Integrationspolitik 2

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RomanesEuntDomus
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von RomanesEuntDomus »

Niels hat geschrieben:
Samstag 23. Dezember 2017, 10:35
Zu unserer Zeit gab es sowas aber nicht.
Ich weiß ja nicht, welche Zeit für dich "unsere Zeit" war und auf welchem Ponyhof du aufgewachsen bist, aber bei uns gab es das in Mengen. Raufereien waren an der Tagesordnung, damals prügelten sich eben Katholiken mit Protestanten oder die Kinder/Jugendlichen aus dem A-Viertel mit denen aus dem B-Viertel. Je einen Moslem und einen Juden sowie zwei Neuapostolische hatten wir auch schon in der Klasse. Die hatten wirklich nichts zu lachen, erst recht bei den Lehrern nicht, denn die waren zu "unserer Zeit", zumindest teilweise, die eigentlichen Schlägertypen.

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Niels
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Niels »

Ui. Da danke ich Gott für meine Kindheit.
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Niels
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Niels »

"Flüchtlinge kommen in Jeans und Turnschuhen über die Alpen": https://www.welt.de/politik/ausland/art ... Alpen.html

"Flüchtlinge", "Migranten".... in dem Artikel geht so einiges durcheinander.
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Caviteño
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Caviteño »

Niels hat geschrieben:
Samstag 23. Dezember 2017, 12:33
Ui. Da danke ich Gott für meine Kindheit.
Du bist ja auch nicht in Bayern aufgewachsen - so wie ich das bisher mitbekommen habe. Dort gehör(t)en Wirtshausschlägereien wohl zum "guten Ton" oder heute zu den "kulturellen Eigenheiten"....

Ich kann mich jedenfalls nur daran erinnern, daß es in meiner (Volksschul-)Zeit konfessionelle Volksschulen gab und zwar von den Klassen 1 - 8. Mit den Evangelen hatten wir kaum Kontakt - ich war wohl schon lange volljährig, als ich zum ersten Mal eine evangl. Kirche besucht habe.
Nur in den weiterführenden Schulen wurden die beiden Konfessionen zusammen unterrichtet - bis auf den Religionsunterricht.

A-Viertel und B-Viertel - auch daran kann ich mich nicht erinnern und an Prügeleien erst recht nicht. Aber das war wohl der "Ponyhof" des Ruhrgebiets - da ist man in anderen Teilen der Republik schon ganz anders "zur Sache gegangen..." :D
Aber keine Sorge - wenn das so weitergeht, wiederholen sich ja die Zustände, die in anderen Teilen der Republik im letzten Jahrhundert üblich waren. Das erklärt natürlich auch, warum "wir" darüber so erstaunt sind. :D

RomanesEuntDomus
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von RomanesEuntDomus »

Caviteño hat geschrieben:
Samstag 23. Dezember 2017, 13:24
Niels hat geschrieben:
Samstag 23. Dezember 2017, 12:33
Ui. Da danke ich Gott für meine Kindheit.
Du bist ja auch nicht in Bayern aufgewachsen - so wie ich das bisher mitbekommen habe. Dort gehör(t)en Wirtshausschlägereien wohl zum "guten Ton" oder heute zu den "kulturellen Eigenheiten"....
Tatsächlich sind wir ziemlich oft umgezogen, und ich bin in Bayern, Niedersachsen und NRW aufgewachsen.

Ja, es stimmt: in NRW war alles viel lockerer als in Bayern: kaum Raufereien in der Schule, die Lehrer durften auch nicht mehr zuschlagen, und den Lehrstoff empfand ich als Witz, so etwas wie ein Unterhaltungsprogramm für geistig Minderbemittelte, vor allem in Mathe und verwandten Fächern, so jedenfalls mein Eindruck, wenn ich aus Bayern kam. Keine Schlägereien und nix mehr lernen müssen, das war das Paradies für mich als Schüler.

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Cath1105
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Cath1105 »

Niels hat geschrieben:
Samstag 23. Dezember 2017, 10:35
Zu unserer Zeit gab es sowas aber nicht.
Ich bin Jahrgang 1967 und habe es sehr wohl erlebt.
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Lilaimmerdieselbe
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Das Ruhrgebiet als Ponyhof kriegt man auch nicht jeden Tag beschrieben. Aber was die gewaltfreie Schulzeit angeht, ja das habe ich auch so erlebt. Im großen und ganzen ist das wohl auch heute noch die Regel, allerdings mit üblen Ausnahmen, ich kenne zwei, eine Hauptschule in meiner Stadt und eine Gesamtschule in Cavitenios Wohnbereich, die ich am liebsten sofort schließen würde.

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Niels
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Niels »

Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Cath1105
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Cath1105 »

Was ist eigentlich davon zu halten, dass jeder minderjährige Flüchtling den Staat über 5.000,- EUR im Monat kostet? Die Zeit publizierte dies vor einigen Tagen.
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umusungu
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von umusungu »

Cath1105 hat geschrieben:
Sonntag 24. Dezember 2017, 08:40
Was ist eigentlich davon zu halten, dass jeder minderjährige Flüchtling den Staat über 5.000,- EUR im Monat kostet? Die Zeit publizierte dies vor einigen Tagen.
Minderjährige ohne Familie kosten wohl so viel ........ die Frage nach dem Pass ist dabei unerheblich.

Caviteño
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Caviteño »

umusungu hat geschrieben:
Sonntag 24. Dezember 2017, 10:44
Minderjährige ohne Familie kosten wohl so viel ........ die Frage nach dem Pass ist dabei unerheblich.
Deine Aussage, umusungu, deckt sich kaum mit den Realitäten. Wie wäre es sonst erklärbar, daß ein großer Teil der "Minderjährigen" bei einer genauen Untersuchung als "volljährig" eingestuft wird? :D
Warum ist das möglich? Weil sie -angeblich- keinen Paß haben! Damit ist die Frage nach einem Paß entscheidend - und nicht Dein Glaube an die Berichterstattung der Medien, den Aussagen der "Schutzsuchenden" oder den Verlautbarungen der deutschen Bischöfe.

umusungu - wann nimmst Du endlich einmal die Realitäten in Germoney wahr?

Caviteño
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Caviteño »

Cath1105 hat geschrieben:
Samstag 23. Dezember 2017, 18:03
Ich bin Jahrgang 1967 und habe es sehr wohl erlebt.
Ich bin Jahrgang 1950 - darin liegt wohl der Unterschied.

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umusungu
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von umusungu »

Caviteño hat geschrieben:
Sonntag 24. Dezember 2017, 15:18
umusungu hat geschrieben:
Sonntag 24. Dezember 2017, 10:44
Minderjährige ohne Familie kosten wohl so viel ........ die Frage nach dem Pass ist dabei unerheblich.
Deine Aussage, umusungu, deckt sich kaum mit den Realitäten. Wie wäre es sonst erklärbar, daß ein großer Teil der "Minderjährigen" bei einer genauen Untersuchung als "volljährig" eingestuft wird? :D
Warum ist das möglich? Weil sie -angeblich- keinen Paß haben! Damit ist die Frage nach einem Paß entscheidend - und nicht Dein Glaube an die Berichterstattung der Medien, den Aussagen der "Schutzsuchenden" oder den Verlautbarungen der deutschen Bischöfe.

umusungu - wann nimmst Du endlich einmal die Realitäten in Germoney wahr?
Dein Textverständnis scheint begrenzt zu sein.

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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Caviteño »

umusungu hat geschrieben:
Sonntag 24. Dezember 2017, 15:50
Dein Textverständnis scheint begrenzt zu sein.
Deine Ausweichmanöver, nicht die tatsächlichen Probleme diskutieren zu wollen, sind dafür offensichtlicher.

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Edi
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Edi »

Caviteño hat geschrieben:
Sonntag 24. Dezember 2017, 15:59
umusungu hat geschrieben:
Sonntag 24. Dezember 2017, 15:50
Dein Textverständnis scheint begrenzt zu sein.
Deine Ausweichmanöver, nicht die tatsächlichen Probleme diskutieren zu wollen, sind dafür offensichtlicher.
Das sind halt Ideologen die immer von andern gelebt haben, wie der Papst auch. Die können am besten wie etliche hiesige Parteien auch das Geld anderer Leute, also hier der Steuerzahler ausgeben. Dafür brauchen sie auch nicht rechnen können, man holt das Geld hat von anderen, wenn es nicht reichen sollte.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

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Caviteño
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Caviteño »


Caviteño
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Caviteño »

Die Berichterstattung muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen:

Bienenbütteler bürgte für vier Flüchtlinge und soll nun 45.000 Euro zahlen - Bestraft für guten Willen

Man kann es natürlich auch anders sehen:
Um "helfen zu wollen", sorgt Rentner Schlamkow dafür, das vier Syrer nach D. kommen können. Das kostet den Staat - also den deutschen Steuerzahler - 45.000 € - die Rentner Schlamkow mal "so eben" der Allgemeinheit auf's Auge drücken wil und für die er jetzt - aufgrund seiner Bürgschaft - zahlen soll. Aber Rentner Schlamkow ist ja nicht allein:
Wie die Landtagsabgeordnete Doris Schröder-Köpf (SPD) in einer Rede am 13. Dezember berichtete, fordern derzeit 19 niedersächsische Jobcenter insgesamt rund drei Millionen Euro von Kirchengemeinden, Vereinen und Privatpersonen zurück, die damals mit ihrer Unterschrift eine Bürgschaft eingingen. Mehr als 5200 Syrer seien über diesen Weg nach Niedersachsen gekommen.
Drei Millionen - kein besonders großer Betrag in Zeiten, in denen die kleinste Recheneinheit bei staatlichen Ausgaben eine Milliarde ist. Trotzdem sollte der Staat das Geld von den Bürgen eintreiben - damit sie einmal lernen, für ihre Handlungen auch die entsprechende finanzielle Verantwortung zu übernehmen.

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Edi
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Edi »

Wenn jemand bürgt, muss er eben auch zahlen. Bürgen ist immer ein Risiko.

Ob es auf dem Gebiet möglich ist, nur begrenzt zu bürgen, sodaß man weiß welche Kosten maximal auf einen zukommen können, weiß ich nicht. Dazu würde es ja einen ganz wasserdichten Vertrag benötigen, falls es den in solchen Fällen überhaupt gibt.
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Caviteño »

Edi hat geschrieben:
Sonntag 24. Dezember 2017, 17:01
Ob es auf dem Gebiet möglich ist, nur begrenzt zu bürgen, sodaß man weiß welche Kosten maximal auf einen zukommen können, weiß ich nicht. Dazu würde es ja einen ganz wasserdichten Vertrag benötigen, falls es den in solchen Fällen überhaupt gibt.
Nein, das gibt es nicht.
Die Bürgschaft erfolgt in diesen Fällen durch eine sog. "Verpflichtungserklärung". Die Form und der Umfang der Haftung sind darin festgehalten und bundeseinheitlich geregelt. Bei langfristigem Aufenthalt muß sogar eine Zusatzerklärung abgegeben werden:

https://service.berlin.de/dienstleistung/326540/

Der Bürge (besser: Einlader) haftet auch für die Kosten der Abschiebung, wenn die eingeladene Person nicht freiwillig ausreist und zwangsweise abgeschoben werden muß:
Ist der / die Begünstigte nach Auslaufen des Visums oder der Aufenthaltserlaubnis zur Ausreise verpflichtet ohne freiwillig auszureisen, bin ich auch verpflichtet, die Kosten einer möglichen zwangsweisen Durchsetzung der Ausreisepflicht zu tragen. Hierzu gehören z.B. auch Beförderungs- und Reisekosten (so u.a. Ticket, Übernachtung, notwendige Begleitungs-, Übersetzungs-, Verpflegungs- und Haftkosten).

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Cath1105
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Cath1105 »

umusungu hat geschrieben:
Sonntag 24. Dezember 2017, 10:44
Cath1105 hat geschrieben:
Sonntag 24. Dezember 2017, 08:40
Was ist eigentlich davon zu halten, dass jeder minderjährige Flüchtling den Staat über 5.000,- EUR im Monat kostet? Die Zeit publizierte dies vor einigen Tagen.
Minderjährige ohne Familie kosten wohl so viel ........ die Frage nach dem Pass ist dabei unerheblich.
Würdest Du das bitte mal belegen?
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Niels
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Niels »

Unterkunft, Mahlzeiten, "pädagogische Betreuung"... da kommt man leicht auf so "utopische Beträge". Warum, weiß ich auch nicht.
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Edi
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Edi »

Niels hat geschrieben:
Montag 25. Dezember 2017, 12:30
Unterkunft, Mahlzeiten, "pädagogische Betreuung"... da kommt man leicht auf so "utopische Beträge". Warum, weiß ich auch nicht.
Die Pädagogen, Psychologen, Gutachter usw. wollen doch auch etwas verdienen. Wenn einer kein deutsch kann, dann muß er doch bei allen Gesprächen mit einem solchen einen Übersetzer dabei haben. Diese sind sicher dünn gesät hier. Das alles geht schnell ins Geld.
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Caviteño »

Niels hat geschrieben:
Montag 25. Dezember 2017, 12:30
Unterkunft, Mahlzeiten, "pädagogische Betreuung"... da kommt man leicht auf so "utopische Beträge". Warum, weiß ich auch nicht.
Das Bundesverwaltungsamt hat für die Personengruppe einen durchschnittlichen Kostentagessatz von 175 € ermittelt - also 5.250 €/Monat.

https://www.welt.de/politik/deutschland ... arden.html

Da es sich um einen Durchschnittswert handelt, dürften die Aufwendungen bei einigen Personen aus der Gruppe deutlich höher liegen.
Interessant ist, daß die Aufwendungen auch für Volljährige anfallen, wenn Sozialarbeiter und Jugendämter meinen, dies sei notwendig:
Ein weiteres Problem ist, dass viele der unbegleiteten Minderjährigen nicht minderjährig sind. Laut Familienministerium gibt es 16.664 junge Volljährige, die über das 18. Lebensjahr hinaus in der Jugendhilfe bleiben – weil Sozialarbeiter und Jugendämter einen besonderen Bedarf feststellen.
Wohlgemerkt: Das sind nicht die Fälle, in denen falsche Angaben von den "Jugendlichen" gemacht werden....

Bei der Grenzöffnung und der "Flüchtlings"politik handelt es sich um ein gewaltiges Arbeitsbeschaffungsprogramm für die Asyl- und Migrationsindustrie. Auf wirksame Maßnahmen zur Altersfeststellung wird trotz der hohen Kosten, den diese "Flüchtlings"gruppe verursacht, verzichtet:
Verlässliche Methoden der Altersfeststellung, wie die ärztliche Begutachtung der körperlichen Reife oder radiologische Untersuchungen, werden selten angewendet. Dabei hat die Arbeitsgemeinschaft für Forensische Altersdiagnostik, die zur Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin gehört, einen international anerkannten Diagnosestandard entwickelt.
Dieser erlaubt zwar nicht die zweifelsfreie Altersfeststellung, aber doch die eines Mindestalters. Allerdings werden dabei umstrittene Methoden genutzt. Zur Begutachtung der sexuellen Reifung müssten sich die Untersuchten ausziehen, Kritiker halten das für belastend. Und zur Einschätzung der Zahn- und Knochenreifung müsste geröntgt werden: die Handwurzel und – falls noch immer Zweifel bestehen – auch das Schlüsselbein; es reift nämlich zuletzt aus.
Während diese Untersuchungen etwa in Österreich vorgenommen werden, nutzen in Deutschland aus ethischen und gesundheitlichen Gründen nur wenige der rund 600 Jugendämter diese Möglichkeit.
Zuletzt geändert von Caviteño am Montag 25. Dezember 2017, 13:41, insgesamt 1-mal geändert.

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Niels
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Niels »

Urks. Der (steuerfinanzierte) "Rubel rollt".
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Das ist mein kommunalpolitisches Lieblingsthema: die völlig fehlende Fachaufsicht der Jugendämter. Es ist völlig Wurscht, ob man als Eltern, als Lehrer, als Betreiber einer Jugendhilfeeinrichtung, als Träger einer Lehrstelle, als kommunales Sozialamt, als Ausländeramt mit einer Jugendamtsentscheidung nicht einverstanden ist, man hat nicht den Hauch einer Chance, damit durchzukommen. Formal gibt es lediglich den Rechtsweg über die Familiengerichte, die sich aber auf vom Jugendamt beauftragte Gutachten stützen, wenn das Jugendamt diese Gutachten nicht bequemerweise gleich selbst erstellt. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Familienrichter und Jugendamtsvertreter bereits aus unzähligen Verfahren kennen und seit einigen Jahren sogar ausdrücklich in allen Verfahren zum Sorgerecht nach Scheidungen aufgefordert sind, zusammen zu arbeiten. Von Waffengleichheit vor Gericht kann man da nur träumen.

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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Niels »

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:
Montag 25. Dezember 2017, 14:06
Von Waffengleichheit vor Gericht kann man da nur träumen.
viewtopic.php?f=6&t=19232
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Niels »

Nicht nur an den Händen von Frau Merkel klebt Blut. Aber gut alimentier(es).
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Caviteño »

Interessant:
Obwohl das BAMF eine Bundesbehörde ist, ergeben sich erhebliche regionale Differenzen bei den Anerkennungsquoten - sogar bei Flüchtlingen, die aus dem gleichen Land kommen.

Asyl: Zentral gesteuert – föderal interpretiert
Spitzenreiter mit Anerkennungsquoten von 69 beziehungsweise 55,7 Prozent sind von 2010 bis 2015 das Saarland und Bremen. Berlin und Sachsen stehen dagegen mit Quoten von 24,6 und 26,9 Prozent mit weniger als der Hälfte am Ende der bundesweiten Skala. Auch der Vergleich der durchschnittlichen Anerkennungs- und Ablehnungsquoten pro Jahr bringt einen eklatanten Unterschied ans Licht. Berlin, Brandenburg und Sachsen weisen pro Jahr des Untersuchungszeitraums durchschnittlich eine deutlich geringere Anerkennungsquote auf als Bremen, Schleswig-Holstein und das Saarland.
(...)
Dabei ergaben sich bei einigen Herkunftsländern, darunter Syrien, relativ ausgeglichene Anerkennungsraten in den 16 Bundesländern. Die Unterschiede aber für Herkunftsländer wie Irak und Afghanistan sind erheblich höher. In Niedersachsen wurden im Untersuchungszeitraum 75,5 Prozent der Asylgesuche aus dem Irak anerkannt, in Sachsen-Anhalt nur 37,5 Prozent. In Nordrhein-Westfalen wurden 34,4 Prozent der Gesuche aus Afghanistan positiv beschieden, in Brandenburg nur 10 Prozent.
Man kann sich vorstellen, wie die Anerkennungsquoten dann im europ. Vergleich aussehen. Die Untersuchung zeigt ein Problem der geplanten einheitlichen europ. Asylpolitik, die auch eine Verteilung der "Flüchtlinge" einschließen soll. Die Entscheidung dürfte häufig unterschiedlich ausfallen. Wie soll da eine Verteilung funktionieren, wenn Staat A die Richtlinie großzügig auslegt, während Staat B einen restriktiven Kurs fährt? Nicht zu Unrecht ist da von einer "Asyllotterie" die Rede. Schon die Liste der sicheren Herkunftsländer variiert und führt damit natürlich zu unterschiedlichen Anerkennungsquoten. An einer gemeinsamen EU-Liste wird seit Jahren erfolglos gearbeitet. Die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (man wundert sich immer wieder, was es so alles gibt....) hat natürlich ihre Vorstellungen auch schon vorgetragen....

Ein ähnliches Problem gibt/gab es im Schengen-Visavergabe-System. Auch hier bestanden früher eklatante Unterschiede bei den Visaquoten zwischen den Schengen-Staaten. Inzwischen ist man hier auf einem guten Weg und die Quoten nähern sich an. Wahrscheinlich sprechen sich die Konsularabteilungen vor Ort ab. Das dürfte beim Asylverfahren allerdings nicht möglich sein.

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martin v. tours
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von martin v. tours »

Peter Hahne spricht Klartext:
https://www.youtube.com/watch?v=GtG6pL_uP3M
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Ich habe die Sendung ganz gesehen, Hahne zieht gut die Hälfte der in diesem Ausschnitt behaupteten Aussagen als gezielte Übertreibung zurück.

Caviteño
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Caviteño »

Mit Zahlen unterlegt:

Asyl­bewerber: Aufmarsch der Armutsarmee
Die Fortführung der Massenzuwanderung ist vor diesem Hintergrund ein staatliches Förderprogramm für die Zunahme von Hartz­-IV­-Beziehern. Diese haben dementsprechend laut dem BA-­Bericht über die „Auswirkun­gen der Migration auf den deutschen Arbeitsmarkt“ im Jahr 2017 gegenüber dem Vorjahr um 83 Prozent zugenom­men. Im selben Zeitraum ist die Be­schäftigung von Zuwanderern mit einer Zunahme von 86.000 Personen dem­ gegenüber nur um 56 Prozent gestiegen. Die Zuwachsrate der Beschäftigung liegt somit deutlich unter der Zuwachs­rate der Arbeitslosigkeit.
(...)
Es wächst vielmehr eine industrielle Reservearmee gar nicht, prekär oder schwarzarbeitender Angehöriger einer neuen, ethnischen Unterschicht mit unsicherem Aufenthaltsstatus heran. Krisenphänomene wie wachsende Spal­tung der Gesellschaft, materielle und kulturelle Armut sind nicht mehr zu übersehen. Von einer erfolgreichen In­tegration kann keine Rede sein.
Alles bekannt - und trotzdem weigert sich die Berliner Politik, eine Änderung vorzunehmen.....

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Torsten
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Re: Integrationspolitik 2

Beitrag von Torsten »

tagesschau hat geschrieben:Deutsche Wirtschaft sieht sich weiter auf Wachstumskurs
27.12.2017
[...]
Für ein Einwanderungsgesetz spricht sich deshalb der Chef der Bundesagentur für Arbeit aus. Deutschland benötige 300.000 qualifizierte Zuwanderer pro Jahr. Allein aus EU-Ländern sei das nicht zu schaffen.
Ob ich nach Syrien schaue, in die Ukraine oder nach Deutschland: Was dort geschieht, es sieht nach einem Rachefeldzug fanatisierter Kreise aus. Es leiden die Syrier, die Ukrainer und die Deutschen fragen sich, wie die Europäer insgesamt.

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