Lutrina hat geschrieben: ↑Sonntag 3. November 2019, 21:48
*Staub wegblas*
*Hust hust*
Das Thema ist zwar schon etwas älter, aber ich möchte es dennoch ausgraben.
Wie sieht es denn nun mit anonymen bzw. namenlosen Bestattungen aus? Speziell würde mich interessieren ob so etwas im alten Ritus möglich ist.
Gibt ja heutzutage hinreichend Menschen ohne Angehörige (auch in Kreisen der Tradition), sodaß a) sich niemand um ein etwaiges Grab kümmern könnte weil b) ohnehin niemand des Verstorbenen gedenken wird. Nicht zuletzt ist eine Erdbestattung die teuerste Variante, die sich nicht jeder leisten kann.
Weiß da jemand was näheres?
danke, Lutrina, für's "Ausgraben" und für diese mich interessierende Frage, die nicht einfach "so" zu beantworten ist.
(nein, ich werde hier kein Buch schreiben über die "Bestattungskultur im Wandel der Jahrhunderte", mit der ich mich auch persönlich - siehe meine früheren Beiträge - schon ausführlich und "live" beschäftigen durfte).
aber einige "Gedanken" dazu.
1) Generell zu diesem Thema empfehle ich "Tote begraben und Trauernde trösten" (beides gehört zusammen), Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz, über die Bestattungskultur aus katholischer Sicht.
aus meiner Sicht ein sach- und fachkundiges, lesenswertes, und gut begründetes Papier. Da werden auch Bestattungsarten vorgestellt, und die Meinung der Kirche dazu dargestellt, und begründet.
bittschön:
https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/ ... e/DB81.pdf
2) zum "Alten Ritus". Wie das heute
konkret in der Pius- und der Petrusbruderschaft konkret gehandhabt wird, weiß ich nicht. Weiß jemand mehr? Das täte mich interessieren.
Im vorkonziliaren Ritus stellte sich dieses Problem wohl nicht. Da waren Feuerbestattungen für Katholiken noch verboten. (ich vermute, Deine Frage zielte darauf ab, auf Feuerbesttattung mit späterer anonymer Beisetzung der Urne).
3) "Anonyme" Bestattungen gab es schon lange. Früher konnten sich nur reiche Menschen einen Grabstein leisten. Und das Grab war dann halt - weg! (konkretes Beispiel: Auf dem Bayreuther Stadtfriedhof ist das geliebte "Bäsle" vom Wolfgang Amadeus Mozart begraben - man weiß nur nicht mehr, wo).
4) Eine amtliche kirchliche Beteiligung eines Klerikers (oder einer Pastoralreferentin, neuerdings) an einer Bestattung ist erst seit dem 19. Jahrhundert üblich. Früher lief das nach anderen Kriterien ab ("Klassenbeerdigungen", z. B. Begräbnis 1. Klasse = sechs Priester anwesend, Beerdigung fünfter Klasse = null Priester anwesend).
5) Für Alle unsere Verstorbenen feiern wir "Allerseelen".
6) das Requiem. finde ich wichtig. (persönlich: für meinen 2017 verstorbenen jüngeren Bruder (evang.-luth.) habe ich dann ein "Requiem bestellt". war mir wichtig.
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in der sicheren und gewissen Hoffnung auf eine fröhliche(!) Auferstehung
grüßt Petrus,
und wünscht Euch, uns und Allen
eine gesegnete Zeit.