asderrix hat geschrieben: ↑Mittwoch 19. April 2017, 07:37
Fragesteller hat geschrieben: ↑Mittwoch 19. April 2017, 00:54
Auf ein einfaches "Ja" wird der Außenstehende billig mit einem einfachen "Nein" antworten, und damit wäre das Gespräch beendet. Was bitte soll das bringen?
Ein klares Bekenntnis.
Dieses Bekenntnis erwarte ich von jedem Christen und bin damit in guter Tradition, den Paulus sagt genau das:
Ist Christus nicht auferstanden , so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich. Deshalb ist das Ja für die, die darüber sprechen wollen, ein klarer Standpunkt von dem aus man diskutieren kann und den anderen ist egal, was ich sage.
Hierzu habe ich einen alten Spiegel-Artikel aus dem Jahre 1967 gefunden:
[...] So alt wie das Christentum ist die Überzeugung, daß christlicher Glaube mit der Gewißheit von der Auferstehung Jesu steht und fällt. Als erster hat es der Apostel Paulus formuliert: "Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich."
[...]
In den Evangelien wird berichtet, am dritten Tag sei das Grab Jesu leer vorgefunden worden. Der Auferstandene sei mit zwei Jüngern unerkannt nach Emmaus gewandert, habe mit seinen Jüngern gegessen, getrunken und gesprochen, habe den ungläubigen Thomas seine Wundmale betasten lassen und sei schließlich aufgefahren gen Himmel.
Katholische Bischöfe und "Bekenntnis"-Protestanten verteidigen die leibliche Auferstehung, aber sie haben nur eine Minderheit auf ihrer Seite:
Fast jeder vierte (24 Prozent) stimmte der Ansicht zu: "Daß Jesus von den Toten auferstanden ist. mögen früher die Leute geglaubt haben, ich kann das nicht glauben. Jesus lebt allenfalls in seinen Werken weiter, wie man das zum Beispiel auch von Goethe sagen kann." Mehr als ein Drittel (35 Prozent) entschied sich für eine Auffassung, wie sie etwa -- fernab der Öffentlichkeit -- moderne Theologen, angeführt von Bultmann, vertreten: "Was über die Auferstehung in der Bibel steht, kann man nicht wörtlich nehmen. Jesus hat nach seinem Tode nicht wieder so wie vorher gelebt, sondern wird seinen Jüngern nur als Vision erschienen sein, um ihnen zu zeigen, daß er bei Gott weiterlebt."
> Kaum mehr Deutsche (39 Prozent) glauben, was die Kirchen seit zwei Jahrtausenden lehren: "Jesus war nur drei Tage tot. Dann ist er auferstanden und hat sein Grab verlassen. Es steht ja in der Bibel, daß er nach Ostern mit seinen Jüngern gegessen, getrunken und gesprochen hat. Dann ist er zu Gott zurückgekehrt."
Nur unter den Kirchgängern gibt es noch Mehrheiten für diesen traditionellen Auferstehungsglauben: Bei den Protestanten sind es 56, bei den Katholiken 74 Prozent. Doch sogar jeder dritte evangelische und jeder fünfte katholische Kirchgänger vermag an die Auferstehung nur so zu glauben, wie Bultmann und seine Schüler es lehren.
Auch von der kirchlichen Lehre über die Gottessohnschaft Jesu ist nicht einmal mehr die Hälfte der Deutschen überzeugt. Die Antworten auf die Frage, "welche Bedeutung Jesus für Sie persönlich" habe, zeigen, daß die meisten Bundesbürger Jesus weder so verehren, wie die Kirchen es lehren, noch so mißachten, wie es Kirchengegner wünschen. Auch wer ihn nicht für den Sohn Gottes hält, ist von der Bedeutung des Menschen Jesus überzeugt.
> Drei Prozent der Deutschen sind der Ansicht, daß "Jesus nie gelebt" hat.
> 15 Prozent messen ihm keine Bedeutung mehr zu: "Jesus hat vor fast 2000 Jahren gelebt. Heute leben wir in einer ganz anderen Welt."
> Für 39 Prozent war Jesus "nur ein Mensch, aber ein großer Mensch, der die Menschen zum Guten führen wollte. Er kann mir deshalb noch heute ein Vorbild sein".
> 42 Prozent pflichteten der kirchlichen Lehre bei: "Gott hat Jesus, seinen Sohn, zu den Menschen gesandt, um sie zu erlösen. Jesus wurde von den Toten auferweckt, und ich kann zu ihm beten." [...]
Daran sieht man recht deutlich, dass sich das Christentum in Deutschland bereits vor 50 Jahren auf dem Weg des geistigen Niedergangs befand. Es ist daher nicht selbstverständlich, wenn Theologen, die mit der Theologie Bultmanns und Co. während ihres Studiums konfrontiert worden sind, überhaupt für den Auferstehungsglauben argumentieren, wenn auch mit Formulierungen, die den Eindruck erwecken, dass der Formulierende sich dafür zu rechtfertigen hat.
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)