbe dann europaweit vielleicht eine explodierende Anzahl an "Tafeln", wo sich die Allerärmsten mit den Armen prügeln, und trotzdem täglich neue Flüchtlinge von dort eintreffen, wo es noch weniger als nichts gibt. Und wo das einzige, was wächst, die Bevölkerung und die Gewalt ist, plus der Zynismus derer, die davon in irgendeiner Weise profitieren.
Ich schrieb zu Anfang von Chaos und falschen Ordnungsrahmen. Und das Chaos wird ausgelöst vom Chaos in der Beziehung zwischen Mann und Frau. Es ist nicht einfach nur ein biologisches Problem, sondern auch eines der Gefühlswelten und eines dominanten und mechanischen Intellekts.
Letzterer ist nicht zu verurteilen, aber er braucht lebendige Führung, statt dass wir von ihm geführt werden, und zwar in einen elendig quälenden und schleichenden Tod.